Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die Kirche ist zur Heiligung aufgerufen

Lesedauer: 12 Minuten

„Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung.”

1. Thessalonicher 4:3

Dieser Ausspruch des Apostel Paulus richtet sich allein an völlig geweihte Christen. Als Kinder Gottes regte er sie zur völligen Entwicklung, zur völligen Absonderung für Gott an. Er wollte sie daran erinnern, daß nur ein Bekenntnis der Weihung zu machen und zu versprechen, ein geheiligtes Leben zu leben, nicht ausreicht; sondern daß es von äußerster Wichtigkeit ist, ihr Gelöbnis gegenüber dem Herrn, zu dem sie sich mit einem Bund verpflichtet haben, Tag für Tag zu erfüllen. Christen sind dazu aufgerufen mehr und mehr die Früchte des Geistes zu entwickeln, wie aus dem Zusammenhang zu schließen ist. Das Wort Heiligung bedeutet, sich zu einem heiligen Dienst abzusondern. Gott ist heilig und jedes Werkzeug, das Er benutzen und anerkennen wird, muß auch heilig sein. „Seid heilig, denn ich bin heilig”, sagt Er zu uns.

Der Einziggezeugte vom Vater war heilig; sonst hätte er nicht des Menschen Erlöser sein können. Die Kirche muß heilig sein; sonst würde Gott niemals mit ihr handeln. Dies Prinzip ist auch auf die Engel anzuwenden; sie müssen heilig sein, um in der Gunst Gottes zu stehen. Und so muß auch die Menschheit heilig werden, bevor sie den Vater erfreuen oder irgendwelche Gemeinschaft mit Ihm haben kann. Gott beabsichtigt die Heiligung der ganzen Menschheit. Aber Er beabsichtigt dies nicht zur gegenwärtigen Zeit. Er sucht jetzt nur die Klasse, welche die verherrlichte Kirche der Zukunft zusammenstellen soll.

Die Welt kann nicht geheiligt werden ohne den großen Mittler. Daher hat Gott für sie das Mittler-Königreich vorgesehen, durch das Seine Segnungen erlangt werden sollen. Die Willigen und Gehorsamen werden letztlich zu völliger Heiligung gelangen, zu völliger Abtrennung von der Sünde. So viele als während der Messianischen Herrschaft auf die günstigen Gelegenheiten achtgeben werden, die dann gewährt werden, werden am Ende jener Zeitperiode tadellos gemacht werden; und wenn sie dann in ihrer letzten Prüfung fest bleiben werden, werden sie dem Vater gänzlich annehmbar sein. Dies geschieht, weil der Vater sie nicht annehmen kann, bis sie vollkommen gemacht und dann geprüft worden sind in Bezug auf ihre Festigkeit in Gerechtigkeit, daß Er die Welt jetzt auf Armlänge von Sich fern hält und von der Gemeinschaft mit Ihm selbst. Nur den Geheiligten kann die Gemeinschaft mit Gott gewährt werden und Seine Anerkennung.

Es besteht ein Unterschied in der Absonderung der Kirche

Die Absonderung der Kirche ist unterschiedlich von der Absonderung zur Gerechtigkeit zu sehen, welche die Erfahrung der Welt während des nächsten Zeitalters hindurch sein wird. Die Absonderung oder Heiligung der Kirche erfordert die Gnade Gottes in einem beträchtlichen Maß; denn sie sind zu einem Opfertod berufen worden, während nichts außer einem vollkommenen Opfer angenommen werden konnte. Damit sie zu einem solchen Opfer ihrer selbst imstande sein konnten, war eine besondere Bereitstellung einer Bedeckung für ihre Mängel notwendig. So ist ihre Vollkommenheit nur eine zugerechnete, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Die Schwierigkeit unserer Absonderung zu dieser Zeit liegt in der Tatsache begründet, daß sie bedeutet, uns gegensätzlich zu unseren eigenen Vorlieben zu verhalten, wegen dem gegenwärtigen durcheinandergebrachten Zustand der Dinge in der Welt, in der wir leben – ein Zustand, der in uns selbst als menschlichen Wesen offenbar ist. Daher besteht die Heiligung, zu der uns Gott jetzt aufruft, darin Seinen Willen in uns und außerhalb von uns unter ungünstigen Umständen zu tun. Diejenigen, die Seinen Willen unter diesen ungünstigen Bedingungen tun, haben sich den hohen Lohn vor Augen geführt, an der Erbschaft mit Christus und an seinem Königreich mitbeteiligt zu sein, um Teilhaber seiner Herrlichkeit und Macht zu werden.

