Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die einzige Hoffnung der Welt

Es ist der unabänderliche Wille des Schöpfers, die Menschheit zu jenem Zustand vollkommener Gesundheit, Glückseligkeit und ewigen Lebens auf dieser Erde wieder hinzuführen, wie er einstens vor dem Sündenfall in jenem irdischen Paradies herrschte. So hat Er gesprochen, und so steht es in Seinem Wort, der Bibel.

Unsere Vernunft muss uns doch sagen, dass dies wahrlich der ideale Zustand ist, den sich jeder wünscht. Wenn nun Gott die Erde für den Menschen erschuf und den Menschen für die Erde, ist es dann nicht absurd anzunehmen, er würde widerstreitenden, verführerischen und rebellischen Mächten ewiglich erlauben, Seine liebevollen Absichten zu vereiteln? Auch ist es undenkbar, dass Er gezwungen werden könnte, Seinen Plan zu ändern, um nur einige wenige zu ihrer Errettung in eine andere Lebensstufe zu bringen.

Als Gott den Menschen erschuf und ihm das wunderbare Heim in Eden gab, sagte Er zu dem ersten Paar: „Mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan.“ Nichts wurde Adam und Eva davon gesagt, dass sie nach ihrem Tod in den Himmel kommen würden; in der Tat, der Tod war ja eine Unmöglichkeit, so lange sie den Gesetzen des Schöpfers Gehorsam leisteten.

Sie sollten leben—auf Erden—und nicht sterben. Sie sollten „die Erde“ mit ihren Nachkommen füllen—und nicht den Himmel. Man stelle sich im Geist einmal vor, wie jene Zustände sein würden, wenn Sünde und Tod nicht gekommen wären: Das ursprüngliche Paradies Eden würde sich schliesslich bis zu den Enden der Welt ausgedehnt haben, wie Gott befohlen hatte. Man mache sich einmal ein Bild von diesem weltweiten Paradies mit seinen vollkommenen und glücklichen Menschenkindern, welche das ewige Leben und die ewige Gunst des Schöpfers geniessen! Wahrlich, das ist die wirkliche Gnadengabe ,die die Menschheit noch empfangen wird, schon aus dem Grunde, weil ja durch den Tod Jesu die Voraussetzungen für eine solche „Wiederherstellung“ bereits geschaffen sind.

Als Gott gleich am Anfang sagte, dass der „Same des Weibes“ der Schlange den Kopf zertreten würde, meinte Er in Wirklichkeit, dass das Ergebnis des Teufelswerkes—nämlich der Tod—vernichtet werden sollte, und dass der Mensch jenen Zustand wiedererlangen würde, den er durch seinen Ungehorsam seinem Schöpfer gegenüber verwirkt hatte: Vollkommenheit.

Wiederherstellungs-Verheissungen

Als Gott dem Abraham prophezeite, dass durch seinen „Samen“ alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten, war das in Wirklichkeit eine Verheissung der Wiederherstellung aller Nachkommen Adams.

Als der Engel bei der Ankündigung der Geburt Jesu die Worte sprach: „Euch ist heute in Davids Stadt ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr,“ da bedeutete das, dass nun für die Welt der bedeutsame Augenblick gekommen sei, wo sie vom Tod errettet werden sollte, um dem Leben zurückgegeben zu werden.

Als Jesus Seine Jünger beten lehrte: „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel,“ da erinnerte Er sie daran, dass der wahre und endliche Zweck des Königreiches Gottes die Wiederherstellung des verlorenen Gutes des Menschen sei. Alle Christen, die jemals dieses Gebet sprachen, beteten bewusst oder unbewusst—für die Wiederherstellung paradiesischer Zustände auf Erden.

Als unser Herr und auch die Apostel allen getreuen Christen verhiessen, dass sie „Miterben“ Jesu werden würden, und dass sie „mit ihm herrschen“ sollten, wollten sie damit sagen, dass sie schliesslich mit Ihm als dem geistigen „Samen Abrahams“ an dem herrlichen Werk des Ausgiessens der verheissenen Segnungen wiederhergestellten Lebens teilhaben würden.—Offb. 5:10

Wenn die Heilige Schrift sagt, dass Jesus, „durch die Gnade Gottes den Tod für jedermann schmeckte,“ so bedeutet das, dass diese Todesstrafe, die wegen der ursprünglichen Sünde ja auf jedermann lastet, zu gegebener Zeit aufgehoben werden sollte, und dass auf diese Weise der Weg zum Leben auf einer zur Vollkommenheit umgewandelten Erde für jedermann geebnet sein würde.—Röm. 6:23

