Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Bilder der gegenbildlichen Priesterschaft

Lesedauer: 12 Minuten

„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wundervollen Licht berufen hat; die ihr einst ’nicht ein Volk‘ wart, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr ’nicht Barmherzigkeit empfangen hattet‘, jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt.”

1. Petrus 2:9 und 10

Die Schriften offenbaren, daß das Königreichswerk von einer geistigen Priesterschaft ausgeführt wird. Um die Arbeitsweise dieser Priesterschaft zu verbildlichen, benutzte Gott verschiedene Vorbilder des Alten Testaments. Das häufigste Vorbild tritt in Israels Priesterschaft in Erscheinung, die in der Stiftshütte und später im Tempel diente.

Melchisedek

Über Melchisedek ist wenig bekannt. Er wird einfach als ein König von Salem und Priester des höchsten Gottes beschrieben. Er traf Abram und seine Leute, nachdem sie Lot aus der Gefangenschaft befreit hatten, und gab ihnen Brot und Wein. Danach segnete Melchisedek Abram und sprach: „Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde geschaffen hat! Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine Hand ausgeliefert hat! Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem.” – 1. Mose 14:19-20

Sein Eintreten für Abram und dessen Segnung deutet auf eine Verbindung hin, die zwischen der vorbildlichen Priesterschaft und der Erfüllung der Verheißung besteht, die Abraham gegeben wurde. Tatsächlich werden Jesus und die Kirche gemeinsam als der Same Abrahams bezeichnet. – Galater 3:29 So wird es durch das Werk dieser großartigen geistigen Priesterschaft sein, daß die Abrahamische Verheißung zur Realität wird.

Der Psalmist prophezeite über das Werk von Jesus und der Kirche als dieser großen Priesterschaft. Er offenbart auch, daß Gott einen Eid geschworen hatte, diese Priesterschaft, auf welche die Abrahamischen Verheißungen begründet waren, zu entwickeln. „Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!’” – Psalm 110:4 Der Apostel Paulus bestätigt die Identität des gegenbildlichen Melchisedek mit der Feststellung: „Und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks.” – Hebräer 5:8

Größer als die Aaronische Priesterschaft

Hier zeichnet Paulus das Bild einer Priesterschaft, die größer ist als jene, die unter dem Gesetz diente. „Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum [erreicht worden] wäre – denn in Verbindung mit ihm hat das Volk das Gesetz empfangen -, welche Notwendigkeit [bestand dann] noch, einen anderen Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und nicht nach der Ordnung Aarons zu nennen? Denn wenn das Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine Änderung des Gesetzes statt.” – Hebräer 7:11 – 13 Diese neue Priesterschaft konnte etwas vollenden, was die alte Priesterschaft nicht konnte. Sie konnte Vollkommenheit bewirken in den Dingen, denen sie diente.

Paulus fährt fort zu erklären, warum dies wahr ist. „Denn ein solcher Hoher Priester passte auch zu uns: heilig, sündlos, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden, der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohen Priester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes, denn dies hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat.” – Hebräer 7:26 und 27 Unähnlich den unvollkommenen Opfern, die unter dem Gesetz vorgesehen waren, war das Opfer Jesu vollkommen und benötigte nie eine Wiederholung. Wie der Apostel erklärte, sah dieses bessere Opfer eine „bessere Hoffnung” vor, „durch die wir uns Gott nahen”. – Hebräer 7:19

Der Apostel fährt fort zu erklären, daß Jesus, als Haupt der Melchisedek Priesterschaft, einen „besseren Bund” vollziehen würde, weil er jetzt zur Rechten Hand Gottes sitzen und der große Mittler eines besseren Bundes sein würde. – Hebräer 8:1 und 6 Die gegenbildliche Melchisedek Priesterschaft sieht ein besseres Opfer vor, einen vollkommenen Mittler, und dies schafft einen besseren Bund, als er unter dem Gesetz gegeben werden konnte. Die Vollkommenheit dieser Anordnung resultiert in einer großartigeren Hoffnung auf ewiges Leben für die ganze Menschheit.

Priester und König

Melchisedek hatte eine einzigartige Stellung, indem er ein Priester Gottes und ein König war. Warum aber wird die gegenbildliche Priesterschaft auch die Stellung von Königen einnehmen? Der Grund mag in dem Buch Esra dargestellt sein. Dort finden wir zwei Einzelpersonen, die zusammenarbeiten, um den Tempel in Jerusalem wiederherzustellen, Joschua, den Hohen Priester, und Serubbabel. Serubbabel ist ein babylonischer Name mit der Bedeutung „geboren in Babylon”. Er wurde von Kyrus zum Statthalter von Juda ernannt und beauftragt, den Tempel wieder aufzubauen. Obwohl er nicht aktuell ein König war, übte er die Autorität eines Königs aus, der im Auftrag von Kyrus, dem Herrscher des Persischen Reiches, handelte. – Esra 3:2 – 3 und 8

Als schließlich die Grundlage des Tempels gelegt war, gab es einen großen Jubel. Aber es gab auch Widerstand vom Volk des Landes. Ihr Angebot, bei dem Aufbau mitzuwirken, verbarg ihr wirkliches Motiv. Ihre Briefe und falschen Anschuldigungen, die sie vor Kyrus brachten, veranlaßten ihn, die Aufbauarbeit einzustellen.

