Warum wurde am Versöhnungstag das Blut der Opfer als erstes für die Sünden des Priesters und seines Hauses oder die Familie der Leviten angewendet und als zweites für „die Sünden des ganzen Volkes”? Dann lesen wir von dem Bekennen der Übertretungen des Volkes auf das Haupt des Sündenbocks. Welche Sünden blieben übrig nach der Versöhnung mit dem Blut für alle?
Antwort:
„Wir erwidern, daß die gegenbildlichen Opfer des Versöhnungstages für die Sünden des ganzen Volkes, alle Adamische Schuld und Verurteilung für alle tilgt; und dies schließt alle erblichen Sünden und Mängel mit ein. Keine von diesen bleibt übrig, um über dem Haupt des Sündenbocks bekannt zu werden.
Aber es gibt andere Sünden, die zum Teil willentlich gegen ein bestimmtes Maß von Licht und Erkenntnis begangen wurden. Es handelt sich dabei um keine Adamischen Sünden, und sie sind auch nicht vom Sündopfer bedeckt. Es sind diese Sünden und Übertretungen, die so dargestellt werden, daß sie der Sündenbock-Klasse auferlegt sind – der „Großen Schar”. Im Gegenbild, das in Kürze in Erscheinung treten wird, wird der „Großen Schar” zugestanden werden, für einige der teilweise willentlich begangenen Sünden der Welt – besonders die „Babylons”, zu leiden.
Im Rückblick auf die „Ernte” des Jüdischen Zeitalters erkennen wir hier eine Illustration von dem, was kommt. Dort wurde das jüdische Volk aus der göttlichen Gnade geworfen und ging in eine schreckliche Zeit der Drangsal. Und unser Herr wies auf diese Drangsal hin und sagte: „Damit [als Strafe] über euch kommt alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, … Wahrlich ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen.” – Matthäus 23:35 und 36
Ähnlich wird alles vom Beginn dieses Evangelium-Zeitalters an vergossene Blut von der gegenwärtigen Generation gefordert werden und die große „Zeit solcher Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird”. Die Märtyrer der Vergangenheit, „die Seelen unter dem Altar”, werden symbolisch so dargestellt, daß sie mit lauter Stimme nach diesem Eintreten für die Gerechtigkeit schreien und sagen: „Bis wann, heiliger und wahrhaftiger Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?” Und sie wurden gebeten, zu warten, bis andere, ihre Brüder, ebenso getötet würden, bis die Schuld für alle gerächt werden würde. – Offenbarung 6:9 – 11
Warum wird die volle Bezahlung für alle Bösartigkeiten der Zeitalter an ihrem Schluß gefordert?
Weil das hauptsächliche Licht jedes Zeitalters sich am Ende zeigt, und weil jene, die gegen solches Licht sündigen, eines strengeren Gerichts würdig sind, als Übeltäter, die vorher, unter geringerem Licht, sündigten.
Es geschah nach diesem Prinzip, daß unser Herr die Juden seiner Tage, die dem wahren Licht widerstanden, für schuldiger erklärte als ihre Vorgänger, welche die Gerechten verfolgten. Und nach dem gleichen Prinzip erklärt er uns, „Geht aus ihr [Babylon] hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt.” Diejenigen, die jetzt in Babylon bleiben, in dem Licht der gegenwärtigen Wahrheit, sind Unterstützer von Babylon und indirekt Unterstützer all ihrer Schandtaten der Vergangenheit. Und die Schandtaten der Vergangenheit in dem Licht der Gegenwart zu unterstützen, bedeutet die Verantwortlichkeit zu verdoppeln und die Plagen für das Ganze zu verdienen, ist das Argument der Heiligen Schrift.
Wir wollen dann erkennen, daß in dem Vorbild des Sündenbocks, der Herr bildlich die Isolation und Verfolgung der „Großen Schar” darstellt, die in die „Wüste” geschickt wird, weil diese nach der Weihung nicht willens waren, freiwillig „außerhalb des Lagers ihre Schmach zu tragen” – die des Christus. Sie nahmen nicht an der Sühnung der Sünde teil, aber es wird ihnen gestattet, ja, sie werden gezwungen sein, das Gewicht der Sünde der Welt zu tragen und so gegenüber der Welt getötet zu werden, – damit ihr geistiges Sein gerettet werden kann am Tag des Herrn Jesus.”