Fragen an Bruder Russell

Frage Q552:1 (Priestertum – warum nicht Hiob und andere?)

Frage von 1910: Da die Priester das Amt des Opferns innehatten und da niemand Priester werden konnte, der nicht von Gott berufen war, wie verhält es sich dann mit den Personen aus den Alttestamentlichen Überwindern, z. B. Hiob, die keine Priester waren und doch Opferungen vornahmen? Antwort: „Die Opfer dieser Männer waren keine Sündopfer. Ihre Opferungen fanden nicht als Vorbilder nach dem Gesetz, als Versöhnungstagsopfer z. B., statt. Die Anordnungen im jüdischen Gesetz, denen zufolge die Opferung nicht mehr in den Händen von Einzelpersonen lag, sondern auf die Priester überging, war ein Neuanfang in Gottes Handeln. Bekanntlich hat Abraham vor der Einrichtung des Priestertums Opfer dargebracht. Wann Hiob genau gelebt hat, wissen wir nicht; wir wissen nur, daß er aus Uz kam und vor Gott mit vollkommenem Herzen wandelte, doch wir gehen sicher recht in der Annahme, daß er nicht in der Zeit des Gesetzesbundes mit seinen vorbildlichen Opfern lebte. (mehr …)

Frage Q698:1 (Stiftshütte – Geistgezeugte im Vorhof)

Frage von 1912: Ist jeder geistgezeugt, der sich in diesem Evangelium-Zeitalter im Vorhofzustand befindet? Antwort: „Nein. Niemand ist geistgezeugt, wenn er in den Vorhof eintritt, denn dafür ist die Geisteszeugung nicht erforderlich. Dabei sind wir keine Gegner von Andersdenkenden. In der Stiftshüttenabhandlung legen wir unsere Meinung dar, und dort heißt es, daß der Vorhof ein Ort der Rechtfertigung ist, und daß sich die dort anwesenden Menschen in einem Zustand sogenannter Rechtfertigung befinden. Diese Rechtfertigung ist eine tatsächliche oder versuchsweise. Wo liegt der Unterschied? Die tatsächliche Rechtfertigung kann als eine reale oder eine nach bestem Wissen bezeichnet werden. Jesus war z. B. tatsächlich vollkommen und von Gott als vollkommen bestätigt, und das nicht, weil etwas mit ihm geschehen ist, oder weil ihm etwas zugerechnet wurde. Er war tatsächlich vollkommen, gerecht und makellos in Gottes Augen, denn es war keine Sünde an ihm. Aber keiner von uns, seinen Nachfolgern, ist in dieser (mehr …)

Frage Q702:2 (Stiftshütte – Essen vom Altar nicht erlaubt)

Frage von 1908: Erkläre uns Hebräer 13:10, wo es heißt: „Wir haben einen Altar, von welchem kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen.” Um welchen Altar in Vorbild und Gegenbild geht es hier? Antwort: „Der Apostel beleuchtet hier den Unterschied zwischen der jüdischen Priesterschaft, dem Aaronischen Priestertum, und dem gegenbildlichen Priestertum mit Christus als Hohenpriester und der Kirche als der königlichen Priesterschaft, seinen Leibesgliedern. Die Juden nun und diejenigen, die diese jüdische Auffassung im Kopf hatten, taten sich schwer damit zu verstehen, wie von uns als von Priestern gesprochen werden konnte: Wie können Gläubige, solche, die durch Christus zum Vater kommen und sich taufen lassen, ihre Körper als lebendige Schlachtopfer niederlegen, die nach Paulus’ Aussage ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum sind? Das war schwierig für sie. Wie können wir eine Priesterschaft sein? Wir gehören nicht zur Priesterkaste. Diesem Gedankengang folgt Paulus. Wir gehören (mehr …)

Frage Q696:1

Frage von 1911 zur Stiftshütte – alle im Vorhof in Gottes Gunst: Kann sich ein Mensch im Vorhofzustand befinden, ohne in Gottes Gunst zu stehen? Antwort: „Der Vorhof der Stiftshütte ist ein Ort von Gottes Gunst. Die Stiftshütte wiederum ist ein Ort von Gottes Gunst in einem viel höheren Sinn und Ausmaß. In unserer Zeit steht der Vorhofzustand für die Menschen, die Glauben an Gott haben und sich Ihm und Seinem Dienst mehr und mehr annähern. Sie genießen Gottes Gunst wegen ihres Geistes der Loyalität Ihm gegenüber, der sie leitet, Schritt für Schritt voranzugehen und Seinen vollkommenen Willen kennenzulernen und zu tun. Dieser perfekte Wille für alle Berufenen in diesem Zeitlauf besteht darin, daß sie ihre Leiber als lebendige Schlachtopfer darstellen. Diese Leiber sind heilig und können von Ihm angenommen werden dank des zugerechneten Verdienstes ihres Fürsprechers, ihres Erlösers. Wenn diese Personen aber, nachdem sie uneingeschränkt die Gelegenheit hatten, seinen (mehr …)