Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Der Auferstehungssieg

Lesedauer: 16 Minuten

„Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube.” – 1. Korinther 15:13 und 14

Auf der ganzen Erde gibt es Aufruhr, Drangsal und den schließlichen Tod. Es ist wahr, was Prophezeiungen der Bibel hinsichtlich der gegenwärtigen Zeit über Chaos und Nöte, die unter den Nationen vorherrschen, verkünden. Wir befinden uns tatsächlich inmitten „einer Zeit der Bedrängnis wie sie [noch] nie gewesen ist, seitdem irgendeine Nation entstand.” – Daniel 12:1 Nur diejenigen, die völliges Vertrauen in die Verheißungen Gottes setzen, können sich des Friedens des Verstandes und des Herzens erfreuen, inmitten von Verwirrung und Widerspruch menschlicher Erfahrungen.

Die Hoffnung auf einen besseren Tag für die Menschheit wurde vor über zweitausend Jahren sichergestellt, als Jesus durch die Macht seines Himmlischen Vaters vom Tod auferweckt wurde. Unser Glaube durchbohrt die dunklen Wolken, die so bedrohlich über der Menschheit hängen, und wir können jenseits die lebengebenden Segnungen Gottes von morgen erkennen. Wir wissen, daß jene, die jetzt sterben, von den Toten auferstehen werden an jenem herrlichen Tag. Wir wissen dies, weil Gott es verheißen hat, und Er hat Seine Kraft gezeigt, Seine Verheißungen durch die Auferstehung Jesu Christi zu erfüllen. In Wahrheit können wir mit Paulus sagen: „Nun aber ist Christus aus [den] Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen.” – 1. Korinther 15:20

Es gab eine große Hoffnung unter den Jüngern Jesus, als Jesus sie lehrte und Wunder tat. Sie glaubten, daß Gottes Verheißungen, die den Messias betrafen, kurz vor ihrer Erfüllung sein müßten. Sie waren Juden, und Jesus war ihr Messias, über den große Dinge verheißen worden waren. Er zeigte täglich, daß jene göttliche Autorität und Macht, die durch ihn wirkten, letztendlich zur Erfüllung aller guten Absichten Gottes, welche die Menschenkinder betrafen, führen würden. Wenn er die Kranken und Aussätzigen heilte, Dämonen austrieb und die Toten erweckte, so könnte er sicher auch ihre Nation vom römischen Joch befreien und das langverheißene Königreich Gottes auf Erden errichten.

Zerstörte Hoffnungen

Der Messias wurde jedoch plötzlich und unerwartet von seinen Jüngern genommen und gekreuzigt. Wie müssen ihre sehnlichen Hoffnungen und begeisternden Träume zugrunde gegangen sein. Ihr Meister, Herr und Messias war tot. Was für gemischte Gefühle der Verwirrung, der Enttäuschung und der Trauer, müssen die Herzen jener inbrünstigen Jünger in der Zwischenzeit der Dunkelheit befallen haben, in welcher der „Fürst des Lebens” tot am Kreuz hing und dem Morgen, an dem der an seinem Grab wachende Engel verkündete, „Er ist nicht hier, er ist auferstanden”. – Apostelgeschichte 3:15 und Matthäus 28:6

Diese die Herzen erfreuende Nachricht breitete sich schnell unter den Aposteln aus. Es herrschte eine große Freude und Wiederbelebung der Hoffnung auf Seiten der meisten von ihnen. Thomas war jedoch nicht bei den anderen Jüngern, als Jesus erschien, und schenkte daher ihren Berichten keinen Glauben. Zuletzt war jedoch auch er überzeugt, daß die Macht Gottes eingetreten war, ihren Meister für sie wiederherzustellen. – Johannes 20:24 – 29 Später zählt der Apostel Paulus die Beweise für die Tatsache der Auferstehung Jesu von den Toten auf, „daß er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.” – 1. Korinther 15:5 – 8

Wie Paulus erklärt, gab es in seinen Tagen dort noch viele, die Jesus persönlich gekannt hatten, und die ihn nach seiner Auferstehung von den Toten gesehen hatten. Das Zeugnis dieser treuen Zeugen war wichtig, die neuen Gläubigen von dem großen Wunder zu überzeugen, das Gott getan hatte, als Er den Meister von den Toten auferweckte. Offenbar gab es jedoch einige in der frühen Kirche, die daran zweifelten, daß irgendjemand auferweckt werden konnte, denn Paulus stellte fest, „Wie sagen einige unter euch, daß es keine Auferstehung der Toten gebe?” – 1. Korinther 15:12

