Dies erwäget

Wie die Neue Schöpfung das Gesetz erfüllt

In seinem Brief an die Römer geht Paulus in seiner Argumentation sehr weit zurück und stellt einen logischen Zusammenhang her zwischen der Sühnung der Sünden und der Stellung eines Christen. In den ersten beiden Kapiteln zeigt er, wie die Sünde in die Welt kam, und warum manche Menschen größere Fehler hatten als andere. Aber wenn manche degenerierter als andere sind, beweist dies nicht, daß der Mensch vom Affen abstammt, sondern daß Teile des Menschengeschlechts auf ihrem üblen Weg schneller als andere abwärts gingen. Dann fährt der Apostel fort: „Wenn du aber ein Jude genannt wirst, … der du dich des Gesetzes rühmst?” – Römer 2:17 und 23 – und erinnert daran, daß Gott den Juden Sein Gesetz gegeben hat und nicht denen aus den Nationen, so daß nur ein Jude Seinen Segen oder Seinen Fluch erhalten wird. Aber der Jude dachte, daß das Gesetz etwas war, durch das er gerechtfertigt werden konnte. So strauchelte er. Der Apostel wollte dem Juden erklären, daß durch gesetzmäßiges Tun kein Fleisch in Gottes Augen gerechtgemacht werden konnte. Die Juden trachteten nach ewigem Leben. Durch den Gesetzesbund wurde ihnen dieses ewige Leben angeboten, wenn sie dem Gesetz gehorchen würden. Doch sie stellten fest, daß sie nicht imstande waren, dem göttlichen Gesetz nachzukommen, und daß der Gesetzesbund ihnen daher nichts nützte, denn er brachte ihnen Tod anstatt Leben. Kein unvollkommener Mensch kann Gottes Gesetz einhalten.

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Gesetzesgerechtigkeit und Glaubensgerechtigkeit

„Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.”

Römer 4:13 (Schlachter-Übersetzung)

Geweihte Gläubige sind während dieses Evangelium-Zeitalters nicht unter dem Gesetzesbund entwickelt worden – weder unter dem alten Mosaischen Gesetzesbund, noch unter dem verheißenen Neuen Bund. Dennoch werden die Fußstapfennachfolger Christi an dem göttlichen Gesetzesstandard gemessen, wie auch der Apostel Paulus erklärt, „damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.” – Römer 8:4

Die Juden konnten unter dem Gesetzesbund nicht gerechtfertigt werden – das heißt, nicht gerecht gemacht werden – weil sie jenes Gesetz nicht buchstäblich halten konnten. Zusätzlich besaß Mose, der Mittler des Gesetzesbundes, kein Verdienst oder keine Gnade, die er dem Volk hätte erweisen können, welche sie gegenüber dem Buchstaben des Gesetzes hätten entschuldigen und den Geist des Gesetzes zu ihrer Rechtfertigung hätten verfügbar machen können.

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Das Strafen der Werke der Finsternis

„Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmer der Rauschtrank, und jeder, der davon taumelt, ist unweise.”

Sprüche 20:1

Die Begriffe „Licht” und „Finsternis” werden in sinnbildlicher Weise zur Bezeichnung von Wahrheit und Unwahrheit oder von Gerechtigkeit und Sünde gebraucht. So sagt beispielsweise der Apostel Johannes: „Dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist.” – 1.Johannes 1:5 Und unser Herr selbst sagt: „Ich bin das Licht der Welt”; lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmel ist, verherrlichen.” – Johannes 8:12 und Matthäus 5:16

Im Gegensatz dazu wird Satan als der „Fürst der Finsternis” bezeichnet, während seine Herrschaft der Ungerechtigkeit als das „Reich der Finsternis” und diejenigen, die unter seinem Einfluß stehen, als die „Kinder der Finsternis” bezeichnet werden. Und böse Werke, die dem Herrn und der Gerechtigkeit zuwider sind, werden „Werke der Finsternis” genannt. Dadurch, daß unsere ersten Eltern sündigten, verloren sie die Gemeinschaft mit Gott; und infolge ihres Ungehorsams wurden sie Kinder des Widersachers. Als Jesus auf Erden wandelte, sagte er zu denen, die ihm widersprachen: „Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.” – Johannes 8:44

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Ruhe inmitten der Stürme

„Schafft er Ruhe, wer will beunruhigen?”

Hiob 34:29

Elihu, der Sprecher dieser Worte, war ein junger Mann, der in den Tagen Hiobs, vermutlich zur Zeit Abrahams, lebte. Er war einer der vier Freunde Hiobs, die ihn in seinen Drangsalen besuchten, um ihn zu trösten. Da er der jüngste von allen war, zögerte er, so offen zu sprechen, wie die drei anderen Freunde Hiobs es taten. Er hatte sie sprechen gehört und wahrgenommen, wo sie Fehler gemacht hatten.

Die Tatsache, daß gewisse Worte in der Bibel stehen, bedeutet noch nicht, daß die Worte auch unbedingt von Gott eingegeben oder auch nur wahr sein müssen. Wir erinnern uns an ein Gespräch, bei dem der Gesprächspartner schließlich eine Schriftstelle anführte, die mit allen anderen Schriftstellen im Widerspruch zu stehen schien. Wir sagten: „Wir möchten doch wissen, ob das wirklich Gottes Wort ist.” Unser Gesprächspartner schaute in der Bibel nach und stellte fest, daß die Schriftstelle im Zusammenhang lautete: „Und der Teufel sagte: … .”. Es gibt gewiß keinen Grund, den Teufel für inspiriert zu halten oder zu glauben, daß die Worte des Teufels inspiriert seien.

Die Worte Elihus sind in gleichem Maße weise wie die Worte, die von den anderen Tröstern Hiobs gesprochen wurden, vermutlich sogar weiser. Aber so weit wir sie beurteilen können, enthalten sie nur menschliche Weisheit. Indem Elihu die Frage stellte: „Wenn Er Ruhe schafft, wer will beunruhigen?” versuchte er, der Kritik an Hiob ein Ende zu machen. Er war ein Feind jeder übertriebenen Behauptung und konnte weder mit Hiob noch mit seinen anderen Freunden übereinstimmen. Hiobs drei Freunde hatten darzulegen versucht, daß Hiob etwas sehr Böses getan haben müsse, und daß als Folge davon seine Kamele und seine Rinder, ja alles was er sein Eigen nannte, sein ganzes Besitztum, so wie auch seine Kinder, vernichtet worden seien. Hiob hatte seine zehn Kinder verloren und verlor nun auch noch die Liebe seines Weibes. In diesem Augenblick versuchten nun auch noch seine Tröster ihm das Geständnis abzunötigen, daß er irgendein großes Verbrechen begangen habe, und daß Gott ihm deshalb zürne. Aber Hiob bestand darauf, daß er sein Bestes getan habe. Er bemühte sich, darzulegen, daß er zwar nicht vollkommen aber doch bestrebt gewesen sei, ein Gott wohlgefälliges, gerechtes und ehrbares Leben zu führen.

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