Eben zum Zwecke, dieses Wiederherstellungswerk durchzuführen, nehmen sowohl Jesus als auch Seine Kirche hinsichtlich ihrer Natur und Herrlichkeit eine so erhabene Stellung ein. Und ist dies für die Kirche Christi nicht eine viel bessere Hoffnung der Herrlichkeit, als jene Lehre des finstern Mittelalters sie verheisst, welche sagt, dass Gott angeblich versucht habe, die ganze Welt zu veranlassen, sich der weltlichen Kirche anzuschliessen, damit sie vor der Hölle errettet werden mögen?

Dieses wunderbare Wiederherstellungswerk wird der zweiten Wiederkunft Christi folgen. Der Apostel Petrus kündet es in der Apostelgeschichte im 3. Kapitel, Vers 19-23 an. Kurz zuvor, ehe er die nachfolgend niedergeschriebene Aussage machte, hatte er einen Mann geheilt, der von Geburt an lahm gewesen war. Diese wichtige Begebenheit brauchte er gleichsam als Illustration und Grundlage für seine Worte, die da lauten:

„So tut nun Busse und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er den euch zuvor verordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.“

Welche eine alles umfassende Prophezeiung ist doch dieses Bibelwort!—„Wiederherstellung aller Dinge!“ Welch völlig andere Darstellung des zweiten Kommens Christi ist dies doch im Vergleich zu dem traditionellen „jüngsten Tag,“ der der Wiederkunft des Herrn folgen sollte!“

Ja, „Zeiten der Erquickung“—nicht der Dunkelheit und der Qual sollen „vom Angesicht des Herrn kommen.“ Dieser Ausdruck „vom Angesicht“ hat seinen Ursprung in einer orientalischen Sitte. Wenn man jemandem den Rücken kehrt, so bedeutet man ihm damit, dass er nicht erwünscht  ist, so man aber jemandem das Antlitz zuwendet, will man damit sagen, dass der Betreffende als Freund willkommen sei. Wie tiefschürfend ist doch dieser Ausdruck, wie ihn der Apostel in seiner Prophezeiung gebraucht!

Es ist schon lange her, dass Gott Seiner menschlichen Schöpfung im Garten Eden „den Rücken zukehrte“, weil die Menschenkinder Sein Gesetz übertreten hatten. „In Seiner Gunst steht das Leben,“ sagt der Prophet; zufolge ihrer Sündhaftigkeit aber verlor die Welt diese Gunst. Daher musste sie verwelken und verdorren gleich einer Blume, der man den Sonnenschein entzieht.

Die Verheissungen werden erfüllt werden

Wenn auch—bildlich gesprochen—Gott während der letzten 6 000 Jahre den Menschen Seinen Rücken zugekehrt hat, so hat Er ihnen nichtsdestoweniger Seine Verheissungen bezüglich der zukünftigen Zeit der Segnungen dennoch gegeben und gleichzeitig auch Vorkehrungen für deren Erfüllung getroffen.

Das zweite Kommen Christi und die Aufrichtung Seines Königreiches bezeichnet die Zeit, in der diese Verheissungen anfangen sich zu erfüllen. Gerade das hat Petrus ja gemeint, wenn er sagt, dass dann Gott Sein Angesicht der menschlichen Familie wieder zuwenden werde, und dass dann als Folge dieser Gnade die „Zeiten der Erquickung“ kommen sollen.

Der Apostel erwähnt fernerhin, dass die „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher gesprochen hat,“ bald kommen sollen. Der Mensch verlor sein ehedem vollkommenes Leben auf Erden. Nun soll es wiederhergestellt werden. Wie könnte die Welt im Himmel wiederhergestellt werden, wenn sie niemals dort gewesen ist? Und man bedenke auch, dass alle heiligen Propheten Gottes der elenden sterbenden Menschheit ohne Ausnahme diese kommenden segensreichen Tage vorhergesagt haben.

