Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Das neue Leben in Christo (Epheser 2:1-10)

Lesedauer: 13 Minuten

„Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens.”

Aus seiner Gefangenschaft in Rom hat Apostel Paulus den Brief an die Epheser geschrieben, einen der schönsten unter seinen Briefen an die Versammlungen, voll von tiefen geistlichen Belehrungen. Sein Schlüsselwort lautet: „in Christo”; diese Wendung oder seine Synonyme kommen wenigstens zwanzig Mal im Brief vor. Das erste Kapitel stellt heraus, daß die Kirche in Christus Jesus auserwählt ist, und so zeigt unsere Lektion, daß wir Leben einzig und allein in Christo haben. Darauf gründend zeigt der Brief, daß alle Segnungen und Gnaden Gottes Seinem Volk gegenüber allein auf der Überlegung beruhen, daß sie in Christo Jesu geschehen, für die Glieder des Leibes Christi, die Glieder der Neuen Schöpfung. Niemand kann die Tragweite der Aussagen des Apostels klar und zweifelsfrei einschätzen außer denjenigen, die sauber unterscheiden zwischen der Kirche und der Welt, und kann ihre auf verschiedenen Verheißungen aufbauenden Hoffnungen erkennen. Niemand sonst kann verstehen, daß in Gottes Plan im jetzigen Zeitalter nur mit der Kirche gehandelt wird. Nur sie können begreifen, daß die Hoffnung der Welt zukünftig ist und sich deutlich von der Hoffnung der Kirche unterscheidet, die jetzt Leib Christi genannt wird, „Glieder in Sonderheit”.

Unsere Darstellung beginnt mit einem dunklen Bild, nämlich mit der Beschreibung, in welchem Zustand sich die Welt durch den Sündenfall befindet: in Sünde und Weltlichkeit unter Satans Herrschaft, in Ungehorsam Gott gegenüber, unter dem göttlichen Todesurteil, das sich schon in der Verderbtheit von Moral, Gedankenwelt und Verfall des Körpers erheblich ausgewirkt hat. Die ganze Menschheit, wenngleich Gottes Geschöpfe und insofern Seine Nachkommen, Seine Kinder, hat aufgehört Kinder Seiner Gnade zu sein und ist, durch die Sünde, zu „Kindern des Zorns” geworden. Der Apostel macht den Ephesern klar, daß ihr armseliger und schrecklicher Zustand, genauso wie beim Rest der Menschen, so aussieht. Was für ein wahrhaftiges und gerade heute zutreffendes Bild! Vergessen wir dabei nicht, daß es hier nicht um die Bösartigen und um die Verbrecher der Welt geht, sondern um die Menschheit als Ganzes, einschließlich ihrer besten Vertreter. „… denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.” – Römer 3:23 Alle sind „Kinder des Zorns”, alle stehen mehr oder weniger unter der Macht und der Kontrolle des großen Widersachers, und alle werden mehr oder weniger vom Geist des Ungehorsams beherrscht, der der ganzen Menschheit gemeinsam ist.

Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel sind die wenigen, die, wie die Empfänger des Briefes in Ephesus, dieser Knechtschaft, dieser Verderbtheit, diesem Todeszustand, dieser Entfremdung von Gott entkommen sind. Und ohne Zweifel ist dies nur eine kleine Anzahl von Menschen, wie es auch insgesamt nur eine „kleine Herde” war in den Tagen des Herrn und zu der Zeit, als der Apostel diese Worte schrieb.

Aber er fährt fort und weist darauf hin, was für eine große Veränderung bei den Heiligen in Ephesus eingetreten ist, als sie das Evangelium annahmen, und wie froh wir darüber sind, daß eine ähnliche Veränderung all diejenigen erreicht hat, die die Heiligen des Herrn geworden sind, angefangen mit der damaligen Zeit bis heute! Die Erfahrung, vom Tod ins Leben überzugehen, ist in jedem Fall dieselbe, auch wenn die damit einhergehenden Gegebenheiten sich beträchtlich voneinander unterscheiden. Die Gnadenschritte, durch die uns der Herr erlöst hat aus dem Zustand, Kinder des Zorns zu sein und die Herrschaft des Widersachers zu erdulden, stellt der Apostel in aufeinanderfolgenden Versen heraus. Wir wollen diese Schritte nachverfolgen und feststellen, in wieweit wir sie getan haben und in welchem Umfang unsere Erfahrungen sich mit den vom Apostel aufgezählten vergleichen lassen.

