Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Fürchte dich nicht, du kleine Herde

Lesedauer: 17 Minuten

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde!Denn es hat eurem Vater Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.” – Lukas 12:32

Das „Königreich” ist eines der bekanntesten Themen der Bibel, auf das allein mehr als hundert Mal im Neuen Testament hingewiesen wird. Die vielen Hinweise der Bibel, die das Königreich betreffen, teilen sich zwei allgemeine Gruppen auf, von der die eine mit deren Herrschern zu tun hat und die andere mit ihren Themen. Die Hinweise der Schrift, die sich auf die Herrscher in dem Königreich beziehen, schließen jene ein, welche die Bedingungen fortsetzen, über die man hoffen kann, eine solch hohe Position zu erlangen, während die Hinweise auf die Themen des Königreichs die vielen Verheißungen des Segens und der Freude und des Lebens beinhalten, die durch die Stellvertreter des Königreichs über sie ausgegossen werden.

Als Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben”, wies er auf die Hoffnung hin, einen Anteil an der Herrschaft des Königreichs zu bekommen. Jesus richtete diese Bezeugung an seine Jünger, die sich zu jener Zeit gänzlich aus den Nachkommen Abrahams zusammensetzten. Lange Jahrhunderte zuvor hatte Gott den Israeliten als einer Nation verheißen, daß, wenn sie Seinem Gesetz gegenüber gehorsam wären, Er sie zu einem „Königreich von Priestern und einer heiligen Nation” machen würde. Und die Jünger, die Jesus angenommen hatten und ihm in seinen Fußstapfen der Selbstverleugnung nachfolgten, prüften darin ihre Würdigkeit, diese Verheißung zu besitzen. – 2. Mose 19:5 und 6

Es gab jedoch zu jener Zeit nicht viele in Israel, für die es „des Vaters Wohlgefallen” war, ihnen das Königreich zu geben. Die Mehrheit folgte der Führung ihrer religiösen Herrscher, indem sie denjenigen verwarfen, den Gott gesandt hatte, der König in dem langverheißenen Königreich zu sein. Und so sagte Er ihnen, daß das Königreich von ihnen genommen und einer Nation gegeben würde, die die „Früchte” des Gehorsams und der Gerechtigkeit bringen. – Matthäus 21:43 Später kennzeichnete der Apostel Petrus diese neue „Nation”, der das Königreich gegeben werden sollte, indem er einen Brief an „die Fremdlinge” von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien schrieb, in welchem er sagte: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum.” Diesem fügt Petrus noch hinzu: „Die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber ein Volk Gottes seid.” – 1. Petrus 1:1, 2:9 und 10

Die Bezugnahme des Petrus wendet sich an Gläubige aus den Nationen, die Gottes Auserwählte oder auserwähltes Volk wurden durch „Heiligung des Geistes zum Gehorsam”. – 1. Petrus 1:2 Die Schriften offenbaren jedoch, daß die ersten von diesen, die die neue Nation beinhalteten, denen die Gelegenheit zur letztendlichen Herrschaft in dem Königreich gegeben wurde, gläubige Juden waren. In Johannes 1:11 und 12 lesen wir mit Bezug auf Jesus: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.” Es sind die „Söhne” oder Kinder Gottes, durch Glauben und Gehorsam, die an der Herrschaft des Königreichs mit Jesus teilnehmen. Paulus schrieb: „Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.” – Römer 8:17 So besteht für diese besondere Klasse ein Schlüsselelement zu ihrer Entwicklung des „Geistes Christi” in der Wichtigkeit der Beanspruchung der Verheißung „Fürchte dich nicht, du kleine Herde.”

Durch viel Bedrängnis

Wir wollen die Worte des Paulus beachten, „wenn wir mit ihm leiden”. Dies ist eine der Bedingungen für diejenigen, die Jesus nachfolgen und hoffen mit ihm zu herrschen, ob sie nun Juden oder von den Nationen sind. An einer anderen Stelle ermahnt Paulus die Geschwister im Glauben fortzufahren, indem er erklärt, daß wir durch „viel Bedrängnis” in das Königreich Gottes hineingehen müssen. – Apostelgeschichte 14:22 In der Nacht, bevor er gekreuzigt wurde, sprach Jesus in ähnlichen Worten zu seinen Jüngern: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.” – Johannes 16:33

