Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Eine Schlinge – ein Fallstrick – ein Anstoß

Lesedauer: 14 Minuten

„Und David sagt: Es werde ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung! Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen … .”

Römer 11:9 und 10

Auf den ersten Blick scheinen diese Worte unvereinbar mit Gerechtigkeit oder Liebe. Wenn man annimmt, daß die armen Juden verblendet und in die ewige Qual gestoßen wurden, dann erscheint Gottes Handlungsweise unergründbar, ungeachtet der Tatsache, daß er durch die Apostel verheißen ließ – Verse 25 und 26 – , daß in späteren Generationen die Blindheit weggenommen werden würde, nämlich nachdem die Vollzahl der Herauswahl aus den Nationen in Gottes Gunst gelangt sein würde.

Wir überlegten, daß die Wiedergutmachung in den Ur-Ur-Ur-Enkeln eines Mannes niemals seinen eigenen Verlust ausgleichen konnte, wenn er ewig ins Elend ging. Und auch wenn man bestimmte erlernte Lehren zugrundelegt, erschien es schrecklich, wenn man die abgeklärte, kalte Behauptung las: „Was nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; aber die Auserwählten haben es erlangt, die übrigen aber sind verstockt worden … Schlinge … Fallstrick … Anstoß zur Vergeltung.”

Wissen über den Plan Gottes befähigt uns, die Schrift recht zu verstehen

Doch, Gott sei Dank, unsere eigene Blindheit ist weggetan worden, und das Heraufdämmern des Millenniums, das den göttlichen Plan offenbart, erhellte unser Denken, befähigte uns, die Schriften recht zu teilen und zu verstehen und brachte unsere Unklarheiten hervorragend in Ordnung. Wir stellten fest, daß die Hölle, in die Israel ging, das Grab war, der Hades, daß es in dieser Hölle – hebräisch: Scheol, griechisch: Hades, vergleiche Hesekiel 37:12 und Psalm 6:5 – kein Bewußtsein gibt, daß sich das verblendete, strauchelnde Israel immer noch dort befindet, und daß nach Ablauf von Jahrhunderten nicht nur ihren Urenkeln die Blindheit weggetan wird und ihre Sünden vergeben werden, sondern daß jeder einzelne von ihnen in den Genuß dieser Gnade kommt.

Alle waren sie eingeschlossen in den Unglauben, die Blindheit, das Straucheln, so daß Gott Erbarmen mit ihnen hatte und jeden einzelnen von ihnen zur vollen, klaren Erkenntnis bringen würde. Durch diese Erkenntnis wird jeder Mensch ohne Entschuldigung sein und die ganze Verantwortung haben für seine Entscheidung, sei es zum Leben durch Gehorsam gegenüber Christus, sei es zum „zweiten Tod” durch Ungehorsam. – vergleiche Verse 27 – 32, Johannes 5:28, Hesekiel 37:12 und Johannes 1:9

Die Sache so klar zu sehen war eine große Erleichterung. Und doch verlangte unser Herz nach einer Erklärung Gottes und einem gerechten Grund für jenen Zustand der Verblendung, des Strauchelns und des Gefangenseins im Fallstrick von allen Angehörigen eines ganzen Volkes, mit Ausnahme ganz weniger Auserwählter, eines Volkes, dem Er als Ganzem viele Gnadenverheißungen gegeben hatte, und für die Er viele Jahrhunderte hindurch schon so viel getan hatte, ein Volk, das Ihn unter allen Völkern der Erde als ihren Führer anerkannt hatte, und das zu Ihm und zu Seinem Gesetz in Bündnisbeziehung stand.

