Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Unser geistiger Mittelpunkt

Lesedauer: 13 Minuten

„Ich vermag alles durch den, der mich stark macht.”

Philipper 4:13

„Ich vermag alles” – klingt wie eine recht kühne Feststellung, besonders, wenn wir sie mit anderen Schriftstellen vergleichen, wie „Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, daß er nicht falle.” – 1. Korinther 10:12 Wir erkennen jedoch, daß es das Verständnis von Paulus war, daß dies nur „durch Christus” geschehen konnte, der ihn stärkte, was ihm möglich machte, „alles”, was Gott von ihm forderte, zu tun. Tatsächlich war es jedoch „die Kraft Christi”, die Paulus in all seinen Erfahrungen stärkte, als er sein Leben im Dienst des Herrn dahingab. – 2. Korinther 12:9

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß, wie bei Paulus, Gott uns durch Seinen Sohn Christus Jesus stärken und ausrüsten will – all jene, die ihn in den Mittelpunkt stellen und sich in jeder Entscheidung ihres Lebens auf seine Gnade berufen. Der Psalmist schrieb: „Gott umgürtet mich mit Kraft.” – Psalm 18:32 Um sich auf die göttliche Hilfe zu verlassen, die uns verheißen ist, sollten wir uns bei all unserem Dienst für Ihn „unter die mächtige Hand Gottes” demütigen. – 1. Petrus 5:6

Unser Mittelpunkt

Wir können das Wort „Mittelpunkt” als den Brennpunkt unseres Interesses oder unserer Aktivitäten bezeichnen, die Entwicklung einer klaren mentalen Vision und Wahrnehmung jener Interessen und den Handlungen, die davon ausgehen. Was unseren geistigen Brennpunkt betrifft, so kommen uns die Worte des Apostel Paulus in den Sinn: „Er erleuchtete die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit seiner Stärke.” – Epheser 1:18 und 19

Wir können kurz festhalten, daß bei unseren Anstrengungen in dem göttlichen Dienst und im Brennpunkt des Handelns, bei dem „alle Dinge durch Christus sind”, unser Streben auf drei tägliche Ziele gerichtet sein muß:

  1. Ein sorgfältiges und ständiges Studium des Wortes Gottes. Jesus sagte, daß diese Dinge „vor den Weisen und Verständigen verborgen worden sind”, aber „Unmündigen” offenbart worden sind, jenen, die einen demütigen Charakter besitzen, die wünschten, von Gott belehrt zu werden. – Lukas 10:21
  2. Eine Erkenntnis und Wertschätzung der Führung und Erleuchtung unserer Herzen und Sinne durch die Kraft und den Einfluß von Gottes Heiligem Geist. – Johannes 16:13
  3. Wachstum in Inbrunst für die Vollendung aller Pläne und Absichten Gottes, um „eifrig in guten Werken” zu sein. – Titus 2:14

Die Vollendung dieser Ziele fordern, daß wir täglich möglichst viel von unserer Zeit, Energie und Talenten auf unsere geistigen Bestrebungen richten, um die Ernsthaftigkeit unseres Wandels mit Gott zu verwirklichen. Einen völligen Sieg zu erlangen, wird uns nicht in Aussicht gestellt. Wir müssen täglich wachsam sein in allen Angelegenheiten unseres christlichen Lebens. In Bezug auf sich selbst schreibt Paulus: „Ob ich irgendwie hingelange zur Auferstehung aus den Toten. Nicht daß ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage [ihm] aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen worden bin.” – Philipper 3:11 und 12 Wie der Herr Paulus „ergriffen” hat, so hat er auch uns „ergriffen”, aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht. – 1. Petrus 2:9 „Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach [seinem] eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde.” – 2. Timotheus 1:9 Unser Himmlischer Vater wünscht, daß wir Ihm gegenüber von Herzen treu sind und durch Charakterentwicklung und Opfer unsere „Berufung und Erwählung fest machen”. – 2. Petrus 1:10

Wichtigkeit des Glaubens

Vertrauen in Gott und Verlaß auf Seine verheißene Gnade hilft uns bei unseren Erfahrungen, Demut und Sanftmut zu bewahren. Zur gleichen Zeit führt es zur nötigen Ermutigung, so daß wir wie Paulus sagen können: „Solche Zuversicht haben wir durch Christus zu Gott”. – 2. Korinther 3:5 Hier ist die Übersetzung des Wortes „Zuversicht” von dem griechischen Wort hicanotes erfolgt, das „Fähigkeit” bedeutet. Solch göttliche Zuversicht entsteht aus Gottes vielen Vorsehungen und dem Beistand unseres Fürsprechers, Christus Jesus, der uns geistig kräftiger macht, während wir unseren irdischen Aufenthalt fortsetzen.

