Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Wer wird bestehen?

Lesedauer: 16 Minuten

„Wer kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen. Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers und wie das Laugensalz von Wäschern sein. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen, und er wird die Söhne Levi reinigen und sie läutern wie Gold und wie Silber, so daß sie (Männer) werden, die dem HERRN Opfergaben in Gerechtigkeit darbringen.“ – Maleachi 3:2 und 3

Wer wird diese Prüfung zur Zeit des Erscheinens des Herrn bestehen, ist die Frage des Propheten? Bei seinem ersten Kommen kam Jesus zu seinem eigenen – seinem jüdischen Volk – aber als eine Nation verwarfen und kreuzigten sie ihn. Es gab nur wenige, die die Prüfung bestanden. – Johannes 1:11 und 12 Johannes der Täufer hatte von Jesus gesagt, indem er das Einsammeln des Weizens als ein Symbol benutzte: „Seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.” – Matthäus 3:12 Hier wir von einem Prüfungs- und Reinigungswerk gesprochen, das während unseres Herrn erster Gegenwart stattfand. Anschließend während des Evangelium-Zeitalters hat sich unser Herr selbst jenen bekannt gemacht, die in einem rechten Herzenszustand waren, daß er sie reinigen, prüfen und ihnen beistehen könnte in seinen Fußstapfen zu wandeln und zu seinem Bildnis umgestaltet zu werden. Jetzt, in den Tagen, in denen wir leben, während der Zeit des Herrn Zweiter Gegenwart, gibt es auch ganz bestimmte Prüfungen. Er prüft sein Volk nun individuell. Jedes Glied der wahren Kirche wird geprüft, geläutert und gereinigt. Wer wird diese Prüfungen bestehen? Wir glauben, daß es mit der Erfüllung von Prophezeiungen viele Beweise gibt, daß die Kirche – die Braut Christi, des Lammes Frau – bald vollständig und verherrlicht sein wird jenseits des Vorhangs mit ihrem Herrn. Durch diese als „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem” bezeichnete heilige Klasse wird Gottes herrliches Königreich auf der Erde aufgerichtet werden. – Offenbarung 19:7, 21:1 – 10

Ein Tag der Vorbereitung

Wir leben heute zu einer Zeit, in der Gott für einen der größten Zeitalterwechsel in der Weltgeschichte Vorbereitungen trifft. Daher gibt es für uns eine vordringliche Frage: „Wer kann diesen Tag ertragen” und „wer wird bestehen?” Der Apostel Johannes stellt auch die Frage: „Wer vermag zu bestehen?” – Offenbarung 6:17 Hier weist der Zusammenhang jedoch auf die weltliche Sicht gegenüber der sich steigernden Drangsal hin, welche sich rasch der gegenwärtigen Ordnung der Erde nähert.

Die Propheten, unser Herr und die Apostel, prophezeiten alle über diese Zeitperiode, in welcher die alte Ordnung vergehen und das herrliche Königreich Gottes eingerichtet werden soll, um ewig zu bestehen. – Daniel 2:44, Matthäus 6:10, 2. Petrus 3:12 und 13 Wir erfreuen uns der Erkenntnis, daß wir während dieser Zeit leben, und es ist in diesem Zusammenhang, daß einer der Propheten Gottes von „dem Tag seiner Vorbereitung” spricht. – Nahum 2:3

Wir sehen täglich um uns herum das geschehen, was Jesus voraussagte: „Und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer, während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.” – Lukas 21:25 und 26 Selbstsucht, Haß, Stolz und der Geist der Aggression haben zu der Musterung von kleineren und größeren Armeen unter den Nationen geführt als auch zu der Erhebung von mächtigen Diktatoren und Tyrannen und extremen Gruppen der grausamsten Art, unvorstellbar für den menschlichen Sinn. Solche Bedingungen werden sicher ihre schrecklichen rechtmäßigen Konsequenzen haben.