Israels Verheißungen irdisch, nicht himmlisch

Die Antwort aus Gottes Wort ist die, daß Er Israel, wenngleich ihm ein bedeutender und edler Teil in Seinem Heilsplan verheißen ist, nicht zu einer Stellung höchster Gnade und Ehre berufen hat. Seine Verheißungen für sie waren irdisch, nicht himmlisch. Und obwohl alle Söhne Jakobs berufen oder eingeladen waren, war Sein Ruf an Bedingungen geknüpft, die das Volk als Ganzes nie erfüllte. Nur ganz wenige hielten Seine Gesetze (oder wurden so gerechnet, sie aus eigenem Antrieb erfüllt zu haben), und daher ist es richtig zu sagen, daß etliche Nachkommen Jakobs die Jahrhunderte herauf, die ihrer eigenen Einschätzung nach Kinder Jakobs waren, in Wahrheit aus ihrem Vater, dem Teufel, stammten – Johannes 8:44 -, denn nicht alle Israeliten gehörten zum Volk Israel. – Römer 9:6

Als Gottes gegebene Zeit gekommen war, daß die große Versöhnung durch das Opfer unseres Erlösers durch seinen Loskauf erbracht wurde – Hebräer 7:27-, da war das auch die gegebene Zeit für das Herauswählen Seines geistigen Israels, dem Er himmlische Verheißungen gewährt, und für das Er die höchste Stellung, nämlich an Seiner Seite, in Seinem großen Plan bereithält.

Fleischliches Israel beiseite getan bis zur Vollendung des geistigen Israel

Christus wurde das Haupt dieses geistigen oder himmlischen Israel, von dem das fleischliche Israel mit seinen kostbaren, jedoch irdischen Verheißungen lange Zeit ein Vorbild oder Schatten war. Als nun Christi Opfer vollbracht war, war die Zeit gekommen, das geistige Israel als seine „Braut”, seinen „Leib”, seine „Brüder” und „Miterben” zu sammeln.

Gottes Vorsatz war es nicht, daß die beiden Israel nebeneinander bestanden. Daher wurde das irdische Israel beiseitegetan, sobald das geistige ins Leben gerufen war, doch es wurde nicht für alle Zeiten weggetan, sondern nur bis das geistige Israel ausgewählt worden war. Aber obwohl das fleischliche Haus Israel bei der Kreuzigung Christi – Matthäus 23:38 – verworfen wurde, wurde diesem Volk die erste Gelegenheit, zum geistigen Israel zu gehören, eröffnet.

Es ist nicht verwunderlich, daß nur eine Handvoll, ein „Überrest” aus dem fleischlichen Israel fähig war, die Glaubensprüfungen und das Opfer aufzubringen, die dem geistigen Israel auferlegt waren. Die „Heuchler”, zu denen gesagt wurde: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel”, wären gewiß nicht in der Verfassung, sich von der Wahrheit und ihrem Geist zur Gemeinschaft mit dem geistigen Israel angezogen zu fühlen. Und auch von solchen, die wahre Israeliten waren und auf Gottes Verheißungen vertrauten, können wir nicht annehmen, daß viele davon aufrichtig, reinen Herzens und bereit waren für Glauben und Gehorsam unter dem Ruf des Evangeliumszeitalters. Durch Gottes Vorkehrung wurden deshalb durch die Verkündigung des Evangeliums die Besten des Volkes in die Kirche gezogen. Und alle übrigen blieben im Dunkeln; und Gott beließ es dabei.

Die große Kluft zwischen dem irdischen und dem himmlischen Israel soll hinweggetan werden

Gott hat zugelassen, daß sich eine tiefe Kluft aufgetan hat durch ihre Vorurteile hinsichtlich des geistigen Israels. Er wollte sie zum Schauspiel für die Welt machen, und, obwohl sie eine Zeitlang aus Seiner Gunst gefallen waren, sollten sie als totes Volk auf der ganzen Welt Zeugnis ablegen von Seinem Wort. Und schließlich, wenn Er Sein geistiges Israel ausgewählt und zubereitet und verherrlicht hat, dann wird Er ihre Blindheit als Volk wenden und alle wieder in Seine Gunst aufnehmen, die dann dazu bereit sind. Durch das verherrlichte geistige Israel wird Er ihnen Seine Gnade zuwenden. – Verse 31 und 32

„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!” – Vers 32 Wie genau und folgerichtig, vernünftig und gerecht ist doch Gottes Plan der Zeitalter!

