Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Ein anderer Grundzug

Die Kreuzigung

Ohne eine weitere Information über Gottes Plan zur Segnung des Volkes würden wir natürlich folgern, daß das Werk der Segnung kurz nach dem Tod und der Auferstehung Jesu begonnen haben würde. Wir wissen, daß dies nicht so war. Wie zuvor leiden und sterben die Menschen auch weiterhin. Die Bibel erklärt, warum dies so ist. Der Grund ist der, daß Gott in seinem Plan eine „kleine Herde“ treuer Nachfolger des Meisters vorsah, die aus der Welt der Menschheit ausgewählt werden, die, wenn die Zeit der Segnung kommt, mit Jesus in dem Werk des Verteilens des Friedens, der Gesundheit und des Lebens für die Menschheit verbunden sind.

In Galater 3:27-29 werden wir darüber informiert, daß wahre Christen, dargestellt als solche, die in Christus getauft sind, eins mit ihm und ein Teil von Abrahams „Samen und nach Verheißung Erben sind.“ Seit mehr als neunzehn Jahrhunderten findet dieses Werk statt, die Herauswahl derjenigen, die für das zukünftige Werk vorgesehen sind.

Diesen Treuen versprach Jesus eine Stätte zu bereiten, und wenn er wiederkäme, sie zu sich zu nehmen, so daß sie mit ihm im Königreich sein würden. (Johannes 14:2,3) Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ – Lukas 12:32

Die Königreichshoffnung

Eine lange Kette von Verheißungen im Alten Testament, die sich im Neuen Testament fortsetzt, offenbart, daß Gott eine weltweite Herrschaft aufrichten und seine verheißenen Segnungen des Lebens auf das Volk ausdehnen würde. Eine der Verheißungen über die Geburt Jesu sagt von diesem Großen, „die Herrschaft und der Friede wird kein Ende haben…“ – Jesaja 9:6,7

Die Schriften offenbaren, daß Jesus bei seinem ersten Advent kam, um zu leiden und für die Menschheit zu sterben, während er bei seinem zweiten Advent mit der Absicht zurückkehrt, sein Königreich aufzurichten und die Menschen zu segnen. Während der Zeit seiner zweiten Gegenwart auf Erden, als ein mächtiger Herrscher, „König der Könige“, wird die Welt erleuchtet werden hinsichtlich des wahren Gottes, und es wird ihnen eine Gelegenheit gegeben, dem göttlichen Gesetz zu gehorchen und ewig zu leben. – Offenbarung 19:16

Die wundervolle Art und Weise in welcher die Zustände in der Welt die Prophezeiungen der Bibel erfüllen, gibt uns jeden Grund zu glauben, daß wir an der Türschwelle des langverheißenen messianischen Königreichs stehen. Der Prophet Daniel bezeichnet unsere Tage als „die Zeit des Endes“ und zeigt an, daß zu dieser Zeit eine große Zunahme der Erkenntnis und ein großes Hin-, und Herrennen auf der Erde sein würden. – Daniel 12:4

Der Ausdruck „Zeit des Endes“ bedeutet nicht das Ende der Zeit, noch weist dies auf die traditionelle Verbrennung der Erde hin, sondern vielmehr auf das Ende der Herrschaft von Sünde und Tod. Die „Zeit des Endes“ weist auf die Zeit göttlichen Einschreitens in die Angelegenheiten des Menschen hin, durch die Aufrichtung des messianischen Königreichs.Alle Übel, wie Krieg, Ausbeutung, Hunger, Krankheit und der Tod, werden zu Ende gebracht werden.

Die Erde wird ewig bestehen

Soweit es die Erde betrifft, so sagt die Bibel deutlich, daß sie für ewig bestehen wird. (Prediger 1:4) Der Herr versichert uns, daß er die Erde nicht als eine Öde gegründet hat, sondern um bewohnt zu werden. (Jesaja 45:18) Wie wir gelernt haben, ist es Gottes Plan, daß der Mensch für ewig auf der Erde wohnt. Diese ist seine Heimat. Der Mensch wird sich nicht durch Wasserstoffbomben selbst vernichten, und sogar diejenigen, die im Krieg getötet wurden, werden in der Auferstehung zum Leben kommen.

Als Jesus über die Zeit seiner Wiederkunft gefragt wurde, sagte er voraus, daß dann eine „große Trübsal“ Trübsal oder Drangsal sein würde, so groß, daß, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, kein Fleisch überleben würde. (Matthäus 24:21,22) Genau diese Situation finden wir in der heutigen Welt vor, aber Jesus versichert uns, daß diese Zeit der Trübsal abgekürzt wird, so daß nicht alles Fleisch vernichtet wird.

Unser Tag in der Prophezeiung

Daniel sieht unsere Tage

Alle heutigen wichtigen Entwicklungen in der Welt wurden in den Prophezeiungen der Bibel vorhergesagt. Wir machen besonders aufmerksam auf die große Zunahme der Erkenntnis und das schnelle Reisen in unserer Zeit, wie von Daniel vorhergesagt. Unsere Illustration erzählt die Geschichte ausdrucksvoller, als es mit Worten möglich sein würde.

