Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Der umgestaltende Einfluß des Gedankens

Lesedauer: 15 Minuten

„Denn wie er denkt in seinem Herzen, so ist er.” – Sprüche 23:7 „Behüte dein Herz, mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.”

Sprüche 4:23

Das Herz ist eines der wichtigsten Organe unseres Leibes. Wenn es aufhört zu arbeiten, ist der Tod die sichere Folge. Das Blut, das durch das Herz fließt, stellt das Leben dar, die Energie des Leibes. Wenn der Blutstrom für eine kleine Weile unterbrochen wird, wird der Leib nicht mehr mit dem Nötigen versorgt. Dies ist insoweit eine Vorbereitung auf den Tod, denn es muß ein fortwährender Blutstrom durch unseren Leib zirkulieren, um das Leben darin zu bewahren.

In Anbetracht dieser wichtigen Funktion unserer natürlichen Herzen benutzt die Bibel das Herz sehr passend als ein Symbol des Zentrums des Lebens, als ein Symbol des Zentrums unserer Neigungen, einschließlich des Willens. Was wir auch immer tun, der Wille ist an allem beteiligt. Wer von des Herrn Volk willens ist, sich immer mehr zu reinigen, wird immer mehr lebendig. Wenn wir im Herzen rein sind, beschließen wir in dem gegenwärtigen Leben rechtschaffen und nüchtern zu leben. Wer das Prinzip wertschätzt, das richtig richtig und falsch falsch ist, wird wünschen, richtig zu leben – ob er Jude oder Nichtjude oder von der Kirche Gottes ist.

Die Kirche hat, nachdem sie Gottes Bedingungen angenommen hat, ihr Leben Gott geweiht. Sie hat sich verpflichtet, einen guten Kampf gegen die Welt, das Fleisch und den Teufel zu kämpfen. Die Glieder der Kirche sind als Neue Schöpfungen unter besonderen Pflichten. Ihre Hoffnungen und ihr Streben nach Höherem sind abgesondert von denen der Welt. Sie sind daher doppelt verantwortlich in Bezug auf ihre Herzen, die ihre innersten Empfindungen wiedergeben.

Wie eines Menschen innerste Empfindungen sind, so ist er. Wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist sein wirklicher Charakter. Was ist dein wirklicher Wille? Welche sind deine wirklichen Empfindungen? Sind es nicht die Worte, die du benutzt, und worin deine Handlungen bestehen? Was aber ist das Motiv, das all diesem zugrunde liegt?

Die Neue Schöpfung soll gottähnlich sein, geistig, letztlich von der geistigen Natur in Herrlichkeit – vollkommen. Aber bevor sie jene Vollkommenheit erlangt, wird das Herz der Neuen Schöpfung dazu aufgefordert, seine Treue zu beweisen. Einige werden in einem höheren Sinn Überwinder sein als andere, aber keiner wird zu den Überwindern gehören, ausgenommen diejenigen, die wahrhaftig, treu und rein sind. Wenn wir uns daher Gott geweiht haben, sollte es unser Bemühen sein, daß unsere Herzen, Wünsche und Motive vollkommen sind. Es ist die einzige richtige Haltung, daß wir unsere Unvollkommenheiten bekennen, wenn wir falsch liegen. Gott erwartet von uns, daß wir von Herzen treu sind, und daß die Treue des Herzens das ganze Leben umfassen und kontrollieren sollte.

Wenn unsere Gedanken unseren Idealen nicht entsprechen, sollten wir uns bemühen, sie entsprechend zu ändern. Wir sollten Wut, Bosheit, Haß und Streit und alle Werke des Fleisches und des Teufels ablegen. Bei einigen Leuten gehen diese Gedanken in mancher Beziehung sehr tief. Es sind aber nicht die zeitlichen Gedanken des Verstandes – die vorübereilenden Gedanken, die in unserem Leittext gemeint sind. Selbst Menschen von sehr schlechtem Charakter können manchmal tiefe Empfindungen haben. Die Augen einiger Menschen werden über manche alltäglichen Dinge zu Tränen gerührt. Dies mag sie als sehr zart empfindend erscheinen lassen, und doch kann ihr Leben zeigen, daß sie ebenso leicht mit einigen bösartigen Handlungen sympathisieren.