Wie es dazu kam, daß ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung wurde

Ein weiterer Aspekt soll nun betrachtet werden: Wie wurde ihr Tisch ihnen zur Schlinge, zum Fallstrick, zum Anstoß und zur Vergeltung?

Ihr „Tisch” bedeutet ihre Nahrung, und dieser Tisch oder ihre Nahrung, die vor dem fleischlichen Israel, Gottes Kindern im Fleische, ausgebreitet war, bestand aus jenen besonderen Gnaden und Zusagen Gottes für sie, Sein auserwähltes Volk. – Matthäus 15:26 und 27 So gesehen war es Gottes Güte und Seine Gnade ihnen gegenüber, die sie straucheln ließen und eine Falle für sie waren, und die ihre unbeschnittenen Herzen befangen sein ließen. Sie überbeanspruchten Gottes Gnade. Sie sagten sich: „Wir haben Abraham zum Vater.” – Matthäus 3:9 Sie folgerten daraus, daß Gott Seine Verheißungen an Abraham halten mußte, und daß sie selbst als Seine Kinder früher oder später Repräsentanten des Königreichs zur Segnung der Welt sein würden. Sie vertrauten auf sich selbst und verachteten andere; sie wurden arrogant, aufgeblasen und selbstbewußt und daher umso weniger demütig, wie es der Herr bei Seinem geistigen Israel suchte.

Stolz führte zum Vergessen von Vorhersagen der Schrift „Die Leiden des Christus”

Ihr Stolz brachte sie dazu, nur auf die Verheißungen von Herrlichkeit und Ehre und Macht zu schauen, die sie bei der Erhöhung Israels haben würden, und ließ sie die Textstellen ignorieren, wo es heißt, daß der Messias erst zurückgewiesen werden muß und „wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt wird” und „seine Seele in den Tod ausschüttet”, daß er „für unsere Sünden geschlagen wird”, „die Strafe zu unserem Frieden … auf ihm” lag.

Aus dem gleichen Grund übersahen sie die Darstellungen der Propheten Gottes, daß sie zuerst unter alle Völker zerstreut werden sollten, wo ihnen Gott keine Gnade erweisen würde, und daß ihre spätere Segnung verbunden sein würde mit ihrem Wieder-Sammeln aus den Völkern. – Jeremia 16:13 – 17, 5. Mose 4:26 – 28, 36 und 37 sowie 63 – 65 Sie beachteten auch nicht, daß dann, wenn der Herr sie befreit, sie auf ihn blicken werden „den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen”. – Sacharja 12:10

So wurde ihnen ihr „Tisch” zum „Fallstrick”, der sie immer noch gefangen hält, und ihr Herzensstolz, der auf diesen Verheißungen beruht, blendet sie immer noch. Wir sollten jedoch mit Vorsicht beachten, daß sie nicht strauchelten, weil ihnen Gott etwa etwas Unrechtes getan hat. Nein. „Seine Wege sind vollkommen.” „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter.” „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.” und „… ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.” Der „Tisch”, für den Er gesorgt hat, war gut. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, daß Israel sich nicht völlig geweiht hat, daher gehörte die Mehrheit des Volkes nicht zu der Art von Leuten, für die der Herr beabsichtigte, daß sie die Wahrheit kennen vor dem messianischen Zeitalter, wenn die Augen aller geöffnet werden sollen und alle die Wahrheit umfassend kennenlernen sollen.

