„Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, uszurufen das Jahr der Annehmung des HERRN und den Tag der Rache für unsern Gott, zu trösten alle Trauernden.“ (Jesaja 61:1,2)
Im Ausdruck „Salbung mit dem Geist“ wird unsere Aufmerksamkeit auf einen sehr wichtigen Aspekt des Wirkens des Heiligen Geistes im Leben derer gelenkt, die Gottes Neue Schöpfungen bilden. Das Bild der Salbung geht auf den alten Brauch zurück, Öl auf die Häupter von Priestern und Königen zu gießen, um ihre göttliche Berufung zu ihrem Dienst zu bekunden. Diese Zeremonie nannte man Salbung. Die Salbung mit dem Heiligen Geist ist also die feierliche Handlung, durch die das vom Herrn geweihte Volk dazu bestimmt oder ermächtigt wird, eine offizielle Position in Gottes großem Werk und Plan der Wiederherstellung der Menschheit von Sünde und Tod einzunehmen.
In der Synagoge von Nazareth las Jesus zu Beginn seines Wirkens aus der Prophezeiung Jesajas über die Salbung mit dem Geist und sagte: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.“ (Lukas 4:16-21) Der Apostel Petrus bestätigt dies mit den Worten: „Gott hat Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt; er zog umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.“ (Apostelgeschichte 10:38)
Die Bedeutung des Symbols der Salbung wird ebenfalls in Hebräer 1:7-9 angedeutet. Der Apostel sagt: „Und von den Engeln zwar spricht er: »Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme«, on dem Sohn aber: Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.“ Aus diesem inspirierten Ausspruch erfahren wir, dass Jesus nicht nur gesalbt wurde, um die Frohe Botschaft zu verkünden, sondern auch, um der hoch erhöhte König in seinem Reich zu sein, eine Salbung zu einer so hohen Position der Würde und Autorität, dass alle Engel Gottes befohlen werden, ihn anzubeten. (Hebräer 1:6)
Von Beginn seines Wirkens an war Jesus gegenüber der Aufgabe treu, für die er gesalbt worden war. Wie Petrus bezeugte, „zog er umher und tat Gutes“. Jesus sagte: „Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat.“ (Johannes 9:4) Jesus wusste, dass er bevollmächtigt worden war, den Sanftmütigen die Frohe Botschaft zu bringen und diejenigen zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind. Er wusste, dass er gesalbt worden war, den Gefangenen die Freiheit zu verkünden und den Gebundenen die Öffnung des Gefängnisses. Er verkündete die Frohe Botschaft durch Gebot und Beispiel. In Lukas 8:1 lesen wir, dass Jesus „nacheinander alle Städte und Dörfer durchzog, indem er predigte und das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf waren mit ihm“.
Die Herauswahl auch gesalbt
In 2. Korinther 1:21 lesen wir: „Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott.“ Die hier erwähnte „uns“ Klasse“ sind diejenigen, die „in Christus“ sind, das heißt, Glieder seines „Leibes“. Alle, die so in Christus sind, haben Anteil an der Salbung durch den Heiligen Geist, die am Jordan auf Jesus, das Haupt des Leibes, gekommen ist. In 1. Johannes 2:27 spricht der Apostel von der Salbung, „die ihr von ihm empfangen habt“, d. h. vom Himmlischen Vater durch Christus, und weil ihr in seinem Leib seid. Die Salbung mit dem Heiligen Geist hat für die Glieder des Leibes die gleiche Bedeutung wie für Jesus, das Haupt.
Als Jesus seinen Jüngern verhieß, dass er den Heiligen Geist senden werde, sagte er, dass dieser sie „alles lehren“ werde. (Johannes 14:26) Johannes bestätigt dies. Er schrieb, dass „wie die Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge“. (1. Johannes 2:27) Im selben Vers sagt Johannes auch: „Ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehrt“. Dies scheint eine Bezugnahme auf die menschliche Philosophie zu sein, die zur Zeit des Johannes herrschte, und er betont, dass der Heilige Geist die Gesalbten alles lehrt, was sie über den Plan Gottes wissen müssen, um ihm in rechter Weise zu dienen, und vor allem, damit sie in Christus bleiben sollen.
