Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Das fünfte Gebot

Lesedauer: 17 Minuten

Als Christen befinden wir uns nicht unter dem Mosaischen Gesetz, sondern unter der Gnade. Aber wir glauben, dass die zehn Gebote wichtige Lehren enthalten. Und wir glauben außerdem, dass in zwei Geboten besondere Lektionen erteilt werden, nämlich in dem 4. und 5. Acht der zehn Gebote beinhalten den Hinweis: „Du sollst nicht …” Im Gegensatz dazu werden sowohl im 4. als auch im 5. Gebot positive Hinweise gegeben – etwas zu tun, nicht, es zu unterlassen.

Eines dieser beiden Gebote wollen wir nun betrachten.

Wir lesen in 2. Mose 20:12: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass deine Tage verlängert werden in dem Land, das Jahwe, dein Gott, dir gibt.”

Der Apostel Paulus bezieht sich in Epheser 6:2 auf dieses Gebot und sagt: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, welches das erste Gebot mit Verheißung ist.” Tatsächlich ist dies das einzige der 10 Gebote, das eine Verheißung enthält. Und wir finden eine besondere Lektion darin für das geistige Israel, nämlich:

  • Gott ist unser Vater (Matthäus 6:9)
  • Der Sarah-Bund ist unsere Mutter

In Galater 4:22 – 26 heißt es: „Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, der aber von der Freien durch die Verheißung, was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei Bündnisse: eines vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches Hagar ist. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft; aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist.”

In diesem Vergleich ist der Gesetzesbund die „Mutter” der Juden.

Ein tieferes Verständnis des 5. Gebots wird uns in einer prophetischen Aussage vermittelt. Lasst uns das Buch Maleachi betrachten. Dieser „kleine Prophet” hat große Bedeutung für drei verschiedene Klassen.

Es ist die letzte inspirierte Botschaft an das natürliche Israel. Sie enthält ein göttliches Gericht. Sie ruft zur Umkehr auf. Und schließlich gibt sie eine Verheißung der Befreiung. An dieser Verheißung halten die Juden bis heute fest. Bei der Passah-Feier wird an jedem Tisch ein Stuhl freigehalten: Reserviert für Elias.

Dieses Buch ist auch eine Prophezeiung. Die Prophetie ist für zwei verschiedene Zeitperioden gegeben – sowohl für den ersten als auch für den zweiten Advent des Messias. Sie zeigt die Umstände, die in beiden Fällen vorhanden sind. Die drei unterschiedlichen Klassen, auf die sie sich bezieht, sind: Das natürliche Israel, das nominelle geistige Israel und die große Schar.

Lasst uns diese Prophetie in ihren Einzelheiten betrachten. Die einleitenden Verse (1 – 4) zeigen ein separates Gericht, nämlich über Edom. Wir glauben, dass Edom hier wie auch anderswo die (Namen-)Christenheit darstellt. Diese Verse schildern deren Versuch, das Königreich Gottes in eigener Regie aufzurichten. Aber Gott erkennt das falsche Königreich nicht an, sondern ist dabei es niederzureißen. Ja, dieses Urteil wird ewig während sein. Das erinnert uns an Offenbarung 14:11.

Vers 5 zeigt, was nach dem Gericht stattfinden wird: Das wahre Königreich wird mit Israel errichtet werden. Viele andere Schriftstellen zeigen, dass dieses Königreich von unbegrenzter Dauer sein soll.

Der Hauptteil der folgenden prophetischen Aussage zeigt ein Problem – und die Lösung dieses Problems. Das Problem betrifft das 5. Gebot. Und die Lösung betrifft auch das 5. Gebot.

In Maleachi 1:6 lesen wir: „Ein Sohn soll den Vater ehren, und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich denn Vater bin, wo ist meine Ehre? Und wenn ich Herr bin, wo ist die Furcht, die mir gebührt? spricht Jahwe der Heerscharen zu euch, ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet und doch sprecht: Womit haben wir deinen Namen verachtet?”

Wer sind diese Priester, die Gottes Namen verachten?

Wie bereits erwähnt, gibt es drei Klassen, die es verfehlen „den Vater zu ehren”.

  1. Die buchstäblichen Priester des natürlichen Israel, die abgewichen sind.
  2. Die falschen Priester von „Babylon, der Großen” (der Namenkirche).
  3. Die Große Schar, die in Hesekiel 44 als die Leviten dargestellt werden, welche zwar Priester hätten sein sollen, aber vom rechten Wege abgekommen sind.

