Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Aus Bethlehem

Lesedauer: 14 Minuten

„Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus?“

Johannes 7:42

Unsere einleitende Bibelstelle wurde von den Menschen in den Tagen Jesu gesprochen, die seine großen Wunder gesehen und seine Lehren der Liebe, Güte und Hoffnung gehört hatten. Als sie erklärten, dass Christus, der Messias, aus Bethlehem kommen würde, erinnerten sie sich zweifellos an die prophetischen Worte Michas, der schrieb: „Du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir [der] hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“ (Micha 5:1)

In der Tat wurde die größte Nachricht aller Zeiten als aus Bethlehem kommend verkündet. Diese Information war die hellste aller Botschaften in der dunklen Nacht der Sünde und des Todes dieser Welt. Es war die Ankündigung der Geburt Jesu. Kein anderes Ereignis hat den Lauf der Welt so verändert und so vielen Menschen einen Lichtstrahl der Hoffnung für die Zukunft gegeben. Für die Nachfolger Jesu war es eine Hoffnung, die sie auf ihrem christlichen Weg getröstet und gestützt hat.

Botschaft grosser Freude

Die Umstände, die mit der Geburt Jesu verbunden waren, waren ungewöhnlich. Er war dazu bestimmt, „der Friedefürst“ und der König der ganzen Erde zu werden, doch er wurde in einem Stall geboren. (Jesaja 9:5,6) Die ganze Welt wusste wenig oder gar nichts von dem, was geschah, und doch wurde das Kommen des Sohnes Gottes auf die Erde von einem Engel verkündet, der zu den Hirten auf den Hügeln Judäas sprach: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkünde euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt (…) Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens!“ (Lukas 2:10-14)

Welch eine Einführung in die Welt war das, und mit welcher Autorität wurde sie gegeben! Sie war erfüllt von der Hoffnung auf Frieden und Leben für die ganze Menschheit, eine „frohe Botschaft großer Freude“, weil ein Retter geboren wurde, einer, der gekommen war, um die Menschheit von der Sünde und ihrer Strafe, dem Tod, zu erretten. Kein Wunder, dass die Heerscharen des Himmels riefen: „Herrlichkeit Gott in der Höhe!“

Schwierigkeiten treten auf

Dieser, der zum König geboren wurde, wurde jedoch bald mit Schwierigkeiten konfrontiert. Seine Eltern wurden angewiesen, mit dem kleinen Kind nach Ägypten zu fliehen, um es vor dem Zorn des Herodes zu retten. Von Beginn seines kurzen Wirkens an wurde er von den religiösen Anführern seines eigenen Volkes gehasst und verfolgt. Schließlich wurde er am Kreuz getötet. Wenige Jahre später wurde die Nation, der Jesus diente, anstatt infolge seines Kommens in eine Ära des Friedens einzutreten, aus ihrem Land entfernt, und das Volk wurde über die ganze Erde zerstreut und anschließend bitter verfolgt.

Wir sollen jedoch auf die Verheißungen Gottes vertrauen und uns nicht fürchten. Was auch immer die täglichen Nachrichten in all den Tagen unseres Lebens sein mögen, wir können mit Zuversicht zu diesem Zeitpunkt von Bethlehem zurückkehren und uns an die Ankündigung erinnern, die vom Himmel kam, dass in Bethlehem, der Stadt Davids, ein Retter und zukünftiger König geboren wurde und dass diese frohe Botschaft zu Gottes bestimmter Zeit für alle Menschen sein wird.

Viele nehmen Jesus an

Als sich das gegenwärtige christliche Zeitalter entwickelte, begannen viele Menschen und Nationen, Christus anzunehmen und bekannten, gemäß seinen Lehren zu leben. Wie sich jedoch herausstellte, war vieles davon nur dem Namen nach. Anstatt den Frieden auf Erden und ein Wohlgefallen ihren Mitmenschen gegenüber zu fördern, führten sie Krieg gegeneinander, oft im Namen Christi. Einige der blutigsten Konflikte wurden in diesem Zeitalter von bekennenden Christen unter dem Banner des Kreuzes ausgetragen.