Wir sehen diese Tatsache dargestellt in dem Verhalten einer randalierenden Volksmenge. Die Menschen, die Jesus als König begrüßten, schrien fünf Tage später: „Kreuzigt ihn!” Diejenigen, die ihm kurz zuvor anscheinend so große Wertschätzung gezeigt hatten, schienen jene Wertschätzung zu verlieren.

Die Wichtigkeit des rechten Denkens

In Wirklichkeit ist ein Mensch nicht immer das, was er äußerlich betrachtet zu sein scheint. Sein wirklicher Charakter – der Zweck seines Lebens – ist tief in seinem Inneren verborgen. Dies betrifft nicht nur die zeitlichen Gedanken, sondern auch die tiefgehenden Gedanken, wenn wir diese so nennen wollen, die das ganze Leben einbeziehen. Die Schriften weisen uns auf die Tatsache hin, daß wir umgestaltet werden sollen durch die vollständige Erneuerung unserer Sinne. – Römer 12:2

Der Apostel sagt, als er über einige bösartige Charakterzüge spricht, „Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.” – 1. Korinther 6:11 Diese Reinigung, diese Heiligung entsteht nicht nur durch das Lesen der Wahrheit oder die mentale Anwendung der Wahrheit, sondern durch das Sinnen des Herzens über die Wahrheit. Dieses Nachsinnen des Herzens, diese tiefen Entscheidungen gehören zu uns als Christen und sollen von bestimmten Prinzipien gelenkt werden. Diese haben mit dem realen Menschen zu tun, den Gott ansieht, nicht die alte Natur, die entsprechend dem Grad der Verderbtheit schon mehr oder weniger geschädigt ist. Gott schaut auf die Neue Natur.

Diese tiefen Überzeugungen und Absichten des Herzens machen eine Umgestaltung des Charakters aus. Dies ist des Menschen wirklicher Zustand, und so ist er. Wenn er manche zeitliche Gemütsbewegung der Wut oder der Bosheit zeigt, so würde dies nicht sein wirklicher Gedanke sein, seine wirkliche Absicht wiedergeben. Daher würde er es nicht sein, sondern seine alte Natur, die sich vorübergehend selbst behauptet. Als eine Neue Schöpfung muß er über seine Worte, seine Gedanken, seine Handlungen wachen. Wenn ihm ein flüchtiger schlechter Gedanke durch den Sinn geht, würde dieser nicht der Gedanke seines Herzens sein. Und als Neue Schöpfung sollte er ihn stoppen, ihn abweisen, so daß er in seinem Herzen keine Wurzeln schlägt und bessere Empfindungen erstickt.

Dieses rechte Denken des Herzens hat sehr viel mit dem ganzen Leben zu tun. Der Apostel sagt, daß wir umgestaltet werden sollen durch die Erneuerung unserer Sinne, um zu wissen, was der vollkommene Wille Gottes ist. Dies ist der christliche Standpunkt. Wie froh können wir sein, daß unser Himmlischer Vater uns von diesem Standpunkt aus beurteilt! Wie froh sind wir, daß unser Himmlischer Vater dazu imstande ist das Herz zu lesen, daß Er unsere Herzen kennt, daß Er unsere innersten Gedanken kennt!

Einst mögen wir gedacht haben, daß wir Gott einen Dienst erwiesen hätten, auch wenn dies tatsächlich nicht zutraf. Wir zeigen unsere Treue gegenüber Gott, indem wir auf Sein Wort achtgeben, indem wir erkennen mögen, was Sein Wille ist. Je mehr wir Gottes Wort studieren, desto mehr erlangen wir den Geist der Wahrheit, und um so mehr wertschätzen wir es. Und in dem Verhältnis, in welchem wir Gottes Verordnungen verstehen und wünschen durch sie geleitet zu werden, wird unser Herz gereinigt werden. Dann verwenden wir um so mehr Sorgfalt auf unsere Hände und was sie tun sollen, und auf unsere Zungen, was sie aussprechen sollen. So werden wir unsere Herzen bewahren und unseren Willen Gott unterwerfen.

