Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die Verheißung der Erlösung

Lesedauer: 16 Minuten

„Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: (…) ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“

1. Mose 3:14,15

Der Mensch, das höchste aller irdischen Geschöpfe Gottes und ausgestattet mit Fähigkeiten, die das Bild des Schöpfers widerspiegeln, hat verfehlt, die einfache Prüfung des Gehorsams, der er unterworfen wurde, zu bestehen. Er hatte das Gesetz Gottes übertreten und muss nun sterben: „Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:19) Von da an haben alle Nachkommen Adams seine Strafe zum Tode geerbt. Alle werden unvollkommen geboren und sind nicht in der Lage, den Verheerungen der Krankheit zu widerstehen. Alle sterben schließlich, denn „der Lohn der Sünde ist der Tod.“ (Römer 6:23)

Dennoch liebte Gott seine fehlgeleiteten menschlichen Kinder. Auch wenn es notwendig war, Adam und Eva zum Tode zu verurteilen, gab er einen Hinweis darauf, dass eine Möglichkeit zur Erlösung von der Strafe vorgesehen sei. Diese Verheißung der Erlösung ist eindeutig in der Aussage gegenüber der „Schlange“ enthalten, dass der „Same“ der Frau ihr den Kopf zermalmen werde. Selbst diese schwer verständliche Zusicherung schien unseren ersten Eltern ein gewisses Maß an Hoffnung zu geben, dass der Schöpfer ihre Not beheben werde. Denn als Seth geboren wurde, sagte Eva: „Gott (…) hat mir einen anderen Samen gesetzt anstelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat.“ (1. Mose 4:25)

Eva verstand selbstverständlich nicht, dass der Same, von dem Gott sprach, der große Erlöser, der Messias der Verheißung und Prophezeiung sein würde. Sie erfasste auch nicht, dass es mehr als sechstausend Jahre dauern sollte, bis der „Kopf“ der Schlange durch diesen Samen „zermalmt“ oder zertreten werden wird. So wie sich der Plan des Schöpfers in seinem Wort offenbart, wird es deutlich, dass das Werk der Erlösung, das in Gottes Aussage gegenüber der Schlange enthalten ist, durch nichts Geringeres als eine mächtige Regierung oder ein Königreich unter der Kontrolle des Samens der Verheißung vollbracht werden wird.

Im 20. Kapitel der Offenbarung erhalten wir weitere Informationen über dieses Königreich und die Erlösung, die es der Menschheit bringen wird. Nach der hier gegebenen Zusicherung sollen sogar die Toten wieder zum Leben erweckt werden. Als Erstes jedoch wird „die alte Schlange“ gebunden. In den Versen 1 und 2 heißt es: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, (…) und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und er band ihn tausend Jahre.“ Anhand dieser Beschreibungen können wir das Wirken der Schlange in Eden erkennen und sie mit des Menschen großen Widersacher und Verführer in Zusammenhang bringen. Die verbleibenden Verse des Kapitels geben uns die Zusicherung, dass das vom Herrn erwähnte „Zermalmen“ eine vollständige Erlösung von der Sünde und des Todes bedeutet. Als die Menschheit von Satan dazu verleitet wurde, Gottes Gesetz zu missachten, wurde sie in dies Übel gestürzt. Im Klartext heißt das, dass Sünde und Tod nicht ewig bestehen bleiben.

Verheißung an Abraham

Eine noch umfassendere Verheißung der Erlösung wurde Abraham gegeben. Zu ihm sagte Gott: „In deinem Samen werden gesegnet werden alle Nationen der Erde.“ (1. Mose 22:18 nach Menge 2000 Bibelübersetzung) Im Neuen Testament wird diese Verheißung an Abraham durch Apostel Paulus als „Evangelium“ [griechisch: Die frohe Botschaft im Voraus verkünden] bezeichnet. Er erklärte hierbei, dass Christus der „Same“ ist, der alle Nationen segnen wird. (Galater 3:8,16) Was ist der Segen, den Gott allen Geschlechtern der Erde durch den Samen Abrahams, welcher Christus ist, verheißen hat?

