Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die Waffenrüstung Gottes

Lesedauer: 3 Minuten

„Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermögt wieder die Listen des Teufels … an dem bösen Tag.” – Epheser 6:11 und 13

An dieser Stelle warnt der Apostel wiederum vor dem Ende des Zeitalters, indem er es „den bösen Tag” nennt, an welchem Satans Kräfte in besonderer Weise fühlbar werden würden, „zu täuschen und irrezuführen, so es möglich wäre, selbst die Auserwählten zu veführen”. Gleichzeitig verweist uns der Apostel auf eine Waffenrüstung, welche Schutz gewähren würde wider alle Täuschungen Satans. Diese Waffenrüstung ist nicht für das Fleisch vorgesehen, sondern für die Gesinnung der Neuen Schöpfung. Gott ist ihr Hersteller, und Menschen sind Seine Werkzeuge bei dieser Arbeit. Diese Waffenrüstung ist Sein Wort, Seine Botschaft, Seine Wahrheit. Am „bösen Tag” wird diese Waffenrüstung allein schützen, und man wird derselben vollständig bedürfen, mögen auch frühere Generationen an einem Teil derselben genug gehabt haben.

Der Gürtel um die Lenden

Der Gürtel um die Lenden deutet auf die Weihung zum Dienen hin, und der Apostel ermahnt uns dringend, darauf zu achten, daß wir nicht dem Irrtum dienen, sondern der Wahrheit. Ein jeglicher untersuche seinen Gürtel, ob es auch der richtige ist und gürte sich dann damit und werde ein Diener der Wahrheit, oder sei wenigstens dienstbereit.

Der Brustharnisch der Gerechtigkeit

Der Brustharnisch der (zugerechneten) Gerechtigkeit (Christi) ist ebenfalls unentbehrlich. Der Herr erkennt niemanden als Soldat des Kreuzes an, der Seinen Maßstab der Gerechtigkeit nicht von anderen Maßstäben zu unterscheiden vermag und demselben nicht vor allen anderen den Vorzug gibt, niemanden, der die Lehre von der Gerechtmachung aus Gnade (durch Glauben) verwirft, die auf das kostbare Blut seines Sohnes gestützt ist.

Die Sandalen des Friedens

Die Füße müssen beschuht sein mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens. Der Soldat des Kreuzes, der ohne den Frieden Gottes, der ihm über raue Stellen auf seinem Wege hinweghilft, in den Krieg zieht, wird weniger ausrichten und mehr Mühe haben, als der, welcher Frieden zu halten sucht, soviel an ihm ist, mit allen Menschen, soweit dies ohne Verleugnung der Wahrheit möglich ist. Wer ohne Schuhe auszieht, geht auf die Jagd nach Trübsal und wird wenig anderes finden.

Der Schild des Glaubens

Den Schild des Glaubens benötigen wir zum Schutz gegen die feurigen Pfeile des Widersachers, die Lehren von der unsterblichen Seele und der Entwicklung (des Affen zum Menschen; des Menschen zum Engel usw.) – und die darauf abzielende Lehre der Schriften, die Reinigung, das Wort Gottes zu meistern (die sogenannte höhere Kritik) und der daraus entstehende Unglaube (oder das Besserwissen wollen als Gott). „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.” „Das ist der Sieg, der die Welt überwindet, eben euer Glaube.” – Hebräer 11:6 und 1. Johannes 5:4

Der Helm des Heils

Der Helm des Heils bedeutet das Erfassen des Planes Gottes mit der Vernunft. Das war zuvor weniger notwendig als jetzt, in der „Ernte”, da der Widersacher die Wahrheit so wütend bekämpft, und aus Bildung und Wissenschaft Waffen zu schmieden sucht, welche die Wahrheit umstoßen sollen, ist dieser Helm jetzt unentbehrlich. Und jetzt erst ist derselbe in einer Gestalt und Größe erhältlich, die selbst dem geringsten Kreuzsoldaten paßt. Der Herr hielt den Angreifer weit genug von den Seinen, daß der Schild des Glaubens sie schützen konnte; jetzt aber beschafft er die ganze Waffenrüstung, und fürwahr zur rechten Zeit.

Das Schwert des Geistes

Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, ist die einzige Angriffswaffe der kleinen Schar des Herrn. Ihr Anführer siegte in seinem guten Kampf gegen den Widersacher, indem er ihm sein „Es steht geschrieben” entgegenhielt. Dies ist auch der Schlachtruf der Seinen. Andere als die wahren Kreuzsoldaten haben für den Herrn gekämpft mit fleischlichen Waffen, mit menschlichen Lehren, mit weltlicher Weisheit und Methode, mit Beschlüssen von Konzilien, Synoden, Kirchenräten usw. Unsere Zuflucht in dem Streit an diesem bösen Tag sei einzig das Wort Gottes. Was dort geschrieben steht, sei unser Glaube; darauf allein wollen wir uns berufen! Wir müssen nicht Pfeile brauchen wie der Satan, nicht Zorn, Bosheit, Haß und Streit. Das Schwert des Geistes aber kann nur der richtig handhaben, der das Wort Gottes unter der Leitung des Heiligen Geistes gründlich durchforscht mit heiliger Gesinnung, nicht mit der Absicht, es zu meistern, sondern sich belehren zu lassen, nach dem Eintritt in den Dienst, nach der Einreihung unter die Soldaten des Kreuzes.