Diese Heiligung, die zu der Zeit, in der wir uns dem Herrn weihen, beginnt, muß, wenn wir vom Vater durch die Zeugung des Heiligen Geistes in diesen gesalbten Leib angenommen sind, mehr und mehr zunehmen. Wenn wir Fortschritte machen, sollte unsere Heiligung in einem ausgedehnteren und tieferen Umfang geschehen. Wenn ein Christ reifer wird, sollte so zu sagen mehr von demselben vorhanden sein. Tag für Tag zeigt uns der Herr völliger Seinen Willen – Dinge, die wir am Anfang unserer Heiligung überhaupt nicht sehen konnten, – weil wir in Gnade und Erkenntnis wachsen. Diese Zunahme an Erkenntnis ist nicht nur ein gutes Zeichen, daß wir einen Fortschritt in der Gnade gemacht haben, sondern auch ein Anzeichen, daß wir völliger abgesondert sind zu opfern. Damit besitzen wir noch mehr Gnade, dann mehr Erkenntnis, dann mehr Opferbereitschaft. Der christliche Weg führt aufwärts zur Fülle der Charakterentwicklung; und der steinige Weg wird lieblicher und erstrebenswerter für den Pilger, der die Hand seines unsichtbaren Führers umklammernd, sich abmüht.

Unsere täglichen Erfahrungen prüfen unsere Herzen; und dies geschieht nach dem Willen des Herrn. Er weiß, daß wenn unsere Herzen treu sind, wir das Beste, was wir tun können, tun, unser Fleisch zu kontrollieren; und es unser ernstes Bestreben und es unsere Zielstrebigkeit des Willens ist, treu auf dem schmalen Weg zu laufen, was Er zu erkennen trachtet. Nachdem wir als ein Säugling in Christo abgesondert und geheiligt worden sind, werden wir nach und nach in einem viel umfangreicheren Rahmen geheiligt. Wir werden in diesem Prozeß der Heiligung entwickelt, indem wir mehr und mehr zu unseres Herrn Ähnlichkeit entwickelt werden.

Nicht dazu berufen, um in einem Kloster zu leben

Geheiligt zu sein bedeutet nicht, wie einige irrtümlich gedacht haben, daß wir uns gänzlich von einem jedem in der Welt absondern müssen, indem wir jeden Kontakt mit ihnen meiden. Dies würde eine sehr unpassende Idee unserer wirklichen Berufung sein. Ihre Gelegenheiten des Dienstes würden sehr begrenzt sein; und sie würden nur geringe oder überhaupt keine Gelegenheiten haben, Mitgefühl mit der sündigen, leidenden Welt zu entwickeln, welche die Kirche in dem kommenden Zeitalter richten soll und ihr beizustehen soll.

Geheiligt zu sein bedeutet nicht, uns von jedem Kontakt mit der Welt abzuschneiden. Wenn dies unser vorgesehener Lauf gewesen wäre, hätte unser Erretter und Herr dies auch getan. Aber im Gegenteil suchte er Gelegenheiten, jenen, die um ihn herum waren, zu helfen, sie zu segnen und auf den Weg des Lebens hinzuweisen. Er war der Freund der „Zöllner und Sünder”. Er übernahm niemals eine „heiliger als du” Einstellung. Unser Herr war jedoch in dem höchsten Sinn geheiligt, abgesondert für Gott. Jene, die denken, daß sie sich völlig von ihren Mitmenschen zurückziehen müssen, haben ein wahres Verständnis der Schriften verfehlt. Wir sollen die Sünde so weit wie möglich meiden, aber Sünde könnte uns in einem Kloster oder in einem Ordenshaus wie auch überall sonst begegnen.