Unser Heil hat nicht mit etwas in uns angefangen, etwas mit guten Vorsätzen, guten Werken usw. Wir haben nicht uns selbst besser gemacht und uns so Gott empfohlen; ganz im Gegenteil: Gott war die auslösende Kraft für unsere Errettung und Gesundung. Er sah durch das Wohlwollen Seines Wesens Veranlassung uns zu helfen, denn Er ist „reich an Gnade”. Er ist reich an allen Seinen Grundfesten, reich an Weisheit, reich an Gerechtigkeit, reich an Macht, reich an Liebe. Das Augenmerk des Apostels hier richtet sich auf das Attribut der Liebe und dem damit einhergehenden Wohlwollen oder Sein Erbarmen. Wie notwendig ist es doch für uns, daß wir diesen Gedanken an Gottes reiche Gnade in unserem Herzen verwurzelt und fest verankert bewahren, daß wir niemals an Seiner Großzügigkeit, Seinem Entgegenkommen, Seiner Anteilnahme, Seinem Erbarmen für jeden Einzelnen zweifeln, der bestrebt ist und sucht, Seinen Willen zu tun! Wir brauchen festen Glauben an unseren Himmlischen Vater, und einzig und allein durch das Wort erwerben wir eine klare Erkenntnis Seines wunderbaren Planes, und nur so werden wir Seiner Liebe und Barmherzigkeit völlig vertrauen. Der Widersacher möchte zweifellos, daß wir unseren Schöpfer mißverstehen, und daher versucht er auf jede erdenkliche Weise Gottes Charakter und Seinen Plan falsch darzustellen. Die Jahrhunderte hindurch hat er danach gehandelt, so daß bis jetzt 999 von 1.000 Menschen, die den Namen des Herrn bekennen, aus Angst vor ewiger Qual angetrieben werden, anstatt aus Liebe zu Gott und aus Dankbarkeit für Seine Liebe zu ihnen.

Der Apostel versichert uns, daß uns Gott außerordentlich liebhat, selbst wenn wir tot sind in unseren Sünden, wenn wir verderbt sind. Es ist schwer für uns, an Gottes Größe, Reinheit und Herrlichkeit Seines Wesens zu denken und an die Gefallenheit des Menschen, seine geistige, moralische und körperliche Schlechtigkeit und dann zu begreifen, wie der Heilige diesen gefallenen Wesen Liebe schenken kann. Wir können davon ausgehen, daß dies nicht die einflußnehmende Liebe war, die Er jetzt für uns als für Seine Söhne hat, die in Neuheit geistgezeugt sind, sondern nur die Liebe der Erbarmung. Er sah unsere hoffnungslose Lage und war sich bewußt, daß eine Möglichkeit, aus unserer Verdorbenheit loszukommen und zu heiligen Wesen und Harmonie mit Ihm zurückzufinden, Freude bedeuten würde. Diese Freude würde von manchen – wir hoffen, von vielen – wertgeschätzt und angenommen, und zweifellos eröffnete unser Schöpfer im Hinblick auf solch einen Widerhall auf Seine Güte und Sein Erbarmen „einen neuen Weg zum Leben” in und durch den Herrn Jesus und sein Erlösungswerk.