Wie furchtbar diese Bedingungen jedoch sein mögen, sagt uns die Verheißung der Bibel, daß es dem Menschengeschlecht nicht erlaubt wird, sich selbst zu vernichten. Die Schriften offenbaren, daß die menschliche Selbstsucht letztlich dazu führen würde, wenn sie nicht durch göttliches Einschreiten daran gehindert werden würde. Jesus, der über den Höhepunkt dieser Zeit der Drangsal sprach, zu dem sich die Welt jetzt hinbewegt, sagte: „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden”, fügt dann aber diesen Worten über die Tage der Drangsal hinzu, daß sie „verkürzt würden”. – Matthäus 24:22 Dies bedeutet göttliches Eingreifen und Errettung des Menschengeschlechts vor den Folgen ihres eigenen Wahnsinns. In der Tat wird Gottes Königreich unter der Führung des Christus alle nationalen und internationalen Probleme lösen, und es ist uns verheißen, daß es auch auf der Erde alle Krankheiten, Leiden, Schmerzen und den Tod beseitigen wird. – 1. Korinther 15:25 und 26, Offenbarung 21:3 – 5

Inzwischen leben wir gegenwärtig in der „Zeit der Drangsal, wie sie (noch) nie gewesen ist, seitdem (irgend)eine Nation entstand.” – Daniel 12:1, Matthäus 24:21 Sie entwickelt und umfaßt die Welt wie eine Falle und ein Fallstrick. Jesus prophezeite und sagte darüber: „Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen und jener Tag plötzlich über euch hereinbricht wie ein Fallstrick! Denn er wird über alle kommen, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind.” – Lukas 21:34 und 35

Sich „zu hüten”, bedeutet, daß wir ständig gebetsvoll und wachsam sind, indem wir über des Vaters Wort und Willen nachsinnen. Wir müssen auch auf der Hut sein, daß diese große weltweite Drangsal, die nicht unerwartet über uns kommt, nicht unseren mentalen Horizont völlig einnimmt, so daß sie einen anderen lebenswichtigen Aspekt unseres irdischen Aufenthalts vor uns verbergen könnte, Erfahrungen, Prüfungen und Trübsale, die von Gott vorgesehen sind, uns individuell zu prüfen.

Auf dem Prüfstand

Petrus sagte: „Geliebte, laßt euch durch das Feuer (der Verfolgung) unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes.” – 1. Petrus 4:12 Zuvor stellt er in dem gleichen Brief fest: „Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.” – 1. Petrus 1:6 und 7 Wir fragen noch einmal: „Wer wird diese Prüfungen bestehen?”

Unser Glaube und unser ganzes Dasein als Einzelpersonen befinden sich zur gegenwärtigen Zeit in der Prüfung. Wir wurden ermahnt: „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat, unser Glaube”, und „Sei getreu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben.” – 1. Johannes 5:4, Offenbarung 2:10 Treue der Glieder der Kirche bis in den Tod bedeutet Miterbschaft mit Christus in Herrlichkeit und das Vorrecht alle Geschlechter der Erde zu segnen. Dies ist das größte und wertvollste Thema im Leben und die großartigste Stellung, die Gott im ganzen Universum garantieren konnte. Dies zu erlangen ist unseren Eifer wert und danach zu trachten, auf die gesegneten Verantwortlichkeiten des Königreichs vorbereitet zu sein.

Der Herr sucht nach treuer Loyalität und Charakterähnlichkeit ihm gegenüber. Als einem Teil dessen spricht er über den Prozeß unserer Läuterung wie von der Schlacke, einschließend den Eigenwillen und all die Werke des Fleisches. Unser Leittext gibt zu verstehen, daß Gott uns wie ein Schmelzer zu reinigen wünscht. Wenn wir uns in unseren Gedanken einen Schmelzer alter Zeiten vorstellen, so sehen wir ihn an seinem Tiegel mit wertvollem Erz sitzen, der über ein glühendheißes Feuer gestellt ist. Mit Hilfe von Gebläsen wurde der Schmelzofen glühend heiß gemacht, um das Metall in einen flüssigen Zustand zu versetzen. Der Schmelzer fügte bestimmte Flußmittel hinzu, und achtete sehr genau auf den Schmelzprozeß. Es ist seine Aufgabe die Trennung und Entfernung der Schlacke von dem reinen kostbaren Metall zu überwachen. Dies geschieht in einer solchen Weise, daß unser Himmlischer Vater uns individuell zu läutern, reinigen und rein zu machen wünscht.