Wie beruhigend ist es, Jesus zu uns sagen zu hören: „Fürchte dich nicht”, mit der nachfolgenden Erklärung: „Es ist eures Vaters Wohlgefallen euch das Reich zu geben.” Uns den „Preis der hohen Berufung zu geben” ist nicht etwas, das unser Himmlischer Vater ungern tut. Es ist Sein „Wohlgefallen”. Er wünscht, daß wir mit Christus „leben und herrschen”, und Er gibt uns alle notwendigen Hilfsmittel zu unserer Verfügung, um es uns zu ermöglichen den Fußstapfen Jesu nachzufolgen. – Philipper 3:14 und 4:13

So fürchte dich nicht! „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe”, sagte Jesus weiterhin. Während er möchte, daß wir uns so weit wie nur möglich „klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben” verhalten, brauchen wir nicht bekümmert zu sein, daß wir von den „Wölfen” verschlungen werden, denn ihnen wird nur erlaubt sein, uns mit Unheil zu drohen. – Matthäus 10:16 Dies geschieht in der Absicht, daß unser Glaube und unsere Treue zum Himmlischen Vater und Seine Fähigkeit für uns zu sorgen geprüft wird. Fürchtet euch nicht, denn es gibt tatsächlich niemanden, der uns schaden kann, keinen Umstand oder Verquickung von Umständen, die uns als „Neue Schöpfungen” schädigen können, so lange wir „Eiferer des Guten” sind. – 1. Petrus 3:13 und 14

In der Ausführung der Weisheit von Schlangen: „Hütet euch aber vor den Menschen! Denn sie werden euch an Gerichte überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis.” Jedoch fürchtet euch nicht „wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet.” – Matthäus 10:17 – 20

Zu Beginn des Evangelium-Zeitalters machten viele der kleinen Herde buchstäblich die Erfahrungen dieser Aspekte der Verfolgung. Und es trifft gleichfalls auf einige am Ende dieses Zeitalters zu. Wir sind überzeugt, daß alle diese die Erfüllung der Verheißung des Meisters erfuhren, daß der Vater durch den Heiligen Geist gegenwärtig war, um die benötigte Hilfe zu geben, sie zu stärken und ihnen Rede zu verleihen der Wahrheit Zeugnis zu geben. Diejenigen, die ihre Augenblicke der Ruhe zum Studium nützen und um über das Wort Gottes nachzudenken, werden so mit dieser Botschaft erfüllt, daß der Herr sie aus diesem reichen Überfluß ihrer Herzen befähigen wird, die angemessenen Worte des Lebens und der Wahrheit zu verbreiten unter jeden Umständen.

Fürchtet euch nicht, auch wenn Glieder eurer eigenen Familie oder eurem Haushalt euch anfeinden mögen, Er, dessen Wohlgefallen es ist, uns das Königreich zu geben, wird uns in unseren schwersten Augenblicken der Einsamkeit und der Ausgrenzung beistehen. Dies wird selbst auch dann wahr sein, wenn „der Bruder den Bruder zum Tode überliefern wird und der Vater das Kind; und Kinder sich gegen die Eltern erheben werden und sie zu Tode bringen, und ihr von allen gehaßt werden werdet um meines Namens willen.” – Matthäus 10:21 und 22

„Fürchtet euch nicht”, sagt uns der Meister, denn der Vater prüft nur eure Treue zu Ihm. Es ist Sein Wohlgefallen uns zur göttlichen Natur zu erhöhen, um mit Christus zu herrschen, und Er wünscht uns zu prüfen, um zu erkennen, ob wir Ihn weit mehr lieben als Vater, Mutter, Schwester oder Bruder oder sogar unser Leben. So müssen wir treu sein, nachgiebig in allen Prüfungen, die die göttliche Liebe auch immer für uns zulassen mag. Unser Glaube sollte uns befähigen, Ihm zu vertrauen, komme, was da will, wissend, daß es des Vaters Wohlgefallen für jene ist, die treu bis in den Tod sind, ist eine Krone des Lebens zu bekommen.

Wir suchen jedoch keine Verfolgungen. „Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere. Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.” – Matthäus 10:23 Wir sollten auch im Angesicht von Verfolgungen nicht aus Furcht nachgeben. Stattdessen sollten wir uns an die Ermahnung des Meisters erinnern, „Fürchtet euch nicht!” Wir sollten darauf vorbereitet sein, jeder Erfahrung, die des Herrn Vorsehung zulassen mag, entgegenzutreten. Andererseits ist es manchmal besser von einer ermüdenden Situation sich zurückzuziehen und anderswo Gelegenheiten zum Dienst zu suchen. Dies auszuführen mag mehr Gnade und Mut erfordern, aber wir sollten, zu welchen Kosten auch immer, der Führung des Herrn folgen.