Diese Frage wird durch Apostel Petrus in Apostelgeschichte 3:21-25 beantwortet. Diese Schriftstelle ist Teil einer Predigt des Petrus, in der er eine Lektion aus dem gerade von ihm und Johannes vollbrachten Wunder zieht. Das Wunder besteht in der Heilung eines Mannes, der von Geburt an lahm war. (Apostelgeschichte 3:1-10) Apostel Petrus erklärt in seiner Predigt, dass es nach dem Zweiten Kommen Christi eine Zeit der allgemeinen Wiederherstellung geben wird. So wie diesem Mann die Gesundheit wiederhergestellt wurde, werden alle in jenem Zeitabschnitt des Planes Gottes wiederhergestellt werden. Dann schließt Petrus mit den Worten: „Ihr seid die Kinder der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: ‚Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.‘“ (Apostelgeschichte 3:25)

Jakobs Prophezeiung

Die Verheißung der Erlösung, die Gott Abraham gegeben hatte, wurde seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob gegenüber wiederholt. Jakob hatte zwölf Söhne, und gegen Ende seines Lebens versammelte er sie um sich und sprach ihnen einzeln Segnungen zu. Diese elterlichen Segnungen hatten die Form von Prophezeiungen. Zu seinem Sohn Juda sagte Jakob: „Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? Nicht weicht das Zepter von Juda noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis dass der Schilo kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker.“ (1. Mose 49:9,10)

Diese Prophezeiung äußerte Jakob, als er in Ägypten lebte. Die Bezugnahme auf den lagernden Löwen spiegelt dies wider. In Ägypten wurde zu jener Zeit der königliche Herrschaftsanspruch der Pharaonen durch einen lagernden Löwen symbolisiert. Durch die Verwendung dieses Symbols sagte Jakob in seiner Prophezeiung, dass das „Zepter“, das Recht zu herrschen, soweit es die Verheißungen Gottes betrifft, seinem Sohn Juda gehörte. Zur rechten Zeit wird ein Nachkomme oder Same Judas mit dem Namen Schilo geboren werden. Zu ihm werden die Völker der Welt zu gegebener Zeit versammelt werden. Also werden durch Schilo alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.

Der Name „Schilo“ bedeutet „ruhig“ oder „friedlich“. Er ist einer der alttestamentlichen Titel, die Christus, dem Messias, verliehen wurden. Damit wird darauf hingedeutet, dass dieser verheißene Erlöser ein Friedensstifter sein soll. In der Tat wird Christus nicht nur Frieden unter den Menschen und Nationen stiften, sondern auch Frieden zwischen Gott und dem Menschen. Christus wird die Harmonie wiederherstellen, die bestand, bevor der Mensch das göttliche Gesetz übertrat. In einer der bemerkenswerten Prophezeiungen über die Geburt Jesu wird er als „Fürst des Friedens“ bezeichnet, und es wird uns versichert: „Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben.“ (Jesaja 9:6,7)

In derselben Prophezeiung heißt es über den Fürsten des Friedens: „Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.“ (Jesaja 9:5) Dies ist die Herrschaft, über welche Schilo, der Friedensstifter, das Zepter oder das Recht zu herrschen hält. Es ist das messianische Königreich, das in Micha 4:1-4 durch das Symbol eines Berges dargestellt wird: „Der Berg des Hauses des HERRN.“ Es wird uns versichert, dass die Menschen auf diesem Berg oder in diesem Reich Gottes Wege kennenlernen werden. Infolgedessen werden sie „ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern“ und den Krieg nicht mehr lernen.

Andere Segnungen des Königreichs

In Jesaja 25:6-9 gibt uns der Herr eine weitere Verheißung, welche die Segnungen beschreibt, die die Menschen auf seinem „Berg“, im messianischen Königreich, empfangen werden. Einer dieser Segnungen wird die Vernichtung des Todes sein. Der Herr wird „den Tod auf ewig (in Sieg) verschlingen“, sagt es die Verheißung, und er wird „die Tränen abwischen von jedem Gesicht.“ Eine weitere Segnung, welche die Menschheit durch das Königreich Christi empfangen wird, wird beschrieben als die Hinwegnahme der Decke, „die das Gesicht aller Völker verhüllt“. Dabei handelt es sich um eine Decke oder einen Schleier aus Aberglauben und Missverständnissen in Bezug auf Gott und seinen liebevollen Vorsatz bei der Erschaffung des Menschen, sowie auf seinen Plan, diesen zum Leben wiederherzustellen.