Diese Feindschaft wurde durch den Propheten Sacharja prophezeit, daß Joschua, der Hohe Priester, das besondere Ziel Satans sein würde. „Und er ließ mich den Hohen Priester Joschua sehen, der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen. Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist? Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel.” – Sacharja 3:1 – 3

Schmutzige Kleider

Wenn Satan stand, um Joschua zu „widerstehen”, dann kann dies auch mit „anklagen” übersetzt werden. Es beschreibt eine Taktik, die von Satan benutzt wird, der später „der Verkläger unserer Brüder” genannt wird. – Offenbarung 12:10 Satans besondere Anklagen gegen Joschua könnten sich auf die schmutzigen Kleider bezogen haben, die er trug. Aber Gott verteidigte ihn und ordnete an: „Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm [Joschua] sagte er: Siehe, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern.” – Sacharja 3:3 und 4

Joschuas schmutzige Kleider stellen seine persönlichen Sünden dar. Der Satan flüstert oft jenen, die Gott zu dienen wünschen, ein, daß ihre Sündhaftigkeit sie unwürdig macht, einem solch heiligem Wesen zu dienen. Er benutzt die gleiche Annäherung gegen einen jeden, der hofft, ein Teil der Königlichen Priesterschaft zu sein, indem er ihnen nahelegt, daß sie Gottes Ansprüche nie erfüllen können, warum also sollten sie es dann versuchen?

Aber Gott kennt unseren Zustand und hat dafür Vorsorge getroffen. So wie Joschua reine Kleider gegeben wurden, wird den voraussichtlichen Gliedern der Königlichen Priesterschaft „ein Kleid der Gerechtigkeit” gegeben. – Jesaja 61:10 Die Erkenntnis, daß wir ein Teil dieser Priesterschaft sind, kann überwältigend sein. Aber Gott kennt unser Gebilde und hat die nötige Vorsorge für die gefallenen Glieder der Menschheit getroffen, Teil einer vollkommenen Priesterschaft zu sein. – Psalm 103:14, 1. Korinther 10:13

Unter normalen Umständen würde Israel in den hitzigen Erfahrungen der Gefangenschaft umgekommen oder bestenfalls assimiliert worden sein. Gott bewahrte sie jedoch davor und war nun mit dem Prozeß der Wiederherstellung ihrer Priesterschaft beschäftigt. Die in dem Evangelium-Zeitalter gestaltete Königliche Priesterschaft ist durch feurige Verfolgungen gegangen und ist gleichfalls „ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist”. – Sacharja 3:2 Jenes Feuer hat aber dazu beigetragen, eine Gruppe von barmherzigen und mitleidigen Einzelpersonen zu entwickeln, die als Priester Gottes dienen werden. Wenn gegen irgendeinen von ihnen die Anklage erhoben wird, unwürdig zu sein, Gott zu dienen, ist die passende Antwort, daß es das Verdienst Christi ist, daß sie würdig macht.

Heilig dem Herrn

Joschua stellt dann passenderweise den priesterlichen Aspekt des Christus dar. Der Prophet Sacharja sagt: „Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm [reine] Kleider an.” – Sacharja 3:5 Dies zeigt, daß die Kleider, die für ihn vorgesehen waren, Kleider des Hohen Priesters waren. An dem Kopfbund war ein goldenes Stirnblatt befestigt, mit der Aufschrift: „Heilig dem HERRN” – 2. Mose 28:36 – 39 Dies erklärt seine Rolle als einer, der geweiht war, Gott in allem, was er tat, zu ehren.

