Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Wenn der HERR spricht

Lesedauer: 15 Minuten

„Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Schweige vor ihm, ganze Erde.”

Habakuk 2:20

In einer der Prophezeiungen, welche die zornigen Nationen in der großen „Zeit der Drangsal” beschreibt, mit der das gegenwärtige Zeitalter endet, sagt Jahwe: „Seid stille und erkennt, daß ich Gott bin.” – Psalm 46:10 Die Menschen in der Welt von heute zeigen im Allgemeinen wenig Bereitschaft, auf irgend etwas zu hören, was Gott ihnen zu sagen hat. Aus diesem Grund setzen sie ihre Anstrengungen, die zwecklos sind, blindlings weiter fort, die Ordnung unter den streitsüchtigen Nationen und Völkern der Erde wiederherzustellen.

Die Fähigkeit anderen zuzuhören wird selbst in der menschlichen Gesellschaft als ein großer Pluspunkt gesehen. Wer nie zuhört, was ein anderer sagt, schließt sich in die kleine Welt seiner eigenen Gedanken ein, und doch ist diese schlechte Gewohnheit wahrscheinlich bei uns allen in einem bestimmten Maß vorhanden. Sind wir gute Zuhörer, oder sind wir unhöflich gegenüber jenen, mit denen wir sprechen, sie ständig inmitten ihrer Gedanken unterbrechend, die sie uns vorzutragen bemüht sind, oder ignorieren wir sie, indem wir schweigen?

In unserer Gemeinschaft mit den Geschwistern ist es besonders wichtig, daß wir gute Zuhörer sind, denn ein jeder hat Gedanken, die uns als Neue Schöpfungen erfrischen und stärken können, wenn die Gelegenheit gegeben wird, sie zu äußern. Oft sind einige der reichsten geistigen Gedanken von solchen angeregt worden, die nicht als Lehrer der Kirche angesehen werden. Wir sollten dies erkennen und nicht versuchen, jedes Gespräch zu beherrschen, an dem wir teilnehmen.

Ein Vergleich

Der Verlust von Segnungen, der dadurch entsteht, daß wir einander nicht zuhören, betont die noch größere Wichtigkeit, den Wahrheiten Gehör zu schenken, die uns der Herr durch Sein Wort übermittelt. Es ist daher ungünstig, wenn wir einen Mangel an Aufmerksamkeit gegenüber unseren Geschwistern zeigen, wenn wir sie ständig unterbrechen, während sie sich bemühen, mit uns zu sprechen. Wir verhalten uns nicht nur ihnen gegenüber unhöflich, sondern auch respektlos gegenüber Gott, wenn wir verfehlen, Ihm unsere ganze Aufmerksamkeit zu widmen oder auf die leichte Schulter nehmen, was Er uns durch sie zu sagen hat.

Besonders im Alten Testament fordert der Herr Sein Volk dazu auf, auf Seine Anweisungen zu hören. Beachten wir, daß das Wort „hören” in vielen Ermahnungen dazu benutzt wird, die Wichtigkeit zu betonen, auf Jahwes Wort besonders acht zu geben. Eines der hebräischen Worte, das im Alten Testament mit „hören, zuhören” übersetzt wird, wird in Strong’s hebräischer Übersetzung in der Bedeutung von „mit Intelligenz zuhören” erklärt, in der angedeuteten Absicht, zu gehorchen.

Im Neuen Testament finden wir den Aufruf: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!” – Offenbarung 2:7 Diese Mahnung zuzuhören wird im Zusammenhang mit den Botschaften an jede der „sieben Kirchen” gegeben, auf die im zweiten und dritten Kapitel des Buches der Offenbarung hingewiesen wird. Die Wiederholung sollte uns hinsichtlich der Wichtigkeit, auf den Herrn zu hören, aufmerken lassen. Wenn Er uns „Ohren” gegeben hat, die imstande sind zu hören und Seinen Anweisungen und Ermahnungen zu gehorchen, wie gefährlich würde es da sein, nicht darauf zu hören, „was der Geist den Kirchen sagt”.