Zu dieser Decke, die Gottes Wahrheit vor den Menschen verborgen hat, gehören auch all die gotteslästerlichen Theorien, die aus Satans Lüge an Eva entstanden sind: „Keineswegs werdet ihr sterben.“ (1. Mose 3:4) Die Mehrheit war froh, zu glauben, dass es keinen Tod gibt. Doch wir danken Gott, dass diese verwirrende Lüge zusammen mit all den anderen falschen Vorstellungen, die Satan zu einer Decke gewoben und damit „das Gesicht aller Völker verhüllt“ hat, hinweggenommen werden wird.

Die unreife Traube der Sünde

Eine weitere sehr interessante und beruhigende Verheißung der Erlösung von den Folgen der Erbsünde findet sich in Jeremia 31:29,30. Dort heißt es: „In jenen Tagen [den Tagen der Herrschaft des Messias] wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben unreife Trauben gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden; sondern jeder wird wegen seiner Schuld sterben: Jeder Mensch, der unreife Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden.“ Die Lektion hier ist offensichtlich. Es war Vater Adam, der die ursprüngliche „unreife Traube“ der Sünde aß. Die Folgen wurden an das gesamte Menschengeschlecht weitergegeben. Alle haben unter dieser Handlung des Ungehorsams gelitten. Alle sind gestorben oder werden noch sterben. 

Doch das wird sich ändern, versichert uns der Herr. „In jenen Tagen“, wenn der verheißene Same Abrahams als „Fürst des Friedens“ regiert, wird er auch Segnungen der Gesundheit und des Lebens verteilen. Dies wird möglich sein, weil Jesus den Platz des Sünders im Tod eingenommen hat. Während seiner Herrschaft wird er jedem einzelnen des Menschengeschlechts die Möglichkeit bieten, zu folgen und zu leben. Die Menschen werden nicht mehr wegen Adams Sünde sterben. Wenn sie überhaupt sterben, dann deshalb, weil sie selber von der „unreifen Traube“ der Sünde gegessen haben. In der „Zeit der Wiederherstellung aller Dinge“, so erklärt Petrus, werden nur diejenigen mit vollem Wissen, die vorsätzlich ungehorsam sind, das Leben verlieren. (Apostelgeschichte 3:23)

Christus ist geboren

Die Geburt Jesu bestätigte die Wahrhaftigkeit des prophetischen Zeugnisses über einen kommenden Erlöser und schuf die Voraussetzungen für künftige Verheißungen, wie sie in den vorangehenden Worten des Apostels Petrus zum Ausdruck kommen. Der Engel, der die Geburt Jesu ankündigte, sagte: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in David Stadt. (…) Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens!“ (Lukas 2:10-14)

Der Ausdruck „Euch ist heute geboren“ kennzeichnet den wesentlichen Unterschied zwischen dieser Ankündigung der Engel und den Verheißungen, die der Schöpfer zuvor durch die heiligen Propheten gegeben hatte. Diese Verheißungen und Prophezeiungen begannen sich nun zu erfüllen. Eine der Prophezeiungen nannte die Stadt, in der der verheißene Herrscher geboren werden würde. Es sollte Bethlehem sein, die alte „Stadt Davids.“ (Micha 5:2; Lukas 2:4) Als der Engel die Geburt Jesu ankündigte, wies er besonders darauf hin und sagte, dass der Erlöser „heute“ in der Stadt Davids geboren wurde. Alle Verheißungen Gottes, angefangen mit seiner Aussage in Eden, dass der Same der Frau der Schlange den Kopf zermalmen werde, beinhalteten eine kommende Erlösung vom Tod. Nun bestätigte der Engel dies. Derjenige, der in Bethlehem geboren wurde, sollte Jesus Christus sein, der Retter und Messias der Verheißung.

Es war ein dramatischer Moment für die Hirten auf den judäischen Hügeln, denen der Engel die Geburt des Erlösers verkündete. Plötzlich, so heißt es, schloss sich eine Menge der himmlischen Heerscharen dem Engel an, pries und verherrlichte Gott und verkündete: „Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens.“ Dieses himmlische Heer von Engeln hatte Gott viele Jahrhunderte lang treu gedient, während derer er seine Verheißungen über einen kommenden Samen, der die Menschen segnen wird, gemacht hatte. Sie verstanden nicht alle Folgen dieser Verheißungen, aber sie wussten, dass sie Ausdruck des guten Willens Gottes gegenüber seinen gefallenen menschlichen Geschöpfen waren. Wie freudig müssen sie daher die Geburt Jesu verkündet haben, weil sie wussten, dass sie eine Bekundung dieses vorausgesagten guten Willens und der Beginn der Erfüllung der Verheißungen Gottes war!