Aber obwohl diese erbarmende Liebe für die ganze Welt bestimmt ist, ist sie nicht allgemein bekannt, sie ist der Welt gegenüber nicht praktisch tätig, sondern nur einer kleinen Anzahl Menschen gegenüber. Da und dort ist die Kunde zu einer besonderen Klasse gelangt, zu denen, die „ein Ohr haben zu hören”. Alle übrigen erreicht sie jetzt nicht; ihnen wird diese Information später zuteil. – Jesaja 35:5 Wer nun jenes „Ohr zum Hören” hatte und hörend darauf reagierte und die Gnade Gottes in Christo ergriffen hat, an die wendet sich hier der Apostel. Er fordert Aufmerksamkeit für den Segen aus dieser Erfahrung. Er differenziert hier nicht zwischen den Leuten, die nur den ersten Schritt an Glauben und Gehorsam hin zur Rechtfertigung gemacht haben, und jenen, die fortgeschrittener sind und den Schritt der völligen Weihung im Herrn „selbst bis zum Tod” gemacht haben. Er wendet sich nur an die zweite Gruppe, an diejenigen, die nach der vollständigen Weihung ihrer gerechtfertigten Existenz für den Herrn mit dem Heiligen Geist gezeugt wurden, die durch den Geist lebendig gemacht wurden und denen Kraft verliehen wurde, um Glieder des Leibes Christi zu sein. Hier fügt der Apostel in einem Einschub – Epheser 2:5 – die Ergänzung hinzu, daß diese Segensfülle uns nicht etwa durch unseren persönlichen Wert, auch nicht durch unseren Dienst zugekommen ist, sondern durch die himmlische Gnade: „durch Gnade seid ihr errettet”. Wir sind in diese Lage, zu dieser zugerechnet gerechten Position in dem neuen Leben durch Glauben gekommen, sind vom Todesurteil aus der Sünde losgekauft und errettet aus Finsternis und Betrug des Widersachers, gerettet aus Gottes Zorn und im Gegenteil unter Seine Liebe und Gnade gekommen. Wie gewaltig ist doch das Heil, das einhergeht mit einer völligen Umkehr und der rückhaltlosen Weihung für den Herrn! Was für eine wunderbare Verwandlung geschieht mit uns, in Gedanken, Wort und Tat! Und doch ist dies erst der Anfang unserer Errettung, oder, wie es der Apostel an anderer Stelle ausdrückt „in Hoffnung sind wir errettet worden”. – Römer 8:24 Während wir jetzt derart aus Gnade erlöst sind, warten wir noch auf eine weitere Erlösung – aus Gnade -, denn „seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi” – 1. Petrus 1:13 -, auf die erste Auferstehung.

Dies alles, was wir durch die Gnade des Herrn durch die Auferstehungsverwandlung als Glieder des Leibes Christi schließlich bekommen werden, all die himmlischen Dinge, einschließlich der Gemeinschaft und dem Umgang mit dem Vater und mit unserem Herrn, werden so betrachtet, daß sie ihren Anfang im gegenwärtigen Leben haben. Derjenige aber, der von solch einem Beginn jenes neuen Lebens und seinem Heiligen Geist in der Jetztzeit nichts weiß, hat überhaupt keinen Grund zu glauben, daß er eine Neue Schöpfung in Christo ist. Diese Neuen Schöpfungen werden als herausgeholt aus dem Zustand der Sünde und des Todes in einen neuen Lebenszustand und als die Gerechtigkeit liebend gerechnet. Symbolisch gesehen werden sie in das Heilige der Stiftshütte geführt, wo für sie das Licht des goldenen Leuchters scheint, wo sie teilhaben an den geistigen Schaubroten, Gott den geistigen Weihrauch darbringen und mit ihm „in Christo Jesu” Gemeinschaft haben als Glieder der Ekklesia, der „Kirche, die sein Leib ist”. So geschieht eine bildliche, symbolische Auferstehung von den Toten, die sie alle erfahren werden, wenn sie sich Gott gegenüber als loyal erweisen und ihren Vertrag als Glieder des Leibes Christi treu erfüllen. Dieser sieht vor, daß sie mit ihrem Haupt gestorben sind und mit ihm ins Leben zurückkommen, indem sie an seiner Auferstehung teilhaben. – Römer 6:5 und 8