Der Herr war mit Menschen stets in dem Bestreben verbunden, sie emporzuheben und zu lehren; er war aber nicht von ihnen. Und so verhält es sich mit den erleuchteten Kindern Gottes, die in den Fußstapfen des Meisters nachfolgen.

Als Christen haben wir unser größtes Werk in uns selbst zu verrichten – das darin besteht, unser eigenes Fleisch zu bändigen und unsere Neigungen zu besiegen und auszurotten, und sie entschlossen und beharrlich himmelwärts auszubilden. Und wir sollten in uns selbst fortgesetzte Anstrengungen in diese Richtung erkennen lassen. Der Prozeß des Ziehens dessen zum Himmel, was von Natur aus zur Erde und zu den Angelegenheiten der Erde zieht, ist schmerzhaft; und wir sehnen uns oft nach Ruhe und völliger Befreiung. Aber wir wollen uns uns selbst ermuntern, einer den anderen mit dem Gedanken, daß der Kampf bald vorbei sein und der Sieg erlangt sein wird, wenn wir nicht ermatten. Wie froh wir sein können, daß die Herrschaft von Sünde und Tod bald enden wird, und die völlige Befreiung der Heiligen Gottes so nahe bevorsteht.

Zwei Teile zur Heiligung

Die Worte „Heiligung” und „Weihung” werden nicht unpassend austauschbar benutzt, denn beide weisen auf eine Hingabe des Herzens und des Lebens für den Herrn und Seinen Dienst hin. Diese Hingabe, diese Absonderung, ist eine sich fortsetzende Angelegenheit, die nur endet, wenn unser Opfer im Tod verzehrt worden ist.

Es gibt zwei Teile zur Heiligung. Der erste Teil ist unser eigener Teil, und der zweite Teil gebührt dem Herrn. Er heiligt nur diejenigen, die sich selbst heiligen. „Heiligt euch” und „Ich werde euch heiligen”. Wir müssen zuerst unseren eigenen Willen aufgeben und Seinen Willen annehmen, uns selbst für den Herrn absondern. Es gefällt Ihm, an solchen ein großartiges Werk zu verrichten. Der ursprüngliche Teil jenes Werkes ist die Zeugung des Heiligen Geistes. Dies macht uns zu neuen Schöpfungen in Christo, zu Gliedern des gesalbten Leibes. Unsere Heiligung hat damit begonnen.

Als der Meister in seinem Schlußgebet mit seinen Jüngern für jene betete, „die an ihn glauben sollten durch ihr Wort”, hatte er offensichtlich solche im Sinn, die ihren Glauben an ihn durch eine Weihung, eine Hingabe zu Gott bekunden würden. Wir bemerken, daß seine Bitte nicht darin bestand, daß der Vater übernatürliche Macht benutzen sollte, um Menschen im allgemeinen von der Wahrheit zu überzeugen und zu einem Geist der Unterwerfung unter Ihn. Dies ist nicht der Gedanke; denn jene, für die er im Gebet eintrat, hatten zuvor diesen Punkt erreicht. Seine Zeit, mit der Welt im allgemeinen zu handeln, war noch nicht gekommen.