Der Heilige Geist Gottes offenbarte Jesus auf wunderbare Weise ein Verständnis der Wahrheiten, die zuvor „in der Rolle des Buches“ geschrieben waren, d.h. in den Schriften des Alten Testaments. Eine ähnliche, wunderbare Offenbarung ereignete sich zu Pfingsten in dem Verständnis der Apostel. Durch das Wirken Jesu und der Apostel wurde das Neue Testament bereitgestellt, um das Alte zu ergänzen und den übrigen Gliedern des Leibes die wesentlichen Wahrheiten des göttlichen Planes zu offenbaren. Auf diese Weise ist die Salbung des Heiligen Geistes und alles, was sie an Unterweisung für die Herauswahl als Ganzes mit einschließt, in dem geschriebenen Wort für uns niedergelegt. Und dann hat der Herr durch die Leitung des Heiligen Geistes Hirten, Lehrer und Evangelisten als Helfer für das Verständnis der Heiligen Schrift bereitgestellt.
Eine Auszeichnung
Die Vollmacht, die der Heilige Geist der Klasse der Neuen Schöpfung gegeben hat, ist in gewisser Weise wie ein Zertifikat eines Arztes. Wenn wir in einer Arztpraxis ein Diplom sehen, erkennen wir, dass es nicht nur die Erlaubnis zur Ausübung der Medizin bedeutet, sondern auch eine Qualifikation, die durch jahrelanges Studium und Ausbildung erworben worden ist. So ist es auch mit denjenigen, die gesalbt sind, die Frohe Botschaft zu verkünden und als Könige und Priester zu herrschen. Es geht nicht nur darum, dass sie mit dieser Vollmacht geehrt werden, sondern sie bedeutet auch ein gründliches Studium und eine entsprechende Vorbereitung. Das ist der Grund dafür, dass Jesus und Johannes die Salbung mit dem „über alles belehren“ in Verbindung bringen.
Paulus schrieb: „Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht austeilt.“ (2. Timotheus 2:15) Beachte bitte, wie sehr es notwendig ist, das Wort der Wahrheit recht zu teilen, um ein Arbeiter für Gott zu sein, der sich nicht zu schämen braucht. Wahrlich, viele werden beschämt sein, die meinten, dass sie für Gott arbeiten würden, indem sie die ewige Qual für die Gottlosen lehrten. Diese übertriebene Darstellung betont die Tatsache, dass diejenigen, die wahrhaft gesalbt sind, Gott zu dienen, dazu befähigt sein müssen und es auch sind – befähigt, weil sie gelernt haben, das Wort der Wahrheit recht zu teilen.
Das Evangelium des Königreiches
Die Vollmacht, auf Grund der „Salbung“ Gott zu repräsentieren, erhalten wir auch durch das geschriebene Wort. Es geht nicht nur darum, dass wir ein Bedürfnis dafür haben, die Wahrheit gerne zu verkünden, sondern dass uns im Worte Gottes eine klare Kompetenz dafür gegeben wird. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Vollmacht, sondern auch um eine Ermahnung, unsere Vorrechte als Gesalbte Gottes treu auszuüben. Jesus sagte: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Und weiter: „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, preisen.“ (Matthäus 5:14,16) Dies sind, wie wir sagen, „gesalbte Texte“ der Bibel. Texte, die durch die Inspiration des Heiligen Geistes in die Bibel aufgenommen wurden, um die Glieder des Leibes Christi zu ermächtigen und zu ermutigen, die Wahrheit zu verkünden und dies treu zu tun.
Jesus sagte von sich: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Johannes 8:12) Er sagte dies auf Grund der Autorität der alttestamentlichen Schriften: „Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen.“ (Jesaja 61:1) Als er zu seinen Jüngern sagte: „Ihr seid das Licht der Welt“, deutete er an, dass die Vollmacht der „Salbung“, dem Herrn in dieser ehrenvollen Eigenschaft zu dienen, auf sie übergehen würde. An Pfingsten erfüllte sich dies.
Der Apostel Paulus erklärt das klar und schön. Er schrieb: „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine Neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. lles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, wie denn Gott in Christus war, und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat. So sind wir nun Gesandte an Christi statt.“ (2. Korinther 5:17-20) Im ersten Vers des nächsten Kapitels heißt es: „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir auch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt.“
Dies ist eine weitere Bibelstelle über die „Salbung“, eine weitere jener aufschlussreichen Aussagen des vom Heiligen Geist inspirierten Wortes, die uns die Gewissheit geben, dass alle, die in Christus sind, Diener der Versöhnung, Botschafter Christi und Mitarbeiter an seiner Seite sind. Während die Taufe durch den Geist das Untertauchen in den göttlichen Willen betont, unterstreicht der Ausdruck „Salbung“, dass der Wille des Herrn auch darin besteht, denjenigen Ehre anzuerkennen, die als seine Botschafter dienen und den gleichen Eifer zeigen, der Jesus verzehrte, als er umherging „wohltuend und heilend“.