Wenn wir das neue Leben als jetzt beginnend ansehen, und wenn wir uns zu den Gliedern der Neuen Schöpfung rechnen, die nach und nach verherrlicht werden soll, dann fragen wir uns mit dem Apostel: Was für eine umfassend große Sache wird Gott dann schließlich in uns und für uns tun, wenn der jetzige Vorgeschmack Seiner Güte und Gnade schon so unermeßlich groß ist? Der Apostel antwortet auf diese Frage – Vers 7 -, indem er uns zusichert, „daß er in den kommenden Zeitaltern den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte gegen uns erwiese [die wir] in Christo Jesu [sind]”. Er unternimmt nicht den Versuch uns zu sagen, wie weit und hoch dieser Reichtum reichen wird. Er möchte uns erkennen lassen, daß Gott reich ist an Barmherzigkeit, reich an Gnade und reich an jeder erhabenen und hoch zu schätzenden Eigenschaft, und er wollte uns die Gewißheit vermitteln, daß ein Vater, der so reich ist, für seine adoptierten Kinder „über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken … .” – Epheser 3:20 Und er versichert uns an anderer Stelle, daß es ihm unmöglich ist, „den Reichtum unseres Erbes” zu erklären, und wir dies auch keineswegs erfassen können. „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben; uns aber hat Gott es offenbart durch seinen Geist.“ – 1. Korinther 2:9 und 10, Jesaja 64:4 und Epheser 3:19

Die Offenbarung durch Seinen Geist stellt nichtsdestotrotz nur einen Näherungswert dar. Wir können diese unsichtbaren Dinge nicht klar erkennen; wir können sie mit unserem natürlichen Verstand nicht erfassen. „Es ist nicht offenbar, was wir sein werden.” Aber mit dem neuen Sinn können wir, wenn auch nur vage, den Gedanken an den Reichtum unseres Himmlischen Vaters an Gnade und Liebe wahrnehmen, und wir können Querverbindungen ziehen aus den Dingen dieses Lebens und so eine gewisse Vorstellung gewinnen von den Herrlichkeiten, die auf uns warten. Wenn wir die Fürsorge unseres Himmlischen Vaters für den natürlichen Menschen sehen, der ein Weniges unter den Engeln steht, wenn wir die schönen Blumen auf der Erde sehen und köstliche Früchte genießen, stellt dies einen weiteren Schritt für das geweihte Herz dar zu erkennen, daß unser reicher Vater, der für Seine irdischen Söhne so wohltätig Vorsorge getroffen hat, und Der es zuläßt, daß der Menschheit so viele von diesen Segnungen zukommen, die sie selbst noch in ihrem gefallenen Zustand erreichen, daß dieser Vater Seinen geistigen Söhnen gegenüber nicht weniger reich ist an Liebe und Erbarmen und Er auch für sie umfassend vorsorgt. Und wie Er für das Ohr wohltönende Musik bereitet hat und angenehme Gerüche und Düfte und Landschaften für die Sinne des natürlichen Menschen, genauso sind Freuden für die besonderen Eigenschaften in Herz und Verstand seitens der Neuen Schöpfung vorgesehen. Den jetzigen Schönheiten der Natur entsprechend, doch auf höherem und prächtigerem Niveau werden Dinge zu erleben sein, die denen bestimmt sind, die die neue Wesensart bekommen; was den Blumen und Vögeln, den Gefilden und Bäumen, den Bergen und Tälern entspricht. Dinge gibt es dann, die für die erstrebenswertesten Freuden von Auge, Ohr, von Mund und Nase und für die schönsten Gefühle im Herzen zu wünschen sind. So befähigt uns der Glaube, gegründet auf eine gewisse Erkenntnis über den Reichtum an Gnade und Liebe seitens unseres Himmlischen Vaters, die unsichtbaren Dinge zu sehen und uns an den jetzt nur teilweise aufgedeckten Herrlichkeiten zu erfreuen.

Von dieser herausgehobenen Stellung und Gunst und Gemeinschaft mit Gott aus und die vom Himmel kommenden Dinge Christi können wir uns durch Glauben an diesen Verheißungen aus dem Wort unseres Vaters sehr freuen; es gibt uns die Gewißheit, daß wir in dem großen Werk des nächsten Zeitalters, dem Millennium, mit ihm zusammenarbeiten dürfen, wo wir unseren Lobpreis bekunden, indem wir so viele Menschen, als dazu bereit sind, aus ihrer Lage des Gefallenseins emporheben, empor zur vollen Wiederherstellung dessen was in Adam verloren war und durch Christus zurückgekauft wurde.