Was niedergeschrieben ist, dient ausdrücklich zu unserer Unterweisung

Nun kommen wir zum wichtigsten Element dieses Themas. Diese Dinge wurden zu unserer Belehrung geschrieben, die wir am Ende dieses Zeitalters leben. – 1. Korinther 10:11 So wie das fleischliche Israel ein Schatten oder Vorbild des geistigen Israels war, genauso bildete das Straucheln, das Gefangensein in der Falle, der Anstoß in der Ernte ihrer Epoche eine ähnliche Auslese ab, und nur ein „Überrest” bestand.

Hier wie dort – im nominellen geistigen Israel sind viele nicht Israeliten, sondern Heuchler und aus ihrem Vater, dem Teufel. Hier wie dort – wer zu dieser Art Israel gehört, steht vor dem „Tisch” mit Gottes wunderbaren Gaben, die mit Liebe und Fürsorge bereitet wurden – „die größten und kostbarsten Verheißungen” – 2. Petrus 1:49 – , wertschätzt und aneignet sich jedoch Gottes Verheißungen nicht, die dazu angelegt sind, Menschen heranzubilden, deren Charakter Gott wohlgefällig ist, und die für Sein Reich gerüstet sind. Deshalb, selbst wenn sie an Seinem „Tisch” speisen, empfangen diese Leute die Gnade vergebens. Für sie und auch für ihre Nachahmer wird der „Tisch” der Wahrheit, an dem sie gerne sitzen, mit Gewißheit zur Schlinge, zum Fallstrick, zum Stolperstein. Besonders ihretwegen wurde unser Leittext verfaßt, um sie darauf aufmerksam zu machen, wie sie die „Speise” gebrauchen, die uns jetzt so reichlich angeboten wird. – Lukas 12:37

Nur wer zumindest etwas Hunger und Durst nach Gerechtigkeit (Wahrheit) hat, ist überhaupt an diesem „Tisch” willkommen. Es ist der Tisch von Gottes Kindern, und andere als Seine wahren Kinder mögen die Brosamen essen, die von diesem Tisch fallen.

Ungesetzlich für jeden, ausgenommen die Priester: das Essen der Schaubrote

Am Tisch der geweihten Gläubigen hat niemand anders „das Recht zu essen”. – Hebräer 13:10 Die wahren Geweihten sind die gegenbildliche oder königliche Priesterschaft, deren „Tisch” in der Stiftshütte und im Tempel durch den Tisch mit den Schaubroten vorgeschattet war, von dem außer den Priestern niemand essen durfte. Wenn daher jemand „geschmeckt hat, daß der Herr gütig ist”, wenn er „das Wort Gottes gegessen hat”, wenn er eine Speise zu essen hat, die die Welt nicht kennt, wenn er die „gegenwärtigen Wahrheit” gekostet hat – die „Speise zur rechten Zeit” – dann wird damit ausgesagt, daß er entweder einer der Geweihten ist, einer, der zum königlichen Priestertum gehört, oder daß er solche Menschen kennengelernt hat und Brosamen von ihrem Tisch bekommen hat.

Daß die Wahrheit in ihrer Fülle dargereicht wird, hat einen bestimmten Zweck, nämlich für Gott und für Seinen Dienst zu heiligen und abzusondern. Die Brosamen der Wahrheit sind dazu da, ein Verlangen nach völliger Hingabe zu erwecken und zu Weihung oder Heiligung hinzuführen. Der gedeckte Tisch der Köstlichkeiten steht für die Menschen bereit, die den Schritt der völligen Weihung gegangen sind, die ihren Willen und ihr Alles dem Herrn übergeben haben. Die zur Verfügung stehende reiche Fülle und Versorgung mit überaus großen und kostbaren Verheißungen dient dazu, daß sie gekräftigt werden und imstande sind, die erfolgte Weihung Schritt für Schritt zu erfüllen, selbst bis zum Tod.