Jede dieser Botschaften an die sieben Kirchen enthält sowohl Lob als auch Tadel. Diese sind an die bekennenden Nachfolger des Meisters gerichtet, von denen einige gegenüber ihrer Berufung treu sind und einige nicht. Die Botschaft, die sich an die „Kirche in Ephesus” richtet – Offenbarung, Kapitel 2, Verse 1 – 7 -, ist zum größten Teil eine Botschaft des Lobes, aber sie ist es nicht insgesamt. Denn der Herr sagt: „Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.” – Offenbarung 2:4

Vielleicht wird der Verlust unserer ersten Liebe offenbar durch unsere Unfähigkeit, Nöte zu ertragen, die durch das treue Festhalten an unserem Weihegelübde entstehen. Es kann sein, daß die „leichten Bedrängnisse” der „früheren Tage” nunmehr als eine extrem niederdrückende Last empfunden werden. – 2. Korinther 4:17 Wenn in irgendeinem Maß eine Veränderung wie diese erscheint, sollten wir uns des Meisters Warnung ernstlich zu Herzen nehmen und mit göttlicher Gnade bemüht sein, uns nicht nur der früheren Tage zu erinnern, sondern auch, unsere ursprüngliche Liebe für den Herrn, die Wahrheit und die Geschwister zurück zu erlangen.

„Fürchte dich nicht”

Des Geistes Botschaft von Jesus an den Engel der Kirche von Smyrna – Offenbarung, Kapitel 2, Verse 6 – 11 -, offenbart die Gegenwart von solchen, die sagen, „sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans”. Diese waren offenbar als „Unkraut” unter dem „Weizen” gediehen, wie Jesus im Gleichnis vom Weizen und Unkraut lehrte. – Matthäus 13:24 – 30 Die wahren Jünger wurden trotz der Gegnerschaft, die von der „Synagoge des Satans” gegen sie ausging, ermutigt. „Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst”, sagte Jesus der Kirche von Smyrna. Als der Herr noch im Fleisch bei seinen Jüngern war, sagte er ihnen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.” – Lukas 12:32 Es ist eine der Absichten der Botschaften an die sieben Kirchen, die Furcht aus den Herzen des Volkes des Herrn zu nehmen. Diese Zielsetzung wird jedoch nicht in uns als Einzelpersonen bewirkt werden, es sei denn, daß wir auf das hören, was der Heilige Geist durch das Wort Gottes sagt.

Die Kirche in Smyrna betreffend sagte der Meister weiterhin: „Siehe, der Teufel wird [einige] von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod. Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben.” – Offenbarung 2:10 Ins Gefängnis zu kommen erfüllt sich heute nicht notwendigerweise buchstäblich für viele aus dem Volk des Herrn. Während der vergangenen Jahrhunderte jedoch litt Gottes Volk in Gefängnissen und Lagern in Europa. In den Vereinigten Staaten von Amerika wurden einige, weil sie aus religiösen Gründen den Kriegsdienst in jeder Form ablehnten, ins Gefängnis gebracht. Was in Zukunft geschehen wird, wissen wir nicht, ob sich nicht die gegenwärtigen konfusen Zustände in einem solchen Umfang verschlimmern werden, daß sie wieder eine ähnliche Situation in einigen Teilen der Welt herbeiführen werden.