Eine weitere Bibelstelle im Alten Testament über die „Salbung“ ist Psalm 145:10-12. Sie lautet: „Es werden dich loben, HERR, alle deine Werke und deine Getreuen dich preisen. ie werden sprechen von der Herrlichkeit deines Reiches, sie werden reden von deiner Kraft, m den Menschenkindern kundzutun deine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit deines Reiches.“ Dies ist zweifellos eine der vom Geist inspirierten Bibelstellen, die Jesus zur Treue ermutigten, als er von Ort zu Ort zog und „die gute Botschaft vom Reich Gottes predigte und verkündigte“. (Lukas 8:1) Und sie sollte heute im Leben der Geheiligten des Herrn die gleiche Kraft haben.
Ein weiterer Text aus dem Alten Testament, der besonders auf die letzten Glieder des Leibes Christi auf Erden zutrifft, bevor das Königreich vollständig aufgerichtet ist, ist Jesaja 52:7. Wir zitieren: „Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der [frohe] Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft bringt, der Rettung verkündet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König!“ Diese „Füße dessen“ sind für die Welt nicht schön. Meistens werden sie verachtet und ihre Botschaft verschmäht. Aber Gott sieht in ihnen die Schönheit der Heiligkeit – die Heiligkeit des treuen Gehorsams ihm und seinem Wort gegenüber.
Frohe Botschaft
Die Botschaft vom Reich Gottes, die die Heiligen zu verkünden beauftragt sind, ist im Wesentlichen eine Frohe Botschaft. Das geht aus unserem Text in Jesaja 61:1-2 hervor, den Jesus auf sich selbst bezog und der auch für jedes Glied seines gegenbildlichen Leibes gilt, denn die Salbung umfasst alle. Sie ist ein Auftrag, „den Sanftmütigen eine frohe Botschaft zu verkünden“. Die Bevollmächtigung besteht darin, die Botschaft denen zu verkünden, die sanftmütig sind, d.h. die belehrbar sind. Es ist wahr, wir sollen „an allen Wassern säen“, aber niemandem die Wahrheit aufdrängen. (Jesaja 32:20) Die Sanftmütigen werden, nachdem sie ein wenig von der Botschaft gehört haben, nach mehr suchen, und um sie sollten wir uns besonders kümmern.
Wir sollen „Freiheit ausrufen den Gefangenen“ und „die Öffnung des Gefängnisses den Gebundenen“. Die ganze Welt ist der Sünde und dem Tod unterworfen. Den Sanftmütigen, die auf die frohe Botschaft antworten, soll gesagt werden, dass sie durch den Glauben, der sich durch eine völlige Selbstübergabe an den Herrn zeigt, von der Knechtschaft befreit werden und sich der Freiheit in Christus erfreuen können. Diejenigen, die im großen Gefängnis des Todes sitzen, können diese frohe Botschaft natürlich nicht hören, aber wir können ihren lebenden Freunden und Verwandten versichern, dass zu Gottes bestimmter Zeit das Gefängnis des Todes geöffnet und alle im Tode Gefangenen befreit werden. Was für eine Botschaft ist dies, um die gebrochenen Herzen zu verbinden!
Wir sind auch beauftragt, das „Jahr der Annehmung des HERRN“ zu verkündigen. Dies bezieht sich auf den Ruf zum Opfer im Evangeliumszeitalter in der Nachfolge Jesu. Wenn wir diesen Zug des göttlichen Planes erläutern, sollten wir denjenigen, welche bereit sind, ihre Leiber als „lebendige Opfer“ darzustellen, versichern, dass sie Gott „heilig und wohlgefällig“ sein werden. (Römer 12:1) Jesus, unser Haupt und Vorbild, nahm diesen Teil des Evangeliums in seine Botschaft mit auf, indem er seine Jünger einlud, sich selbst zu verleugnen, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen. Er wusste, dass ihr Opfer von Pfingsten an „annehmbar“ sein würde.