Für alle drei Klassen wird im Buch Maleachi eine Gerichtsankündigung und eine Weissagung gegeben. Zuerst müssen wir fragen, welche Verfehlungen begehen diese drei Klassen? Und warum ist das wichtig für uns?

In allen drei Fällen ist das Versäumnis ein Mangel an Hochachtung und Ehrfurcht für ihren Vater, für Gott.

Ein Mangel in allen drei Fällen besteht auch bezüglich Ehre und Respekt für ihre Mutter, den Bund – jene Bundesbeziehung, die sie entweder tatsächlich eingegangen sind oder dem Namen nach für sich beanspruchen. In allen drei Fällen verfehlen sie, ihre Sünden zu erkennen. Sie fragen in Vers 6: „Womit haben wir deinen Namen verachtet” und in Vers 7: „Womit haben wir dich verunreinigt?”

Die Anklagen gegen sie werden in den folgenden Versen angeführt.

Vers 7: Sie opferten unreines (entheiligtes) Brot. Das trifft für alle drei Klassen zu, wenn auch auf verschiedene Weise. Buchstäbliche Opfergaben waren oft nicht vom „Besten”, das sie hätten opfern sollen. Ein nachlässiges Verhalten wird hier beschrieben. Gleichzeitig wird unter diesem Symbol auch das Problem unreiner Lehren und unheiligen Betragens gezeigt.

Das Buchstäbliche wird in den Versen 8 und 13 ausführlich beschrieben. Sie opferten Blindes, Lahmes und Krankes. Sie brachten Gott Gaben dar, die sie nicht einmal irdischen Herrschern angeboten hätten. Sie opferten weniger, als sie in ihrer Bundesbeziehung mit Gott gelobt hatten. – Vers 14

Eine andere Anklage gegen sie, nämlich dass sie den Namen des Herrn entweihten, lesen wir in Vers 12.

Im Gegensatz dazu wird es im wahren Königreich geschehen, wie Vers 11 es schildert: „Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen; und an jedem Ort wird geräuchert, dargebracht werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird groß sein unter den Nationen, spricht Jahwe der Heerscharen.”

So umfassen die nicht bereuten Sünden in allen diesen drei Klassen: eine nur gewohnheitsmäßige Frömmigkeit, Opfer, die nicht von Herzen kommen und das Verdrehen der Wahrheit. Wir haben die Frage „Welche Verfehlungen begehen diese drei Klassen?” beantwortet. Aber es bleibt die andere Frage: „Warum ist das wichtig für uns?” Es ist wichtig, weil wir bestrebt sein müssen, unseren Vater und unsere Mutter in richtiger Weise zu ehren, denn sonst werden wir derselben Sünden für schuldig befunden.

Das 2. Kapitel von Maleachi enthält eine harte Verurteilung der untreuen Priester und Leviten. Auch hier besteht ein Unterschied zwischen den treuen und den untreuen Klassen. Die Verse 8 und 10 beschuldigen sie der Verfälschung und Entweihung des Bundes. Sie haben ihre Mutter nicht in Ehren gehalten und auch andere zum Straucheln gebracht. In den Versen 11 – 16 finden wir ein anderes symbolisches Bild für Untreue gegenüber einem Bund und Untreue gegen Gott. Die Sünde besteht darin, „mit der Tochter eines fremden Gottes vermählt” zu sein. Das bedeutet Missachtung sowohl Gottes als auch des Bundes. Vers 16 sagt: „Ich hasse Ehescheidung”. Damit nennt Gott ein allgemeingültiges und praktisch anwendbares Prinzip. Diese Bemerkung ist aber auch voller symbolischer Bedeutung. Die jüdische Nation war dem Bund nicht treu. Die Namenkirche betrieb Hurerei mit den Königen der Erde. Die große Schar ist nicht treu genug, um Teil der Braut Christi werden zu können.

Vers 15 weist auf den wahren Samen der Verheißung – den zweiten Adam und seine Braut – hin: „Er suchte einen Samen Gottes.”

Bis zu dieser Stelle haben wir viele Details bezüglich des Problems gesehen. Kapitel 3 beginnt uns die Lösung des Problems zu zeigen. Auch hier rücken die treuen Priester und Leviten ins Blickfeld. Das ist eine weitere Parallele zu Hesekiel 44.

Die ersten drei Verse zeigen ein Vorbereitungs- und Reinigungswerk, das durch den besonderen Boten des Herrn durchgeführt wird. Dieses Werk wurde bei dem ersten Advent Jesu missverstanden. Jesus ist der treue „Engel des Bundes”. Das vorbereitende Werk Johannes des Täufers geschah nur als eine Erweiterung dieses Bildes, aber nicht als die Erfüllung selbst.