Soweit es von uns abhängt, sollen wir weder Ärger erregen noch danach ausschauen. „Fürchtet euch nicht” ist des Meisters klare Ermahnung. Wir wissen, daß uns in jeder „Zeit der Not” Stärkung gegeben wird und wir in jeder Erfahrung, die für uns zugelassen ist, „Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe”. – Hebräer 4:16 Treue im täglichen Ertragen der kleinen ärgerlichen Nöte erfordert oft größeren Mut und ein größeres Durchhaltevermögen als sich gegen schwere Verfolgung aufzulehnen. Es ist nicht unsere Angelegenheit, die Erfahrungen zu ermitteln, die für unsere Notlage am besten geeignet sind. Unser Hauptanliegen ist, daß wir bis in den Tod treu bleiben. Wenn wir die der Kirche in Smyrna gegebene Botschaft befolgen, werden wir einen Siegeskranz des Lebens bekommen.

„Mehr als die ersten Werke”

Die Botschaft des Geistes an „den Engel der Kirche in Pergamos” offenbart, daß es in dieser Versammlung vieles gab, was der Herr nicht billigte. – Offenbarung 2:12 – 17 Trotzdem enthielt sie einige einzelne inbrünstige Nachfolger des Meisters, die reinen Herzens waren, die an seinem Namen festhielten und den Glauben nicht verleugneten, aber als „treue Märtyrer” litten. – Offenbarung 2:13 Es gab auch solche treuen Nachfolger in der Kirche von Thyatira, von der gesagt wurde: „Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren und [weiß, daß] deine letzten Werke mehr sind als die ersten.” – Offenbarung 2:19

Diese Information wurde nicht nur als ein Gegenstand des Interesses gegeben, sondern vielmehr, damit wir uns bemühen diesen treuen Geschwistern gleich zu sein, die inmitten aller ungünstigen Umstände, die sie in der Pergamon- und der Thyatira-Epoche der Kirche umgaben, an Gnade und Frömmigkeit zunahmen. Sie ließen es nicht zu, daß die Ungerechtigkeiten, die sie umgaben, verursachten, daß sie „erkalteten”. – Matthäus 24:12 Auch wenn unsere größte Trübsal in Erwartung der Auswirkung des göttlichen Planes noch so gering ist, wollen wir tätig warten, indem wir eifrig darum bemüht sind, daß unsere Liebe, unser Dienst, unser Glaube und unsere Geduld und unsere Werke zunehmen.

Die Botschaft an die Treulosen in der Kirche von Thyatira ist entscheidend, welche betont, daß schreckliche Bestrafung über jene kommen würde, die das Böse auf verschiedene Weise tun. Unser Meister sagte, als er symbolisch über Isabel oder Babylon sprach: „Ich werde ihre Kinder mit dem Tod töten.” Im weiteren erklärt unser Herr, daß eine der Absichten darin besteht, „daß alle Gemeinden erkennen werden, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben”. – Offenbarung 2:23

Die verherrlichte Kirche Christi hinter dem Vorhang wird aus solchen bestehen, die individuell bis in den Tod treu waren. Der Herr nimmt keine Gruppen, Vereinigungen oder kirchliche Organisationen in Sein Königreich auf, um mit Christus zu leben und zu herrschen. Es bringt Segen, die Gemeinschaft zu pflegen und in einem allgemeinen Dienst der Geschwister sowie in unseren örtlichen Kirchen und national und international zusammenzuarbeiten und die Wahrheit zu verkünden. Das Teilnehmen an diesen Aktivitäten versichert uns jedoch nicht den himmlischen Lohn der Miterbschaft mit Christus zu bekommen. Wie wir in dem zuvor zitierten Bibelvers feststellen können, sagte der Meister, daß er einem jeden von uns als Einzelpersonen entsprechend unseren Werken geben will.