Seit der Geburt des Friedefürsten gab es kaum eine Zeit, in der die Welt oder ein Teil davon nicht von Krieg oder der Angst vor dem Krieg geplagt wurde. Auch der sogenannte Fortschritt der Zivilisation in den letzten Jahrhunderten hat dieses Bild nicht wesentlich verändert. Selbst jetzt, wo sich das Jahr 2023 dem Ende zuneigt und viele Menschen auf der Welt der Geburt Jesu gedenken, fragen sich Millionen, ob und wann die Ankündigung der Engel bezüglich des Friedens und des Wohlgefallens unter der Menschheit jemals eintreten wird.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine Anfang des letzten Jahres hat weltweit Schockwellen ausgelöst. Sowohl die Menschen als auch die Staats- und Regierungschefs der Welt befürchten, dass Russland seinen Eroberungsdrang und seine Angriffe auf andere Nachbarländer ausdehnen wird. Hinzu kommt die Angst der weiter entfernten Nationen, dass sie auf die eine oder andere Weise in den Konflikt hineingezogen werden könnten. Zudem besteht in diesem Konflikt die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen. Dazu kommt seit dem 07. Oktober 2023 ein Krieg in Israel, der durch den Angriff der Hamas auf Israel aus dem Gaza-Streifen heraus ausgelöst wurde. Auch in diesem Fall wird eine Ausweitung des Krieges befürchtet. Sicherlich sind die Nachrichten derzeit weit davon entfernt, eine Botschaft des Friedens und des Wohlgefallens zu sein.

Mangelnder Frieden

Die vorangegangene Beschreibung des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts und des Krieges in Israel sind nur ein Beispiel, das auf den gegenwärtigen Stand der Dinge in der Welt hinweist, in dem „gute Nachrichten“ selten Teil der Nachrichten des Tages sind. Daraus wollen wir jedoch nicht schließen, dass der Zweck des Kommens Jesu auf die Erde verfehlt wurde oder dass seine Erfüllung in irgendeiner Weise verzögert wurde. Die Gewitterwolken menschlicher Leidenschaft, die heute über der verstörten und furchterfüllten Welt schweben, sind das Ergebnis menschlichen Versagens. Dies wusste Gott im Voraus und wurde in der Bibel vorhergesagt. Er hat es zugelassen, damit die Menschheit zu der Erkenntnis kommt, dass der einzige Ausweg aus ihrer Verwirrung und Ratlosigkeit darin besteht, auf ihn zu blicken. (Lukas 21:25-28)

Eine der grundlegenden Lehren der Bibel ist, dass der „Friede auf Erden“, den die Engel bei der Geburt Jesu verkündeten, durch die Aufrichtung des Königreiches Christi verwirklicht werden soll. Diese große Wahrheit wurde während eines Großteils des christlichen Zeitalters weitgehend aus den Augen verloren. Allmählich wurde der Standpunkt angenommen, dass das Königreich Christi durch menschliche Anstrengungen aufgerichtet werden würde. Dies beinhaltet den Gedanken, dass alles, was Gott für die Menschheit zu tun beabsichtigt hatte, von den Bemühungen der Menschen abhängt, die im Namen Christi arbeiten und kämpfen. Wie kurzsichtig ist es doch, anzunehmen, dass der große Gott des Universums, der Schöpfer des Himmels und der Erde, abhängig von den schwachen, unvollkommenen und fehlgeleiteten Bemühungen seiner menschlichen Diener sei!

Die christliche Welt hat ihr Bestes getan, um das Königreich Christi aufzurichten, aber ihre dürftigen und oft entsetzlichen Ergebnisse sind das, was wir heute auf der ganzen Erde sehen. Das Scheitern steht auf allen Denkmälern, die errichtet wurden und hat Geschichte geschrieben; es zeugt aber auch von menschlicher Torheit und Selbstsucht. Für diejenigen, die an die Verheißungen und Prophezeiungen der Bibel glauben, ist jedoch die herzerfrischende Botschaft, dass Gott für die Menschheit tun wird, wozu sie selbst nicht in der Lage war.

