„Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein.“ (Sprüche 17:22)
Bedeutung des Wortes
Im Allgemeinen bezeichnet Fröhlichkeit ein Zustand höchsten Wohlbefindens, Segens, Glücks und guter Gesinnung, Seligkeit, Glückseligkeit, Frohsinn, Heiterkeit, Freude und Jubel. Fröhlichkeit verkörpert eine Geisteshaltung, die einen wahren Christen unabhängig von den Umständen begleiten sollte. Die Heilige Schrift belegt sogar einen Zusammenhang zwischen Fröhlichkeit und Gesundheit: „Ein fröhlicher Blick bringt Freude in dein Herz. Und eine gute Nachricht macht deinen Körper gesund.“ (Sprüche 15:30 – engl. „New International Reader‘s Version“)
In der medizinischen Fachwelt besteht ein breiter Konsens darüber, dass sich Fröhlichkeit positiv auf das körperliche und seelische Wohlbefinden der Menschen auswirkt. Ein Beispiel für solche Überlegungen ist das Herz, das alle Teile des Körpers mit Blut versorgt. Wenn das Herz nicht gesund ist, kann der Körper aufgrund einer unregelmäßigen Blutzufuhr an verschiedenen Krankheiten, Schmerzen und Beschwerden leiden. Viele Betroffene versuchen, ihre Ernährung zu regulieren und sich sportlich zu betätigen, um ihren Kreislauf zu verbessern. Diese Maßnahmen allein reichen jedoch oft nicht aus, um den krankhaften Zustand wesentlich zu verbessern. Es wird vermutet, dass eine der Hauptursachen für Herzprobleme Stress und ein damit einhergehender, allgemeiner Mangel an Fröhlichkeit sein könnte.
Persönliches Zeugnis
Als bei Norman Cousins, einem bekannten ehemaligen Schriftsteller und Herausgeber, eine Herzerkrankung diagnostiziert wurde, kam er zum Schluss, dass wenn Stress die Krankheit verschlimmert, Lachen möglicherweise die Schmerzen lindern würde, die er so oft hatte. Obwohl ihm seitens der behandelnden Ärzte eine geringe Lebenserwartung prognostiziert wurde, entschied er sich dafür, die Behandlung selbst in die Hand zu nehmen. Zu diesem Zweck nahm er erhebliche Mengen an Vitamin C zu sich und konsumierte zudem eine Vielzahl an alten Komödien.
Später schrieb er: „Ich machte die freudige Entdeckung, dass zehn Minuten echtes Bauchlachen eine betäubende Wirkung hatten und mir mindestens zwei Stunden schmerzfreien Schlaf gewährten. Wenn die schmerzstillende Wirkung des Lachens nachließ, schalteten wir den Filmprojektor wieder ein, und nicht selten führte das zu einem weiteren schmerzfreien Zeitraum.“ Sein Buch „Der Arzt in uns selbst“ wurde ein internationaler Bestseller. Es regte auch die Forschung über den Zusammenhang zwischen Lachen und Heilung in der medizinischen Gemeinschaft an.
Wissenschaftliche Belege
Wenn jemand lacht, fließt sauerstoffreiches Blut durch den Körper und dies verbessert die Kraft und Qualität des Blutes. Wer an einer Krankheit leidet, kann seinen Zustand oft verbessern, indem er eine fröhliche Einstellung entwickelt. Diejenigen, die nicht so sehr erkrankt sind, können Beschwerden vorbeugen, indem sie sich äußere Quellen der Fröhlichkeit ins Leben holen, wenn sie nicht von Natur aus fröhlich sind. Die Macht der positiven Suggestion wird auch als Hilfsmittel für eine gute Gesundheit und eine effektive Erziehung empfohlen.