Andererseits kann eine der Prüfungen, die der Herr erlaubt, darin bestehen, zu sehen, wie demütig wir den Anweisungen Seines Wortes gehorchen, „ordnet euch einander unter”. – Epheser 5:21 und 1. Petrus 5:5 Dies ist wichtig, um zusammen zur Verherrlichung Seines Namens zu wirken. Wir mögen dem Herrn unabhängig von Gemeinschaften mit anderen Geschwistern sehr treu dienen, aber der Herr, der „Herz und Nieren” untersucht, mag mehr darüber erfreut sein, wenn wir mit jenen zusammenarbeiten würden, die „einen gleich kostbaren Glauben haben”. – 2. Petrus 1:1

Das Zusammenkommen von Geschwistern in Versammlungen als Gemeinschaft und im Dienst der Wahrheit ist des Herrn Anordnung. Sie begann zu Pfingsten und wurde in der frühen Kirche durch die Apostel bekräftigt. – Apostelgeschichte 2:42 Der Geist der Teilung und trennende Wege zu gehen wurde bedauert. Individuelle Treue gegenüber dem Herrn wurde damals und wird noch von einem jeden gefordert, der sich würdig erweisen will, mit Christus zu leben und zu herrschen. Mögen wir zu allen Zeiten erkennen, daß der Herr in unsere Herzen sieht, und daß wir nur, wenn sie rein und Ihm völlig geweiht sind, uns Seiner Zustimmung erfreuen können, und als Miterben mit Jesus „Macht über die Nationen” erlangen werden. – Offenbarung 2:26 und 27

Sogar in Sardes

Die Mischung der wahren und der nominellen [nur dem Namen nach] Schüler des Meisters während der verschiedenen Abschnitte der Entwicklung der Kirche, die durch „die sieben Kirchen”, die in Asien sind, veranschaulicht wird, wird wieder deutlich in der Botschaft an den Engel der Kirche von Sardes. Jesus sagte: „Ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden.” – Offenbarung 3:1 und 2 Er offenbarte jedoch auch dieser Kirche: „Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir einhergehen in weißen [Kleidern], denn sie sind es wert.” – Offenbarung 3:4

Und zu dieser Kirche sagte der Herr auch: „Ich kenne deine Werke, daß du den Namen hast, daß du lebst, und bist tot.” – Offenbarung 3:1 Hier wird offensichtlich ein Stadium geistiger Trägheit von vielen in dieser Kirche beschrieben, und auch der Zustand eines lähmendes Übels im Leben vieler Christen. Dies ist eine aktuelle Erinnerung für uns alle an die Möglichkeit geistig schläfrig zu werden. Wir müssen nicht tatsächlich das Falsche ausführen, um des Herrn Gunst zu verlieren. Zu erlauben, daß unsere erste Liebe erkaltet, und wir ziellos dahin treiben, ist schon ausreichend. Gehören wir zu denen, die hören und dieser Botschaft des Herrn Beachtung schenken und unseren Charakter dadurch entwickeln?

Wie wunderbar ist der Lohn, der denen verheißen ist, die überwinden! Der Herr sagt: „Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.” – Offenbarung 3:5 Können wir an etwas Wunderbareres denken, als daß unsere Namen bekannt werden vor dem Himmlischen Vater und vor Seinen Engeln? Dies ist eine der Belohnungen für gehorsames Hören auf das, was der Geist den Kirchen sagt.

Die Botschaft an Philadelphia

Bei der Übermittlung seiner Botschaft „an den Engel der Kirche in Philadelphia” erwähnt der Meister einige seiner eigenen Fähigkeiten. Wir lesen: „Dies sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand wird öffnen.” – Offenbarung 3:7

Jesus ist beides, heilig und wahrhaftig. Wir sind auf sein Wort angewiesen. Wie töricht es sein würde, auf ihn nicht zu hören. Zusätzlich hat er „den Schlüssel des Hauses von David”. – Jesaja 22:22 Es handelt sich hier um das größere Haus von David, in welchem Jesus selbst der oberste Herrscher ist und die Überwinder des Evangelium-Zeitalters Miterben mit ihm sind. – Römer 8:17 Er besitzt jedoch den Schlüssel, die Autorität diese Tür der Gelegenheit zu öffnen, wem er will, und sie zu schließen wann immer er entscheidet, daß es die angemessene Zeit dafür ist, das in Übereinstimmung mit des Vaters Plan zu tun.