Das Ziel unserer Weihung und der darauf folgenden Erziehung unter der Anleitung und der Kraft der Wahrheit dient der Charakter-Ausbildung, „indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes”. Der Apostel stellt den Zweck der kostbaren Verheißungen, unserer geistigen Speise, anschaulich dar und sagt: „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.” – 2. Korinther 7:1 Er unterstreicht, daß Wissen für einen anderen Zweck erworben und gebraucht werden kann und sich zum Schlechten anstatt zum Guten auswirken kann, und aufgeblasen oder stolz und selbstsüchtig machen kann.

Welche Wirkung hat die Wahrheit auf unser Herz?

Dieser Gedanke veranlaßt uns, daß wir uns Fragen stellen: Habe ich nicht beachtliche Kenntnis der Wahrheit, von Gottes Wesen und Seinem Plan bekommen? Hat dies mit sich gebracht, daß ich aufgeblasen wurde und mich groß gefühlt habe? Hat es Selbstgerechtigkeit ausgelöst, was meine Schwachheiten, mein Versagen und mein Angewiesensein auf Gottes außerordentlich große Gnade anbelangt, und was auch Schriftstellen außer Acht läßt, denen zufolge „Gott ein gerechter Richter , der jeden Tag zürnt” – Psalm 7:119 -, daß „Gottes Zorn sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen , welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen” – Römer 1:18 -, denn „jede Ungerechtigkeit ist Sünde” – vergleiche 1. Johannes 5:17 Diese Selbstgerechtigkeit bringt es auch mit sich, daß solche, die (willentlich) sündigen, Kinder des Teufels sind – vergleiche 1. Johannes 3:8 -, und daß Gott „alle (bewußt und willentlich) Gesetzlosen des Landes” – Psalm 101:8 – vertilgen will. Oder hat dieser Gedanke mit ein Gefühl von Demut vermittelt und mir meine Abhängigkeit vom Geber aller guten Gaben bewußt gemacht? Und hat es in der Folge für mich bedeutet, daß ich Gottes Billigung und Ruhe und Sicherheit verspürt habe, und dies allein durch das Verdienst des kostbaren Blutes , wenn ich mich nach Kräften bemühe um Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Reinheit und Wahrheit?

Die letztgenannte Haltung ist der einzig legitime und angemessene Gebrauch der Wahrheit. Wenn dieser rechte Blick auf Gottes Charakter, der sich in Seinem Plan und den überaus großen und kostbaren Verheißungen, der vor den Überwindern ausgebreitet wurde und in unsere Ohren und unser Herz eingedrungen ist, dort jene Resonanz und Anbetung erweckt von Dingen, die wahr sind, die ehrbar sind die gerecht sind, die rein und schön sind. Wenn dort kein Widerhall erfolgt und der Wunsch, Stufe für Stufe zu jener Gottähnlichkeit umgewandelt zu werden – wenn dies nicht die Auswirkung der Wahrheit auf unseren Körper und unseren Geist (unsere Gedanken, unser Wesen) ist, dann empfangen wir Gottes Gnade vergeblich, denn zu keinem andern Zweck wird sie ausgeteilt. Sollten wir Gottes Gnade und Wahrheit vergeblich empfangen, können wir sicher sein, daß es nicht lange dauert, und sie wird von uns weichen und wird durch falsche Vorstellungen ersetzt werden.

Wir wollen daher an den Zeugnissen, die Er aus Seinem Vorbild-Volk für uns aufgezeichnet hat, festhalten, sonst wird unser Tisch, der so reichlich gedeckt ist, und den uns der Herr selbst anbietet, zum Fallstrick, zur Schlinge und zum Anstoß, hinein in die Blindheit, die „äußere Finsternis” der Welt, weil wir versagen und die uns bereits zur Verfügung gestellten Segnungen recht zu gebrauchen versäumen.

„Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen (durch rückhaltlose Weihung und durch zunehmende Heiligung in unserem Herzen und unserem Tun, um unseren Charakter zu vervollkommnen und von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt zu werden, hin zur Wesensähnlichkeit mit Gottes Sohn), hinterlassen ist, jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein.” – Hebräer 4:1