Man beachte diese aufschlussreichen Kommentare aus der Feder eines bekannten Verfassers biblischer Werke. „Wenn es statt Sonnenschein Regen und düstere Wetteraussichten gibt, macht es die Sache nur noch schlimmer, düster über den Tag zu denken und anderen düstere Gedanken zu unterbreiten. Regentage haben sowohl für uns als auch für andere ihren Segen, und unser Verstand sollte schnell sein, diese zu bemerken und sie durch Suggestion an die Mitmenschen weiterzugeben. Die Mutter sollte der Enttäuschung des Kindes zuvorkommen, indem sie es auf den schönen Regen aufmerksam macht, den Gott vorgesehen hat, um den Blumen und Bäumen und Gräsern trinken zu geben und sie zu baden; um sie zu erfrischen, damit sie leuchtend und erfreuend sind und ihren Ertrag bringen; und er hat auch für das Vieh und für uns gesorgt, damit wir trinken und baden und sauber und glücklich sind und ihn preisen und lieben und ihm dienen.“
Christi Beispiel
Von einem höheren Standpunkt aus betrachtet, hat die Fröhlichkeit einen direkten Einfluss auf die geistige Gesundheit des geweihten Christen. Während seines irdischen Aufenthalts war Christus der Inbegriff der Fröhlichkeit, trotz der äußerst schwierigen Erfahrungen, die er bei der Erfüllung seiner Weihegelübde machen musste. Der Meister begann seinen Weg des Opfers, nachdem er sich in Erfüllung der Prophezeiung in der Taufe selbst hingegeben hatte: „Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ (Psalm 40:8,9)
Das Geheimnis des Erfolges Jesu bei der Überwindung von Widrigkeiten bestand darin, dass er Gottes Willen als den zu verfolgenden Weg fröhlich akzeptierte und sich in jeder Hinsicht als treu erwies. Er ignorierte den Hohn und die Schmach, die ihm von den Schriftgelehrten und Pharisäern, die ihn bekämpften, entgegengebracht wurden. Fröhlichkeit existiert nicht in einem Vakuum. Sie braucht eine Grundlage, und in Jesu Fall war sie, wie vom Psalmisten prophezeit, darauf zurückzuführen, dass er Gottes Gesetz, seinen Plan und seine Absichten in seinem Herzen trug. Diese brachten ihm Freude, als er seinen Teil dazu beitrug, sie zu erfüllen. Er war begeistert davon, einen Gott wohlgefälligen Dienst zu leisten, und erinnerte sich zweifellos an seinen vormenschlichen Zustand, von dem es heißt, dass er täglich das Wohlgefallen seines Vaters hatte. (Sprüche 8:30)
Durch die vollkommene Herzensgemeinschaft mit Gott, als er noch im Fleisch war, wusste Jesus, dass seine Gebete immer erhört wurden. Was für eine Gewissheit muss ihm das gegeben haben, dass alles gut war! Welche Freude muss er empfunden haben, als er die verheißene erhabene Verherrlichung der göttlichen Natur als Lohn für die freudige und erfolgreiche Erfüllung seines Auftrags zur Erlösung der Menschheit erfuhr. Als er noch im Fleisch war, sagte er: „Wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst.“ (Johannes 5:26)
Die göttliche Sichtweise
Die Wiederkunft Christi, die Ausrottung der Sünde und des Leids und die Errichtung seines Reiches ist Gottes Methode, um dauerhaften Frieden und Glück in der Welt zu schaffen. Die lange Herrschaft der Sünde und des Todes wird in Psalm 30:5 als eine Zeit der Finsternis bezeichnet, mit der Erklärung, dass „am Abend Weinen einkehrt, und am Morgen Jubel da ist“. Erleuchtete, gottgeweihte Christen schätzen es wert, dass der Zweck der Wiederkunft des Herrn darin besteht, das Reich des Messias zu errichten. Dennoch wartet das Reich auf Gottes Zeit, und das wird zu einer echten Prüfung ihres fröhlichen Ausharrens, in dem sie auf den Herrn schauen, um ihnen in der gegenwärtigen Zeit der Bedrängnis und des Chaos zu helfen. Darüber hinaus wird diese Prüfung, eine heitere Haltung beizubehalten, offenbar sehr persönlich. Der Nachfolger des Meisters ist, um seinen Gehorsam in der Not zu beweisen, mehr als den gewöhnlichen Härten ausgesetzt, die diejenigen erleiden müssen, die nicht im Bund mit dem Himmlischen Vater stehen.
