Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Wahrheit durch falsche Übersetzung verborgen

Wichtige Wahrheiten bezüglich der Art und Zeit des zweiten Advents sind durch eine falsche Übersetzung lange verborgen gewesen. Wie wir alle wissen, wurde die Bibel ursprünglich nicht in deutscher Sprache geschrieben; deshalb sind wir auf Übersetzungen aus dem ursprünglich Hebräischen des Alten Testamentes und aus dem Griechischen des Neuen Testamentes angewiesen. Während in den meisten Fällen in unseren deutschen Bibeln durch Übersetzung sehr wenig von der Fülle der Bedeutung verloren gegangen ist, gibt es Ausnahmen, in welchen tiefe Wahrheiten des göttlichen Planes durch unwissentlich falsche Übersetzungen lange verborgen gewesen sind.

Einer dieser Ausnahmefälle trifft auf das griechische Wort parousia zu, welches von Jesu und den Aposteln gebraucht wird, um des Meisters zweiten Besuch auf der Erde zu beschreiben. In unseren deutschen Bibelübersetzungen ist dieses Wort fast allgemein mit „Ankunft“ übersetzt. Das Ergebnis hiervon war, dass Studierende der Prophetie die prophetischen Anzeichen für das Ende des Zeitalters so auszulegen versuchten, dass dadurch Jesu baldiges Kommen angezeigt würde. Die wahre Bedeutung dieses griechischen Wortes jedoch ist „Gegenwart“. Hieraus folgt demnach, dass die erfüllten Anzeichen für des Meisters parousia oder Gegenwart beweisen, dass er bereits hier ist.

Als zum Beispiel die Jünger Jesum fragten: „Was ist das Zeichen deiner Ankunft [parousia, Gegenwart]?“, da fragten sie ihn nicht, wie sie im Voraus wissen könnten, wann er kommen würde, sondern wie sie seine Gegenwart erkennen könnten, wenn er gekommen war. Mit anderen Worten, sie wollten in Übereinstimmung mit Römer 1:20 gern wissen, nach welchen sichtbaren Dingen sie ausschauen sollten als einem Zeichen dafür, daß der unsichtbare Christus wiedergekommen war, um sein Königreich aufzurichten.

Archäologische Entdeckungen in den letzten Jahren enthüllen, dass das griechische Wort parousia in alten Zeiten gebraucht wurde, um die Besuche von Königen und Kaisern in den verschiedenen Städten und Provinzen ihrer Reiche zu beschreiben. Eine Entdeckung zeigt, dass zur Bestreitung der Kosten für einen solchen Besuch durch Ausgabe einer besonderen „Parousia-Münze“ Steuern erhoben wurden.

Wie angebracht ist es demnach, dass dieses Wort in Verbindung mit dem Besuch des Königs der Könige und Herrn der Herren auf Erden gebraucht werden sollte! Aber wie bei den irdischen Herrschern, deren Besuche so geschildert werden, bedeutet parousia auch im Falle Jesu nicht den Augenblick des Kommens, sondern es umfasst die ganze Dauer des Besuches.

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