Im vollsten Sinne des Wortes bezieht sich diese Prophetie auf den zweiten Advent. Jesus machte eine etwas verschleierte Andeutung darauf, als er sagte: „Elias zwar kommt zuerst und wird alle Dinge wiederherstellen.” – Matthäus 17:11

Es ist wahr, dass wir alle Fehler haben und der Reinigung bedürfen. Zwei Klassen der gegenbildlichen Kinder Levi werden hier gezeigt. Die kleine Herde ist reinen Herzens und wie Gold geläutert. Die zu ihr gehören, das sind die Priester. Die große Schar ist auch in ihren Herzen rein, aber sie wird wie Silber geläutert und den Tempeldienst ausführen, doch nicht als Priester.

Welches ist der Unterschied zwischen diesen beiden Klassen? Sie unterscheiden sich in dem Maße ihrer Treue gegenüber dem 5. Gebot. Die kleine Herde ist treuer (mehr als Überwinder), indem sie ihrem Vater – Gott – und ihrer Mutter – dem Bund – Ehre erweist.

Die Frage stellt sich: „Wer wird bestehen?” Beide werden Bestand haben, sowohl die Klasse des Goldes als auch die des Silbers. Die Schlacke wird von beiden Klassen entfernt werden. Im Fall der großen Schar ist es so, daß sie mit Holz, Heu und Stroh baut und Verlust erleiden wird (hinsichtlich der Belohnung) – aber ihr Leben wird verschont werden. – 1. Korinther 3:10 – 15 Beide Klassen bleiben auf dem Felsen (Christus Jesus).

In den folgenden Versen wird ein Unterschied gemacht zwischen

  1. den in Ungerechtigkeit dargebrachten Opfern der Vergangenheit und
  2. den zukünftigen Opfergaben in Gerechtigkeit.

Die ersten (die vorbildlichen) Opfer waren nicht so makellos, wie die Israeliten zuvor feierlich gelobt hatten. Die zweiten (die gegenbildlichen) Opfer der Getreuen werden nicht nur Gerechtigkeit zur Folge haben (Vers 3), sie werden die Versöhnung zwischen Gott und den Menschen bewirken.

Der Versöhnungsprozess beginnt mit „Jakob” (Verse 4 – 12) – anfangend mit der zu ihm zurückgekehrten Gunst und danach seiner allmählichen Wiederherstellung. Die Segnung der Welt (Vers 12) wird erst erfolgen, wenn die Läuterung der gegenbildlichen „Kinder Levi” (gemäß den vorausgegangen Versen) vollendet ist.

Die Verse 16 und 17 zeigen das Verhalten der wahren Kirche in der Erntezeit. Sie haben Respekt vor dem 5. Gebot – liebende Ehrerbietung gegenüber ihrem Vater, Gott; Achtung vor ihrer Mutter, dem Bund. Sie unterreden sich oft und kommen auch zusammen – Hebräer 10:24 – 25 -; und sie lieben einander. – 1. Johannes 4:21

Während des Evangelium-Zeitalters schreibt Gott „ein Gedenkbuch”. Er sammelt „seine Juwelen” und wird sie „schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont”.

Nun betrachten wir Kapitel 4, in dem die Zukunft vor Augen geführt wird, wenn für einige Teilabschnitte die Erfüllung auch bereits begonnen hat.

Vers 1 beschreibt die Zeit der Drangsal. Die Drangsal Israels (69 – 73 nach Christus) schattete diese Drangsal vor. Und die Französische Revolution war auch ein Bild für diese große Drangsal.

Der Zweck der Drangsal ist ein doppelter:

  1. Eine Botschaft göttlichen Gerichts – zur Ausmerzung allen Irrtums und falscher Systeme.
  2. Ein Reinigungswerk – aufbauend und gleichzeitig läuternd.

Diese beiden Absichten werden im weiteren Verlauf durch eine strenge Abgrenzung von zwei verschiedenen Symbolen gezeigt.

  1. Die „Stoppeln” werden so verbrannt, dass nicht einmal Wurzeln übrig bleiben. Ein solches Verbrennen der Felder wird noch in Ländern wie Rumänien praktiziert. Bei diesem Reinigungsprozess werden die Wurzeln und selbst die Samen zerstört, die unerwünschtes Wachstum verursachen würden. Auf diese Weise wird die völlige Ausrottung schädlicher Elemente symbolisiert, so dass sie niemals wieder „heranwachsen” können.
  2. Wenn wir eine Verbindung herstellen zwischen 1. Korinther 3:11 – 15 und Maleachi 3:3 und 17, erkennen wir das aufbauende Werk der Reinigung und Läuterung an dem Gold, Silber und den kostbaren Steinen – das Zubereiten der Juwelen Gottes; das Läutern der Söhne Levis.