Wie wir bemerkt haben, hat es in den verschiedenen Zeiten in jeder der sieben Kirchen einige gegeben, die unterschiedliche Ungerechtigkeiten verübt haben, über die in diesen Botschaften gesprochen wird. Die Tür zu dieser besonderen „Haus Davids”-Klasse ist für diese geschlossen, und niemand kann sie wieder für sie öffnen. Sie kann weder durch menschliche Philosophie wieder geöffnet werden, noch durch bloße äußerliche Darbietung von Gerechtigkeit oder von Werken. In ähnlicher Weise kann sie nicht für jene geschlossen werden, die der Herr als Überwinder beurteilt hat.

Wir wollen jedoch vielmehr auf den Herrn hören als auf menschliche Philosophie und eifrig fortfahren, Seinen Willen zu tun, damit wir zu den Überwindern gehören können. Der Herr sagt: „Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes … und meinen neuen Namen.” – Offenbarung 3:12

Während diese Botschaften an die sieben Kirchen zunächst eine bestimmte, aufeinanderfolgende zeitliche Anwendung finden, sind sie im Prinzip jedoch auch alle während des ganzen christlichen Zeitalters anzuwenden. Es ist von den von Gott „Berufenen” in jedem Teil des Zeitalters wahr, daß eine offene Tür vor ihnen war, eine „offene Tür” der Gelegenheit, sich der Miterbschaft mit dem Meister würdig zu erweisen. – Römer 8:28, Offenbarung 3:8 Menschliche Glaubensbekenntnisse oder Philosophien können diese Tür nicht schließen.

Offenbarung 3:8 fährt fort, „Denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.” Keiner vom Volk des Herrn hat ausreichend eigene Stärke Überwinder zu sein, aber alle müssen sich bemühen. Wenn unsere Herzen im Einklang mit Gottes Wort sind, und wir willig sind, Ihn anzuerkennen und die Gelegenheit mit Jesus zu leiden und zu sterben annehmen, wird uns die notwendige Stärke für jede „Zeit der Bedrängnis” gegeben. – Hebräer 4:14 – 16 und Psalm 46:1

Dies ist es, was Gott uns sagt. Wenn wir jedoch Sein Wort zu halten verfehlen, werden wir in keiner Stellung sein, die nötige Ermutigung völlig zu bekommen, und wir können in unserem Wandel schwach werden.

Die Kirche von Laodizea

Des Herrn Botschaft an die Kirche von Laodizea enthält wie bei den anderen beides, Kritik und Lob. „Ich kenne deine Werke”, sagt er, „daß du weder kalt noch warm bist. Ach daß du kalt oder warm wärest! Also, weil du lau bist, und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.” – Offenbarung 3:15 und 16 Dies richtet sich an jene Gläubigen, deren geweihtes Leben Inbrunst und Eifer vermissen lassen.

Was für ein realistisches Beispiel der Herr benutzt, um diesen einen Mangel an Treue vorzuwerfen. Ein Getränk, das warm oder kalt ist, ist schmackhaft und angenehm, wenn es aber lauwarm ist, dann ist es unangenehm. Offensichtlich gibt es viele in der Kirche von Laodizea, die dem lauwarmen Getränk ähnlich sind und es riskieren vom Herrn zurückgewiesen zu werden.