Viele dieser Heiligen sind über mehrere Jahre hinweg an das Krankheits- und Schmerzensbett gefesselt. Es ist eine schwere Prüfung für ihr Durchhaltevermögen, geduldig auf den Herrn zu warten, während sie solch schwierige Erfahrungen durchmachen. Es ist natürlich immer wahr, dass Gott Kraft für jede Zeit der Not schenkt, aber das bedeutet nicht, dass solche Menschen notwendigerweise vom Leiden befreit werden. Es bedeutet lediglich, dass er ihnen hilft, es zu ertragen (1. Korinther 10:13). Im Verhältnis zu ihrem Glauben können sie es ertragen und tun es auch, während sie auf die Aufrichtung des Reiches Gottes hinblicken. Dann wird sich ihre eigene Hoffnung auf Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit erfüllen, und schließlich wird es auf der ganzen Erde keinen Schmerz, kein Leid und keinen Tod mehr geben, wenn die früheren Dinge vergangen sind. (Römer 2:7; Offenbarung 21:3-5)
Es gibt auch diejenigen, die aufgerufen sind, Kranke und Leidende zu pflegen. Auch das ist eine harte Prüfung für das fröhliche Ausharren. Doch viele aus dem Volk des Herrn haben diese Prüfungen überstanden, und zwar erfolgreich, weil die Gnade des Herrn mit ihnen war. Es ist eine harte Prüfung, wenn auch nicht so schwer, wie es bei den Kranken der Fall ist. Diejenigen, die sich um Kranke kümmern, erleiden in der Regel nicht das gleiche Maß an körperlichem Leid. Aber oft ist die emotionale und psychische Belastung für diejenigen groß, die die Verantwortung für die Pflege eines anderen Menschen tragen. Gott ist nicht ungerecht, er wird die vielen Liebesdienste dieser lieben Menschen nicht vergessen, die treu seinen Heiligen dienen und gerne ihr Leben auf diese Weise hingeben, wie er es für seinen Willen erklärt hat. (Hebräer 6:10)
Besondere Vorrechte der Geweihten
Gläubige erhalten von Gott so viele Gunsterweisungen, dass das Versäumnis, selbst in schweren Prüfungen eine Haltung der Fröhlichkeit beizubehalten, ein Beweis dafür wäre, dass wir unter unseren Vorrechten leben. Ein solcher Zustand würde sich als schädlich für unsere geistige Gesundheit erweisen. Einige dieser besonderen Gunstbezeugungen sind die Rechtfertigung, die Zeugung durch den Geist, die Kenntnis von Gottes Plan, die Nachfolge, ein umgewandelter Geist, der Zugang zu Gott im Gebet, Vergebung, Dienstmöglichkeiten, Gemeinschaft und Schutzengel. Diese Beweise der Gnade und Liebe des Vaters sollten unsere Fröhlichkeit fördern und unsere geistliche Gesundheit erhalten. Betrachten wir kurz jede dieser besonderen Segnungen unseres Himmlischen Vaters.