Der Wille ist ein Teil unseres Herzens, so wie das Ruder ein Teil des Bootes ist. Der neue Wille ist das Ruder, das uns in diese oder jene Richtung steuert. Je mehr wir das Wort Gottes verstehen, desto besser verstehen wir, wie unser Leben zu führen ist. Daher sollen wir unsere Herzen bewahren und sie reinigen durch die Erkenntnis der Wahrheit Gottes. Um dies zu tun, muß der Wille immer auf der Hut sein und wachen mit Gebet und Danksagung.

Die Kirche in der Prüfung zum Leben

Manche Menschen mögen fragen, warum wir dies alles tun sollen? Ganz allgemein könnten wir antworten, „damit wir das Rechte tun – denn Recht ist Recht”. Aber die Begründung reicht für uns nicht aus. Während alle die Überlegenheit des Richtigen über das Falsche wertschätzen, handeln wir in unserem gefallenen Zustand jedoch erst, wenn wir es auf eine äußere Veranlassung hin müssen. So legt uns der Herr bestimmte Anreize vor. Er sagt: „Wenn dein Herz rechtschaffen ist, wünsche ich, dir ewiges Leben zu geben. Wenn dein Herz falsch ist, dann wird es nicht von der Beschaffenheit sein, denen ich diesen Segen garantieren werde. Du wirst den zweiten Tod sterben.”

Vor sechstausend Jahren gab es eine Prüfung. Unser erster Vater, Adam, wurde geprüft und versagte. Folglich haben wir kein Recht zu leben. Aber Gott hat durch unseren Herrn Jesus angeordnet, daß jedes Glied des Adamischen Geschlechts eine weitere Prüfung bekommen soll. Der Vater ist willens, allen, die Gerechtigkeit lieben, ewiges Leben zu geben.

So nehmen wir diese Bestimmung dankbar an und sagen: „Himmlischer Vater, willst Du uns tatsächlich eine weitere Gelegenheit geben, ewiges Leben zu erlangen? Wir würden es lieben, jenes Leben zu bekommen! Wir sind sehr dankbar für diese Gelegenheit! Wir lieben Gerechtigkeit! Wenn wir uns treu gegenüber den Prinzipien der Gerechtigkeit verhalten, werden wir dann ewiges Leben bekommen? Es ist unser Wunsch, daß Dein Wille in uns geschehe – daß wir Gerechtigkeit lieben und Ungerechtigkeit hassen.” „Dann ist es sehr gut”, sagt der Himmlische Vater, „Ich werde dich in die Schule Christi tun, wo du Gerechtigkeit lernen wirst.”

Tag für Tag lernen wir in der Schule Christi. Unsere verschiedenen Erfahrungen sind ein Teil allgemeiner Anweisungen für solche, die Gerechtigkeit lieben und wünschen vom Herrn gelehrt zu werden. Die Kernfrage unserer Prüfung wird sein – Leben oder Tod. Die Welt steht jetzt nicht im Gericht. Es gibt bis jetzt keine Möglichkeit für die Welt das Leben zu erlangen. Während dieses Evangelium-Zeitalters sind diejenigen der Kirche die einzigen, die unter diesem Bund des Opfers sind – die daher in der Prüfung auf ewiges Leben oder ewigen Tod stehen. Im nächsten Zeitalter wird die Welt ihre Gelegenheit haben Gehorsam zu lernen. Dann wird für sie die entscheidende Frage sein – Leben oder Tod.

Nur solche, die mehr als Überwinder sind, werden von der Königlichen Priesterschaft sein. Es gibt keine Entschuldigung dafür in die Große Schar zu kommen. Wir wollen unsere Herzen mit aller Sorgfalt bewahren. Wir wollen über unsere Herzen wachen. Wenn sie in völliger Übereinstimmung mit Gottes Willen sind, werden wir wenig Sorge mit unseren Zungen haben. „Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.” – Matthäus 12:34