Es ist offensichtlich, daß die Worte, die Paulus in unserem Leittext aussprach, seinen großen Glauben unter Beweis stellte. Wir betrachten einige der vielen Beispiele, in denen der Apostel über die enorme Wichtigkeit des Glaubens sprach. „Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes.” „Wir wandeln durch Glauben und nicht durch Schauen.” „So laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewißheit des Glaubens.” – Galater 2:20, 2. Korinther 5:7 und Hebräer 10:22 Der Glaube ist ein besonders wichtiger Aspekt unseres geistigen Brennpunktes.

Durch Glauben, durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes, können wir uns, verbunden mit der Erkenntnis unseres Himmlischen Vaters und Seines lieben Sohnes, der Vorrechte und Gelegenheiten erfreuen. Zur gleichen Zeit bemerken wir auch, daß es zur gegenwärtigen Zeit bestimmte herrliche Dinge der Zukunft gibt, die wir nur undeutlich erkennen. „Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.” – 1. Korinther 13:12 Wir haben so die Versicherung, daß wir, wenn wir treu sind, unserem Herrn ähnlich sein und klar sehen und die Dinge, die die göttlichen Anordnungen betreffen, vollkommen erkennen und verstehen werden. Inzwischen ist der Glaube unverzichtbar zur Erlangung des Sieges. „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat, unser Glaube.” – 1. Johannes 5:4

Die Entwicklung des Glaubens, als ein kritischer Teil unseres geistigen Fokus, ist ein allmähliches Werk. Es beginnt mit einem Glauben, der von der Ehrfurcht vor unserem allweisen Schöpfer und vor Jesus, „dem Anfänger und Vollender des Glaubens” gezeugt wird. – Hebräer 12:2 Von diesem Startpunkt aus muß der Glaube zu größeren Höhen kommen. Wir werden daran durch die Worte des Propheten erinnert: „Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.” – Jesaja 40:31 Geweihte Gläubige, die im Glauben „auf den HERRN warten”, sollen nicht wie die meisten in der Welt durch Schauen wandeln. Die Bibel erklärt mehrfach: „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“ – Habakuk 2:4, Römer 1:17, Galater 3:11 und Hebräer 10:38

Der Apostel Paulus drückt die erstaunlichen Ergebnisse eines tiefen Glaubens an Gott mit den Worten aus: „Denn wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und mit euch vor sich stellen wird; denn alles [geschieht] um euretwillen, damit die Gnade zunimmt und durch eine immer größere Zahl die Danksagung zur Ehre Gottes überreich macht.” „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit.” „Deshalb laßt nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die [uns so] leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettkampf, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.” 2. Korinther 4:14 – 18 sowie Hebräer 12:1 und 2

„Alle Dinge”

Wenn Paulus in unserem Leittext sagt: „Ich vermag alles”, schaut er zurück auf die zwei vorhergehenden Verse, in denen er sagt: „Nicht, daß ich es des Mangels wegen sage, denn ich habe gelernt, mich [darin] zu begnügen, worin ich bin. Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluß zu haben, weiß ich; in jedes und in alles bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als auch Mangel zu leiden.” – Philipper 4:11 und 12 Wir sollen bereit sein, „Not zu leiden” und von Zeit zu Zeit „erniedrigt zu sein”. Diese Zustände sind für unsere Ausbildung notwendig und zur Aufrechterhaltung einer angemessenen Demut des Charakters.

Wenn wir uns unter solchen Umständen beunruhigen, laßt uns acht geben, denn wir sind anscheinend geistig noch nicht so vollkommen entwickelt, wie wir es sein sollten. Wenn andererseits der Herr uns heute eine kleine Erhöhung gibt, eine kleine Ermutigung des Erfolges in Seinem Dienst, sollen wir dies freudig empfangen, aber uns unserer eigenen Unwürdigkeit und Mangelhaftigkeit erinnern, die getrennt von Gott besteht. Laßt uns lernen, wie wir uns in der Not verhalten sollen, und daß wir nicht irgend etwas wünschen, das jenseits dessen ist, was der Herr zu unserem Besten vorgesehen hat.
„Durch Christus”

Es ist nicht nur „durch Christus”, daß wir alle Dinge tun können. Unser Meister ist die Personifikation der Weisheit, die von oben kommt und eine der grundsätzlichen Charakterzüge Gottes ist. – Jakobus 3:17 Uns ist sowohl durch die Zeugung des Heiligen Geistes göttliche Weisheit übermittelt worden, als auch ein Verständnis des Wortes Gottes in all unseren Erfahrungen durch Seine Vorsehung. Wenn wir aufmerksam hinsichtlich der Erlangung göttlicher Weisheit sind, können wir sicher sein, daß wir das notwendige Verständnis über welche Wahrheit oder Lehre auch immer bekommen, die zu unserer Entwicklung und unserem Fortschritt auf dem schmalen Weg gegeben ist.