Zum Auftrag des Heiligen Geistes gehört es auch, „den Tag der Rache unseres Gottes“ zu verkündigen und „zu trösten alle Trauernden“. Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ist viel vom „Tag der Vergeltung“ die Rede. Der Apostel Paulus beschreibt ihn als den „Tag des Herrn“, an welchem die Nationen „Frieden und Sicherheit“ sagen, aber ein „plötzliches Verderben“ über sie kommt „wie die Geburtswehen über die Schwangere“. (1. Thessalonicher 5:1-4) Daniel sagte voraus, dass es „eine Zeit der Drangsal“ sein wird, „dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht“, und Jesus zitierte Daniel, um diese Zeit als „große Drangsal“ zu beschreiben. (Daniel 12:1; Matthäus 24:21-22)
Es ist dieser Tag der Rache Gottes an der Welt Satans, der das gegenwärtige Zeitalter abschließt. Nach ihm wird die völlige Offenbarung des Messianischen Königreiches kommen, durch welches alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Ohne Zweifel leben wir mitten in diesem Tag der Vergeltung. Diese Tatsache erklärt, warum es seit 1914 eine fast ununterbrochene „Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit“ gibt und warum die Welt mit Furcht erfüllt ist. (Lukas 21:25-28) Jesus sagte, es werde eine Zeit kommen, in der „alle Stämme des Landes wehklagen“ wegen der schweren Drangsal, die über sie kommt. (Matthäus 24:30)
Es ist bemerkenswert, dass Jesus, als er den Auftrag des Heiligen Geistes für seinen Dienst zitierte und darauf hinwies, dass er auf ihn zutraf, den „Tag der Rache unseres Gottes“ nicht mit einbezog. Er verstand richtig, dass dieser Tag der Vergeltung noch in der Zukunft lag und dass es eine falsche Anwendung der Heiligen Schrift gewesen wäre, zu verkündigen, dass er zu seiner Zeit über die Nationen kommen würde. Aber da die Salbung, die er empfangen hat, auf alle Glieder seines Leibes hinabreicht, und da die Letzten von ihnen jetzt in dieser Zeit der Drangsal leben, sind sie beauftragt, die Tatsachen darüber zu verkündigen.
Das heißt aber nicht, dass die Gesalbten über die Welt Rache aussprechen sollten. Das ist allein das Hoheitsrecht des Herrn. Unser Auftrag besteht lediglich darin, die Bedeutung dieser Zeit der großen Bedrängnis der Nationen zu verkünden und zu erklären, dass eine Welt oder eine Gesellschaftsordnung wegen ihrer Sünde und Selbstsucht vernichtet und dass an ihrer Stelle das Messianische Königreich aufgerichtet wird. Es ist bezeichnend, dass der Auftrag, den Tag der Rache zu verkündigen, mit dem Auftrag verbunden ist, „alle Trauernden zu trösten“. Die ganze Welt trauert wegen dieser Zeit der großen Drangsal, und eine richtige Erklärung dessen, was in der Welt geschieht, ist ein großer Trost für diejenigen, die an die Verheißungen Gottes glauben.
Jesus sagte über unsere Zeit, dass die Herzen der Menschen verschmachten werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen. (Lukas 21:26) Ein anderer Text aus dem Alten Testament über die „Salbung“ lautet: „Sagt zu denen, die ein ängstliches Herz haben: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, [da ist] euer Gott, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten.“ (Jesaja 35,4) Auch hier wird darauf hingewiesen, dass die Verkündigung vom Tag der Rache im Wesentlichen bedeutet, denen, die ein hörendes Ohr haben, zu erklären, dass die gegenwärtige Drangsal in der Welt, die weltweite Bedrängnis, Besorgnis und Furcht darauf zurückzuführen sind, dass der Herr „mit Rache“ gekommen ist, dass sein Ziel aber nicht Rachsucht ist, denn er „selbst kommt und wird euch retten“. So können wir denen, die zuhören wollen, sagen: Fürchtet euch nicht, denn das Reich Christi ist im Begriff, zum Segen der ganzen Menschheit offenbart zu werden, und in diesem Reich „werden alle Enden der Erde die Rettung unseres Gottes sehen“. (Jesaja 52:10)
Trauernde in Zion
Der auf unseren Text folgende Vers, Jesaja 61:3, erwähnt einen weiteren Teil unseres Dienstes im Auftrag des Heiligen Geistes. Es geht um die Tröstung der Trauernden in Zion, „damit sie Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des HERRN, damit er sich durch sie verherrlicht“. „Zion“ ist einer der symbolischen Namen, die die Heilige Schrift der geistigen Phase des Königreiches Christi gibt, und er wird oft auf das Volk des Herrn angewandt, das jetzt auf das Königreich zubereitet wird. Sie sind die Zions-Klasse. Der Weg des Opfers, den sie gehen, ist schmal und beschwerlich. Sie werden von der Welt mit finsteren Blicken betrachtet, von den nominellen Christen verfolgt und von ihren Freunden geächtet. Viele sind zeitweise entmutigt und brauchen Ermutigung, und jeder in dem Leib ist durch den Heiligen Geist beauftragt, auf diejenigen Acht zu geben, die besondere Hilfe brauchen, und ihnen jede mögliche Unterstützung zu geben.