Wie sein Meister

Wie nötig es ist, durch Jesus daran erinnert zu werden, daß wir nicht erwarten können weniger Schwierigkeiten in der Welt zu haben als die, die ihn umgaben und ihm entgegentraten. „Der Jünger ist nicht über dem Lehrer”, sagte Jesus, „und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Es ist dem Jünger genug, daß er werde wie sein Lehrer und der Sklave wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebul genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, was nicht erkannt werden wird.” – Matthäus 10:24 – 26

Paulus schrieb: „Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet. – Hebräer 12:3 Die Feinde Jesu unterstellten dem Herrn zumeist falsche Motive bei dem, was er tat, und was er sagte. Sie sagten, daß er von dem Fürsten der Dämonen und ein Gotteslästerer sei. Wiederum sagte Jesus: „Fürchtet euch nicht!” Während die Welt uns drohen will, wie sie ihm gedroht hat, wird unsere wahre Stellung zur Treue zu dem Vater und zu Seinem großen Königreich zu Seiner bestimmten Zeit erkannt werden, „denn es ist nichts verdeckt, was nicht erkannt werden wird”. Inzwischen kennt Er, dessen Wohlgefallen es ist, uns das Königreich zu geben und unsere Herzen zu lesen, unsere große Liebe zu Ihm. Da wir entsprechend Seiner Absicht berufen worden sind, wird Er alle Dinge, selbst die falschen Anschuldigungen, die gegen uns kommen mögen, dazu bringen zum Guten für uns mitzuwirken. – Römer 8:28

Unsere Feinde und die Feinde des Himmlischen Vaters mögen „den Leib töten”, aber fürchtet euch nicht, sie sind nicht imstande das ewige Leben wegzunehmen. – Matthäus 10:28 Wenn wir unser Kreuz aufgenommen haben, um Jesus zu folgen, so müssen wir erwarten, opfernd zu sterben, weil wir uns zu diesem Zweck dargestellt haben. – Römer 12:1 Es ist nun unser einziger Weg, um unser Leben zu retten und zu leben und mit Christus zu herrschen, unser Leben im Opfer zu verlieren. – Matthäus 16:25 Mit Jesus zu leiden und zu sterben ist die Weise in welcher es des Vaters Wohlgefallen ist, uns das Königreich zu geben.

Wenn wir unser Leben und die Dinge, derer wir uns einst erfreut haben, nacheinander im Opfer niederlegen, und diese vernichtet werden, so mögen wir uns zuerst darüber wundern, daß der Himmlische Vater wirklich für uns besorgt ist, darum aber sollten wir uns nicht fürchten. „Werden nicht zwei Sperlinge für ein paar Pfennige verkauft?” – Matthäus 10:29 – 31 „Geliebte, laßt euch durch das Feuer (der Verfolgung) unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden”, schrieb Petrus, „als begegne euch etwas Fremdes; sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut. Da wir teilhaben an den Leiden Christi, ist es das Wohlgefallen des Himmlischen Vaters, uns aufrecht zu erhalten in jeder Prüfung, denn „die Augen des Herrn (sind gerichtet) auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen.” – 1. Petrus 4:12 und 13, 3:12

Es ist des Vaters Wohlgefallen, das Königreich nur denen zu geben, die mit ihrem ganzen Herzen nach Ihm suchen und für die jedes andere Interesse in ihrem Leben zweitrangig ist. Es gibt bestimmte Notwendigkeiten, auf die wir achtgeben müssen, solche wie Nahrung, Kleidung und ein Platz für uns selbst und unsere Familie zu leben. Diese müssen jedoch in dem Licht betrachtet werden, zuerst das Königreich der Himmel zu „suchen”. „Und ihr, trachtet nicht (danach), was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe … euer Vater aber weiß, daß ihr dies benötigt. Trachtet jedoch nach seinem Reich! Und dies wird euch hinzugefügt werden.” – Lukas 12:29 – 31

Sei sicher in Ihm

„Meine Schafe”, sagte Jesus – jene kleine Herde, die des Vaters Wohlgefallen besitzt, ihr das Königreich zu geben – „hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.” – Johannes 10:27 Haben wir die „Stimme“ von Jesus gehört, die Stimme der Wahrheit, die uns einlädt, unser Kreuz aufzunehmen und ihm zu folgen? Wenn wir sie gehört und seine Einladung angenommen haben, dann sind wir sicher in ihm, wenn wir auf diesem Weg der Gerechtigkeit fortschreiten, denn Jesus sagte: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der (sie) mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann (sie) aus der Hand (meines) Vaters rauben.” – Johannes 10:28 und 29

„Ich und der Vater sind eins”, sagte der Meister. – Johannes 10:30 So wie es des Vaters Wohlgefallen ist, uns das Königreich zu geben, so ist es auch ebenso Jesu Wohlgefallen. „Denn der Vater selbst hat euch lieb”, und Jesus liebt euch auch. – Johannes 16:27 Wir lesen in Johannes 13:1: „Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte,liebte er sie bis ans Ende.” Er legte sein Leben mit Freuden für sie nieder, damit sie Leben haben und mit ihm in seinem Königreich sein können.