Welch ernst denkendem Menschen mag nicht schon die Frage aufgestiegen sein, wie denn „blühende Wüsten“ und gedeihende Feigenbäume im Himmel sein könnten? Nein, lieber Leser, irdische Dinge dieser Welt—sind es, welche die Propheten des Alten Testamentes beschrieben haben, und auf die sich, wie wir nun sehen, ihre Aussagen hinsichtlich dieser irdischen Lebenssegnungen in einem glücklichen und wiederhergestellten irdischen Paradies auch tatsächlich beziehen.

Die Wiederherstellung der Gesundheit des Lahmen durch Petrus wurde nur als Lehrbeispiel für die kommenden Ereignisse während der Aufrichtung des Messianischen Königreiches gebraucht. Jesaja sagte z.B. dass, wenn das Königreich kommt, „dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und aufjauchzen wird die Zunge des Stummen, dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden.“—Jes. 35

Diese Wiederherstellungs-Segnungen sollen nicht nur jene Unglücklichen betreffen, die da lahm und verkrüppelt sind, nein, auch alle anderen, die das Verlangen nach ihnen haben, sollen Nutzen daraus ziehen. Dann gibt es auch keine geistige Blindheit mehr, denn „die Erde wird voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“—Jes. 11:9

Das Messianische Königreich wird in den Prophezeiungen als ein „Berg“ dargestellt. Jener Stein, von dem der Prophet Daniel sagte, dass er zu einem grossen Berg wurde und die ganze Erde füllte, ist dieses „Berg“ -Königreich. (Dan. 2:34, 35, 44) Derselbe „Berg“ wird auch in Micha, Kapite l4, erwähnt. Es heisst da:

„Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg Jehovas und zum Haus des Gottes Jakobs. Und er wird uns belehren aus seinen Wegen und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird ausgehen das Gesetz und das Wort Jehovas von Jerusalem; und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“

Die letzten Tage

Der Ausdruck „letzte Tage“, wie er in der obigen Schriftstelle gebraucht wird, ist eine Bezeichnung derjenigen Tage, die sein werden, wenn die Herrschaft von Sünde und Tod ihr Ende finden wird und an ihrer Stelle das ewige Zeitalter einer neuen besseren Ordnung unter der direkten Überwaltung des Messias aufgerichtet werden soll. Man wird gar bald erkennen, dass die Wahnvorstellungen des finsteren Mittelalters betreffs der „letzten Tage“ völlig falsch sind, wenn sie mit dieser (und noch anderen) Hoffnung erweckenden Schriftstellen verglichen werden.

Als Beispiel dafür möge die bildliche Beschreibung jener Zustände dienen, wie sie uns der Prophet aufzeigt, der doch gewiss weit davon entfernt ist, die „letzten Tage“ als das Ende aller Hoffnung oder als die letzte Gelegenheit zur Bekehrung hinzustellen. Er sagt, dass dann Gott die Menschen auf ihren Wegen belehren werde, und dass diese auf Seinen Pfaden wandeln werden; dass sie weiterhin ihre selbstsüchtigen kriegerischen Neigungen unterdrücken und ihre Zeit der Förderung des Friedens und der Wohlfahrt widmen werden: „Nicht wird Nation wider Nation das Schwert mehr erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“

In der Bibel werden nicht alle einzelnen Anordnungen des Messianischen Königreiches offenbart, aber es wird die Versicherung gegeben, dass dieselbe göttliche Macht und unfehlbare Weisheit, welche die Sternenwelt erschuf und deren ordnungsgemässen Lauf kontrolliert, auch den Erfolg desjenigen Heilverfahrens gewährleistet, durch das in diesem Königreich Gottes das Gesetz der Liebe in alle Winkel der Erde hineingetragen werden soll, und zwar gleich nach dem nun vor sich gehenden Zusammenbruch der Herrschaft von Sünde und Selbstsucht.

Der Symbolismus der Prophezeiung Michas befasst sich natürlicherweise mit Dingen, mit denen der Prophet vertraut war. „Speere“ und „Schwerter“ sind heutzutage als kampffähige Instrumente der Kriegsführung nicht mehr gebräuchlich. Wenn diese Prophezeiung aber in modernen Zeiten geschrieben worden wäre, würde sie unzweifelhaft Unterseeboote, Luftschiffe und Giftgas erwähnt haben.

Auch das Bild vom Weinstock und Feigenbaum ist ein Symbol, und zwar das des Friedens und der Zufriedenheit. Beide sind die sicheren Grundlagen der Notwendigkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens, deren einst alle Menschen teilhaftig werden sollen, wenn einmal das Königreich Christi gekommen ist. Ein behagliches hypothekenfreies Häuschen mit einen Auto-Schuppen würde wohl der modernen Auffassung befriedigender Zustände ein wenig näherkommen.