Die jüngeren Mitglieder unserer Generation mögen nicht bemerken, daß die meisten der Dinge, die in dieser Illustration dargestellt werden, bis zum zwanzigsten Jahrhundert nicht vorhanden waren. Der Mensch hat diese nicht allmählich während der Zeit der Vergangenheit erlangt, sondern plötzlich und in unseren Tagen. So haben wir eine bemerkenswerte Erfüllung der Bibelprophezeiung, die das Näherkommen des Königreichs des Messias betrifft.

Daniel sagte benso, was die „Zeit des Endes“ betrifft, die Zeit des Endes der Herrschaft von Sünde und Tod, daß diese „eine Zeit der Bedrängnis sein würde, wie sie (noch) nie gewesen ist, seitdem (irgend)eine Nation entstand bis zu jener Zeit.“ (Daniel 12:1) Dies ist die „große Trübsal“, auf die durch Jesus hingewiesen wird. (Matthäus 24:21,22) Jesus sprach auch von ihr als einer Zeit, in welcher „Angst der Nationen in Ratlosigkeit“ vorherrschen würde, in welcher die Herzen der Menschen mit Furcht erfüllt sein würden, vor den Dingen, die über den Erdkreis kommen. – Lukas 21:25,26

Dies ist eine genaue Beschreibung unserer Tage. Alle Nationen der Erde sind geängstigt und fürchten, was über die Erde kommen und die Herzen der Leute überall ergreifen mag. Die Schriften sagen uns nicht im Einzelnen, wie zerstörerisch die Situation werden wird, bevor die Autorität des Königreichs Christi sich behaupten und das Menschengeschlecht vor seiner eigenen Torheit retten wird.

Die Schriften zeigen jedoch deutlich, daß die Selbstsucht des Menschen und der Institutionen, die den Menschen ausbeuten, vernichtet werden sollen. Unsere letzte Illustration zeigt symbolisch den Überrest dieser Institutionen und diejenigen, die ernsthaft nach den Segnungen des Herrn trachten, und ihnen den Rücken gekehrt haben, weil sie in das zukünftige Zeitalter und seine verheißenen Segnungen hinausblicken.

Die Stadt Gottes

Ein neues Zeitalter bricht an

In der Distanz sehen wir die dunklen Umrisse einer Stadt, die heilige Stadt Gottes. Dies ist natürlich nur ein Symbol. In der Bibel wird eine Stadt benutzt, um eine Regierung symbolisch darzustellen. Wir sind mit diesem Gebrauch der Sprache vertraut. Für uns steht „Washington“ für die amerikanische Regierung, „London“ für die britische Regierung, und Moskau für die russische Regierung. So wird uns in der Bibel, besonders in dem Buch der Offenbarung, von einer heiligen Stadt berichtet, die von Gott aus dem Himmel kommt. Dies ist Gottes neue Regierung, und ihr Haupt wird Christus Jesus sein. – Offenbarung 21:1-5

Jesus sagte zu Pilatus: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“ (Johannes 18:36) Somit wird uns gesagt, daß seine Herrschaft, seine Stadt ihren Ursprung bei Gott haben. Sie ist nicht von menschlichem Ursprung. Sie ist nicht durch die Weisheit oder die Macht von gefallenen Menschen aufgerichtet worden. Es ist eine göttliche Regierung, und ihre Gesetze werden Gottes Gesetze sein. Durch den Gehorsam gegenüber diesen Gesetzen wird die Menschheit gesegnet, in Erfüllung der Verheißung, die dem Abraham gegeben wurde, daß durch seinen „Samen“ alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.

Das Wasser der Lebens

Wir sind sicher, daß jene Segnung die Vernichtung von Krankheit und Tod einschließt. Indem er die Zustände beschreibt, wenn Gottes heilige Stadt oder Regierung den Zweck ihrer Herschaft vollendet hat, sagte der Offenbarer: „Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.“ – Offenbarung 21:4

In einer anderen Prophezeiung über das messianische Königreich und seine Segnungen wird das Königreich als ein Thron dargestellt – „der Thron Gottes und des Lammes.“ (Offenbarung 22:1) Aus diesem Thron fließt der Strom des Lebens. An den Ufern des Flusses stehen Bäume des Lebens. In Hinzufügung zu den lebengebenden Früchten dieser Bäume wird uns gesagt, daß ihre Blätter zur Heilung der Nationen sind. (Offenbarung 22:2) Es ist wahr, daß die Menschen aller Nationen jetzt der Heilung bedürfen.