Unser Leittext sagt im weiteren, „Er ist wie das Laugensalz von Wäschern”. Ein Hinweis hinsichtlich des Gewerbes eines Wäschers wird uns in Markus 9:3 gegeben. Dort wird auf das Geschehen auf dem Berg der Verklärung hingewiesen, auf den hellen Glanz und das sehr weiße Kleid unseres Herrn: „Und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß, so wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann.” Es war das Werk eines Walkers, Seifen zu benutzen, die streng reinigende Eigenschaften besaßen, die hauptsächlich bei der Reinigung von Kleidern und dem Bleichen von Tüchern benutzt wurden. Uns betreffend sagt Johannes: „Wenn wir unsere Sünden bekennen”, wird Gott „unsere Sünden vergeben und uns reinigen von jeder Ungerechtigkeit”. – 1. Johannes 1:9

Während dieses ganzen Schmelz- und Reinigungswerkes kann der Herr in unseren Herzen lesen. Er kann unsere Gedanken und Absichten erkennen wie auch den Umfang unseres Glaubens und unserer Liebe. Kein menschliches Wesen könnte dies tun. Wir mögen dazu imstande sein, diejenigen, die uns auf der menschlichen Ebene lieb und wert sind und uns nahe stehen, zu täuschen, aber wir können den Herrn nicht täuschen.

Es ist Sein Wille, daß wir geläutert, gereinigt und rein werden, und wir müssen durch Erfahrungen gehen, die besonders dazu geeignet sind, dieses Werk völlig zu bewirken. Wenn diese bei uns passend zur Ausführung kommen, werden wir von Stolz, Selbstsucht, Bitterkeit, Ungeduld und all den Werken und Taten des Fleisches gereinigt werden. – Galater 5:19 – 21

Glaube und Werke

Es wird während dieser Zeit der Erprobung immer notwendig sein, sich der Worte des Apostel Paulus zu erinnern: „Du aber stehst durch den Glauben.” – Römer 11:20 Und er sagt an anderer Stelle, daß wir, „fest im Glauben stehen müssen”, wie in Gottes Wort gesagt wird. – 1. Korinther 16:13 Wenn diese Art des Glaubens in uns entwickelt ist, so wird sie sicherlich Frucht tragen und entsprechend unserer Erfahrungen sich auch äußerlich zeigen.

Der nach diesem Grundzug handelnde Apostel Jakobus wollte jene wachrütteln, die ein Maß des Glaubens besitzen, die aber nicht zu dem Stand vorangeschritten sind, daß sie ihn zu einem lebendigen und tätigen Glauben gemacht haben. Er fragt: „Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten?” – Jakobus 2:14 Die Antwort ist: nein; welche die Diaglott-Übersetzung des letzten Teils dieses Verses mit der Feststellung bestätigt: „Dieser Glaube ist nicht imstande ihn zu retten.”

Wenn wir ausharren und vor Gott feststehen sollen, müssen wir einen lebendigen, wirksamen Glauben entwickeln. Dies wird mit den folgenden Worten des Apostels klar umrissen, in denen er mit Nachdruck feststellt: „So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen.” – Jakobus 2:17 und 18

Das Gegenteil ist auch wahr. Werke sind zu unserer Entwicklung wichtig und lebensnotwendig. Jedoch ohne eine Grundlage des Glaubens werden es uns Werke allein nicht möglich machen, festzustehen. Es ist nur die passende Kombination von Glauben und Werken, die vor Gott annehmbar ist. Wahrer Glaube wird sich von selbst in Werken des Gehorsams zeigen, und einem Leben, das in Harmonie mit jenem Glauben gelebt wird. Wenn unser Leben nicht in dieser Weise berührt wird, verunehren wir jenen Glauben. In der Tat ist solch ein „Glaube ohne Werke” tot – unproduktiv und kann niemals Leben bringen. – Vers 20

Seine Betrachtung über dieses wichtige Thema fortsetzend, fragt Jakobus: „Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte? Du siehst, daß der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde.” – Verse 21 und 22 Wenn Abraham und andere Glaubenshelden nur miteinander über ihren Glauben gesprochen hätten, wären sie niemals als solche gerechnet worden, „die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten”. – Hebräer 11:39 Die Schriften offenbaren, daß sie im Glauben wandelten und tätig waren. Werke wirkten mit ihrem Glauben zusammen. Sie waren sehr mutig, und ihr Glaube wurde durch Werke vervollständigt. Ähnlich muß auch unser Glaube lebendig und tätig sein, der durch Liebe in uns wirkt. – Galater 5:6