Gottes Verheißungen

Erinnern wir uns an einige der Verheißungen, in denen Gott uns diese Zusicherung gibt. Eine davon findet sich in der Prophezeiung Jesajas, die bereits zum Teil erwähnt wurde und sich auf die Geburt Jesu und seine zukünftige Herrschaft als König der Welt bezieht: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und sein Name wird heißen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun.“ (Jesaja 9:5,6)

In dieser Prophezeiung über die Geburt Jesu sind zwei Aussagen enthalten, die von vielen nicht richtig beachtet werden. Die eine ist, dass die hier versprochene Herrschaft auf „seiner Schulter“ ruhen soll. Die andere ist, dass der „Eifer des HERRN der Heerscharen dies tun wird.“ Im hebräischen Text bezeichnet das Wort „HERR“ Jahwe oder Gott, den Allmächtigen. Damit wird die Tatsache betont, dass Gott die Verantwortung für die Erfüllung dieser Verheißung übernimmt. Mit anderen Worten, Christus wird diese Verantwortung für die erfolgreiche Aufrichtung und das Funktionieren seines Reiches übernehmen, währenddessen der Eifer Jahwes diese Ergebnisse sicherstellt.

Das Königreich Christi

Über Jahrhunderte hinweg haben Christen versucht, das Reich Christi durch ihren eigenen Eifer, statt durch Gottes Eifer, aufzurichten. Auf unberechtigte Weise haben sie auch versucht, selbst die Verantwortung für die Errichtung und Herrschaft des Reiches Christi zu übernehmen. Aber das hat keinen Frieden auf Erden gebracht. Im Gegenteil: Um den Gehorsam zu erzwingen, wurden grausame Verfolgungen und blutige Kriege gefördert. Das war nicht der Eifer des HERRN der Heerscharen, sondern das Werk ehrgeiziger Einzelner und Gruppen, deren Eifer dem Willen und dem Plan Gottes entgegengesetzt war. Sie hatten einen „Eifer für Gott, aber nicht nach Erkenntnis“. (Römer 10:2)

Das Reich Christi wird nicht durch menschliche Intrigen und Diplomatie aufgerichtet. Das gilt sowohl für die Vergangenheit als auch für die Gegenwart. Es wird nicht durch ein Gleichgewichte der Kräfte bestehen, wie durch ein Androhen der Vernichtung durch den Einsatz von Atomwaffen oder anderen von Menschen erdachten Mitteln. Stattdessen wird das messianische Reich durch göttliches Eingreifen in die Angelegenheiten der Menschen errichtet, und dass dankenswerterweise trotz aller fehlgeleiteten Bemühungen, die von menschlicher Selbstsucht ausgelöst werden.

In der Prophezeiung Michas wird uns diese Zusicherung gegeben: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen als Haupt der Berge, und erhaben wird er sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen, und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehrt und wir auf seinen Pfaden gehen. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. Und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen für mächtige Nationen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden das Kriegführen nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat geredet.“ (Micha 4:1-4)

Gottes Reich durch Israel

Beginnend mit David regierten die Könige Israels als Vertreter Gottes, mit dem Hauptsitz der Herrschaft auf dem Berg Zion in Jerusalem. (1. Könige 2:11; Psalm 135:21) Für das Volk Israel würde der „Berg des Hauses des HERRN“ daher ohne weiteres als das Königreich Jahwes verstanden werden, das durch ein von Gott eingesetztes Herrscherhaus wirkt. Das Herrscherhaus Davids war ein Sinnbild für diesen vorhergesagten Berg. Dieses Herrscherhaus hörte jedoch mit dem Sturz des letzten Königs Judas, Zedekia, auf zu wirken. Eine Prophezeiung, die damals gegeben wurde, besagte, dass es das Herrscherhaus nicht mehr geben werde, „bis der kommt, dem das Recht gehört“. (Hesekiel 21:30-32)

Derjenige, „dem das Recht gehört“, wurde als Kind in einem Stall in Bethlehem geboren. In der Verkündigung an Maria sagte der Engel Gabriel: „Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.“ (Lukas 1:30-33)

Dies steht im Einklang mit der Prophezeiung Jesajas, die bereits zitiert wurde, in der es hieß, dass dieser „Friedefürst“, Christus Jesus, auf dem Thron Davids sitzen würde, um das Reich seines Vaters zu gründen, zu gründen, aufzurichten und für immer mit Recht und Gerechtigkeit zu herrschen. So wurde Jesus das Haupt des göttlichen Herrscherhauses Gottes. Beginnend mit seinem irdischen Wirken begann die Herauswahl und die Zubereitung einer Klasse, die aus der Welt der Menschheit berufen war, mit ihm Miterben in diesem Herrscherhaus zu sein. Durch die Zeugung und die Geburt durch den Heiligen Geist werden sie zu Gliedern der göttlichen Familie mit Jesus gemacht. (Römer 8:14-17; 1. Johannes 3:1,2)