Die Erfüllung dieser Prophetie geschieht in einer ganz besonderen Weise am Ende des Zeitalters, wenn die Sonne der Gerechtigkeit ihre ersten Strahlen aussendet. Die zweite Gegenwart unseres Herrn beginnt mit einem besonderen Erntewerk, das ein Sichten durchführen und schließlich die unreinen Elemente vernichten soll. Aber dasselbe Feuer dient dazu, das Volk des Herrn zu läutern.

Das Werk der Aufrichtung des Königreichs wird zum größten Teil erst nach der Vernichtung der Systeme dieser „gegenwärtigen bösen Welt” geschehen. Dass die Wiederherstellung sukzessiv erfolgt, wird hier durch den Ausdruck „Heilung unter ihren Flügeln” (Vers 2) symbolisiert. Allmählich wird die ganze Menschheit das 5. Gebot befolgen. Sie werden ihren Vater – Gott – und ihre Mutter – den Neuen Bund – hoch achten. Nach und nach werden sie heranwachsen wie „Mastkälber”, und gegen Ende des Millenniums werden sie „Farren opfern” auf dem Altar des Herrn. – Psalm 51:21

Der durch dieses ganze Buch hindurch gegebene Aufruf wird in Kapitel 4, Vers 4, zusammengefasst: „Gedenkt des Gesetzes Moses …”. Mit anderen Worten: Gehorcht dem 5. Gebot! Ehrt Gott! Achtet das Gelübde eures Bundes! Wenn dies der Herzensstellung entspricht, dann werden automatisch auch alle anderen Gebote befolgt.

Das Buch Maleachi schließt mit einer Prophetie bezüglich der besonderen Mission der Fußglieder – der Elias-Klasse. Es ist ein Werk, das diesseits des Vorhangs beendigt werden muss.

  1. Irrtum und Sünde müssen missbilligt werden – beginnend in uns selbst.
  2. Es muß auf das Königreich in Herrlichkeit hingewiesen werden, das der Drangsal folgen wird.

Das Werk, die Menschheit zum Besseren zu wandeln, ist zukünftig. Dennoch muss die Elias-Klasse VERSUCHEN, die Welt zu bekehren, wenn sie auch weiß, dass dies misslingt. Der „große und furchtbare Tag (der Drangsal)” hat bereits begonnen, und zwar 1914. Aber unser Auftrag ist weiterhin, die Wahrheit zu verkündigen.

Wenn wir auf diese Weise unseren Vater und unsere Mutter ehren, dann werden wir Segen empfangen, und auch jene, die uns hören, werden gesegnet. Einige werden diese Segnungen in der gegenwärtigen Zeit empfangen, die meisten empfangen diese Segnungen aber erst in der Auferstehung.

In der Heiligen Schrift ist von drei „Mutter”-Bündnissen die Rede. Zwei dieser drei beschreibt Paulus deutlich in Galater, Kapitel 4. Das dritte ist nicht so klar erkennbar. Aber im Buch Maleachi werden alle drei gezeigt.

  1. Das natürliche Israel muss seine Mutter ehren, welche (jetzt) der Gesetzesbund ist und (später) der Neue Bund.
  2. Das geistige Israel muss seine Mutter achten, nämlich den Opferbund.

Aber in dieser Prophezeiung ist auch, wenngleich verborgen, Ketura erwähnt. In Maleachi 1:11 steht: „An jedem Ort wird geräuchert”. Es wird „Weihrauch” zu einem lieblichen Geruch dargebracht. Das hebräische Substantiv hierfür ist Ketura (nach der amerikanischen Bibelkonkordanz von Strong, H6989). Im Königreich wird die „Ketura-Klasse” die wahre Bedeutung ihres Bundesnamen in die Tat umsetzen.

Hier die Zusammenfassung:

Wir haben das Problem betrachtet: Ein Versäumnis, dem 5. Gebot zu gehorchen.

Dieses wird von Jesus in Matthäus 15:4 – 9 erwähnt: „Denn Gott hat geboten und gesagt: Ehre den Vater und die Mutter! Und: Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wer irgend zu [seinem] Vater oder zu [seiner] Mutter spricht: Eine Gabe sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren [dieser sollte frei ausgehen]. Und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.”

