Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

„Wer wird bestehen?”

Lesedauer: 13 Minuten

„Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, so daß sie Opfergaben dem Jahwe darbringen werden in Gerechtigkeit.”

Maleachi 3:2 und 3

Wer wird diese Erfahrung bestehen, fragt der Prophet zur Zeit des Erscheinens des Herrn. Bei seinem ersten Advent kam Jesus in das Seinige – zu dem jüdischen Volk – aber als eine Nation verwarfen und kreuzigten sie ihn. Es gab nur wenige, die die Prüfung bestanden – Johannes 1:11 und 12 Johannes der Täufer sagte von Jesus, indem er das Weizensammeln als ein Symbol benutzte: „Und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln.” – Matthäus 3:12 Hier gab es ein Prüfungs- und Reinigungswerk, das während unseres Herrn erster Erscheinung stattfand.

Folglich hat unser Herr sich das ganze Evangelium-Zeitalter hindurch jenen bekannt gemacht, die in einem rechten Zustand der Herzen waren, damit er sie reinigen, prüfen, und ihnen beistehen möge, um in seinen Fußstapfen zu wandeln und in sein Bild umgestaltet zu werden. – Römer 8:29 Jetzt, in den Tagen, in denen wir leben, während der Zeit unseres Herrn zweiter Gegenwart, gibt es auch eine besondere Prüfung. Er prüft den Einzelnen in seinem Volk. Jedes Glied der wahren Kirche muß geprüft, geläutert und gereinigt werden. Wer wird in diesen Erfahrungen bestehen?

Wir glauben, daß es viele Beweise durch die Erfüllung von Prophezeiungen gibt, daß die Kirche – die Braut Christi, des Lammes Weib – bald jenseits des Vorhangs vollendet und mit ihrem Herrn verherrlicht wird. Durch diese geistige Klasse, die als „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem” dargestellt wird, wird Gottes Königreich auf der Erde aufgerichtet werden, um alle Geschlechter der Erde zu segnen. – Offenbarung 19:7 und 21:1 – 10

Ein Tag der Vorbereitung

Wir leben heute zu einer Zeit, in der Gott Vorbereitungen für einen der größten Wechsel der Zeitalter in der Weltgeschichte trifft. Daher ist es für uns eine dringliche Frage: „Wer kann ertragen” und „wer kann bestehen” an diesem Tag? Der Apostel Johannes stellt die Frage: „Wer vermag zu bestehen?” – Offenbarung 6:17 Hier weist der Zusammenhang jedoch auf die Weltsicht – z. B. der Klimaproblematik – hin, die sich nach den gegenwärtigen Anordnungen auf der Erde rasch verändern.

Der Prophet, unser Herr und die Apostel prophezeiten alle über diese Zeitperiode, in der die alte Ordnung hinweggefegt werden und das herrliche Königreich Gottes eingerichtet werden soll, das für immer bestehen wird. – Daniel 2:44, Matthäus 6:10 sowie 2. Petrus 3:12 und 13 Wir erfreuen uns der Erkenntnis, daß wir während dieser Zeit leben, und es steht in diesem Zusammenhang, daß einer der Propheten Gottes von dem „Tag seiner Vorbereitung” spricht. – Nahum 2:3

Wir sehen täglich um uns herum, das, was Jesus vorhersagte: „Und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen, indem die Menschen verschmachten vor Furcht der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen.” – Lukas 21:25 und 26 Selbstsucht, Haß, Stolz und der Geist des Angriffs haben unter den Nationen sowohl zur Musterung der Heere, ob klein oder groß, geführt, als auch zu dem Erscheinen von mächtigen Diktatoren, Tyrannen und extremistischen Gruppen der grausamsten Art, die sich der menschliche Verstand vorstellen kann. Solche Zustände werden sicherlich ihre gesetzlich schrecklichen Konsequenzen haben.