Das Wohlgefallen des Himmlischen Vaters und von Jesus ist in den kostbaren Verheißungen gezeigt, die seinen Jüngern gemacht wurden. Viele derselben wurden von Jesus im Obersaal in der Nacht vor seiner Kreuzigung gegeben. „Euer Herz werde nicht bestürzt, Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich … Ich gehe hin euch eine Stätte zu bereiten, … ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.” – Johannes 14:1 – 3 Fürchtet euch nicht, denn Jesus ging weg, um in der Gegenwart des Vaters für uns zu erscheinen, so daß, wenn wir fortfahren ihn zu lieben und seine Gesetze zu halten, wir bitten mögen, was auch immer als Glieder der kleinen Herde in unserem höchsten Interesse sein wird, und es wird uns gegeben werden. – Verse 13 – 15

Viel Frucht

Wie wir bemerkt haben, sagte Jesus, daß das Königreich einer Nation oder einem Volk gegeben würde, welches viel Frucht bringen würde. Und im Obersaal sagte er: „Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.” – Johannes 15:8 Paulus schrieb: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht (gerichtet).” – Galater 5:22 und 23 In einem Sinn ist Liebe die Summe von allen diesen, und dies ist die Liebe, die von dem Vater ausgeht. „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.” – Johannes 15:9 und 10

Die kleine Herde, für die es des Vaters Wohlgefallen ist, ihnen das Königreich zu geben, ist ein gewähltes oder auserwähltes Volk. Es ist jedoch erforderlich, daß „die Berufung und Erwählung fest gemacht wird”, und daß dies geschieht, indem viel Frucht gebracht wird. Petrus schrieb: „Durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen gegeben hat”, mit der Absicht uns Beihilfe zur Erlangung der göttlichen Natur und der Gemeinschaft mit Jesus in seinem Königreich zu geben. – 2. Petrus 1:4

Diese „kostbaren Verheißungen” befinden sich unter den Beweisen, die uns des Vaters Wohlgefallen bestätigen. Er möchte uns das Königreich geben und hat dazu jede nötige Hilfe vorgesehen, damit wir diese hohe Stellung erlangen können. Aber es besteht die Notwendigkeit viel Frucht zu bringen. „So sollen wir „allen Fleiß” anwenden, in unserem Glauben die Tugend darzureichen, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe! Denn wenn diese (Dinge) bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen (sie) euch im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. Denn bei wem diese (Dinge) nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung seiner früheren Sünden vergessen. Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen! Denn wenn ihr diese (Dinge) tut, werdet ihr niemals straucheln. Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.” – 2. Petrus 1:5 – 11

Fürchte dich nicht

Wegen seiner Erkenntnis der Alttestamentlichen Verheißungen Gottes konnte Jesus mit Autorität seine Jünger der Liebe und des Schutzes des Vaters versichern, und, daß sie sich daher nicht fürchten sollen. Wie sehr stärkt es unseren Glauben, wenn wir hören, daß der Vater durch Jesus zu uns spricht: „Fürchte dich nicht!” Wenn wir Ihn von ganzem Herzen lieben, dann werden wir an dem „geheimen Ort” wohnen, den Gott vorgesehen hat, an jenem Ort der Sicherheit, der von Seiner Liebe und Macht überschattet wird. – Psalm 91:1

Der Psalmist sagte von dem Herrn: „Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn.” Auch wir können diese Verheißung in Anspruch nehmen, weil wir unseres Meisters eigene Versicherung haben, daß der Vater uns liebt, so wie Er ihn geliebt hat. – Psalm 91:2, Johannes 17:23 „Denn er errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers”, unser „Widersacher, der Teufel”, geht umher wie ein brüllender Löwe „und sucht, wen er verschlingen kann”. Ja, der Psalmist sagt weiter: „Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln.” – Psalm 91:3 und 4, 1. Petrus 5:8