Jesus sagte in Johannes 8:47 – 49 auch: „Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich.”

Eine der ernstesten Beschuldigungen, die gegen die falsche Religion vorgebracht werden können, ist die Verunehrung Gottes. Wir haben auch die Lösung des Problems gesehen: Wir müssen unseren Vater und unsere Mutter ehren.

Lasst uns nun kurz einige Schriftstellen betrachten, in denen die „Furcht des HERRN” erwähnt ist:

Sprüche 1:7:„Die Furcht Jahwes ist der Erkenntnis Anfang; [aber] die Narren verachten Weisheit und Unterweisung.”

Sprüche 9:10: „Die Furcht Jahwes ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen (Anmerkung: des Allerheiligsten) ist Verstand.”

Sprüche 15:33: „Die Furcht Jahwes ist Unterweisung zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus.”

Aber wie passt dazu 1. Johannes 4:18: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe.”

Um hier eine Übereinstimmung zu finden, muss uns bewusst sein, dass die wahre Furcht Gottes Ehrfurcht ist – mit liebendem Respekt und Hochachtung für Gott und seinen Charakter.

Lasst uns mit einigen Beispielen schließen, die uns helfen können, unseren Vater und unsere Mutter zu ehren.

  1. Durch Bewahrung Seiner Gebote in unseren Herzen (besonders indem wir unserem Bund treu sind). Johannes 14:21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.”
  2. Wir müssen „in dem sein, was des Vaters ist” – Lukas 2:49
  3. Durch Verteidigung des Charakters Gottes.
  4. Durch Ehrlichkeit (ohne Heuchelei).
  5. Indem wir uns selbst in der Liebe Gottes erhalten. – Judas 21
  6. Mit Wertschätzung: Psalm 116:12-18: „Wie soll ich Jahwe alle seine Wohltaten an mir vergelten? Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jahwes. Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. Kostbar ist in den Augen Jahwes der Tod seiner Frommen. Bitte, Jahwe! Denn ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; gelöst hast du meine Bande. Dir will ich Opfer des Lobes opfern, und anrufen den Namen Jahwes. Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes.”
  7. Indem wir alles zur Ehre Gottes tun. – 1. Korinther 10:31
  8. Indem wir Gerechtigkeit lieben und Ungerechtigkeit hassen. – Hebräer 1:9 und Psalm 45:7
  9. Indem wir dem Herrn dienen – mit unserer Zeit, unseren Talenten und Mitteln usw.
  10. Im Niederlegen unseres Lebens für die Brüder. -1. Johannes 3:16
  11. Indem wir die Brüder lieben. – 1. Johannes 4:20 und 21
  12. Durch Erfüllung des Gesetzes: Römer 13:8 – 10: „Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur einander zu lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: ‚Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, lass dich nicht gelüsten‘, und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Worte zusammengefasst: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe (die Erfüllung) des Gesetzes.”
  13. Vollkommen zu sein, wie unser Himmlischer Vater vollkommen ist. – Matthäus 5:48 Das ist nicht eine Vollkommenheit der Person, weil wir unvollkommen sind, sondern es ist eine Vollkommenheit der Absicht.
  14. In der Verbundenheit mit denen, die mit Gott Gemeinschaft haben.1. Johannes 1:5 – 7: „Dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.”2. Korinther 6:14: „Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?”
  15. Indem wir lieben, was Gott liebt. Dieses letzte Kriterium ist vielleicht das umfassendste.

Der HERR liebt sein Volk. – 2. Chronik 2:11
Der HERR liebt Gerechtigkeit, Recht und Barmherzigkeit. – Psalm 11:7, Psalm 33:5, Psalm 37:28
Der HERR liebt Lauterkeit und Wahrheit. – Psalm 84:11
Der HERR liebt die Tore Zions. – Psalm 87:2
Der HERR liebt die Kinder Israel – Jesaja 14:1, Hosea 3:1
Der HERR liebt Heiligkeit. – Maleachi 2:11

Und schließlich aus Jeremia 9:23 und 24: „Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich Jahwe bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jahwe.”

Wir wollen alle danach streben, den Charakter Gottes nachzuahmen. Lasst uns bemüht sein, in die Fußstapfen dessen zu treten und ihm nachzufolgen, der unser Ideal und vollkommenes Vorbild ist – unser Herr Jesus. Lasst uns auch die Dinge lieben, die Gott liebt. Wenn wir das tun, dann werden wir besser befähigt sein, das 5. Gebot zu befolgen: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.”