Als das Werk der Heiligung in uns begonnen hat, sind wir zu einem Wachstum vorbereitet worden und nicht zuvor; denn vor jener Zeit gibt es kein Embryo einer Neuen Schöpfung; das Neue Leben hat nicht einmal begonnen. Aber nachdem der Keim der Neuen Schöpfung in uns vorhanden ist, sind wir bereit gemacht, Fortschritt zu machen, sowohl in Gnade als auch in Erkenntnis. Nachdem wir nun in die Familie Gottes gekommen sind, sollen wir als brave Kinder von Ihm lernen. Wir sollen nicht die Gesetze der Gravitation, der Elektrizität, der Wissenschaften, usw. studieren, obgleich alle wahren Gesetze und Wissenschaften von Gott sind, aber alles, was geistige Wahrheit betrifft. Des Herrn Volk muß zu einer Erkenntnis von Gottes herrlichem Charakter und Seinem Willen kommen, der uns, als Seine Kinder, betrifft. Durch diese Erkenntnis werden wir befähigt, zur Ähnlichkeit unseres herrlichen Vorbildes heranzuwachsen, das uns durch den Vater vorgegeben ist. So führt das Werk der Entwicklung zu all den Verbindungswegen unseres Seins. „Denn dies ist Gottes Wille: eure [völlige] Heiligung”. Der Geist des Herrn ist im Überfluß in uns.

Dann müssen sich die Kinder Gottes einander selbst erziehen, einer den anderen aufzuerbauen im allerheiligsten Glauben. Der Einfluß der kostbaren Verheißungen und der Worte des Ratschlags üben mehr und mehr eine heiligende Wirkung auf unsere Herzen und unser Leben aus. Dies führt uns zu einer noch tieferen Wertschätzung Gottes und Seiner Liebe und jener, die Sein sind. So wachsen wir in der Gnade, in weiterer Erkenntnis und in all den kostbaren Früchten des Heiligen Geistes – „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.” – Galater 5:22 und 23 Dies ist die völlige Heiligung, die Gott bezweckt, in all jenen zu bewirken, die sich selbst für Ihn absondern, in Vorausschau, daß sie ihr Opfer am Altar festbinden, bis es völlig verzehrt ist.

Fleißige Zusammenarbeit ist wesentlich

All diese Vorbereitung ist notwendig, damit die Kinder des Herrn ihre „Berufung und Erwählung” festmachen können. Es ist nicht ausreichend, daß sie zu Beginn sagen: „Hier Herr, übergebe ich mich Dir.” Aber es ist absolut wesentlich, daß sie einen starken, ausdauernden christlichen Charakter entwickeln, einen kristallisierten Charakter, der von den ansteckenden Lehren des Irrtums oder den zahlreichen heftigen Winden der Not an diesem bösen Tag nicht geschädigt werden kann. Nur so können wir dem großen Werk angepaßt werden, das der Herr für Seine gesalbte Klasse in der Zukunft – jenseits des Vorhangs – vorgesehen hat. So sehen wir deutlich, wenn dieses Werk der Heiligung nicht Fortschritte zur Vollendung macht, dann können wir nicht in das Königreich hinein gelangen.

So erkennen wir im Zusammenhang mit dem Wort der Wahrheit, das eine solch heiligende Kraft besitzt, und ohne welches wir nicht eine Stellung mit Christus auf seinem Thron erlangen können, daß der Herr uns disziplinarische Erfahrungen gibt. Diese sollen dazu beitragen, uns auf dem „schmalen Weg” zu halten, daß wir nicht davon abweichen und eine falsche Richtung einschlagen. Sie sind auch vorgesehen, uns auf unsere Schwachheiten aufmerksam zu machen, damit wir sie, so weit wie nur möglich, korrigieren. Sie sind letztendlich dazu da, uns zu entwickeln, uns zu beweisen, uns in der Gerechtigkeit zu festigen. Diese Erfahrungen veranlassen uns, völliger zu erkennen, daß wir der Kraft des Wortes und der Kraft des Gebetes bedürfen. So treiben sie uns zu der Quelle, von der all unsere Hilfe kommt.

Je mehr wir das Wort Gottes in uns aufnehmen und verarbeiten, umso stärker werden wir im Charakter sein. Der Apostel Petrus versichert uns, daß der Herr gegenüber den Treuen dafür sorgen wird, daß „uns reichlich gewährt werden wird der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Erretters Jesus Christus”. Wer auch immer ablehnt, die Mittel zu gebrauchen, die für seine Entwicklung vorgesehen sind, macht keinen Fortschritt. Die heiligende Kraft des Wortes und des Gebets müssen ihr vorgesehenes Werk in uns vollenden; sonst werden wir den verheißenen Lohn der treuen Überwinder niemals erlangen.