Jesus Dienst

Jesus trat seinen Dienst im Alter von dreißig Jahren an. (Lukas 3:21-23) Es war ein Dienst, der völlig mit dem prophetischen Zeugnis über ihn übereinstimmte. Wir lesen, dass „er nacheinander Städte und Dörfer durchzog, indem er predigte und die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigte.“ (Lukas 8:1) Diese gute Botschaft, so hatte der Engel bei seiner Geburt gesagt, sollte „allen Menschen“ verkündet werden. Der Schöpfer hatte einen Erlöser gesandt und für die Errichtung eines Königreichs zu gegebener Zeit gesorgt, durch das die Segnungen der Erlösung von Sünde, Krankheit und Tod die Menschen erreichen werden.

Den Nachfolgern Jesu wurde nicht sofort ersichtlich, dass sein Reich nicht unmittelbar errichtet werden würde. Erst später erkannten sie, dass der Erlöser für die Menschen, die er retten wollte, sterben musste, bevor sie dauerhaft von Krankheit und Tod erlöst werden konnten. In der Tat verkündete er ihnen, dass er sein Fleisch „für das Leben der Welt“ geben werde. Sie verstanden jedoch nicht, dass sein Menschsein als Ersatz oder Lösegeld für das verwirkte Leben Adams und für das gesamte Menschengeschlecht in den Tod gehen werde. (Johannes 6:51; 1. Korinther 15:21,22,45; 1. Timotheus 2:3-6)

Seine zwölf auserwählten Apostel begleiteten Jesus, als er die gute Botschaft vom Reich Gottes „verkündigte“ und zeigte. Sie waren Zeugen seiner Wunder, wie er Kranke heilte, Aussätzige reinigte, Dämonen austrieb und sogar Tote auferweckte. Man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie annahmen, dies sei der Beginn des eigentlichen, vorhergesagten Erlösungswerks, und dass sein Königreich mit seinen Segnungen der Gesundheit und des Lebens bald errichtet und auf „alle Geschlechter der Erde“ ausgedehnt würde, wie Gott es durch den Messias, den verheißenen Samen, angekündigt hatte.

Die Jünger Jesu erkannten zu dieser Zeit nicht, dass die wunderbaren Wunder, die er vollbrachte, nur zur Veranschaulichung des weltweiten Programms der Erlösung und des Segens gedacht waren, von dem sie glaubten, dass es damals begann. Sie verstanden noch nicht, dass diese Segnungen auf die Vollendung anderer Aspekte des großen Vorsatzes des Schöpfers für die Erlösung der Menschheit warten mussten. Es ist immer noch herrlich wahr, dass zu Gottes gegebener Zeit alle blinden Augen aufgetan, alle tauben Ohren geöffnet, alle Lahmen und Gehbehinderten gesund werden, und kein Volk mehr sagen wird: „Ich bin schwach.“ (Jesaja 35:5,6; 33:24)

Zu dieser rechten Zeit werden diejenigen, „die im Staub der Erde schlafen, aufwachen.“ (Daniel 12:2) Das Todesurteil „Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ wird durch den Opfertod des Erlösers aufgehoben sein. (1. Mose 3:19) Dieses Urteil wird nicht mehr gelten für die Milliarden, die seit langem im großen Gefängnis des Todes eingesperrt sind, denn alle werden aus dem Grab herausgerufen werden. (Johannes 5:28,29; Apostelgeschichte 24:15)

Kein Fluch mehr

In Offenbarung 22, dem letzten Kapitel der Bibel, wird uns die Hoffnung auf Erlösung durch Jesus und das Reich Gottes in einer bedeutungsvollen symbolischen Sprache vorgestellt. Zuerst sehen wir einen Thron, „den Thron Gottes und des Lammes.“ (Offenbarung 22:1) Der Thron symbolisiert ein Königreich. Es war die gute Botschaft von der Errichtung dieses Reiches, die Jesus und seine Jünger so treu verkündeten. Das Lamm ist ein Symbol für Jesus und sein Opfer für die Menschheit. Auf diese Weise wird uns gezeigt, dass Gottes verheißene Segnungen des Lebens die Menschheit durch das Wirken einer göttlichen Regierung erreichen werden, da sie durch den Tod „des Lammes Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, verfügbar gemacht werden. (Johannes 1:29)