Das Herauswählen des königlichen Hauses

Eine Zeit lang war die Möglichkeit, Teil dieses königlichen Hauses der Söhne zu werden, auf die natürlichen Nachkommen Abrahams beschränkt. Dies war das Volk Gottes. Ihnen waren die Verheißungen ursprünglich gegeben worden, und unter diesen war Jesus mit seinem Dienst wirksam. „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.“ (Johannes 1:12) Doch nur eine unzureichende Anzahl aus der jüdischen Nation folgte diesem Ruf, und so wurde diese Einladung später durch die Botschaft des Evangeliums an die Nationen ausgeweitet. (Apostelgeschichte 13:46-49)

Das Werk, diese zu sammeln und darauf vorzubereiten, mit Christus zu leben und zu herrschen, hat sich während des gesamten Evangeliumszeitalters fortgesetzt. Jeder, der sich in der Prüfung als würdig erwiesen hat, ist im Tod entschlafen, um am Ende des Zeitalters in der „ersten Auferstehung“ auferweckt zu werden, um zu leben und „mit ihm [Christus] tausend Jahre zu herrschen“. (Offenbarung 20:6) So wie Jesus zu Beginn des Zeitalters durch die mächtige Kraft Gottes von den Toten auferweckt wurde, so werden seine Miterben am Ende des Zeitalters auferweckt. Sie bilden zusammen mit Christus den geistigen und allmächtigen „Berg des Hauses des HERRN“, der auf dem „Gipfel der Berge“ aufgerichtet wird, das heißt, alle Angelegenheiten der Menschen überwaltend.

Ein Grund, warum die Menschen Gottes Plan missverstanden haben, ist, dass sie es verfehlt haben, seine mächtige Kraft in Betracht zu ziehen. In der Meinung, dass er auf das beschränkt sei, was schwache und unvollkommene Menschen in seinem Namen zu vollbringen imstande sind, hat es den Anschein, dass der göttliche Vorsatz gescheitert sei. Ganz im Gegensatz dazu ist Gott in hohem Maße fähig, seine Pläne zu verwirklichen, obwohl die gefallene Menschheit gegenteilige Anstrengungen unternimmt. (Jesaja 55:10,11)

Ein gutes Beispiel dafür ist der Fall Jesus. Er wurde geboren, um ein König zu sein und auf dem Thron seines Vaters David zu sitzen. Die religiösen Herrscher seiner Zeit hassten ihn und erreichten schließlich, dass er hingerichtet wurde, unter anderem, weil er behauptete, ein König zu sein. (Matthäus 21:4-9; Lukas 23:38) Sie töteten den König, aber das konnte den göttlichen Vorsatz, der in ihm ruhte, nicht vereiteln. In der Tat war es notwendig, dass Jesus starb, um die Welt vom Tod zu erlösen, und Gott erweckte ihn von den Toten. (Apostelgeschichte 2:22-36)

Die Bedeutung dieser Aussage, die sich auf Gottes Verheißungen für das Herrscherhaus Davids bezieht, wird uns vom Apostel Paulus in einer Predigt in Antiochia vor Augen geführt. „Wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheißung, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, sodass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehrte, hat er so ausgesprochen: „Ich werde euch die zuverlässigen heiligen Güter Davids geben.“ “ (Apostelgeschichte 13:32-34; Psalm 2:6,7; Jesaja 55:3)

So wie es die frohe Botschaft war, dass derjenige geboren wurde, der für immer auf dem Thron Davids sitzen sollte, so war es auch eine frohe Botschaft, dass Gott diesen größeren David von den Toten auferweckte, als seine Feinde ihn töteten und damit dem Satan in seinen Bemühungen halfen, den göttlichen Vorsatz zu vereiteln. Können wir am Triumph des Planes des Vaters für die Errettung und den Frieden der Menschheit zweifeln, wenn eine Macht wie diese eingesetzt werden kann, um seinen Erfolg zu sichern? Durch die Ausübung dieser allmächtigen Kraft wird Gottes Herrschaft auf der Erde aufgerichtet.