In Jesaja, Kapitel 25, finden wir eine weitere interessante Weissagung von den „Zeiten der Wiederherstellung“:

„Und Jehova der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von Fettspeisen bereiten, ein Mahl von Hefenweinen, von markigen Fettspeisen, geläuterten Hefenweinen. Und er wird auf diesem Berg den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er auf ewig; und der Herr wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Denn Jehova hat geredet. Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde; da ist Jehova, auf den wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung!“

Jesaja 25:6-9

Was könnte man noch mehr verlangen, als was in dieser herzerfreuenden Prophezeiung von den kommenden Wiederherstellungs-Segnungen enthalten ist? Wahrlich, es wird in der Tat ein Festmahl sein, wenn dereinst die Sehnsucht aller Nationen gestillt werden wird. (Haggei 2:7) Das Mahl versinnbildlicht jene Vorkehrungen des Messianischen Königreiches, die das Leben wiederherstellen und aufrechterhalten werden.

Der „Schleier“, der symbolisch die verblendenden Einflüsse der „alten Schlange“ darstellt, wird dann hinweggetan werden. Das kann aber erst geschehen, wenn Christus den Satan gebunden hat, damit er die Nationen nicht mehr verführe.—Offb. 20:1-3

„Und der Tod ist verschlungen in den Sieg.“ 1. Kor. 15:54 (Jes. 25:8) Oh ja, es war der Tod, der in die Welt kam und alles Glück zerstörte; aber das, was verloren war, soll wiederhergestellt werden, und deshalb muss und wird der Tod vernichtet werden.

In Offenbarung 21:4 wird uns gesagt, dass „der Tod nicht mehr sein wird.“ Da man bislang immer versucht hat, all diese herrlichen, irdischen Verheissungen auf den Himmel anzuwenden, so waren wir für das Verständnis des Naheliegenden—nämlich der Segnungen hier auf Erden—völlig geblendet. Wir übersahen ganz die Tatsache, dass nur einige wenige—die wahren Fusstapfennachfolger des Meisters während dieses Zeitalters eine himmlische Belohnung empfangen sollen. Hier auf Erden hat der Tod geherrscht, und demzufolge wird er auch hier auf Erden dereinst von uns hinweggenommen werden.

Und wie froh werden die Menschen dann sein, wenn sie die Königreichs-Segnungen des Lebens und der Errettung annehmen können! Man beachte, was der Prophet hinsichtlich dessen sagt: „Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde; da ist Jehova auf den wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung!“—Jes. 25:19

Wieviele Millionen von Menschen haben wahrhaftig mit Sehnsucht auf die Zeit einer besseren Erkenntnis des wahren Gottes gewartet! Und wieviele haben auch für die „Errettung“ gehofft und gebetet! Ja, die Welt hat tatsächlich in Erwartung des Sonnenaufganges der wiederkehrenden Gunst Gottes gestanden unbewusst vielleicht, ohne eine klare Vorstellung, wie oder wann dies geschehen würde.

Aber, wenn die verblendenden Einflüsse des Erzfeindes gebunden worden sind und die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes die Erde erfüllt hat, dann werden die Menschen ihren Gott erkennen und werden tatsächlich und enthusiastisch mit ihrem ganzen Herzen zu Ihm zurückkehren.

Gottes gewaltige Macht

Möge niemandes Glaube Anstoss nehmen an der ungeheuren Grösse der Dinge, die Gott den Menschen zu tun verheissen hat. Lasst uns nicht vergessen. dass wir nur erwägen, was der allmächtige, ewige Schöpfer des Universums zu tun versprochen hat. Gott, der die Ursache alles Lebens ist, ist sehr wohl auch imstande, dasselbe um ein Vielfaches zu erweitern, um Seine Verheissungen zu erfüllen.

Und diese „Wiederherstellung“ wird sich sowohl auf die Toten als auch auf die Lebenden erstrecken. Dies ist es, was die Bibellehre der Auferstehung in sich schliesst. Diese herrliche Lehre der Auferstehung von den Toten ist durch die überlieferte Behauptung, dass es keinen Tod gebe, sinnlos gemacht worden. Wie  kann auch jemand von den Toten auferweckt werden, wenn er nicht tot ist!