Diejenigen, die in solch einem Zustand sind, mögen sagen, daß „sie reich geworden sind und nichts brauchen”. Der Grund, warum sie dies sagen, ist, weil sie aufgehört haben, auf die Stimme des Herrn zu hören und begonnen haben ihrer vermeintlichen eigenen Weisheit zu folgen. Dies bringt sie letztlich dahin, daß sie sich außerhalb der Liebe und Fürsorge Gottes befinden. Sich in seiner eigenen Weisheit und Stärke sicher fühlend, erkennt ein solcher nicht, daß er von des Herrn Standpunkt „elend, erbärmlich, arm, blind und bloß ist”. – Offenbarung 3:17

Diese Worte könnten bei einem jeden von uns als Personen Anwendung finden, und wenn sie zutreffen, sollten wir ergründen, was uns in unserem geistigen Stolz scheitern läßt, richtig auf die Stimme des Herrn zu hören. Wir möchten nicht die Stellung des Pharisäers in dem Gleichnis von Jesus einnehmen, der dem Herrn dankte, daß er nicht wie der Zöllner sei, der davon ausging, daß des Herrn Gunst ihm sicher sei. – Lukas 18:9 – 14 Wir wollen vielmehr Ehrfurcht haben, daß, wie Paulus feststellt, „nicht etwa – da die Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch aussteht – jemand von euch als zurückgeblieben erscheint”, indem er verfehlt auf die Stimme des Herrn zu hören und Seine Anweisungen zu beachten. – Hebräer 4:1

Jesus sagte: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.” – Offenbarung 3:20 Diese Worte sind individuell an uns gerichtet. Wenn wir zu denen gehören, die des Herrn Stimme hören und die Tür unserer Herzen öffnen und mit ihm kommunizieren und während unserer irdischen Reise auf seine Anweisungen nach unseren besten Fähigkeiten hören, werden wir ein Teil der Überwinder-Klasse sein. Besonders zu dieser Zeit, am Ende des Evangelium-Zeitalters, ist es um so wichtiger, daß wir auf die Stimme von Jesus achtgeben und er mit uns „speist”. Dies schließt das Vorrecht der Schwelgerei mit ihm an der „Speise zur rechten Zeit” ein, mit der wir während der gegenwärtigen Erntezeit in wunderbarer Weise gespeist worden sind. – Matthäus 24:45

Wie demütig sollte es uns machen, zu erkennen, daß uns Ohren gegeben wurden das Anklopfen unseres geschätzten Herrn zu hören. Es ist jedoch notwendig, daß wir fortwährend auf seine Stimme hören. Nur wenn wir dies tun, können wir hoffen, Überwinder zu werden. In der Tat ist die Verheißung für solche kostbar, die so treu sind. Jesus sagte: „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.” – Offenbarung 3:21

Beachte dies ernstlich

Paulus schrieb: „Deswegen müssen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa [am Ziel] vorbeigleiten.” – Hebräer 2:1 Es genügt nicht, daß wir einst die Stimme des Herrn hörten und ihr gehorchten, als wir eine völlige Weihung machten, Seinen Willen zu tun. In der täglichen Ausführung unseres Weihegelöbnisses ist es wichtig, daß wir fortfahren zu hören und ernsthaft und gehorsam auf Seine Stimme achten, wenn wir in Seiner Gunst fortbestehen möchten.

Es besteht immer eine Gefahr, daß die Sorgen dieses Lebens, der Betrug des Reichtums, die Schwachheiten des Fleisches, die Versuchungen, die vom Satan kommen, unsere Ohren taub gegenüber der allerwichtigsten Stimme des Herrn machen, und daher besteht die tägliche Notwendigkeit, ernsthafter auf das achtzugeben, was er sagt. Wir wollen auch wachsam sein, daß wir den Herrn nicht mit unseren eigenen selbstsüchtigen Meinungen unterbrechen und verfehlen, Seine Botschaften zu hören, die zu unserer Führung und Stärkung so wichtig sind.

Paulus schrieb über unsere für den Kampf vorgesehenen geistigen Waffen: „Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus.” – 2. Korinther 10:4 und 5 Wie töricht würde es sein, unsere eigenen Gedanken und unser eigenes Urteilsvermögen über die Anweisungen des Herrn setzen zu wollen. Wir wollen stattdessen auf Seine Stimme hören und eifrig bemüht sein, jeder Seiner Anweisungen zu gehorchen. „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.” – Offenbarung 3:22