Die Rechtfertigung ermöglicht es uns, in dieser Zeit vor der übrigen Menschheit als Söhne vor Gott zu stehen, weil wir mit dem Mantel der Gerechtigkeit Christi bekleidet worden sind. (Jesaja 61:10) „Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt; wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.“ (Römer 8:33,34) Wie kostbar ist das Glücksgefühl, die aus der Erkenntnis erwächst, dass wir in dem Geliebten angenommen sind. (Epheser 1:6)
Die Zeugung des Geistes ist ein Unterpfand oder eine Anzahlung dafür, dass wir, wenn wir bis zum Tod treu sind, die göttliche Natur empfangen und schließlich in der Gegenwart Gottes jenseits des Vorhangs sein werden. „Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind; (…) Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird.“ (1. Korinther 2:12,14) Durch den Einfluss des Heiligen Geistes können wir die Tatsachen erkennen, die der Menschheit im Allgemeinen verborgen sind. Das ist gewiss ein Grund zur Freude. (Römer 8:14-17)
Das Wissen um Gottes Plan gibt uns die Gewissheit, dass wir in der Lage sind, zu sehen und zu erkennen, welche wunderbaren Dinge nicht nur für die Herauswahl, sondern für die gesamte Menschheit vorgesehen sind. „Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen, ihnen aber ist es nicht gegeben; (…) glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.“ (Matthäus 13:10,11,16,17) Wie dankbar sollten wir sein, wenn wir dieses Verständnis dem Gefühl der Verzweiflung gegenüberstellen, das diejenigen befällt, die vom Widersacher geblendet sind! (Johannes 8:32)
Das Vorrecht der Nachfolge, in die Fußstapfen des Meisters zu treten und schließlich mit ihm als Priester und Könige zu leben und zu regieren, wurde vor dem gegenwärtigen Evangeliumszeitalter nicht angeboten. Dieses Angebot wird bald für immer auslaufen. Wie sehr sollten wir über die Hohe Berufung und die Gelegenheit entzückt sein, Teil der kleinen Herde zu sein. (Matthäus 16:24; Lukas 12:32; 2. Timotheus 1:9)
Eine umgewandelte Gesinnung führt dazu, dass wir nicht mehr der Sünde und uns selbst dienen, sondern den Willen Gottes für unser Leben erkennen und tun. (Römer 12:2) Mit wachsendem Appetit auf die Heilige Schrift und die Anwendung ihrer Prinzipien bringen wir Frucht hervor, den Charakter unseres Herrn Jesus. Wir beobachten ihn auch bei unseren Brüdern und bereichern so unseren christlichen Lebensweg und kristallisieren unseren Charakter heraus. „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.“ (Galater 5:22,23).
Das Gebet, die Gemeinschaft mit Gott, ist eine unbeschreibliche Quelle des Trostes. Wir erleben Prüfungen und Sorgen, aber diese werden gelindert, wenn wir durch Gottes Geist und seine vorausschauende Führung gestärkt werden, was zu innerer Ruhe führt. (Johannes 15:7) Im Gebet können wir angemessen um Kraft bitten, um die Neigungen des Fleisches zu überwinden. In diesem Zusammenhang erinnert uns der Apostel Paulus: „Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen, indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus.“ (2. Korinther 1:3-5) Satan ist ein stets wachsamer, gerissener Gegner, der unser Fleisch benutzt, um gegen die Neue Schöpfung zu kämpfen. „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.“ (Epheser 6:12)
Die Gewissheit, dass Gott uns vergibt, beseitigt die Entmutigung, die uns sonst niederdrücken würde, weil wir wissen, dass wir immer wieder versagen. „Der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück.“ (Sprüche 24:16) Der Segen der Vergebung ist ein Anlass zu fortwährender Dankbarkeit für die Barmherzigkeit des Vaters, die unser geistliches Wohlbefinden steigert. (1. Johannes 1:9)
Dienstmöglichkeiten im Weinberg des Herrn geben uns ein Gefühl der Verwirklichung. Das Maß unserer Liebe zu Gott lässt sich an unserer Freude ablesen, wenn wir anderen auf verschiedene Weise helfen, sie segnen und trösten. Die Freude, die wir dabei empfinden, unseren Geschwistern zu helfen, und die Zustimmung des Vaters zu unserem Tun sind ein weiterer Beweis für unsere geistliche Gesundheit. Nicht alle Menschen im Volk des Herrn haben die gleichen Fähigkeiten zum Dienen, aber jeder sollte seine Talente und Vorrechte treu einsetzen.