Aufrichtung des Königreiches Gottes

Im Reich Gottes, unter der Herrschaft Christi und seiner treuen Fußstapfennachfolger, werden die Menschen und Nationen der Welt den Wunsch haben, die Wege des Herrn zu erkennen. Dabei werden sie den Krieg nicht mehr lernen und die Kriegskunst nicht mehr ausüben. Alle Zeit und Mittel, die jetzt für die Herstellung von Kriegsmaterial aufgewendet werden, werden für friedliche Zwecke verwendet werden. Dann wird es Sicherheit für alle geben. (Psalm 46:10; Jesaja 2:4; Sacharja 9:10)

Zu jener Zeit wird niemand das Volk in Angst versetzen. Heute ist die Welt voller Angst. Jetzt, da sich das Jahr 2023 dem Ende zuneigt, fürchtet man sich vor einer Eskalation des Krieges, vor Revolutionen, vor einer wirtschaftlichen Rezession oder Depression, vor wachsenden sozialen Konflikten, vor politischem Extremismus auf verschiedenen Seiten und vor einem zunehmenden moralischen Bankrott, um nur einige zu nennen. Es gibt nirgends wirklichen Frieden und keine Sicherheit. Es ist, als ob die Botschaft der Engel des Friedens und Wohlgefallens auf Erden nie verkündet worden wäre. Das liegt daran, dass wir am Ende des Zeitalters leben, in dem, wie von den Propheten vorhergesagt, das Reich Satans, des „Gottes dieser Welt“, durch eine „Zeit der Drangsal, wie sie nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht“, gestürzt wird. (2. Korinther 4:4; Offenbarung 20:2,3; Daniel 12:1; Matthäus 24:21,22)

Wer nicht durch die Prophezeiungen der Bibel über die Bedeutung der gegenwärtigen „Drangsal der Nationen“ aufgeklärt ist, für den scheint die Botschaft der Engel vom Frieden auf Erden nur leere Worte zu sein. (Lukas 21:25,26) Dies hat zu einem falschen Verständnis der Verkündigung der Engel geführt. Statt des Friedens auf Erden und des Wohlgefallens an den Menschen heißt es jetzt häufiger: „Friede auf Erden unter Menschen guten Willens“.

Die Botschaft der Engel lautete jedoch, dass der Friede auf Erden nicht aufgrund des Wohlgefallens der gefallenen Menschheit untereinander kommen würde, sondern weil Gottes Wohlgefallen und Vorsatz gegenüber seinen menschlichen Geschöpfen damals durch die Geburt Jesu als Erretter und zukünftiger König der Welt offenbart wurde. Gottes Wohlgefallen gegenüber den Menschen hatte sich in seinen Verheißungen gezeigt, einen Erretter zu senden, und dann noch viel mehr, als der Erretter geboren wurde. Gottes Wohlgefallen gegenüber der Menschenwelt zeigte sich auch darin, dass Jesus von den Toten auferweckt wurde.

Wenn auch von der Welt nicht erkannt, hat sich Gottes Wohlgefallen fortgesetzt, indem er die Nachfolger Jesu darauf vorbereitet, mit ihm in seinem Königreich zu leben und zu herrschen. Zu gegebener Zeit wird die Welt die überaus große Gnade Gottes durch die Auferstehung der Nachfolger Jesu von den Toten daran erkennen, dass diese mit Jesus vereint sein werden, um den Menschen aller Nationen die Segnungen des Friedens und des Lebens in dem Königreich zu überbringen.

Wohlgefallen unter den Menschen kundgemacht

Gottes Wohlgefallen wird in der Ausübung der Staatsgewalt über die ganze Menschheit kundgemacht werden. Dies wird durch die verheißene Regierung auf der Schulter des Friedensfürsten geschehen. Diese seit langem verheißene gerechte und aufrichtige Herrschaft wird dem Volk Frieden und Sicherheit garantieren und ihnen die Möglichkeit geben, durch Gehorsam zur Vollkommenheit und zu ewigem Leben wiederhergestellt zu werden. All dies wird das Ergebnis des Wohlgefallens Gottes gegenüber seinen menschlichen Geschöpfen sein.

Als ein Ergebnis der Erziehung der Menschheit in Gerechtigkeit und Liebe während des Reiches Christi werden schließlich alle willigen und gehorsamen Menschen lernen, was wahrer und dauerhafter „Friede auf Erden“ ist. Sie werden auch lernen, ihren Mitmenschen in allen Zeitaltern der Ewigkeit hindurch Wohlgefallen, gute Taten und Liebe entgegenzubringen – alles als ein Ergebnis jener guten Botschaft „aus Bethlehem“, die vor so langer Zeit von den Engeln verkündet worden ist.