Beispiele dafür finden wir im Neuen Testament. In Galater 6:9 lesen wir: „Lasst uns aber im Gutes tun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.“ Und in Hebräer 12:3 heißt es: „Betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, auf dass ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet.“ Und dann haben wir die zeitgemäße Ermahnung des Apostels Jakobus, einen Text „der Salbung“, der uns ermahnt, die Trauernden in Zion zu trösten: „Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen [den Müden, dasselbe griechische Wort, das in Hebräer 12:3 mit „ermüdet“ übersetzt wird], und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.“ (Jakobus 5:14-15)
Jakobus sagt: „Der Herr wird ihn aufrichten“. In Jesaja 61:3 heißt es, dass diejenigen, denen „Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes“ gegeben wird, „Terebinthen der Gerechtigkeit, die Pflanzung des HERRN“ genannt werden. Mit anderen Worten: Wir sind beauftragt, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um denen zu helfen, die trauern, die müde sind im Gutes tun, oder die in irgendeiner Weise geistig krank sind. Und wo das Herz richtig steht, wird der Herr Kraft geben, damit das „Lahme“ nicht vom Weg abkommt, sondern „die Pflanzung des HERRN zu seiner Verherrlichung“ bleiben wird. (Hebräer 12:13)
Alle „Leibes“-Glieder gesalbt
Die Salbung mit dem Heiligen Geist der Wahrheit, die auf Jesus herabgekommen ist, schließt, da sie auf die Glieder seines Leibes herabreicht, alle ein, die zu diesem Leib gehören. Die Fähigkeiten, das Evangelium vom Reich Gottes zu verkündigen, können unterschiedlich sein und sind es auch. Aber jeder soll treu und eifrig gemäß seinen Fähigkeiten sein, die er besitzt. Die Tatsache, dass alle Glieder desselben Leibes sind, legt eine Zusammenarbeit nahe, so wie die verschiedenen Teile eines natürlichen Körpers unter der Leitung des Hauptes harmonisch zusammenwirken.
Im ersten Korintherbrief, Kapitel 12, und im Epheserbrief, Kapitel 4, erklärt Paulus, dass der Herr für einige Glieder des Leibes besondere Dienste vorgesehen hat. Es gibt Apostel, Propheten [öffentliche Ausleger], Hirten, Lehrer, Evangelisten usw. Nicht alle sind gesalbt, um in diesen Stellungen zu dienen. Außer den Aposteln und den Dienern der „sieben Versammlungen“ in Offenbarung, Kapitel 2 und 3 werden diese besonderen Diener durch die Stimmabgabe seines Volkes in den örtlichen Gruppen und Versammlungen durch den Herrn gewählt. Aber um die Zustimmung des Herrn zu erhalten, müssen sie die Eigenschaften aufweisen, die durch den Heiligen Geist der Wahrheit in dem geschriebenen Wort dargelegt sind. Diese werden durch den Heiligen Geist in 1. Timotheus 3:1-13 und Titus 1:7-9 berichtet.
