Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

„Er kommt mit den Wolken“

In Offenbarung 1:7 wird uns gesagt, dass Jesus mit den Wolken wiederkommt, und dass jedes Auge ihn sehen wird. Da Christus ein göttliches Wesen ist, Gottes eigenes Ebenbild, können die Menschen ihn nur durch die Vorkommnisse und Ereignisse sehen, welche seine Wiederkunft begleiten. Die Zeit wird noch kommen — und diese Zeit, glauben wir, ist nicht fern — da diese Ereignisse einen derart offenkundigen Charakter annehmen werden, dass alle Menschen bereitwillig deren wahre Bedeutung anerkennen werden.

In Joel 2:1, 2 haben wir einen weiteren Hinweis auf die „Wolken“, die im frühen Anbruch des neuen Tages Christi von so unheilvoller Vorbedeutung sind. Hier werden wir belehrt, dass dieser Tag zunächst nicht ein Tag des Friedens, sondern vielmehr das Gegenteil sein soll. Er soll sein: „Ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht. Wie die Morgendämmerung ist es ausgebreitet über die Berge, ein großes und mächtiges Volk, desgleichen von Ewigkeit her nicht gewesen ist und nach ihm nicht mehr sein wird bis in die Jahre der Geschlechter und Geschlechter.“

Hieraus ist zu entnehmen, dass die „Wolken“, die im frühen Anbruch des Tages der Gegenwart des Herrn in Erscheinung treten, in Wirklichkeit aus einem „großen und mächtigen Volk“ bestehen, desgleichen niemals vorher bekannt gewesen ist. Dies ist augenscheinlich ein Hinweis auf das Erstehen so furchtbarer Streitkräfte, dass die Zivilisation unter der Wucht des revolutionären Kampfes, den sie vom Zaun brechen, zerbröckeln und fallen wird.

Diese Wolken der Drangsal sind gerade jetzt sichtbar. Die Stämme der Erde wehklagen bereits ihretwegen, dennoch „sehen“ sie des Meisters Gegenwart noch nicht als die unmittelbare Ursache der Drangsal. Jesus sagte, dass es wegen seiner Gegenwart ein großes Wehklagen geben und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit herrschen würde. (Lukas 21:25, 26; Matth. 24:30) Da die gottesleugnerischen und heidnischen Kräfte, bewaffnet und unbewaffnet, immer drohender werden, blickt die Welt voller Furcht den Folgen entgegen.

Aber, könnte man fragen, wie werden die Menschen im allgemeinen zu der Erkenntnis gebracht werden, dass diese weltweiten Drangsale die Todeswehen der alten Welt sind und durch die Gegenwart des Königs der neuen Welt verursacht werden? Die Schrift zeigt, dass dies durch göttliches Eingreifen zu Gunsten der jetzt in Palästina eingesetzten jüdischen Nation geschehen wird.

Gottes Hand über Israel

Die Erfahrungen der Juden in diesen Tagen der Drangsal liefern einen weiteren Beweis für die Gegenwart Christi. Es ist nach der Schrift die gleiche Zeit, da ihnen ihr Land wiedergegeben werden sollte und sie dort wieder eingesetzt werden sollten. Was in dieser Hinsicht seit dem Jahre 1914 geschehen ist, ist wunderbar gewesen und sollte als ein Teil des Aufbauwerkes der neuen Welt angesehen werden. Dieses Wiederversammeln Israels war prophetisch zu derselben Zeit fällig, da die Nationen in ihrer Gesamtheit zu der letzten Vernichtungsschlacht von Harmagedon versammelt würden.— Joel 3:1, 2

Diese Prophezeiungen bezüglich der Juden zeigen aber auch, dass sie, während ihnen ihr Land wiedergegeben und ihnen erlaubt werden sollte, dorthin zu gehen und einen großen Teil desselben zu einem hochkultivierten Zustand wiederherzustellen, wie es geschehen ist, zusätzliche Drangsal und Verfolgung erfahren würden.

Es ist nicht klug, sich in Einzelheiten zu ergehen, die sich noch nicht zugetragen haben, doch zeigt die Schrift deutlich, dass nahe am Ende des letzten Todeskampfes der Nationen die Juden in Palästina sich selbst in einer sehr unsicheren, sie im Grunde mit Vernichtung bedrohenden, Lage befinden werden; und dass dann der Herr ihretwegen eingreifen, sie von ihren Feinden befreien und unter der Führerschaft ihrer auferweckten Propheten sein Königreich als eine Regierungsmacht in buchstäblichem Sinne über die ganze Erde aufrichten wird.

Hesekiel 38:14 – 23 bietet einige Einzelheiten über diese Schlußdrangsal. Die Wortdeutung der hier den Feinden Israels gegebenen Namen deutet an, dass dieselben prophetisch angewandt werden, um Armeen Europas und Asiens zu bezeichnen. Die Prophezeiung zeigt, dass diese Kräfte schließlich Israel in Palästina angreifen werden. In Übereinstimmung mit der bereits zitierten Prophezeiung von Joel erklärt Hesekiel, dass die „Wolke“ die widergöttlichen Kräfte sind, die am Ende sogar mit der Vernichtung der zurückgebrachten Israeliten drohen werden. (Hesekiel 38:16) Es wird, wie der Prophet erklärt, eine Zeit des „Erbebens“ vor dem Herrn sein.— Hesekiel 38:20

Doch die Verheißung lautet, dass der Herr sein altes Volk befreien wird, und dass durch diese Befreiung die „Augen“ der Nationen die Gegenwart und Macht des neuen Königs der Erde wahrnehmen werden. (Hesekiel 38:23) Offenbarung 1:7 fasst diese Ereignisse, wie sie mit Christi Gegenwart in Zusammenhang stehen, kurz zusammen als in den symbolischen Wolken wahrnehmbar.

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