So schlimm wie diese Zustände jedoch sind, ist die Verheißung der Bibel, daß dem menschlichen Geschlecht nicht erlaubt wird, sich selbst zu vernichten. Die Schriften offenbaren, daß menschliche Selbstsucht letztlich dazu führen würde, wenn dies nicht durch göttliches Eingreifen verhindert würde. Als Jesus über den Höhepunkt der Zeit der Drangsal spricht, zu dem sich die Welt jetzt hinbewegt, sagt er: „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden”; dann aber fügt er hinzu, „aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden”. – Matthäus 24:22 Dies bedeutet göttliches Eingreifen und Rettung des Menschengeschlechts vor dem Resultat seines eigenen Wahnsinns. In der Tat wird Gottes Königreich unter der Führung von Christus alle nationalen und internationalen Probleme lösen, und uns wird verheißen, daß auch alle Krankheiten, Leiden und Schmerzen und den Tod von der Erde weggetan werden. – 1. Korinther 15:25 und 26, Offenbarung 21:3 – 5

Gegenwärtig leben wir am Beginn einer sich steigernden „Zeit der Drangsal, …” – Daniel 12:1, Matthäus 24:21 Sie entwickelt sich und umgibt die Welt wie mit einem Fallstrick und einer Schlinge. Jesus prophezeite dies mit den Worten: „Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind.” – Lukas 21:34 und 35 Sich „zu hüten” bedeutet, daß wir uns fortwährend gebetsvoll und wachsam verhalten und über unseres Vaters Wort und Willen nachsinnen müssen. Wir müssen auch wachsam sein, so daß diese weltweite Drangsal, obwohl sie nicht unerwartet über uns kommt, nicht so völlig unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, daß sie vor uns andere lebenswichtige Aspekte unseres irdischen Aufenthalts verdeckt – die von Gott vorgesehene Erfahrungen, Prüfungen und Trübsale sind, uns individuell zu prüfen.

In der Erprobung

Petrus sagte: „Geliebte, laßt euch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Versuchung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes.” – 1. Petrus 4:12 Zuvor stellt er in dem gleichen Brief fest: „Die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen; auf daß die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.” – 1. Petrus 1:6 und 7 Wir fragen wiederum: „Wer kann diese Erfahrungen bestehen?”

Unser Glaube und unser ganzes Sein stehen als Einzelne in der gegenwärtigen Zeit in der Prüfung. Wir sind ermahnt worden: „Dies ist der Sieg [griechisch: im Sinn von Erfolg], der die Welt überwunden hat: unser Glaube”, und „Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben”. – 1. Johannes 5:4 und Offenbarung 2:10 Die Treue der Glieder der Kirche bis in den Tod bedeutet Miterbschaft mit Christus in Herrlichkeit und das Vorrecht, alle Geschlechter der Erde zu segnen. Dies ist das größte und würdigste Thema im Leben, und die größte Stellung, die Gott im ganzen Universum garantieren konnte. Es lohnt sich, daß wir uns bemühen, dies zu erlangen, und daß wir suchen, vorbereitet zu sein auf die gesegneten Verantwortungen des Königreichs.

Der Herr ruft uns zu Loyalität und Charakterähnlichkeit mit ihm selbst auf. Er geht dabei auf den Prozeß der Reinigung ein, daß wir uns von allem in der Natur der Schlacke läutern, einschließlich dem Eigenwillen und allen Werken des Fleisches. Unser Leittext gibt zu verstehen, daß uns Gott, als der Schmelzer, zu läutern wünscht. Wenn wir uns einen Schmelzer in alten Zeiten bildhaft vorstellen, sehen wir ihn an einem sehr heißen Feuer, seinem Schmelztiegel mit wertvollem Erz, sitzen. Mittels eines Blasebalgs wurde das Feuer ausreichend angefacht, um das Eisenerz in einen flüssigen Zustand zu bringen. Der Schmelzer fügte bestimmte Schmelzmittel hinzu, und er gab sehr auf sein Werk acht und wachte sehr über den Verlauf des Schmelzvorgangs. Es ist seine Aufgabe, die Trennung und die Entfernung der Schlacke von dem reinen, kostbaren Metall zu erkennen. Es geschieht in einer solchen Weise, daß unser Himmlischer Vater uns individuell zu reinigen und zu läutern wünscht. „Er ist wie die Lauge der Wäscher”, geht unser Leittext weiter. Ein Hinweis, der das Handeln des Wäschers betrifft, ist in Markus 9:3 gegeben. Hier betrifft es den hellen Glanz und die Helligkeit der Kleider unseres Herrn auf dem Berg der Umgestaltung. Wir lesen hier: „Und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß [wie Schnee], wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann.” Das Werk eines Wäschers, der Laugen benutzte, die eine stark reinigende Wirkung hatten, bestand hauptsächlich darin, Kleider zu reinigen und Tuch weiß zu bleichen. Uns betreffend sagt Johannes, daß, „wenn wir unsere Sünden bekennen”, Gott „uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit”. – 1. Johannes 1:9