Eine interessante Verbindung zwischen dem Amt des Priesters und des Königs wird durch den Propheten Haggai gezeigt, einem Zeitgenossen jener Zeit. „An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, werde ich dich nehmen Serubbabel, Sohn des Schealtiel, mein Knecht, spricht der HERR, und werde dich einem Siegelring gleichmachen; denn ich habe dich erwählt, spricht der HERR der Heerscharen.” – Haggai 2:23 Serubbabel sollte seinem „Siegelring” gleich gemacht werden. Ein Siegelring wurde von Königen benutzt, um Briefe mit ihrem eigenen besonderen Zeichen zu versiegeln. Hier ist es das gleiche Wort, das benutzt wurde, um die Eingravierung auf dem goldenen Stirnband zu beschreiben, das von dem Hohen Priester getragen wurde. Es war „gleich der Eingravierung auf einem Siegelring”. – 2. Mose 28:36

Dies verknüpft das Werk des Joschua und des Serubbabel miteinander. Die Funktion von beiden Ämtern geschieht in der Absicht, die Heiligkeit Gottes anzuzeigen. Dies erklärt, daß Gottes Gesetze, die durch das königliche Amt Christi verwaltet werden, durch gerechte und edle Prinzipien gekennzeichnet sind. Als der Priester diese Inschrift „Heilig dem HERRN” auf der Stirn trug, verkündigte er auch, daß seine Rolle in der religiösen Ausbildung Gottes Heiligkeit reflektieren würde. Jede lehrmäßige und moralische Belehrung durch Christus würde die Reinheit und Heiligkeit unseres Schöpfers reflektieren. Beide Ämter werden auf das gleiche Ziel hinwirken. Mit dem Lobpreis der Heiligkeit Gottes werden die ausgezeichneten Prinzipien, nach denen Er lebt, geehrt und ihren menschlichen Untertanen beigebracht von dieser wundervollen herrschenden Klasse. Diese Idee eines Siegelrings ist auch auf persönlicher Ebene in der Kirche übermittelt. Die Heiligkeit Gottes anderen darzustellen wird einen tiefgreifenden Einfluß auf jeden Einzelnen haben. Dies wird von dem Apostel Paulus im 2. Korintherbrief beschrieben: „Der uns auch versiegelt und die Anzahlung des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.” – 2. Korinther 1:22 Unter dem Einfluß des Geistes Gottes wird jedes Glied heilig und rein gemacht. Dieser Charaktereindruck ist Gottes Siegel, Seine Gewährleistung, daß jene, die so gekennzeichnet sind, ein Teil des gegenbildlichen Priesters und König sein werden. Nur wer eine solche Prägung bekommen hat, kann zu dienen vorbereitet sein.

Der Sproß

In Sacharjas Vision sagte Gott auch: „Höre doch, Joschua … ich will meinen Knecht, Sproß [genannt], kommen lassen.” – Sacharja 3:8 Ohne Zweifel verstand Joschua, daß dieser Sproß Serubbabel sein würde. Die Anbetung Gottes im wiederhergestellten Tempel war ein Werk, das Joschua nicht allein durchführen konnte. Serubbabel brachte ihm die Ermächtigung des Kyrus. Unter diesem höheren Einfluß war das Werk gewährleistet. Es waren nun zwei Einzelpersonen ausgewählt worden, den Tempel wiederherzustellen. Diese Schriftpassage deutet auf Jesus hin, der auch als der Sproß beschrieben wird, der aus der Linie Davids hervorgeht. – Jesaja 11:1 Auf ihn wird unter ähnlichen Bedingungen hingewiesen als die Wurzel und der Nachkomme Davids. – Offenbarung 22:16

Diese zweifache Autorität, die durch Joschua und Serubbabel bildlich dargestellt wird, wird in Sacharja 4 beschrieben. Dort wurde dem Propheten eine Vision über einen großen goldenen Leuchter mit sieben Lampen und sieben Gießröhren gegeben, die von einem Gefäß in der Mitte ausgingen. Aber diese Lampe hatte eine besondere Bedeutung. Zwei Olivenbäume gaben das Öl direkt in das mittlere Gefäß. Der Sinn der Vision war, Serubbabel zu ermutigen, das Werk des Wiederaufbau des Tempels nach so langer Verzögerung zu vollenden. „Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen. Wer bist du großer Berg? Vor Serubbabel werde zur Ebene! Und er wird den Schlußstein herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade für ihn!” – Sacharja 4:6 und 7 Serubbabel sollte durch den Geist Gottes geleitet werden. Ein großer Berg würde nach diesem von Gott gegebenen Auftrag kein Hindernis sein.

Aber die Vision beinhaltete eine größere Lektion. Eine Verbindung des Evangelium-Zeitalters mit der Vision von Sacharja wird im Buch der Offenbarung gezeigt. – Offenbarung 11:1 – 13 Dort werden zwei Olivenbäume, die zwei Lampen mit Öl versorgen, als Gottes zwei Zeugen beschrieben. Wir verstehen es so, daß diese das Alte und das Neue Testament bedeuten. Sie sollten in Sacktuch gehüllt, einem Symbol der Trauer, 42 Monate lang prophezeien. Das Wort von Gott wird als „wehklagend” beschrieben, weil während der 42 Monate der Herrschaft des Papsttums die Wahrheit zu Boden geworfen wurde. – Daniel 8:12 Während 1260 Jahren gab es einen großen Widerstand gegen die Aufrichtung eines geistigen Tempels. Diese Einschränkung der Wahrheit begrenzte das Werk des Heiligen Geistes. Aber am Ende stiegen die zwei Zeugen in den Himmel hinauf – Offenbarung 11, Vers 12 -, als eine passende Beschreibung dafür, daß nach dem Jahr 1799 n. Chr. die Autorität der Bibel wieder eingesetzt wurde. Dieser Aufstieg wird letztlich das Werk des Evangelium-Zeitalters vollenden, ähnlich dem Zweck der Vision, die dem Serubbabel gegeben wurde.