Diese verheißenen Segnungen werden durch „einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall“ veranschaulicht, der „aus dem Thron Gottes und des Lammes“ fließt. „In der Mitte ihrer Straße und des Stroms, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf(mal) Früchte trägt (…) und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen.“ (Offenbarung 22:1,2) Diese Sprache erinnert uns an 1. Mose, als Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, damit sie nicht vom Baum des Lebens essen und ewig leben konnten. (1.Mose 3:23,24) Im messianischen Reich wird das Leben wieder verfügbar sein, nicht nur für Adam und Eva, sondern für die gesamte Menschheit.

In Offenbarung 22:3 heißt es: „Keinerlei Fluch wird mehr sein…“. Ein schrecklicher Fluch hat auf der Menschheit geruht, der Fluch der Sünde und des Todes. Sogar der Erdboden wurde verflucht, als unsere ersten Eltern sündigten. (1.Mose 3,17) Diese Flüche haben den Frieden und das Glück der Menschheit zerschlagen. Niemand ist von ihnen befreit worden. Alle sterben als Folge von Adams Übertretung. Doch Gott liebte das Geschlecht der verlorenen und sterbenden Sünder und sorgte für einen Retter, den Samen der Verheißung, der als Lamm sein Leben als Preis für die Erlösung opferte. Hier, in diesem letzten Kapitel der Bibel, wird uns versichert, dass vom Thron Gottes und des Lammes das „Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall“, zu allen Menschen fließen wird. Alle werden eingeladen sein, an diesem lebensspendenden Wasser teilzuhaben. „Kommt (…)“, wird es heißen, und „nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Offenbarung 22:17)

Der größere Samen

Wir haben die Aufmerksamkeit auf Jesus als den verheißenen Samen der Segnungen gerichtet, der der Schlange den Kopf zermalmt. Gewiss, ihm gebührt alle Ehre für den Platz, den der Schöpfer ihm im göttlichen Plan zur Erlösung des Menschengeschlechts von Sünde und Tod zugewiesen hat. Die Heilige Schrift weist jedoch darauf hin, dass Jesus bei seinem Werk, die Menschen zu regieren und zu segnen, Mitarbeiter haben wird. Der Apostel Paulus offenbart dies. Nachdem er uns in Galater 3:16 gesagt hat, dass Jesus der verheißene Same Abrahams ist, durch den die Menschen gesegnet werden sollen, erklärt er weiter: „Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“ (Galater 3:27-29)

Es gibt viele Schriftstellen in der Heiligen Schrift, die diesen Punkt bestätigen. Paulus schrieb, dass diejenigen, die mit Jesus leiden und sterben, mit ihm leben und herrschen werden. (2. Timotheus 2:11,12) Diese Gruppe von treuen Nachfolgern des Herrn wird auch in Offenbarung 20:4,6 genannt, wo uns gesagt wird, dass sie mit Christus leben und tausend Jahre herrschen werden. Damit sie mit Christus leben und herrschen können, werden sie aus dem Tod auferweckt, was die Heilige Schrift als „erste Auferstehung“ bezeichnet. (Offenbarung 20:6)

Ein Geheimnis

Die Tatsache, dass der Messias der Verheißung Mitarbeiter haben wird, die seinen messianischen Namen und seine Herrlichkeit teilen, wurde vom Herrn durch alle Zeitalter hindurch vor dem Kommen Jesu bei seinem ersten Advent geheim gehalten. Der Apostel Paulus schrieb an die Gläubigen in Kolossä: „Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kolosser 1:27)

In 1. Korinther 12:12-27 verwendet Paulus einen menschlichen Körper, um die Beziehung zwischen Jesus und denen, die mit ihm in der messianischen Ordnung verbunden sind, zu veranschaulichen. In diesem Bild ist Jesus das Haupt, und seine treuen Nachfolger sind die Glieder seines Leibes. Einer der wichtigsten Punkte der in diesem Kapitel dargelegten Lektion ist, wie Paulus es in Vers 27 ausdrückt: „ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder“. Wie wir gesehen haben, ist Christus der Same, den Gott in Eden vorausgesagt hat, als er sagte, dass der Same der Frau der Schlange den Kopf zermalmen werde, und der Apostel Paulus schrieb: „Der Gott des Friedens aber wird in Kurzem den Satan unter eure Füße zertreten.“ (Römer 16:20)