Zukünftiger Dienst
In Hebräer 1:9 heißt es, dass Jesus gesalbt wurde „mit Freudenöl [Sinnbild des Heiligen Geistes] vor deinen Gefährten“, d.h. zu einer Stellung der Ehre und des Dienstes über Engel, Fürstentümer und Gewalten. Wie wir bereits bemerkt haben, weist dies darauf hin, dass die Salbung durch den Heiligen Geist auf das Wirken Christi und seiner Herauswahl in die Herrlichkeit hinüberreicht, wenn sie gemeinsam als Könige und Priester herrschen werden, um die Welt durch die Einrichtungen des Königreiches mit Frieden, Gesundheit, Leben und Freude zu segnen. Das bedeutet, dass alle Texte der Bibel, und es gibt viele davon, die den Treuen die Gewissheit geben, dass sie, wenn sie mit Christus leiden, mit ihm herrschen werden, Texte über die „Salbung“ sind, in denen der Heilige Geist der Wahrheit deutlich macht, dass wir zu einer herrlichen Teilhaberschaft mit dem Himmlischen Vater und mit seinem geliebten Sohn eingeladen sind. Dies ist eine Teilhaberschaft an seinem großen Projekt der Wiederherstellung.
Einer dieser Texte über die „Salbung“, die sich auf das zukünftige Werk beziehen, zu dem alle Treuen bestimmt sind, ist Jesaja 49:8-9. In 2. Korinther 6:1-2 zitiert Paulus Vers 8 und wendet ihn auf diejenigen an, die in Christus sind. Die Verse 8 und 9 lauten zusammen: „So spricht der HERR: Zur Zeit der Annehmung habe ich dich erhört [das ist das „Jahr der Annehmung“, von dem in unserem Text die Rede ist], und am Tage des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes, um das Land aufzurichten, um die verwüsteten Erbteile auszuteilen, um den Gefangenen zu sagen: Gehet hinaus! Zu denen, die in Finsternis sind: Kommet ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden und auf allen kahlen Höhlen wird ihre Weide sein.“
In dieser wunderbaren Schriftstelle, welche der Herr durch seinen Heiligen Geist in sein Wort hineingelegt hat, wird uns nicht nur die Gewissheit gegeben, dass der Herr seinem Volk in dieser Zeit, in der es auf die Herrlichkeit des Königreiches vorbereitet wird, beistehen und es bewahren wird, sondern er es auch dazu autorisiert, „die Erde aufzurichten, um die verwüsteten Erbteile auszuteilen“. Das ursprüngliche Erbteil des Menschen war es, auf der Erde zu leben und über sie zu herrschen. Durch die Sünde hat er sowohl das Leben als auch die Herrschaft verloren. Sein Erbteil wurde verwüstet. Doch zu den Würdigen des nächsten Zeitalters wird der Herr sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das für euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.“ (Matthäus 25:34) Die Salbung der Glieder des Leibes Christi autorisiert sie dazu, mit ihm daran teilzuhaben, diese Einladung an die Klasse der „Schafe“ während der „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“ ergehen zu lassen.
Wir sind auch gesalbt, zu den Gefangenen des Todes zu sagen: „Gehet hinaus!“ Während des gegenwärtigen Zeitalters haben alle Gesalbten das gesegnete Vorrecht zu verkündigen, dass im Zeitalter des Königreiches das große Gefängnis des Todes geöffnet wird und alle darin „Gebundenen“ freigelassen werden. Eine gesegnete Botschaft! Aber diejenigen, die sich als würdig erweisen, mit Christus zu leben und zu herrschen, wenn sein Reich vollständig aufgerichtet ist, werden mithelfen, das zu erfüllen, was sie verkündet haben, dass es eintreten wird. Sie werden dann nicht nur verkünden, dass die Toten auferstehen werden, sondern sie werden das wunderbare Vorrecht haben, den Gefangenen des Todes tatsächlich zu sagen: „Gehet hinaus! Zu denen, die in der Finsternis sind: Kommet ans Licht!“
Kein Wunder, dass der Apostel sagte, dass das „Öl“, durch das Jesus für sein hohes Amt in Herrlichkeit und im Königreich gesalbt wurde, das „Freudenöl“ war! Da wir an dieser Salbung teilhaben, wird es auch für uns Freude bedeuten, eine unaussprechliche Freude, wenn wir mit unserem Herrn daran teilhaben werden, die Tränen von den Angesichtern aller Trauernden abzuwischen durch die Beseitigung der Ursache ihrer Trauer, das heißt durch die Vernichtung der Sünde und des Todes und all der Übel, welche die ganzen Zeitalter hindurch ein sündhaftes und sterbendes Geschlecht heimgesucht haben. Welch eine herrliche Aussicht!