Die Henne muß Freude empfinden, wenn sie ihren Küken unter ihren Federn und Flügeln Schutz verleiht. Und so verhält es sich bei unserem Himmlischen Vater, dessen Wohlgefallen es ist, uns das Königreich zu geben, der darauf achten will, daß uns „kein Unglück” begegnet und keine Plage sich uns naht. Fürchten wir uns also nicht, die Verheißung in Anspruch zu nehmen: „Du fürchtest dich nicht vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt.” – Psalm 91:5 Keine bitteren Worte des Neides und des Hasses können uns verletzen, wenn wir die ganze Waffenrüstung der Wahrheit besitzen und in des Vaters Liebe bleiben. Weil es Sein Wohlgefallen ist, uns das Königreich zu geben, will Er uns helfen jeden Kampf zu kämpfen und den „guten Kampf des Glaubens”, damit wir als „mehr als Überwinder” aus diesem Kampf hervorgehen und die verheißene „Krone des Lebens” erlangen können. – 1. Timotheus 6:12, Römer 8:37, Jakobus 1:12, Offenbarung 2:10

Fürchte dich nicht, „denn er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen”. – Psalm 91:11 Jesus beanspruchte diese Verheißung für sich und sagte zu Petrus, daß, wenn er es wünschte, er den Vater bitten könnte, und der Vater ihm „mehr als zwölf Legionen Engel” schicken würde, ihn zu verteidigen. – Matthäus 26:53 Jesus bat als Mensch nicht um diesen Schutz, denn er war gekommen, um sein Fleisch zum Leben für die Welt zu geben. Er erfaßte jedoch den Schutz und die Fürsorge, die ihm als eine Neue Schöpfung durch die heiligen Engel zuteil wurde, die, wie er sagte, „in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters sehen”. – Matthäus 18:10

Das Gleiche trifft auf uns zu. Wie wundervoll ist es, sich in den Armen der göttlichen Liebe zu wissen, in welchen wir uns des gleichen Wohlgefallens des Vaters erfreuen können, wie es bei Jesus war. In der weiteren Fortsetzung von Psalm 91 spricht der Himmlische Vater zu Jesus und zu uns, die kleine Herde, die nicht aus Seiner Hand genommen werden kann. „Weil er an mir hängt, will ich ihn erretten. Ich will ihn schützen, weil er meinen Namen kennt. Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.” – Psalm 91:14 – 16

Hängen wir in Liebe an dem Himmlischen Vater? Dann können wir sicher sein, daß Er uns retten wird, wie Er Jesus gerettet hat. Er wird uns erhöhen, so wie Jesus hoch erhöht wurde, und wir können unseren Himmlischen Vater anrufen und sicher sein, daß wir eine Antwort bekommen. Das Leben Jesu bestätigt diese Feststellung, „Ich bin bei ihm in der Not.” Jesus wurden Bedrängnisse nicht erspart, aber er wurde durch den Himmlischen Vater gestärkt, zu überwinden. Zu uns sagte er: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.” – Johannes 16:33 Wir wissen, daß die gleiche Macht, die es Jesus ermöglichte, zu überwinden, uns stärken wird unsere Lasten zu tragen und voranzugehen, in der Erkenntnis, daß es des Vaters Wohlgefallen ist, uns das Königreich zu geben.

So wie der Vater Jesus in der Bedrängnis nahe war, so wird Er mit uns sein, und zu Seiner bestimmten Zeit wird Er uns in der ersten Auferstehung befreien, um mit Christus zu leben und zu herrschen. Dies ist des Vaters Wohlgefallen für uns und auch Jesu Wohlgefallen, denn er sagte: „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.” – Offenbarung 3:21

Was konnte der Himmlische Vater noch mehr zu uns sagen, um uns Seiner Liebe und Seines Schutzes und des Sieges zu versichern? So fürchte dich nicht, wissend daß Er, „der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? … Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi?” Paulus stellte fest, daß „weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist.” – Römer 8:32 – 39

Laßt und dann der Worte erinnern, „Fürchte dich nicht Kleine Herde!”Obgleich wir gering an Zahl sein mögen, unbeachtet und von der Welt nicht erkannt, ausgenommen als Ziele des Gespötts. Doch der große Gott des Universums, der Schöpfer Himmels und der Erde, unser Himmlischer Vater, wünscht Seine Herrschaft, die Welt zu regieren, mit Seinem Sohn zu teilen, welcher Frieden auf der ganzen Erde aufrichten wird und Freude, Gesundheit und Leben für die ganze Menschheit. Es ist Sein Wohlgefallen, daß Seine treue kleine Herde das Königreich bekommt.