„Durch Christus” und sein Beispiel werden wir auch zur Erlangung eines entsprechenden Charakters angewiesen, der in der Summe in selbstloser Liebe mündet. Tatsächlich ist es ein kritisches Bemühen unseres täglichen Wandels, die Handlungen der Liebe zu entwickeln und zu praktizieren und im Handeln ihre unauslöschliche Prägung in unserem Charakter zu hinterlassen. Wir finden dies in den Worten des Paulus auf uns bezogen, wenn er sagt: „Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut! Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr.” – Kolosser 3:12 und 13
Wir bemerken, daß die vorangehenden Worte an jene gerichtet sind, die „von Gott erwählt sind”. Zur gegenwärtigen Zeit sucht der Himmlische Vater eine auserwählte Gruppe aus der Menschheit aus, eine „Kleine Herde”. – Lukas 12:32 Diesen ist die Gelegenheit gegeben worden Söhne Gottes und Miterben mit Christus zu sein, auf die es zutrifft, daß wenn sie mit ihm leiden, sie auch zusammen mit ihm verherrlicht werden. – Römer 8:17

„Zieht an den neuen Menschen”

Paulus sagt in Kolosser 3:2: „Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist.” – Zusammen mit diesem sagt uns der Apostel in den Versen 9 und 10: „da ihr ja den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird in Erkenntnis … .” Der „alte Mensch” ist unsere gefallene, fleischliche Natur, und der „neue Mensch” ist der neue Wille, der neue Gedanke, der in uns durch die Kraft und den Einfluß des Heiligen Geistes entwickelt wird. Und Paulus ergänzt dann, daß ihr „dagegen erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen ist, in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit”. – Epheser 4:23 und 24

Christus „anzuziehen” erfordert, daß wir unsere Gedanken umwandeln durch Hingabe, Opfer und Dienst für die Sache Gottes. – Römer 12:1 und 2 Diese Umgestaltung zu bewirken, schließt auch in vielem besondere Prüfungen mit ein. Zeitweise mag Gott sogar feurige Prüfungen zur Erprobung unseres Glaubens und der Tiefe unserer Weihung zulassen. In all diesen Erfahrungen sind wir jedoch, wie Paulus uns erinnert, was das Fleisch angeht, „gestorben”, „aber unser Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott”. – Kolosser 3:3

Den „neuen Menschen” anzuziehen sollte, wie durch den Apostel Petrus festgestellt, auch diese Auswirkungen haben: „Heiligt aber Gott, den Herrn, in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Furcht.” – 1. Petrus 3:15 (nach der Luther-Übersetzung) Wir bemerken, daß Petrus zeigt, daß es nicht nur wichtig ist, daß wir mit anderen über unsere Hoffnung sprechen, sondern daß wir jenen, die uns fragen, zusätzlich „einen Grund” für unsere Hoffnung geben. Dies bedeutet auch zum Teil den „neuen Menschen” anzuziehen.

Jesus sagte: „Ihr seid das Licht der Welt … So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.” – Matthäus 5:14 und 16 Es sollte der vollkommene Wunsch unserer Herzen sein, dem wahren lebendigen Gott zu dienen. Paulus drückt dies mit der Feststellung aus: „indem wir euch erwähnen in unseren Gebeten und unablässig vor unserem Gott und Vater an euer Werk des Glaubens gedenken und die Bemühung der Liebe und das Ausharren [in] der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus; und wir kennen, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung.” – 1. Thessalonicher 1:3 und 4 Laßt uns daher täglich der Charakterähnlichkeit unseres Meisters nachstreben, die in unser Herz, unseren Verstand geschrieben ist in Worten und im Handeln.