Unser Herz ist das wundervollste Organ unseres Körpers. Die Zunge ist das sensibelste von allen unseren Gliedern. Der Herr nimmt unsere Worte als einen Index unseres Herzenszustands. Weil wir aber unvollkommen sind, ist es für uns nicht möglich, in Worten und Taten fehlerlos zu sein. Wir sind jedoch fleißig und treu bemüht, die völlige Bemeisterung unserer Worte zu erlangen. Wir sollten besonders in Bezug auf böses Reden auf der Hut sein. Jede Tendenz zur Verleumdung ist zu prüfen. Wer auch immer von uns beschimpft wird soll nicht zurück schimpfen. Diese Tendenzen gehören zur alten Natur. Um dem Herrn gefällig zu sein, müssen wir unsere Herzen frei halten von jeder Form des Bösen. Wenn dies getan wird, wird das Herz von dem Herrn richtig belehrt. Dann werden wir wissen, daß wir zu Gutem machen müssen, was falsch ist. Wir sind gebunden, durch und durch gebunden, es nach dem Besten unserer Möglichkeiten gut zu machen. Unser Herz muß sich selbst rechtschaffen erhalten.

Mangel an moderner Erziehung

Dieses gleiche Prinzip ist auf die ganze Welt anwendbar, obwohl nicht mit einem so weitreichenden Maßstab. Die Menschheit wird durch Gedanken und durch Erfahrungen beeinflußt. So können bösartige Kinder in einem günstigen Umfeld dazu erzogen werden, nützliche Bürger zu werden. Wir haben gesehen, wo selbst mit Leuten aus der Welt gute Lösungen erzielt wurden, ehrenhaft, gerecht, nüchtern zu leben, und daß diese einen gesegneten Einfluß auf das Leben hatten – edle Männer und Frauen, obwohl diese keine Christen gewesen sein mögen.

Wir haben auch das Umgekehrte gesehen – solche, die kriminell wurden, aber nicht unbedingt. Manche von ihnen wurden unter guten Bedingungen geboren, haben aber schlechte Bücher gelesen und über sündige Dinge nachgedacht. So sind die Gedanken ihrer Herzen böse gewesen anstatt gut. So neigten sie zum Bösestun. Weil sie ihrem Verstand erlaubten in eine bestimmte Richtung zu laufen und erlaubten, daß diese Gedanken tief in ihren Herzen Wurzeln schlugen, wurden manche von ihnen sehr bösartig.

So sehen wir, daß die allgemeine Erziehung unserer Tage in einer sehr wichtigen Beziehung Mängel aufweist. Obwohl die Schulen in mancher Weise den Vorhang des Irrtums und des Aberglaubens beseitigt haben, vermitteln sie jedoch stattdessen nicht die volle, richtige Sicht der Gerechtigkeit. Dies geschieht, weil im allgemeinen der göttliche Charakter und die göttlichen Gesetze ignoriert werden. Es wird versucht, Ethik und Moral gänzlich getrennt von dem göttlichen Gesetz zu lehren. Aber diese Einstellung scheint den Glauben zu untergraben und die Schüler vom Glauben an einen höchsten Schöpfer zu trennen.
So sehen wir, daß während die Welt wundervolle Fortschritte in der Erziehung macht, sie doch nicht ihre eigenen Ideale erreicht. Der menschliche Verstand ist in seinem verkehrten und gefallenem Zustand unfähig das Thema der Moral von einem Standpunkt aus zu sehen, den gute Erzieher vorbringen würden.

Der menschliche Sinn benötigt den Einfluß seiner höheren Organe, um den niedrigeren Organen beizustehen. Obwohl diese erzieherischen Einflüsse in vieler Hinsicht vorteilhaft sind, sind sie doch sehr schädlich in anderen. Sie vermitteln keine Verehrung für Gott und den göttlichen Willen. Daher ist das Volk nicht imstande, die besten Prinzipien zu ergreifen. Die einzigen Personen, welche die richtige Haltung einnehmen, sind diejenigen, die danach trachten, neue, den göttlichen Anordnungen angepaßte Gedanken zu hegen, die den Sinn Christi übernehmen anstatt ihre eigenen Vorstellungen und Beurteilungen und damit in allen Dingen in ihm erwachsen werden. Dies ist unsere glückliche Stellung.

Der Einfluß des Gedankens auf die Gesundheit

Es gibt eine andere Anschauung zu unserem Leittext „So wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er”, der von der christlichen Wissenschaft vertreten wird; nämlich, daß es uns entsprechend unseren Gedanken ergeht. Sie weisen mit dieser Betrachtungsweise auf manches Gute hin. Sie sagen, daß wenn jemand über liebenswürdige, edle Dinge nachdenkt, er dahingehend beeinflußt wird. Wir denken, daß die Vertreter der christlichen Wissenschaft nur zum Teil recht haben. Sie behaupten, daß jemand krank ist, wenn er denkt, daß er krank sein wird. Es gibt ein Maß von Wahrheit in dieser Sicht.