Die ersten Jünger Jesu glaubten, dass er der verheißene Messias sei und dass er sein Königreich bei seinem ersten Kommen errichten werde. Erst nachdem sie zu Pfingsten durch den Heiligen Geist erleuchtet worden waren, verstanden sie, dass diejenigen, die Jesus als Herrscher in diesem Königreich zur Seite stehen sollten, aus der Welt herausgerufen, geprüft und ansonsten für ihre erhabene Stellung mit Jesus in seinem Königreich vorbereitet werden mussten, bevor das Königreich errichtet werden konnte.

Diese Vorbereitung der Glieder des Leibes Christi ist das Werk des Herrn auf der Erde durch die Jahrhunderte seit dem Tod und der Auferstehung Jesu gewesen. Es wurde größtenteils durch die Verkündigung des Evangeliums Christi vollbracht. Das Evangelium selbst enthält die Aufforderung an diejenigen, die es hören und glauben, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und dem Herrn in den Opfertod zu folgen. (Matthäus 16:24) Jesus beauftragte seine Jünger, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu verkünden, und dieser Auftrag wurde von den Gläubigen in jeder Generation ausgeführt. (Matthäus 28:19,20; Apostelgeschichte 1:8)

Eine geistliche Hoffnung

Die Erlösung des Menschen von Sünde und Tod durch das Wirken des Reiches Christi wird dazu führen, dass die Menschheit hier auf der Erde wieder als vollkommene Menschen leben kann. Dies entspricht dem ursprünglichen Vorhaben des Schöpfers. Diejenigen jedoch, die sich in diesem Zeitalter des Evangeliums durch Gehorsam und Opfer dafür qualifizieren, mit Christus in seinem Königreich zu leben und zu herrschen, werden eine geistliche oder himmlische Belohnung erhalten. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten (…) Und wenn ich hingehe, (…) so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“ (Johannes 14:2,3)

Seiner Verheißung in Vers 2, seinen Nachfolgern „eine Stätte zu bereiten“, stellte Jesus die Aussage voran: „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben.“ Jesus versprach seinen Nachfolgern nicht diese bestehenden Wohnungen, sondern sagte, dass er hingehen werde, um ihnen eine Stätte zu bereiten. Was die Wohnungen anbelangt, so stellte er einfach fest, dass sie im „Haus“ seines Vaters bereits existierten. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass das Haus des Vaters das gesamte Universum ist. Es gehört ihm alles und ist sein ganzes Reich. In diesem Bereich gibt es verschiedene Wohnungen oder Wohnstätten, Daseinsebenen oder Lebensbereiche.

Die Erde ist eine dieser Bereiche des Lebens. Sie ist diejenige, in der Gott seine menschlichen Geschöpfe für die Ewigkeit vorgesehen hat, — die „Wohnung“, die Gott für den Menschen geschaffen hat. Außerdem: „Nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet.“ (Jesaja 45:18) Wie Jesus seinen Jüngern versprochen hatte, ging er jedoch fort, um ihnen eine Stätte zu bereiten. In der Bibel wird viel über diesen Ort gesagt. Er wird im Alten Testament vage vorausgesagt und im Neuen Testament als „unvergänglicher und unbefleckter und unverwelklicher Erbteil, der in den Himmeln aufbewahrt ist für euch“ beschrieben. (1. Petrus 1:4) Über diejenigen, denen dieser Ort bereitet ist, heißt es, dass sie „Teilhaber der himmlischen Berufung“ sind. (Hebräer 3:1)

In unserem Bibelstudium ist es wichtig zu bedenken, dass die himmlischen Verheißungen nur den Nachfolgern, einer „kleinen Herde“ Jesu in dieser Zeit gelten. (Lukas 12:32) Diese Nachfolger sollen mit Jesus in dem großen Werk der Wiederherstellung der gesamten Menschheit auf der Erde im kommenden messianischen Königreich verbunden sein. Wenn wir uns diese Unterscheidung vor Augen halten, werden wir Harmonie in den vielen wunderbaren Verheißungen des heiligen Wortes bezüglich der Aussicht auf Erlösung für Gottes menschliche Schöpfung finden!