Alles ist neu geworden

„Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, sieh, Neues ist geworden.” – 2. Korinther 5:17 Das neue Leben, das wir zusammen mit all seinen neuen Hoffnungen und Aussichten führen, ist nur „in Christus” zu finden. Dies bedeutet, daß wir denken, sprechen und handeln sollen, wie er es tat, nach dem Maß unserer Möglichkeit, während wir uns noch unter den Bedingungen dieses gefallenen Fleisches befinden. Die Gesinnung ist das kritischste Gebiet der Entwicklung, und so betont der Apostel dies, wenn er schreibt, „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus [war].” – Philipper 2:5 In den vorhergehenden Versen sagt Paulus uns über den christlichen Geist: „Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus [gibt], wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches [Mitleid] und Erbarmen, so erfüllt meine Freude, daß ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid. Nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht [tut], sondern daß in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht [nur] auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen.” – Philipper 2:1 – 4

Ein anderer Aspekt der Gesinnung Christi ist der Wunsch, anderen die gute Botschaft zu verkünden. Als seine geweihten Nachfolger sind wir beauftragt seine Diener zu sein. So werden wir ermahnt: „Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut der Lehre … Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst.” – 2. Timotheus 4:2 und 5 Das Predigen des Wortes der Wahrheit sollte mit Geduld, Sanftmut und Nachsicht geschehen, auch wenn es zu für uns „ungelegener Zeit” geschieht. Als Paulus auf der Straße nach Damaskus bekehrt wurde, wurden viele Dinge „neu” für ihn. Anstatt die Christen zu verfolgen und damit auch Jesus selbst, nahm er das Vorrecht an, mit Christus und für seine Sache zu sterben. Wir wiederholen sein Zeugnis: „und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben, [und zwar im Glauben] an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.” – Galater 2:20 Des Apostels Entschluß ist auch eine Ermahnung für uns, „Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.” – 1. Korinther 2:2

Es war Paulus geistiger Brennpunkt unerschütterlich seinem Gespräch und seiner Erleuchtung zu folgen: „Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist, und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.” Dann, als eine Erinnerung für alle Geweihten, fügt er hinzu, „So viele nun unvollkommen sind … laßt uns darauf bedacht sein!” – Philipper 3:13 -15 Des Apostels Erfahrungen sollten uns als ein Beispiel dienen und uns helfen, den einen Brennpunkt anzunehmen: „Denn das Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn.” – Philipper 1:21

„Der mich stark macht”

Der letzte Teil unseres Leittextes spricht von Christus, „der mich stark macht”. Jesus lud seine Nachfolger ein: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.” – Matthäus 11:28 Unser Herr versichert uns, daß wenn andere uns schmähen oder verfolgen oder „alles Böse” gegen uns sagen, „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln.” – Matthäus 5:11 und 12 Paulus zog daraus den Schluß: „Wenn Gott für uns ist, wer [ist] gegen uns.” – Römer 8:31
„Alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.” „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen.” „Gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und [aller] Langmut mit Freuden dem Vater danksagend.” – 1. Korinther 3:21 und 23, Johannes 15:7 sowie Kolosser 1:11 In der Kraft dieser und vieler anderer Verheißungen, die in der Schrift gefunden werden, erlangen wir Mut und können „alles tun”, was der Herr von uns fordert. Einst waren wir „ohne Kraft” aber Christus starb zur „bestimmten Zeit” und gab uns die Gelegenheit in ihm und seiner Kraft zu leben. – Römer 5:6

Die täglich ihr Leben im Opfer und Dienst vollständig niederlegen, „tun alles” durch Christus, der sie stärkt, und ihnen wird eine Teilnahme als seine Miterben garantiert. Christus und seine Leibesglieder, die Kirche, werden zusammen die große Königliche Priesterschaft ausmachen, die die Menschheit emporheben wird im kommenden Messianischen Königreich, für das die Menschheit so lang gebetet hat: „Dein Königreich komme.” – 1. Petrus 2:9, Matthäus 6:10

Während der Leib Christi jetzt entwickelt wird, können alle als Glieder auf Probe des Herrn stärkenden Einfluß in ihrem Leben bestätigen, während er auf die Vollendung seiner Brautklasse wartet. So möge ein jeder durch die herrliche Verheißung mit Christus Jesus verbunden in seinem Wandel beim Opfer zu größerer Inbrunst angespornt werden, der Menschheit helfend zur Seite zu stehen zur Vollkommenheit und zu ewigem Leben wiederhergestellt zu werden, wenn alle Tränen abgewischt werden und der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, denn das Erste ist vergangen. – Offenbarung 20:4 und 6 sowie 21:4 Laßt diese freudige Aussicht jeden Tag unseren geistigen Mittelpunkt sein bis zum Ende unseres irdischen Laufs.