Wie hat es auch nur möglich sein können, dass die Christenheit in ihrer Verwirrung diese einfache, aber das Herz befriedigende Hoffnung der „Wiederherstellung“ nicht erfassen konnte? Ihre Sinne waren durch die unselige traditionelle Lehre von der Unsterblichkeit der Seele verblendet! Nun können wir jedoch—dem Herrn sei Dank—sehen, dass diese Errettung eine Auferweckung von den Toten und eine Wiederherstellung zum Leben auf der Erde bedeutet.

Die Bibel schildert den Tod als Schlaf, aus dem alle am Morgen des nun anbrechenden Tages erquickt auferweckt werden sollen. Die göttliche Uhr der Zeitalter zeigt schon die frühe Morgenstunde an; und obschon die Dunkelheit noch undurchdringlich ist, kommt der Tag doch eilends näher, ja, er ist sehr nahe.

Die Segnungen sind vor der Tür

Ja, das Bemerkenswerteste ist die Tatsache, dass diese lebenverheissenden Segnungen der Wiederherstellung heute vor der Türe sind. Und es bedarf keines überschwenglichen Glaubens, um davon überzeugt zu sein. Wir wissen, dass die Propheten der Bibel uns eine sehr genaue Weissagung von den gegenwärtig herrschenden Zuständen gegeben haben—Zustände, die der Errichtung des Königreiches Gottes unmittelbar vorausgehen sollten. Sind nicht jene Prophezeiungen hinsichtlich der vielen Segnungen, die schon verwirklicht worden sind, in höchstem Masse zutreffend gewesen? Viele derselben wären vor nur wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten worden! Wir können daher nicht umhin zu glauben, dass dieselbe göttliche Macht und Weisheit, die den Geist der Propheten geleitet haben muss, diese auch in der Vorhersage all der wunderbaren, zukünftigen Dinge inspiriert hat.

Lasst uns deshalb angesichts der begeisternden Aussicht, die noch vor uns liegt, frohlocken, und möge die Vision jener kommenden Freuden uns instandsetzen, die gegenwärtigen Anfechtungen geduldig zu ertragen. Obschon die Herrschaft von Sünde und Tod für die Welt im allgemeinen eine lange und lästige gewesen ist, so geht doch die Zeit für jeden einzelnen schnell vorbei; und die unter dieser Herrschaft gemachte Erfahrung gibt jedem einzelnen eine wertvolle Belehrung.

Nur wenige sind bis jetzt imstande gewesen, die Bedeutung jener Belehrungen zu erfassen, aber während der Periode des Königreiches werden alle zur Erkenntnis kommen, dass die 6 000 Jahre der Leiden und des Todes in der Welt durch Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz heraufbeschworen worden sind durch die ursprüngliche Sünde Adams und den fortgesetzten Ungehorsam von seiten der ganzen Welt durch die Zeitalter hindurch, denn „alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“—Röm. 3:23

Wenn wir nun begreifen lernen, dass der weise und liebevolle Schöpfer die Herrschaft des Bösen für einen bestimmten Zweck zugelassen hat—nämlich, damit unsere Wertschätzung für Ihn und Seine Gesetze vergrössert werden möchte—dann können wir geduldig auf das Kommen des neuen Tages warten und fortfahren, dafür zu beten.

Welches ist das Schicksal derer, die „schlafen?“

Lasst uns nicht vergessen, dass die, die in den Todesschlaf eingehen, die Segnungen des neuen Tages ebenso empfangen werden, wie diejenigen, die über die gegenwärtige Drangsal hinwegkommen und am Leben bleiben, ungeachtet dessen, ob sie das Königreich erwarten und dafür beten oder nicht. Denn die Verheissung lautet, dass alle vom Todesschlaf erweckt werden sollen: „Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden.“—Joh. 5:28

Allen soll während des nahenden neuen Tages Gelegenheit gegeben werden, zu Gott zurückzukehren und die Segnungen ewigen Lebens zu empfangen, obgleich diese Wohltaten niemandem aufgezwungen werden. Das Gebot der Stunde lautet, dass ein jeder den Gesetzen des Messianischen Königreiches untertan sei, und dass jene, welche nicht gehorchen, im zweiten Tod vernichtet werden, wie die Heilige Schrift es nennt.—Apg. 3:23; Offb. 20:13-15

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9