Unser völlig ausreichender Führer

Jedes Kind Gottes sollte vor jeder Lehre auf der Hut sein, die nicht mit dem inspirierten Wort Gottes im Einklang ist, und die behauptet, daß Christus oder der Heilige Geist direkt zu fortgeschrittenen Christen spricht. Dies ist eine gefährliche Täuschung durch den Widersacher, der geistigen Hochmut und Prahlerei unterstützt, indem er die Warnungen und Ratschläge der Heiligen Schrift kraftlos macht. Die Getäuschten werden von der Idee heimgesucht, daß sie Fortschritte jenseits der Mehrheit der Kinder Gottes gemacht haben; und daß jetzt die Stimme des Herrn in ihr inneres Ohr spricht und sie in all ihren Angelegenheiten leitet. Satan zieht aus dieser Täuschung, die er über sie gebracht hat, seinen Vorteil und nimmt sie unter seinen Willen gefangen. Wir haben von solchen Fällen gehört. Alle Anweisungen, die wir vom Herrn bekommen, kommen zu uns durch das geschriebene Wort. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben”, erklärt der Apostel, „damit der Mensch Gottes richtig ist, für jedes gute Werk ausgerüstet”. – 2. Timotheus 3:15 – 17 „Wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, [sie] reinigend durch das Wasserbad im Wort”, erklärt der gleiche Apostel wiederum in Epheser 5:25 und 26

Wir sind nicht unwissend, was die Täuschungen Satans und all „der bösen Geister in den himmlischen Plätzen” betrifft, welche uns irreführen wollen zu unserem Untergang. Wir sollten immer auf der Hut und nahe dem Wort Gottes sein, das imstande ist, uns weise zu machen zur „Rettung”. Uns wird gesagt, daß Gott die Kirche heiligt, und daß der Geist Gottes dieses Werk in uns verrichtet. Beides ist wahr. Es ist der Heilige Geist oder die Kraft von Gott, die durch Sein Wort wirkt, das Er entworfen hat, um dieses Werk in unseren Herzen, in unseren Charakteren, auszuüben. – 2. Korinther 3:18

In Betrachtung all dessen, das lieblich ist, wie in Christo verkörpert, von allem, was rein und heilig und schön ist, wie in der Bibel gezeigt wird – werden wir nach und nach zur gleichen gesegneten Ähnlichkeit verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Wir wollen dieses gute Werk der Heiligung vorangehen bis jede Gnade das fleckenlose Kleid der zugerechneten Gerechtigkeit schmückt, das uns von unserem Vater durch Christus gegeben wird. Wir wollen deutlich auf die Liebe des Meisters hinweisen, seine Sanftmut, seine Geduld, seine Demut, seinen Eifer, seine persönliche Rechtschaffenheit, seinen Geist des Selbstopferns. Aber wohlgemerkt, ahme sein Beispiel nach.

Es geschieht auf diese Weise, daß wir versiegelt sind mit dem Eindruck des Bildes und der Ähnlichkeit unseres Herrn. Dieses Siegel, dieser Eindruck, muß sich, während die Tage vergehen, vertiefen, bis er so unauslöschlich geworden ist, daß nichts ihn entfernen kann. Wir wollen auch fleißig darauf achtgeben, daß wir auf keine Weise dieses kostbare Siegel beschädigen oder verwischen, sondern daß es klar und deutlich bleibt. Wir wollen sehr sorgfältig sein nicht irgendetwas zu tun, das Gewissensbisse hervorrufen wird, nichts das unseren neuen Geist verwunden könnte. Wir wollen nicht den Heiligen Geist Christi betrüben, der in uns ist. Wir wollen durch Gebet und Studium nahe bei dem Himmlischen Vater bleiben. So werden wir völlig geheiligt und „fähig gemacht zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht”.