Einige, die danach streben, öffentliche Diener des Meisters zu sein, verkennen vielleicht die große Freude, die diejenigen erfahren, die treu im Verborgenen dienen und deren Dienst nur von unserem Himmlischen Vater gekannt wird. Paulus schreibt: „In der Bruderliebe seid herzlich zueinander; in Ehrerbietung geht einer dem anderen voran.“ Und auch: „Durch die Liebe dient einander.“ (Römer 12:10; Galater 5:13) Der Dienst für den Herrn ist oft schwierig. Dennoch sollen wir in der Bedrängnis geduldig sein und alle Widrigkeiten, die der Herr in seiner Liebe über uns kommen lässt, freudig ertragen. (1. Johannes 3:16; 4:12)
Gemeinschaft bedeutet, dass wir eng mit dem Vater, seinem Sohn Jesus Christus und den anderen Geschwistern im Geschwisterkreis verbunden sind. Wenn wir über das Wort Gottes nachsinnen und uns über heilige Dinge unterhalten, können wir die göttliche Gegenwart in unserem Leben spüren und erkennen, dass wir auf unserem christlichen Weg nie allein sind. Diese Tatsache ist eine Quelle ständiger Ermutigung und Freude. (1. Johannes 1:3,7; Apostelgeschichte 2:42,46,47)
Schutzengel sind die unsichtbaren Boten, die uns vor dem Bösen, das uns umgibt, schützen. Diese Vorkehrung, die wir richtig zu schätzen wissen, verringert den Geist der Angst, der uns sonst überkommen könnte, wenn wir im Glauben wandeln und versuchen, Gottes Willen zu tun. Wie könnten wir unseren Himmlischen Vater nicht anbeten und preisen, der sich um unser aller Wohl sorgt? (Psalm 34:7; Matthäus 18:10; Hebräer 1:13,14)
Fröhlichkeit in Philippi ausdrücken
Zweifellos genossen Paulus und Silas alle oben genannten Vorrechte, als sie gemeinsam im Dienst des Evangeliums unterwegs waren. Die Kraft, die sie aus ihrer Beziehung zu Gott schöpften, half ihnen, in Philippi fröhlich zu sein, obwohl sie geschlagen und eingesperrt worden waren. Dies geschah, nachdem Paulus einem bösen Geist befohlen hatte, aus einer jungen Frau auszufahren, die vorgab, die Zukunft voraussagen zu können. Dadurch konnten ihre Herren nicht mehr von ihrer angeblichen Fähigkeit profitieren.
In der Erzählung heißt es: „Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und schloss ihre Füße fest in den Stock. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; die Gefangenen aber hörten ihnen zu.“ (Apostelgeschichte 16:23-25). Ihr fröhliches Verhalten in solch einer Notlage sprach zweifelsohne Bände über den hohen Grad ihrer geistlichen Gesundheit und erfüllte damit den Geist der Ermahnung: „Freut euch im Herrn allezeit!“ (Philipper 4:4)
Zusätzliche Ermutigung von Jakobus
Jakobus schrieb „Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt, da ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“ (Jakobus 1:2-4) Wir können verstehen, dass es von entscheidender Bedeutung ist, diese Eigenschaft der Fröhlichkeit zu entwickeln, wenn wir uns jetzt auf unsere Rolle im messianischen Reich vorbereiten, um die Menschheit wieder mit Gott zu versöhnen. Wenn die gefallene Menschheit aus dem Grab erweckt wird, wird jeder mit demselben Gemütszustand zurückkehren, den er vor seinem Tod besaß. Die Zusicherung für die treuen Glieder der Herauswahl ist jedoch, dass sie voll ausgerüstet sein werden, um der Menschheit auf dem Hochweg der Heiligung und zurück zur Vollkommenheit zu helfen. (Jesaja 35:8-10) Dies wird eine große Quelle der Freude für uns jenseits des Vorhangs sein, wenn wir mit Christus das Werk der Verwirklichung von Gottes ewigem Plan für seine irdischen Kinder vollbringen.