Mit der Ermutigung durch Sacharja und den älteren Propheten Haggai wurde schließlich das Werk fortgesetzt, das viele Jahre lang eingestellt worden war. „Und der HERR erweckte den Geist Serubbabels … des Statthalters von Juda, und den Geist Jeschuas, des Hohen Priesters, und den Geist des ganzen Restes des Volkes, so daß sie kamen und sich an die Arbeit am Haus des HERRN der Heerscharen, ihres Gottes, machten.” – Haggai 1:14

Joschua wird gekrönt

Sacharja 6 spricht von einer weiteren Vision, die das Werk von Serubbabel und Joschua in ihrer einzigartigen Beziehung bestätigt. „Und das Wort des HERRN geschah zu mir: ‚Nimm Gaben von den Weggeführten, … wohin sie aus Babel gekommen sind. Und nimm Silber und Gold und mach eine Krone! Und setze sie auf das Haupt des Hohen Priesters Joschua, des Sohnes Jozadaks! Und sage ihm: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ein Mann, Sproß ist sein Name! Und es wird unter ihm sprossen, und er wird den Tempel des HERRN bauen. Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen, und er wird Hoheit tragen und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen. Auch wird ein Priester auf seinem Thron sein; und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein.” – Sacharja 6:9 – 13

Hier wird ein sehr ungewöhnliches Ereignis beschrieben. Einem Hohen Priester wird eine königliche Krone gegeben und ein Statthalter wird zu einem Priester auf seinem Thron gemacht. Dies war zuvor ein undenkbares Konzept in Israel, weil Priester nicht auf Thronen saßen und Herrscher nicht als Priester dienten. Dieses vorbildliche Ereignis illustriert wiederum, daß beide, Joschua und Serubbabel (der Sproß), den Messias darstellen und damit die zweifache Rolle des Christus.

Warum ein Priester und ein König?

Es ist die Aufgabe eines Priesters, durch die Bereitstellung von Versöhnungsopfern Harmonie zwischen Gott und Menschen zu bringen, und andere zu unterrichten, wie sie Gott annehmbar dienen können. Er wird das Werk der Bereitstellung von Versöhnungsopfern beendet haben, um den Weg für andere annehmbare Opfer vorzubereiten, wie bei den Stiftshütten-Opfern gezeigt wird. Diese vitale Rolle wird die Kirche mit einschließen, die in diesem Leben Erfahrungen aus erster Hand gemacht hat, die Lektionen, an denen die Menschheit teilhaben wird.

Ein König wird jedoch allgemein in die gesellschaftlichen Angelegenheiten des Staates einschließlich der Verteidigung und der Durchführung des Gesetzes miteinbezogen, wenn es notwendig ist. Jede dieser Rollenverteilung findet eine Erfüllung in Christus. Das Werk der Versöhnung erfordert beides, das Opfern, das während des Evangelium-Zeitalters getan wird, und Mittlerschaft, als das Werk der Millenniums-Herrschaft. Aber zusätzlich wird die gesellschaftliche Verantwortlichkeit der Königsherrschaft wichtig sein. Es wird Gesetze geben, welche die geordnete Abwickelung der Gesellschaft überwachen. Versorgung und Planung werden mit großer Fähigkeit und Wirksamkeit durchgeführt werden. Eine staatliche Struktur wird eingerichtet werden, welche sich der Nöte eines jeden Einzelnen annehmen wird. Keiner wir ausgeschlossen werden, der an den Segnungen teilzuhaben wünscht. Jeder Bürger wird zu der Erkenntnis kommen, daß des Menschen Versuche in der Vergangenheit sich selbst zu regieren erbärmlich unzureichend waren, wenn sie mit einer Herrschaft verglichen wird, die vom Himmel durch göttliche Diener überwacht und vollstreckt wird. Unsere Anstrengungen, die Komplexität in der Beherrschung der Welt zu verstehen, sind bestenfalls dürftig. Aber wir vertrauen darauf, daß unser allwissender Gott eine Gesellschaft gestalten wird, die unter dem Beistand des Christus, eines Priesters und eines Königs, der Heiligkeit gewidmet ist.