Eine Hälfte des Volkes in der Welt ist krank, weil sie denken, daß sie krank sind. Wenn sie nicht über ihre Beschwerden und Schmerzen nachdenken würden, sondern über nützlichere Dinge, würden sie sich zweifellos in jeder Weise besser und stärker fühlen. Das Gemüt hat etwas mit unserem Zustand zu tun. Wer über Kopfschmerzen klagt, der wird sie zweifellos verstärken. Wer versucht, den Gedanken über seinen Zustand weg zu tun und auf andere Dinge acht zu geben, wird zweifellos sich selbst helfen.

Je weniger wir über Beschwerden und Schmerzen nachdenken, um so besser für uns. Wenn wir über sie sprechen, verschlimmern wir sie. Es ist auch schlecht, zu viel Mitgefühl miteinander zu zeigen. Natürlich gibt es Zeiten, in denen es grausam wäre, kein Mitgefühl zu zeigen. Aber es ist nicht weise, jene, die schwach sind, zu ermutigen, sich über ihren Zustand zu beklagen. Wir werden zum Teil stärker, wenn wir versuchen, die Gedanken an unsere Beschwerden zu vermeiden.

Der Fehler, der von der christlichen Wissenschaft gemacht wird, ist, daß sie dieses Prinzip zu weit ausdehnen. Gesundes Denken wird uns nicht überall hinbringen. Und es würde auch nicht richtig sein, diese Sache zu verleugnen und zu sagen, daß wir keine Beschwerden und Schmerzen haben, wenn wir sie haben. Der Mittelweg ist der, zu dem die Bibel ermutigt, – nicht zu sagen, daß wir weder Beschwerden noch Schmerzen haben, nicht zu sagen, daß der Tod ein „tödlicher Irrtum” ist, und daß es keinen Tod gibt. Aber wir können entlang des Sterbeprozesses helfen oder versuchen die nützlicheren Gedanken zu kultivieren und so einen hilfreichen Einfluß auf uns selbst und auf andere auszuüben.

Man kann dieses Prinzip aktiv in einem Krankenzimmer beobachten. Einige Leute, die zu einem Besuch in ein Krankenzimmer gehen, bringen viel Mitgefühl zum Ausdruck und hinterlassen bei dem kranken Menschen den Eindruck, daß er in einem viel schlimmeren Zustand ist, als es wirklich zutreffend ist; während sie der Person mit ermutigenden Bemerkungen hätten helfen können. Es ist nicht notwendig zu dem Kranken zu sagen: „Du siehst äußerst schlecht aus!” Wir könnten aber sagen: „Fühlst du dich heute morgen besser?” „Hattest du eine gute Nachtruhe?” Viele Menschen wissen nicht wie viel sie ruhen und fühlen sich nicht dankbar genug. So könnten wir empfehlen: „Ich hoffe, du fühlst dich dankbar gegenüber dem Herrn und daß du dich an diesem wunderschönen Tag erfreust. Sieh, wie die Sonne in deinen Raum scheint! Höre, wie die Vögel singen!” Der Zustand von manchen Leuten, wenn sie krank sind, ist der von „einem Stöhnen, das nicht ausgesprochen werden kann”. Kranke Menschen brauchen jemand, der ihnen Sonnenschein in das Zimmer bringt.

Wir wollen abschließend klarstellen, daß wir, seitdem wir uns dem Herrn geweiht haben, um hinsichtlich dem alten Leben, den alten Bestrebungen, den alten Dingen der Vergangenheit tot zu sein, diese alle übergeben haben. Wir wollen uns wünschen, daß wir so denken, wie der Herr wünscht, daß wir denken sollen, alle Angelegenheiten des Lebens so zu betrachten, wie Er wünscht, und beeindruckt zu sein von den Bestrebungen, die Er uns in Seinem Wort vorlegt. Wenn wir dies tun, werden wir als Neue Schöpfungen an Charakterähnlichkeit mit unserem Herrn zunehmen.