Diese große Segnung soll bald alle Menschen erreichen. Genau so wie unsere ersten Eltern aus ihrem Gartenheim vertrieben und von den lebengebenden Früchten der Bäume entfernt wurden, wird es während des messianischen Königreichs sein, das jetzt nahe ist, und weil Jesus den Platz der Sünder im Tod einnahm, werden alle von Adams Kindern eingeladen sein, zu kommen und von den Früchten des Lebens und dem Wasser des Lebens umsonst zu nehmen. – Offenbarung 22:17

Die Toten sollen wiederhergestellt werden

Wie wir schon kurz erwähnt haben, ist es nicht nur die lebende Generation, die die lebengebenden Segnungen des messianischen Königreichs erlangen wird. Gott hat verheißen, daß während der Herrschaft des Christus alle, die gestorben sind, zum Leben wiederhergestellt werden sollen, und ihnen eine Gelegenheit gegeben werden soll, sich der gleichen Segnungen zu erfreuen. Wenn dies nicht so wäre, so käme der Plan Gottes zur Errettung des Menschengeschlechts zu kurz hinsichtlich der liebevollen Absicht des Schöpfers für seine menschliche Schöpfung.

Die Hoffnung der Auferstehung der Toten findet ihren Mittelpunkt in Jesus, dem Erlöser. (1. Korinther 15:21,22) Während seines irdischen Dienstes gab Jesus verschiedene wundervolle Demonstrationen der Fähigkeit der göttlichen Macht, die Toten zum Leben wiederherzustellen. Eine von diesen war die Auferweckung des Lazarus vom Todesschlaf. Den Bericht finden wir in Johannes 11:1-44.

Lazarus war der Bruder von Maria und Martha. Sie lebten in Bethanien. Lazarus wurde zu einer Zeit krank, als Jesus seinen Dienst in Galilea ausführte, das weit im Norden von Bethanien lag. Die Geschwister sandten die Botschaft, daß ihr Bruder krank sei, mit der Erwartung an Jesus, daß er sobald als möglich nach Bethanien kommen würde. Er bekam die Botschaft, aber anstatt sich zu beeilen nach Bethanien und zu Lazarus zu kommen, wartete er zwei Tage und sagte dann zu seinen Jüngern: „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, damit ich ihn aufwecke.“ Die Jünger Jesu dachten, daß er von dem natürlichen Schlaf spreche und sagten zu Jesus: „Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden.“ Für sie war dies ein Beweis, daß Lazarus auf dem Weg der Besserung war.

Der Schlaf des Todes

Dann offenbarte Jesus seinen Jüngern, was er meinte. Er sagte zu ihnen: „Lazarus ist tot.“ Mit dieser kurzen Mitteilung wird uns eine der wichtigsten Wahrheiten der Bibel zu verstehen gegeben, die darin besteht, daß diejenigen, die sterben, nicht lebendig im Himmel, in der Hölle oder dem Fegefeuer sind, sondern sich in einem Zustand der Bewußtlosigkeit befinden, den Jesus mit einem Schlaf verglich. Aber der Schlaf ist nicht nur ein Zustand der Bewußtlosigkeit, sondern jene, die schlafen, erwachen aus ihrem Zustand der Bewußtlosigkeit, und so wird es im Fall von denjenigen sein, die im Schlaf des Todes liegen. Göttliche Macht, die durch Christus ausgeführt wird, wird alle jene, die auf diese Weise „schlafen“ zum Erwachen bringen.

Der Tod, der auf Grund der Übertretung Adams in die Welt kam, wäre dauerhaft gewesen, wenn nicht die göttliche Liebe einen Erlöser vorgesehen hätte. (Johannes 3:16) Weil Jesus in seinem Tod den Platz des Sünders einnahm, ist immerwährendes Vergessen in einen zeitlichen „Schlaf“ übertragen worden, aus welchem die Bibel ein Erwachen verheißt. In dem Fall von Lazarus gab Jesus uns den sicheren Beweis, indem er die Fähigkeit der göttlichen Macht, Gottes Verheißungen zu erfüllen, durch die Auferweckung des Lazarus vom Todesschlaf eindrucksvoll anzeigte.

Alle sollen auferweckt werden

Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus: „Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zu der Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.“ (Johannes 5:28,29) Jesus erklärte, daß diejenigen, die entsprechend dem Willen Gottes in diesem Leben „das Gute getan haben“, wenn sie vom Tod erwachen, sogleich ihren Lohn des ewigen Lebens bekommen werden, während alle anderen in die „Auferstehung des Gerichts“ kommen.

Das griechische Wort krisis wird in der Elberfelder Übersetzung als „Gericht“ übersetzt. Es hat die gleiche Bedeutung wie unser deutsches Wort Krise, nämlich eine Zeit der Prüfung. Durch eine Krise gehen, bedeutet, erfolgreich durch eine schwierige Erfahrung gehen. So werden die Ungläubigen, wenn sie vom Todesschlaf erwacht sind, disziplinarischen Erfahrungen unterworfen sein, die gegeben werden, um sie über die Wege des Herrn zu belehren. Wenn sie durch diese Krise gehen, und den Gesetzen des Königreichs zu gehorchen lernen, werden auch diese eine Gelegenheit haben, von den „Wassern des Lebens umsonst zu nehmen.“ – Offenbarung 22:17

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