Tätigkeit

Wir lernen vom Wort Gottes, daß geweihte Gläubige den Leib Christi bilden. Hierin besteht eine gesegnete, zusammenarbeitende Abmachung. In 1. Korinther erklärt der Apostel Paulus im 12. Kapitel, daß in diesem „Leib”, von dem Jesus das Haupt oder die kontrollierende Macht ist, es viele verschiedene Tätigkeiten gibt. „Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber (es ist) derselbe Geist.” Wenn Wirksamkeiten oder Tätigkeiten bei einem Glied des Leibes aufhören sollten, wird es unfruchtbar und muß entweder wiederbelebt werden, oder es ist in der Gefahr seinen Platz in dem Leib zu verlieren. Paulus erklärt weiter, daß einem jeden Glied des Leibes einige Aufgaben oder Tätigkeiten gegeben werden, und das diese alle zusammenwirken, um Gottes Willen unter unserem einen Haupt, Christus Jesus, und dem einem Geist, dem Heiligen Geist durchzuführen. – 1. Korinther 12:4 – 11

Außerdem kann kein Glied des Leibes schicklich zum anderen sagen. „Ich brauche dich nicht.” – Vers 21 Noch sollte irgendjemand die innere Einstellung haben, in der er schlußfolgert: „Es gibt keinen Dienst, den ich leisten könnte, daher will ich mich dem Wohl des Leibes erfreuen, aber mich selbst nicht zu einem Dienst für die anderen Glieder anbieten, oder für das Haupt, Christus Jesus”. Alle sollten im Gegenteil motiviert sein bei der Vorbereitung einander beizustehen, „entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils”. – Epheser 4:16

Wenn wir uns verpflichten, für den Herrn und Seine Sache tätig zu sein, müssen wir es mit passender Einstellung und Motivation tun. Paulus mahnt: „Tut alles ohne zu Murren und Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie (Himmels-)Lichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens festhaltet.” – Philipper 2:14 – 16

Obgleich Untätigkeit ein unnatürlicher Zustand für ein jedes intelligentes Geschöpf Gottes ist, müssen wir uns daran erinnern, daß nur tätig zu sein, nicht ausreichend ist. Es geschieht vielleicht aus diesem Grund, daß der Apostel Paulus aus dem nachfolgendem Kapitel seine Lektion über das Zusammenwirken des Leibes Christi mit der nüchternen Warnung fortsetzt, daß ohne Liebe, als antreibende Kraft, keine Tätigkeit ausgeübt werden kann, die Gottes Zustimmung findet. – 1. Korinther 13:1 – 3

Liebe

Die Wichtigkeit dieser Kennzeichen der Liebe kann nicht überbetont werden. Wir sollen jedoch nicht vermuten, daß sie nur andere wichtige Hinweise in dem christlichen Leben ersetzen kann. Zum Beispiel kann Liebe nicht an die Stelle fundamentaler Lehren des Planes Gottes treten, sondern sie führt uns zu dem passenden Gebrauch dieser Lehren. Liebe kann nicht den Platz des Glaubens einnehmen, noch der Tätigkeit im Namen des Herrn, sondern sie sollte die antreibende Kraft für den Glauben und den Dienst sein, der für Gott annehmbar ist.

