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Das Herz ist wichtiger als der Verstand

„Behüte dein Herz, mehr als alles, was zu bewahren ist!”

Sprüche 4:23

Wir sehen ein, daß unser Verstand zu bewahren ist, und einige von uns mögen zu irgendeiner Zeit geneigt gewesen sein, zu sagen: „Behüte deinen Verstand – in Bezug auf die Lehren Christi – mehr als alles, was zu bewahren ist, und dein Herz wird in Ordnung sein, denn Gott wird es bewahren.” Dies ist jedoch eine Fehlinterpretation. Gott hat die Sache in der richtigen Reihenfolge festgelegt. Wir sind nicht zuständig und verantwortlich, unseren Verstand zu behüten. Wir sind zuständig und verantwortlich, unser Herz zu behüten. Wenn wir fleißig bemüht sind, zu wachen, unsere Herzen vor dem Bösen zu bewahren und in völliger Harmonie mit dem göttlichen Wort und Seinem Geist der Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe zu halten, wird Gott das Übrige tun. Er wird unsere unvollkommenen Denkfähigkeiten leiten, und wir werden Seine Lehren erkennen.

Das Herz zu behüten, bedeutet über un-sere Gefühle zu wachen. Es deutet eine kritische Inspektion aller Motive des Lebens an. Warum sprechen wir? Worin besteht das erwünschte Ziel? Warum tun wir dieses oder jenes? Ist das Motiv ehrenhaft, gerecht und liebenswert? Lieben wir Gerechtigkeit? Hassen wir Ungerechtigkeit? Ist die Liebe Gottes mehr und mehr in unsere Herzen ausgegossen? Nimmt sie im Hinblick auf Gott, auf den Menschen und auf die Geschwister zu? Dies alles beinhaltet zu wachen, „unsere Herzen zu behüten” und es zeigt uns, daß wenn ein selbstsüchtiger Gedanke oder ein Motiv oder ein selbstsüchtiger Wunsch irgendwo lauernd gefunden wird oder sich in unser Handeln oder sich in unseren Worten bemerkbar macht, dies völlig abgelehnt werden muß, damit das Herz lauter und rein bleiben kann. Das Herz zu behüten, bedeutet auch Aktivitäten in Liebe, Wohlwollen und Hilfsbereitschaft zu zeigen und die Kultivierung der Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit dem Göttlichen. Es beinhaltet nicht nur die Reinigung des Herzens, sondern auch die Anreicherung mit den Früchten und Gnaden der Heiligkeit und Liebe, so daß es annehmbar für den Herrn sein kann. Und es ist ebenso sicher, daß Ungerechtigkeit oder Sünde oder Unreinheit, wenn sie zu irgendeinem Maß erlaubt wird, das Herz entsprechend besudelt und unannehmbar für den Herrn macht und dazu führt, von Ihm zurückgewiesen zu werden.

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„Ich aber habe für dich gebetet”

„Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhört.”

Lukas 12:31 und 32

Als sich die Zeit des Passah näherte, sagte unser Herr nicht nur „Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod” und brachte sein Flehen „mit starkem Geschrei und Tränen dem dar, der ihn aus dem Tod retten kann”, sondern er zeigte zusätzlich eine große Fürsorglichkeit für seine lieben Nachfolger und versuchte in ihnen ein besonderes Verständnis der Stunde der Versuchung wachzurütteln, in die sie eintraten, indem er sagte: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!” Dies war nicht nur die Zeit höchster Versuchung unseres Herrn in seinen irdischen Erfahrungen, sondern auch die höchster Versuchung für seine Apostel und besonders für Judas und Petrus. Beide waren herausragend unter den Aposteln, der eine als Kassenwart und Einkäufer der kleinen Gruppe und der andere als ein besonders kühner Verfechter der Sache des Herrn, als Sprecher der Zwölf, der ihren Glauben an Jesus als ihren Messias verkündet und der öffentlich erklärt hatte, daß wenngleich alle den Herrn verlassen würden, er dies nicht tun würde. Vom menschlichen Standpunkt betrachtet hätte vermutet werden können, daß irgendeine Versuchung, die über jene dreizehn Personen kommen sollte, über die schwächeren und weniger Hervorragenden kommen würde, und nicht über die drei Prominentesten von ihnen.

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Geistige Ausgewogenheit

„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.” – 2. Timotheus 1:7 Weder Radikalismus noch Fanatismus sind Elemente eines wahren christlichen Charakters. Es ist nie nötig, fanatisch zu sein, um mit ganzem Herzen dem Herrn und Seinem Wort der Wahrheit geweiht zu sein. Der Apostel Paulus sagte, „eines aber (tue ich)”, aber dieses „eine” schloß alles ein, was der Wille Gottes für einen Christen beinhaltet. – Philipper 3:13 Der Nachfolger Christi mag nach der weltlichen Meinung einseitig erscheinen, wenn er genau auf alles achtet, was der Herr von ihm zu tun wünscht, und wie er sein soll, aber er erscheint nicht so von Gottes Standpunkt. Paulus war nicht radikal im Sinn eines Extremisten, weil er einer besonderen Richtlinie eines Christen nachstrebte. Er ging jedoch in seiner völligen Loyalität gegenüber Gott und Seinen Willen zu tun keinen Kompromiß ein. In (mehr …)