Die jüdische Sekte der Sadduzäer glaubte nicht an die Auferstehung. – Matthäus 22:23 Möglicherweise waren einige von dieser Gruppe unter die frühen Christen gekommen, die zum Teil Jesus als den Messias anerkannten, aber nicht willens waren, alles zu glauben, was er lehrte, noch das, was die Propheten ihn betreffend vorhergesagt hatten. Gegen dies ankämpfend erklärt Paulus, daß der Standpunkt, daß es keine Auferstehung gibt, die ganze Grundlage zerstören würde, auf welcher der christliche Glaube und die Hoffnung begründet sind. Wenn ihre Sicht zutreffend wäre, würde es bedeuten, daß alle, die seine Auferstehung bezeugt hatten, falsche Zeugen gewesen wären. – 1. Korinther 15:13 – 16

Wenn Christus nicht auferstanden ist, führt der Apostel weiter aus, so hat unser Dienst keine Grundlage und unsere Leiden, als seine Nachfolger, sind ohne Bedeutung. Die Glieder der frühen Kirche riskierten ihr Leben, um Christen zu sein, aber warum „sind wir jede Stunde in Gefahr”, wenn Jesus noch tot ist, und es keine Auferstehungshoffnung für irgendjemand gibt? Warum sind wir für die Welt der Menschheit „für die Toten getauft”, wenn diejenigen, für deren zukünftiges Wohlergehen wir unser Leben niederlegen, für ewig im Todeszustand verbleiben sollen? – 1. Korinther 15:17 – 19 und 29 – 32

Paulus besteht darauf, daß, wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, diejenigen, die in Christus entschlafen sind, verlorengegangen sind. – Vers 18 Dies würde bedeuten, daß Gottes Absicht mit der Gabe Seines Sohnes, der Erlöser des Menschen zu sein, gänzlich fehlgeschlagen wäre. Jesu oft wiederholte Worte, „Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat”, würden keine Bedeutung haben. – Johannes 3:16 Wie klar Paulus unterschied, und wie unmißverständlich sollte jeder Christ erkennen, daß die Hoffnung für beide, die Kirche und die Welt, von der Ausübung der göttlichen Macht in der Auferstehung der Toten abhängig ist. Unsere Sicherheit, daß die Kraft Gottes dies tun kann, liegt in der Tatsache begründet, daß Jesus von den Toten auferweckt wurde.

Das Königreich begann nicht sogleich

Weil die Jünger den göttlichen Plan noch nicht verstanden, der durch Jesus ausgeführt werden sollte, waren sie bestürzt und entmutigt, als Jesus von ihnen genommen und gekreuzigt wurde. Sie glaubten, daß Jesus ein weltweites Königreich aufrichten würde, und sie mit ihm an der Herrlichkeit jenes Königreichs teilhaben würden. Sie verstanden damals nicht, daß er zuerst leiden und als des Menschen Erlöser sterben mußte. Sie begriffen dies später und erfreuten sich dann an dem Kreuz Christi und was sein vergossenes Blut für sie bedeutete, und was es später für alle Menschen bedeuten würde.

Kurze Zeit nachdem die Apostel im Tod entschlafen waren, entwickelte sich in der Kirche allmählich die Idee, daß das Messianische Königreich hier und sogleich aufgerichtet werden sollte, ohne auf die Wiederkehr des Herrn Jesus als den ernannten König der Erde zu warten. Diese irrige Theorie verfehlte, eine sehr wichtige Phase des Planes Gottes zu berücksichtigen, nämlich, die Berufung, die Leiden und den Tod der der Glieder der gesalbten Christus-Klasse. Dieses Werk mußte vollendet sein, bevor die herrliche Königreichsherrschaft beginnen konnte.