Wir sollen „feststehen in einem Geist und mit einer Seele zusammen für den Glauben des Evangeliums kämpfen”. – Philipper 1:27 Wenn wir dies tun, müssen wir „einander anhaltend lieben mit reinem Herzen” und „aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen”. – 1. Petrus 1:22, Hebräer 10:24 Wir sollen nicht entgegenwirken, sondern jedes Wort und jede Handlung vermeiden, und so weit wie nur möglich das vermeiden, was zu Mißverständnis, Zank, Eifersucht, Bitternis, Haß und böser Nachrede anregt. – Epheser 4:31 Alle diese kommen von dem gefallenen Fleisch und vom Widersacher. Wenn wir „fest stehen” in einem Glauben, der durch Liebe angetrieben wird, werden wir einen lebendigen Glauben besitzen und sicher sein, „durch die Kraft Gottes bewahrt zu werden zur Rettung”. – 1. Petrus 1:5

Jesus prophezeite von einer Zeit, in der „die Liebe der vielen erkalten wird”. – Matthäus 24:12 Wir wollen dies nicht unter uns gewahr werden. Wenn wir fest stehen, muß unsere Liebe gegenüber anderen inbrünstig bleiben, selbst wenn sie verlacht und verschmäht werden sollte. Wir mögen kritisiert und belächelt werden, aber wir müssen dahin gelangen, daß, „wenn wir geschmäht werden, wir segnen, wenn wir verfolgt werden, wir dulden”. – 1. Korinther 4:12 Auch wenn wir verfolgt werden, wollen wir niemals in die Reihen der Verfolger eintreten.

Ausharren

Wir stellen wiederum die Frage: „Wer kann den Tag seines Kommens ertragen?” und „Wer wird bestehen?” Werden wir unter Trübsalen standhalten und feststehen, während unser geliebter Herr uns läutert und reinigt, daß wir Ihm „ein Opfer in Gerechtigkeit” bringen können? Dies zu tun, bedeutet, wie Jesus klar feststellte, daß wir uns gänzlich selbst verleugnen und „täglich unser Kreuz aufnehmen” und ihm nachfolgen. – Lukas 9:23 Ausharren ist lebenswichtig, um dieses Werk zu vollenden, aber uns ist verheißen: „Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den er denen verheißen hat, die ihn lieben.” – Jakobus 1:12

Der geliebte „Schmelzer” arbeitet großartig an uns, um „goldene Gefäße” hervorzubringen. – 2. Timotheus 2:20 Individuell sollen wir uns Seinem Werk in uns unterwerfen. Wir alle benötigen geläutert zu werden, wegen der Schlacke, die unserem irdischen fleischlichem Gefäß innewohnt, in welchem unser geistiger Schatz wohnt. „Wenn du, Jahwe, die Sünden anrechnest, Herr, wer wird bestehen?” – Psalm 130:3 Wie wahr es ist, daß vom Beginn bis zum Ende unserer Pilgerschaft wir nicht vor Gott stehen können ohne eine Bedeckung für unsere Sünden. Die Schriften erklären diese großartige Vorsorge, indem sie feststellen, daß Gott uns mit dem „Kleid der Gerechtigkeit” bedeckt hat. – Jesaja 61:10 Paulus sagt, daß „es Gottes Gerechtigkeit ist, aber durch Glauben an Jesus Christus”. – Römer 3:22 Wir sind sehr dankbar für diese liebevolle Vorsehung, die durch Glauben geschieht.

Als geweihte Gläubige werden wir alle versucht und geprüft. Es wird feine Prüfungen geben in Bezug auf das, was wir glauben, und warum wir glauben. In diesen Prüfungen wird Gott immer mit uns sein. Er wird uns niemals verlassen noch aufgeben, so daß wir kühn sagen können: „Der HERR ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?” – Hebräer 13:5 und 6 Unser liebender Himmlischer Vater wünscht, daß wir zu Seinem Bild umgestaltet werden und dem Seines lieben Sohnes, Christus Jesus, weil Er uns als solche ansieht, die sich in dem Schmelztiegel unter Seiner Bearbeitung befinden. Daher wollen wir täglich mutig dafür eifern, unter Seinen allweisen Methoden der Läuterung und Reinigung standhaft zu bleiben.

Wir sollen nicht „im Gutestun müde werden”, sondern uns daran erinnern, daß unsere Prüfung nicht einfach darin besteht, Gutes zu tun, sondern „im Gutestun nicht müde zu werden”. – Galater 6:9, Römer 2:7 Wir wollen so die „die ganze Waffenrüstung Gottes” anlegen, damit wir imstande sein mögen, an diesem „bösen Tag” sicher zu sagen: „Denn er kennt den Weg, der bei mir ist. Prüfte er mich, wie Gold ginge ich hervor.” – Epheser 6:13, Hiob 23:10