Glaube und Werke

Es wird während dieser Zeit der Prüfung immer notwendig sein, sich der Worte des Paulus zu erinnern, „Du aber stehst durch den Glauben.” – Römer 11:20 Ähnlich sagt er, wir müssen „fest stehen im Glauben”, wie in Gottes Wort erklärt wird. – 1. Korinther 16:13 Wenn diese Art von Glauben in uns entwickelt wird, wird er sicherlich Frucht bringen und entsprechend unseren Erfahrungen eine äußerliche Kundgebung hinterlassen.

Nach diesem Merkmal handelnd wollte der Apostel Jakobus jene aufwecken, die ein Maß von Glauben haben, ohne aber einen sich in einem guten Zustand befindlichen Glauben zu zeigen. Er fragt: „Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber nicht Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten?” – Jakobus 2:14 Die Antwort ist nein, was die Diaglott-Übersetzung im letzten Teil dieses Verses bestätigend übersetzt: „Dieser Glaube ist nicht imstande ihn zu erretten.”

Wenn wir ausharren und standhaft vor Gott bleiben sollen, müssen wir einen lebendigen, tätigen Glauben besitzen. Die Sache wird durch die folgenden Worte von Jakobus klar ausgedrückt, wenn er nachdrücklich feststellt: „Also ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, an sich selbst tot. Es wir aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen.” – Jakobus 2:17 und 18

Das Umgekehrte ist auch wahr. Werke sind notwendig und unerläßlich zu unserer Entwicklung. Ohne eine Grundlage des Glaubens werden Werke allein jedoch nicht dazu imstande sein, uns fest stehen zu lassen. Es ist die passende Kombination von beiden, von Glauben und Werken, die bei Gott annehmbar sind. Der Glaube offenbart sich in Werken des Gehorsams und in einem Leben, daß im Einklang mit jenem Glauben gelebt wird. Wenn unser Leben nicht so beeinflußt ist, entehren wir jenen Glauben. Tatsächlich ist ein solcher „Glaube ohne Werke” tot – unproduktiv und kann niemals Leben hervorbringen. – – Jakobus 2:20

Seine Betrachtung dieser wichtigen Sache fortsetzend, fragt Jakobus: „Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte.” Wenn Abraham und andere Glaubenshelden über ihren Glauben nur miteinander diskutiert hätten, wären sie niemals zu denen gezählt worden, „die durch den Glauben ein Zeugnis erlangten”. – Hebräer 11:39 Die Schriften offenbaren, daß sie im Glauben wandelten und lebten. Die Werke wirkten zusammen mit ihrem Glauben. Sie waren sehr mutig, und ihr Glaube wurde durch Werke vollkommen gemacht. In ähnlicher Weise muß auch unser Glaube, der durch Liebe in uns wirksam ist, lebendig und aktiv sein. – Galater 5:6
Betätigung