Die meisten der bekennenden christlichen Kirche stolperten über die gleiche Wahrheit, welche die Nachfolger Jesu betraf, wie dies bei den frühen Jüngern in Bezug auf den Meister selbst geschah. Auch die zwei Jünger, die auf ihrem Weg nach Emmaus waren, verstanden nicht, warum es für ihn nötig war, zu leiden und zu sterben. Jesus erklärte ihnen, daß dies zuerst notwendig war, und der Messias danach in seine Herrlichkeit eingehen würde. – Lukas 24:13 – 32 Mit ihren nunmehr geöffneten Augen konnten sie diesen Gedanken aufnehmen und erfreuten sich an seiner Tragweite. Später begriffen sie die zusätzliche Wahrheit, daß die Leiden des Christus auf Golgatha nicht vollendet waren, sondern auch die Leiden seiner Leibesglieder miteinschließen würde. – 1. Korinther 12:12 und 27 Daher muß die Herrlichkeit des Königreichs des Messias noch warten. Diese lebendige Wahrheit ging jedoch schließlich verloren und führte zu den Anstrengungen von Kirchenführern, das Königreich vor der Zeit zu errichten.

Erfolglose Anstrengungen

Die Anstrengungen von gefallenen Menschen das Königreich aufzurichten, haben nicht die verheißenen Segnungen eines universalen und dauerhaften Friedens über die Nationen der Erde gebracht. Jetzt ist das volle Ausmaß dieser erfolglosen Bemühungen klar ersichtlich. Für Jahrhunderte schwieg Gott und griff in den selbstsüchtigen Lauf der Menschheit nicht ein. – Jesaja 42:14 und Psalm 50:21 Selbst jetzt ist Seine Allmacht den Massen der Menschheit nicht offenbar geworden. Daher sind wegen der menschlichen Not, Trübsal und Verwirrtheit, die sich in den Angelegenheiten der Nationen und der Gesellschaft so allgemein sichtbar zeigen, die Aussichten derer, welche den wirklichen Plan Gottes nicht kennen, in der Tat recht finster. Die christliche Welt im Jahr 2019 gedachte jedoch, wie in den vergangenen mehr als zwei Jahrtausenden, der Auferstehung Jesu von den Toten. Alle, die teilnahmen, bekannten dabei ihren Glauben in dieses größte Wunder aller Zeiten unbedingt.

Es gab für die Welt keinen Beweis, daß Gott Jesus während der Tage seines Leidens und seiner Kreuzigung beschützt hätte. Gleichfalls hat es seitdem für die Welt keinen Beweis für einen göttlichen Schutz für die Nachfolger Jesu gegeben. In dem Fall von Jesus wurde Gottes Macht nicht in der Verhinderung seines Todes offenbart, sondern in seiner Auferstehung aus dem Tode. Im Fall der treuen Nachfolger Jesu wird Gottes Macht gleichfalls in ihrer Auferstehung aus den Toten offenbart werden, und in ihrer Erhöhung mit Christus zu herrschen. Mit größter Sicherheit verlieh ihm der Himmlische Vater die Stärke des Geistes, die Jesus befähigte, den Widerspruch der Sünder zu ertragen. Dies bewahrheitet sich auch bei seinen Fußstapfennachfolgern. Dies ist jedoch eine Begünstigung Gottes, von der die Welt nichts wissen kann, und die jenseits des Verständnisses jener liegt, die nicht völlig für die göttliche Sache geweiht sind.

Erstlingsfrüchte von denen, die im Tod entschlafen sind

Die Auferstehung Jesu war nur ein Beginn von einem Programm von Wundern, die in ihrer Vollendung Frieden, Gesundheit, Frohsinn und ewiges Leben für die ganze Menschheit bringen werden. Die Segnungen dieses Königreichs werden auch jene erreichen, die jetzt tot sind, denn als Jesus von den Toten auferweckt wurde, wurde er „der Erstling der Entschlafenen”. – 1. Korinther 15:20 Dies ist die Sicherheit, die das Herz erfreut, die das Gedenken an die Auferstehung von Jesus jedem Christen auch in diesem Jahr übermittelte, trotz der Leiden einer sterbenden Welt, die ihm überall begegnen.

Jesus starb als der Erlöser von Adam und seinem Geschlecht. Paulus erklärt, denn wie „in Adam” alle sterben, so auch „in Christus” alle lebendig gemacht werden: Dies bedeutet, daß sie mit ihm in Harmonie des Herzens kommen. – 1. Korinther 15:22 Die im Glauben Schwachen mögen denken, daß dies eine vernünftige Theorie ist, aber eine, die in der Realität nicht durchführbar ist. Diese könnten argumentieren, wenn Gott Seine Macht benutzen konnte, Christus vor über zweitausend Jahren von den Toten zu erwecken, warum hat es dann keine sichtbare Demonstration jener Macht in Bezug auf jene gegeben, für die Christus starben, besonders für die, die glaubensvoll seinen Fußstapfen nachgefolgt sind?