Während der Zeit des Gerichts im Messianischen Reich wird die Menschheit allmählich aus dem Grab zurückkehren. Es wird eine große Erziehungsarbeit nötig sein, um sie auf dem Hochweg der Heiligung zu begleiten und sie auf die Prüfung ihrer Treue zur Gerechtigkeit während der „kurzen Zeit“ am Ende des Reiches vorzubereiten. (Offenbarung 20:3) Diese Zeit des Gerichtstages wird von einer unnachgiebigen Herrschaft der Gerechtigkeit geprägt sein, aber es wird auch eine Zeit sein, in der die Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit gemildert wird, um jedem, der willens ist, zu helfen, vom „Wasser des Lebens umsonst zu trinken.“ (Offenbarung 22:17)
Glaube und Fröhlichkeit
Die Heilige Schrift legt großen Wert auf das Thema Glaube. In Hebräer 11:6 heißt es: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm [Gott] wohlzugefallen.“ Petrus sagt uns, dass wir, wenn wir unserem Glauben bestimmte Charaktereigenschaften hinzufügen, uneingeschränkten Zugang zum ewigen Reich unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus haben werden und dass wir niemals fallen werden. (2. Petrus 1:5-11) Wie könnte man die Sanftmut, d. h. die freudige Ergebung in den göttlichen Willen, entwickeln, wenn man nicht über einen starken Glauben verfügte? In alttestamentlicher Zeit forderte Gott zum Beispiel Abraham auf, Isaak zu opfern, wozu Abraham sich gehorsam bereit erklärte und damit seinen Glauben und sein Vertrauen in Gott bezeugte. Der Himmlische Vater erlaubte Abraham nicht, Isaak tatsächlich zu opfern. Stattdessen ließ Gott ein männliches Lamm an seiner Stelle auf den Altar legen. (1. Mose 22:1-13) In diesem Zusammenhang wird Jesus später in der Bibel als das „Lamm Gottes“ bezeichnet. Er gab sein Leben, damit Adam und seine Nachkommen – die gesamte Menschheit – von der „Sünde der Welt“ befreit werden und die Möglichkeit haben, zu glauben und ewig zu leben. (Johannes 1:29)
Die wahren Nachfolger Jesu, die mit ihm den Glaubenssamen Abrahams bilden, geben ebenfalls ihr Leben als Opfer hin. (Galater 3:16,26-29) Das ist die Bedingung, unter der sie für würdig befunden werden, mit Jesus an dem zukünftigen Werk der Segnung „aller Geschlechter der Erde“ teilzuhaben. (Offenbarung 14:1,4; Apostelgeschichte 3:25,26) Wie könnten Geduld und freudiges Ausharren in einem Leben des Opferns unter solchen Umständen gepflegt werden, ohne eine starke geistige Überzeugung, dass dies Eigenschaften sind, die der Herr von uns erwartet? Wie wahr ist es dann, dass „der Glaube aber eine Verwirklichung dessen ist, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11:1).
Schlussgedanken
Die Aufrechterhaltung der Fröhlichkeit ist eine Hilfe für eine gute geistige Gesundheit. Sie ist ein wichtiger Aspekt unseres christlichen Lebens, wenn wir unserer Berufung treu bleiben wollen. Während wir versuchen, jede Tendenz zur Entmutigung zu überwinden, lasst uns wachsam sein in Bezug auf unser Gebetsleben, uns Treue bewahren, was die Zusammenkünfte mit unseren Geschwistern angeht, und unsere Gelübde der Weihung erfüllen. Lasst uns auch die vielen wunderbaren Verheißungen Gottes, die in der Heiligen Schrift zu finden sind, für uns in Anspruch nehmen und allen, die ein offenes Ohr haben, wiederholen. Das wird uns nicht nur helfen, jetzt die Fröhlichkeit zu bewahren, sondern wenn wir in all diesen Dingen treu sind, werden wir die Freude haben, an dem Werk teilzuhaben, der Menschheit zu der Vollkommenheit zu verhelfen, die in Eden verloren ging.
Lasst uns durch die Worte des Meisters ermutigt werden, der uns versicherte, dass wir mehr als nur Überwinder sein können: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16:33)