Uns fällt auf – Verse 8 – 10 -, wie sorgfältig der Apostel bemüht ist, uns vor dem Gedanken zu beschützen, daß wir irgendeine dieser Segnungen aufgrund eigenen Verdienstes bekommen haben. So betont er: „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens.” Und wenn durch die Gnade, so nicht durch Werke, wie er an anderer Stelle unterstreicht. – Römer 11:6 Wenn es aus Werken wäre, käme die Gnade nicht in Frage. Als Glieder eines gefallenen Geschlechts war es uns unmöglich irgend etwas zu tun, das unser heiliger Gott annehmen konnte; wir waren tot, verdorben, schmutzig, unter der Verurteilung als Kinder des Zorns – als Er mit uns Erbarmen hatte und uns den Weg zum Leben eröffnete. Deshalb ist unsere jetzige Position als Neue Schöpfungen nicht das Ergebnis von etwas, das die alte Natur etwa getan hat oder getan haben könnte. Wir tragen nichts bei; es ist ein Geschenk Gottes. Diese Lehre müssen wir anerkennen, sonst werden wir ständig in der Gefahr sein zu fallen. Die Gnade stammt gewiß nicht von uns, und man kann auch sagen, daß, auch wenn wir uns am Anfang in einem gewissen Glauben geübt haben (sonst hätten wir nie zu Ihm kommen können und Seinen Gefallen finden können), doch der Glaube, aus dem heraus wir befähigt wurden, unsere Weihung selbst zum Tod zu vollziehen und so Neue Schöpfungen in Christo zu werden, daß dieser Glaube nicht aus uns kam: diese Art Glauben hatten wir nicht, als Gott die Hand auf uns legte. Diesen Glauben entwickelte Er in uns durch die Beweise Seiner Liebe, durch Seine Verheißungen, durch Sein Wort.

Wenn unsere jetzige Stellung das Ergebnis unserer eigenen Anstrengungen oder unserer ‚Werke’ wäre, gäbe es wahrscheinlich Raum für Eigenlob, und das würde heißen, daß wir doch nicht so sündig sind und uns aus eigener Kraft aus dem schmutzigen Schlamm herausholen könnten, so wie es die Theorie der Evolution sagt. Solche Theorien aber anerkennen Gottes Wort nicht, und diejenigen, die ihre Stellung als Neue Schöpfungen in Christo aufrechterhalten wollen, werden sie von sich weisen. Im Gegenteil. Weit entfernt davon, die Neue Schöpfung als Entwicklungsstufe der alten Schöpfung anzusehen, will uns der Apostel wissen lassen, daß sie eine neue und besondere Schöpfung ist. Wir waren in Christus Jesus geschaffen, Gottes Arbeiter, vorbereitet für gute Werke, aber nicht durch gute Werke.

Der Apostel betont, daß diese Neue Schöpfung an guten Werken zunehmen soll. Um Neue Schöpfungen in Christo zu werden, haben wir freudig unser Alles dem Herrn übergeben, um Seinen Willen zu erfahren und zu tun. Und nachdem wir angenommen worden sind, informiert Er uns, daß es Sein Wille ist, daß unser ganzes Leben erneuert wird, daß alles Sündhafte, alles Unheilige vollständig aus unserem Herzen, unserem Verstand, unserem Willen weggetan wird, und daß unser sterblicher Körper sich soweit als möglich dem neuen Sinn unterordnet. Er sagt uns, daß wir in Neuheit des Lebens laufen sollen, auch schon diesseits des Vorhangs, und so unsere Aufrichtigkeit beweisen sollen, wir unseren Charakter weiter entwickeln, um „dem Erbe der Heiligen im Lichte”, in Herrlichkeit, zu entsprechen. Wer nicht bereit ist, auf dem Weg des Herrn, dem Weg der Heiligkeit, und in Opposition zur Sünde zu laufen, indem er seine Sinne ausbildet und sich nach dem Geist des Herrn, dem Heiligen Geist, orientiert, betrügt sich ganz sicher selbst, wenn er denkt, er sei vom Tod ins Leben übergegangen und sei eine Neue Schöpfung in Christus Jesus.