Die Antwort auf diese Frage ist, daß Gott eine bestimmte Zeit für die Umsetzung eines jeden Zuges Seines Planes der Errettung vorgesehen hat. Nachdem Er uns versichert hat, daß Er die Gelegenheit für das Adamische Geschlecht gegeben hat, durch Christus wieder zu leben, fügt der Apostel Paulus hinzu: „Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: [der] Erstling, Christus; sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft.” – 1. Korinther 15:23

Wenn Paulus erklärt, daß Christus bei seiner Auferstehung „der Erstling der Entschlafenen” wurde, weist er offensichtlich auf Jesus allein hin. Wenn er jedoch die Ordnung der Auferstehung beschreibt und den gleichen Ausdruck benutzt, bezieht sich sein Hinweis nicht nur auf Jesus allein, sondern auch auf seine treuen Nachfolger, die nach dem Göttlichen Plan in der „Ersten Auferstehung” hervorkommen werden, um mit ihm zu leben und zu herrschen. – Offenbarung 20:4 und 6

Ein Opfer für Gott

Der Begriff „Erstling” beruht auf Gottes Handeln mit Israel in der Alttestamentlichen Zeit. Es war eine Forderung des Mosaischen Gesetzes, daß die ersten Früchte der Ernte, die Erstlinge, als ein Opfer für den Herrn benutzt werden sollten. Diese Forderung bezog sich nicht nur auf Erstlingsfrüchte im allgemeinen, sondern auch auf die, auf welche als „Erste von den Erstlingen” hingewiesen wurde. – 2. Mose 23:19 Damit übereinstimmend mögen wir an Jesus als den „Ersten” der Erstlinge denken und an alle seine treuen Nachfolger als die restlichen Erstlinge in Gottes großer Ernte der „Ersten Auferstehung”.

Jesus opferte sich selbst seinem Himmlischen Vater, und wir sind eingeladen, seinen Opferschritten nachzufolgen und uns Gott zu opfern. Dies ist als ein wichtiger Gedanke im Sinn zu behalten, während wir der Auferstehung Jesu von den Toten gedenken. Wenn wir wünschen, an der Ersten Auferstehung teilzuhaben, um mit Jesus zu leben und zu herrschen, sollten wir uns daran erinnern, daß wir unser irdisches Leben treu bis in den Tod im Opfer niederlegen müssen. – Römer 8:16 und 17 sowie 21:1, 2. Timotheus 2:10 – 12 und Offenbarung 2:10

Die Opferung der Klasse der Erstlinge für Gott hat durch all die Jahrhunderte vom ersten Kommen Jesu bis jetzt fortbestanden. Bis das Werk des Opferns vollständig ist, und alle Erstlingsfrüchte von den Toten auferstanden und mit Christus Jesus in der geistigen Herrschaft des Messianischen Königreichs vereint sind, kann die Auferstehung der übrigen Menschheit nicht beginnen.

„Sodann” – ein anderes Auferstehungswerk

„Sodann die, die Christus gehören bei seiner Ankunft”, schrieb Paulus – das bedeutet, daß nachdem die „Frühfrüchte des Christus” auferstanden sind, die Auferstehung der Menschheit im allgemeinen folgen wird. – 1. Korinther 15:23 Weil der Übersetzer hier das griechische Wort „parousia” mit „Ankunft” übersetzt, bleibt die Klarheit dieses Gedanken weitgehend verborgen. Das griechische Wort bedeutet „Gegenwart” und sollte immer so übersetzt werden. Hier gilt der Hinweis nicht dem Augenblick des zweiten Kommens Christi, sondern der Zeit seiner Gegenwart in den Angelegenheiten der Erde, die seiner Wiederkehr folgt.

Dieser Gedanke wird in den folgenden Versen deutlich hervorgehoben, in denen wir lesen: „Denn er muß herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan.” – Verse 25 und 26 Diejenigen, die des Christus sind während seiner Gegenwart als königlicher Herrscher, sind nicht die gleichen, welche zuvor als die Erstlingsfrüchte erwähnt werden. Vielmehr handelt es sich hier um solche, die, nachdem die Klasse der Erstlingsfrüchte vollendet ist, Jesus als ihren Erlöser annehmen und gehorsam die Gesetze seines Königreichs befolgen. Diese werden auch Leben durch Christus bekommen.