Wir lernen aus Gottes Wort, daß geweihte Gläubige den Leib Christi bilden. Hier besteht eine gesegnete Zusammenarbeit. Im 12. Kapitel des ersten Korintherbriefes erklärt der Apostel Paulus, daß dieser „Leib”, von dem Jesus das Haupt oder die kontrollierende Kraft ist, verschiedene gemeinsame Tätigkeiten ausübt. „Es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt.” – 1. Korinther 12:6 Wenn daher von einem Glied des Leibes „Tätigkeiten” oder Aktivitäten eingestellt werden sollten, so bedeutet es, daß dieses Glied unfruchtbar wird und es wieder neu belebt werden muß oder die Gefahr besteht, daß es seinen Platz in dem Leib verliert. Paulus erklärt dagegen, daß einem jeden Glied des Leibes irgend eine Aufgabe oder Aktivität gegeben ist, und daß diese alle zusammen wirken, um den Willen Gottes zu vollbringen unter einem Haupt, Jesus Christus, und unter einem Geist, dem Heiligen Geist. – 1. Korinther 12:4 – 11

Außerdem kann kein Glied des Leibes wirklich zu einem anderen sagen: „Ich brauche dich nicht.” – 1. Korinther 12:21 Es sollte auch niemand die Haltung einnehmen, in der er daraus schließt: „Es gibt keinen Dienst, den ich leisten kann; daher werde ich mich an den Freuden des Leibes erfreuen, aber mich selbst nicht im Dienst für die anderen Glieder oder für das Haupt, Christus Jesus, anstrengen.” Ganz im Gegenteil sollten alle motiviert sein, an dem Vorbereiten beteiligt zu sein, „verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung”. – Epheser 4:16

Während wir für den Herrn und Seine Sache tätig werden, müssen wir dies mit der richtigen Einstellung und Motivation tun. Paulus ermahnt uns: „Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, auf daß ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheint wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens.” – Philipper 2:14 – 16 Obgleich Untätigkeit ein unnatürlicher Zustand für irgend eines von Gottes intelligenten Wesen ist, müssen wir uns daran erinnern, daß nur tätig zu sein, nicht ausreichend ist. Es ist vielleicht aus diesem Grund, daß sogleich danach, in 1. Korinther im 12. Kapitel, aus dem wir zuvor zitierten, der Apostel Paulus seine Lektion über die Funktion des Leibes Christi mit der nüchternen Warnung fortsetzt, daß ohne Liebe, als die motivierende Kraft, keine Tätigkeit, für die wir uns einsetzen mögen, Gottes Zustimmung haben wird. – 1. Korinther 13:1 – 3

Liebe

Die Wichtigkeit dieses Charaktermerkmals der Liebe kann nicht überbetont werden. Wir sollen jedoch nicht vermuten, daß sie andere wichtige Überlegungen im christlichen Leben ersetzen kann. Zum Beispiel kann Liebe nicht den Platz von dem grundlegendem Verständnis des Planes Gottes einnehmen, sondern sie führt uns in den richtigen Gebrauch jenes Verständnisses ein. Die Liebe kann nicht den Platz von Glauben einnehmen, noch von Tätigkeit in des Herrn Namen, sondern sie sollte die Motivation für den Glauben und für einen von Gott annehmbaren Dienst sein.

Wir sollten „feststehen in einem Geist, indem wir mit einer Seele mitkämpfen mit dem Glauben des Evangeliums”. Wenn wir dies tun, müssen wir „einander lieben mit Inbrunst aus reinem Herzen” und „aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken”. – 1. Petrus 1:22, Hebräer 10:24 Wir dürfen uns nicht gegeneinander richten, sondern jedes Wort und jede Handlung, die sich zu Mißverständnis, Streit, Neid, Bitterkeit, Haß und übler Nachrede auswirkt, sollten wir vermeiden, so weit uns dies möglich ist. – Epheser 4:31 Alle diese gehen auf das gefallene Fleisch und den Widersacher zurück. Wenn wir im Glauben „fest stehen”, der von Liebe durchdrungen ist, werden wir einen lebendigen Glauben haben, und sicherlich „durch Glauben bewahrt werden … zur Errettung.” – 1. Petrus 1:5