Diese „sodann” Auferstehung wird mit einer Erweckung vom Todesschlaf jener beginnen, die sich in diesem Leben nicht durch Glauben und Gehorsam zur Teilnahme an dem Herrscherwerk des Messianischen Königreichs als geeignet erwiesen haben. Bei ihrem Erwachen vom Tod wird ihnen die Erkenntnis über Gottes Vorhersehung des ewigen Lebens auf der Erde durch Christus offenbart. Wenn sie glauben und von Herzen fortschreiten, den Gesetzen des Millennium-Königreichs zu gehorchen, werden sie zur Vollkommenheit des menschlichen Lebens wiederhergestellt werden und ewig leben. Dieses Werk wird die ganze Königsreichsperiode erfordern und nur, wenn diese vollendet ist, wird es wahr sein, daß der große „letzte Feind”, der Tod, vernichtet sein wird.

Daß ein Erwachen aller Toten eintreten soll, wird in vielen Verheißungen und Prophezeiungen der Bibel gezeigt. Die Sodomiter wurden auf Grund ihrer Bosheit vernichtet, aber der Prophet versichert uns, daß sie zu ihrem „früheren Zustand” – einem irdischen Zustand, wiederhergestellt werden. – Hesekiel 16:55 Jesus sagt uns, daß es Sodom erträglicher ergehen wird am Tag des Gerichts als den Juden, die ihn zur Zeit seiner ersten Ankunft verwarfen. – Matthäus 10:15 Es wird für die Juden jedoch auch „erträglicher” sein, daß nachdem das Werk des gegenwärtigen Zeitalters vollendet ist, dann „ganz Israel errettet werden soll”, und diese Errettung ist sogar jenen ungläubigen Juden verheißen, die Christus verwarfen. – Römer 11:26 und 31

Nicht vergeblich

Der Apostel Paulus beendet seine Lektion über die Auferstehung der Toten, indem er feststellt, „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wißt, daß eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!” – 1. Korinther 15:57 und 58 Seitdem Jesus zum Himmel zurückkehrte und die Apostel im Tod entschliefen, hat es oft so ausgeschaut, als ob es keinen wirklichen Sieg für die Sache Christi auf Erden geben würde. Es hatte auch oft den Anschein, als ob die Mühe der Christen im Herrn vergeblich gewesen wäre, aber Paulus versichert uns, daß es nicht so ist.

Das ganze Zeitalter hindurch hat jeder treue Nachfolger Jesu den „Sieg” erfahren, wenn er fortfuhr, sein Leben im Opfer niederzulegen. Wenn er schwach war, stärkte Gott ihn. – 2. Korinther 12:9 Er hat erkannt, daß die mächtige Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte, seinetwegen eingeschrieben worden ist. Er war in all seinen Anstrengungen, den Willen des Vaters zu erkennen und zu tun, ermutigt und gestärkt worden. – Epheser 1:17 – 20 Er war nicht befähigt geworden, die Schwachheiten seines Fleisches zu überwinden, wie er gern getan hätte. Es wurde ihm jedoch versichert, daß die Gebete, die vor den „Thron der Gnade” gebracht wurden, um seine Sünden zu bekennen und um Vergebung durch das Blut Christi zu bitten, die Bedeckung seiner fleischlichen Schwachheiten zur Folge hatte. – Epheser 1:7, Hebräer 4:16 und 1. Johannes 1:7-10 Gleichzeitig hat er sich ernstlicher entschieden, nicht in der Sünde zu verharren, sondern gegenüber der Sünde gestorben zu sein und ihr „nicht zu dienen” und sich selbst als ein Diener Gottes unterzuordnen und seine „Frucht zur Heiligkeit” zu haben. – Römer 6:1 – 22 So ist sein Sieg durch Christus vollständig gemacht worden, und er konnte sich in dem Herrn freuen.

Jeder treue Christ weiß auch, daß, wenn sein Opferleben beendet worden ist, und er treu bis in den Tod geblieben ist, sein Sieg durch Christus vollendet werden wird durch die Ausübung göttlicher Macht, ihn von den Toten aufzuerwecken, wie Paulus schrieb, daß dieses Sterbliche „Unsterblichkeit anziehen wird”. – 1. Korinther 15:53 Wenn all die Treuen dieses Zeitalters ihren irdischen Lauf beendet haben werden und erhöht worden sind in der „Ersten Auferstehung”, werden sie mit Christus vereint seine „Braut” sein in Herrlichkeit bei der „Hochzeit des Lammes”. – Offenbarung 19:7 und 21:9

Dann wird die Erfüllung der wundervollen Verheißung von Offenbarung 22:17 folgen, die von der Zeit spricht, in der „der Geist und die Braut” zu der ganzen vom Todesschlaf zurückgekehrten Menschheit sprechen werden, „Und der Geist und die Braut sagen: Komm, nehme „das Wasser des Lebens umsonst.” Was für eine herrliche und siegreiche Vollendung des Göttlichen Planes der Errettung das sein wird!

Standhaft und unbeweglich

Wenn wir über all das nachsinnen, was die Auferstehung Jesu von den Toten beinhaltet, welch ein Anreiz sollte dies sein, standhaft in dem Herrn und in der Wahrheit Seines Wortes zu bleiben. Wie sollte es unsere Entschlossenheit stärken, treu gegenüber den Bedingungen unseres Opferbundes zu sein und miteinander loyal auf dem schmalen Pfad zu wandeln, der zum Leben führt. Möge die Auferstehungslehre des Planes Gottes, die Erlösung, welche die Auferstehung ermöglicht und all die anderen grundlegenden Lehren, die damit verbunden sind, uns mehr denn je beeindrucken über die Wichtigkeit dieser kostbaren und herrlichen Wahrheiten der Bibel.

In dem Maß in welchem wir „standhaft” in dem Herrn und in der Wahrheit sind, werden wir in dem Werk des Herrn Überfluß haben. Standhafte Christen können nicht anders als an Werken reiche Christen sein. Wir sollten in unserer Liebe für den Herrn und für unsere Geschwister überfließend sein. Wir sollten darin überfließend sein, unser Leben für die Geschwister niederzulegen, und wir sollten überfließend sein, die Gute Botschaft des Königreichs weit und breit zu verkündigen, so wie wir dazu Gelegenheiten haben und Gelegenheiten schaffen können. Die Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten sollte alles dies für uns bedeuten. Wir gedenken der Auferstehung Jesu gebührend durch eine größere Entschlossenheit, seinem Beispiel des Opferns entschlossen zu folgen, sogar bis in den Tod.

Wie schon erwähnt schrieb Paulus, daß „unsere Mühe im Herrn nicht vergeblich ist”, aber sie würde vergeblich sein, wenn Christus nicht von den Toten auferstanden wäre. Denn dann wäre auch unser Glaube vergeblich gewesen, und unser Zeugnis für Jesus und sein Königreich wäre falsch gewesen. Andererseits mag unsere Mühe als vergeblich erscheinen, wenn wir die geringe Resonanz beachten würden, die wir auf unsere Anstrengungen, die gute Botschaft zu verkünden, bekommen. Dies ist aber nicht wirklich so. Eines der größten und wichtigsten Ergebnisse all unserer Bemühungen im Herrn ist das Werk der Gnade, das in unseren eigenen Herzen vollendet wird.

Das Bemühen im Herrn sollte unseren Glauben stärken und unsere Liebe zunehmen lassen. Wenn wir die Frohe Botschaft anderen verkündigen, sollte diese herrliche Wahrheit wirkungsvoller werden unser Leben zur Ähnlichkeit mit Christus umzugestalten. Wenn unsere Herzen und Beweggründe rein sind, wird dies eines der hervorragenden Ergebnisse unseres Dienstes sein. Im Hinblick darauf können wir wirklich bestätigen, daß unsere Mühe nicht vergeblich war.

Es kann sein, daß wir als Einzelpersonen keine besonderen Resultate unseres Dienstes erkennen können. Das Werk, welches das Volk des Herrn als Ganzes ausübt, erreicht und entwickelt jedoch jene, die der Herr beruft, einen hier und einen dort, Miterben mit Christus zu sein, und dies ist natürlich ein sehr wichtiges Werk. Es geschieht auf diese Weise, daß die „Braut” zubereitet wird auf ihre Vereinigung mit Christus und ihre Miterbschaft mit ihm in seinem Königreich. Gerade so wie Paulus in seinen Tagen sagen konnte, daß die Mühe für des Herrn Volk nicht vergeblich war, so können wir auch jetzt dessen sicher sein. Die Kraft der Auferstehung Christi setzt sich bei seinem Volk von heute fort und wird sich bald auf alle Willigen und Gehorsamen der Menschheit ausdehnen. Gott sei Dank! Der für alle Vorsorge getroffen hat, „den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus” zu erlangen.