Jesus sagte eine Zeit voraus, in der „die Liebe der Vielen erkalten wird”. – Matthäus 24:12 Laßt dies nicht bei uns wahr werden. Wenn wir fest im Glauben stehen, muß unsere Liebe für andere inbrünstig bleiben, auch wenn dies lächerlich gemacht und abgelehnt werden sollte. Wir mögen kritisiert und geschmäht werden, aber wir müssen sehen, daß wir, wenn wir geschmäht werden, segnen, und wenn wir verfolgt werden, dulden. – 1. Korinther 4:2 Obwohl wir verfolgt werden mögen, laßt uns niemals in die Reihen der Verfolger eintreten.

Ertragen

Für uns entstehen wiederum Fragen, wie: „Wer kann ertragen?” und „Wer wird bestehen?” Werden wir unter Trübsalen aushalten und feststehen, während unser geliebter Herr uns prüft und läutert, so daß wir Ihm „ein Opfer in Gerechtigkeit” darbringen? Dies zu tun bedeutet, wie Jesus klar feststellt, daß wir uns selbst völlig „verleugnen” und „täglich unser Kreuz aufnehmen” und „ihm nachfolgen”. – Lukas 9:23 Ertragen ist lebenswichtig, um dieses Werk zu vollenden. Es ist uns aber verheißen: „Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheißen hat, die ihn lieben.” – Jakobus 1:12

Der geliebte Schmelzer arbeitet gnädig an uns, um „Gefäße von Gold” herzustellen. – 2. Timotheus 2:20 Individuell sollen wir uns Seinem Werk, das in uns geschieht, willig unterwerfen. Wir alle benötigen, geläutert zu werden, wegen der Schlacke, die dem Irdischen innewohnt, dem fleischlichen Gefäß, in welchem unser geistiger Schatz wohnt. „Wenn du, Jahwe, merkst auf die Ungerechtigkeiten: Herr, wer wird bestehen?” – Psalm 130:3 Wie wahr es ist, daß vom Anfang bis zum Ende unserer Pilgerreise, wir nicht vor Gott stehen können ohne eine Bedeckung für unsere Sünden. Die Schriften erklären diese gnadenreiche Vorsehung, indem sie feststellen, daß Gott uns bedeckt hat, „mit dem Kleid der Gerechtigkeit”. – Jesaja 61:10 Paulus erklärt, daß „Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesum Christum gegen alle und auf alle [ist], die da glauben.” – Römer 3:22 Wir sind überaus dankbar für diese liebevolle Vorsorge, die durch den Glauben besteht.

Als geweihte Gläubige werden wir alle versucht und geprüft. Es werden feinsinnige Prüfungen sein, wie wir glauben und warum wir glauben. In diesen Prüfungen wird Gott immer mit uns sein. Er wird uns niemals versäumen noch verlassen, so daß wir kühn sagen können: „Der HERR ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?” – Hebräer 13:5 und 6 Unser liebreicher Himmlischer Vater wünscht, daß wir in Sein Bild und das Bild Seines geliebten Sohnes, Jesus Christus, umgestaltet werden, während Er uns in dem Schmelztiegel Seiner Verarbeitung sieht. Wir wollen daher täglich danach trachten, mutig standzuhalten unter der Läuterung und unter der Reinigung Seiner all-weisen Methoden.

Wir wollen „im Gutestun nicht müde werden” werden, und laßt uns daran erinnern, daß unsere Prüfung nicht nur eine Prüfung im Gutestun ist, sondern von „geduldigem Ausharren im Gutestun”. – Galater 6:9, Römer 2:7 Wir sollten somit „die ganze Waffenrüstung” Gottes anlegen, damit wir an dem bösen Tag widerstehen können und dazu imstande sind, zu sagen: „Denn er kennt den Weg, der bei mir ist; prüfte er mich, wie Gold würde ich hervorgehen.” – Epheser 6:13 und Hiob 23:10