Dies erwäget

„… auf das niemand Deine Krone nehme”

„Ich komme bald; halte fest, was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme.” – Offenbarung 3:11

Unser Leittext hat eine Prophetie von Jesus selbst zum Gegenstand. Bei der Darstellung der sieben Entwicklungsstufen seiner Kirche sprach der Meister eine davon mit diesen Worten an. Nichtsdestoweniger sind sie für alle Versammlungen in jeder Zeit der passende Rat. So können wir jetzt genauso wie die speziell angesprochenen Geschwister belehrende Hinweise in unserem Leittext finden.

Er lehrt uns, wie die ganze Bibel, daß es für die Herrschaft von Sünde und Tod kein anderes Heilmittel gibt als das von Gott bereitgestellte, das beim zweiten Kommen des Erlösers zur Anwendung kommt, wenn er sein Reich aufrichtet. Die Zwischenzeit, der scheinbare Verzug für die Erfüllung unseres Gebetes „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden” bedeutet nicht etwa Gleichgültigkeit seitens des Vaters oder des Erlösers der Welt angesichts der schrecklichen Herrschaft von Sünde und Tod. Es ist indessen ein Zeichen von großer Ruhe auf Gottes und des Herrn Seite. Es zeigt, daß Gottes Plan wirkt, und daß er schließlich für die ganze Welt Segen bedeutet, den Segen, den Gott von den Tagen Abrahams an verheißen hat, den Segen für alle Geschlechter der Erde.

Von Anfang an hat Gott weise vorausgesehen, wie die sechs Tausendjahrtage der Herrschaft von Sünde und Tod in der Aussicht auf die Macht, die das Reich des Messias entfalten soll, zugelassen werden können. Es wird umfassend imstande sein, gestützt auf die göttliche Macht, Sünde, Leid, Schmerz und Tod, alles was die Menschheit quält, zu besiegen. Die vom Vater vorgesehene Zeit von tausend Jahren wird dazu reichlich bemessen sein. Und wenn die Kirche aus der Welt gesammelt sein wird als die Braut, die Frau des Lammes und Miterbin in seinem Reich, wird für das Werk der Wiederherstellung, der Heilung, der Aufrichtung, der Erneuerung der Menschheit alles bereit sein. Die Willigen und Gehorsamen werden in das Bild und die Wesensgleichheit mit dem Schöpfer zurückgebracht werden, zu den Eigenschaften, die durch Adams Sünde verlorengegangen sind, und die durch den freiwilligen Gehorsam Christi sogar bis zum Tod, dem schmachvollen Tod am Kreuz, zurückgewonnen wurden.

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Das geprüfte und erprobte Volk

„Jahwe, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr Jahwe, euren Gott, liebet mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele.”- 5. Mose 13:3

Gott war mit den Kindern Israel in einen Vertrag eingetreten gemäß der ihrem Vater Abraham gemachten Zusage. Vierhundertdreißig Jahre nach seinem Bund mit Abraham hatte Gott Israel aus Ägypten herausgerufen, aus seinem Haus der Knechtschaft, und hatte es in der Wüste zu einem Volk gemacht. Er hatte ihnen vorgeschlagen, daß Er es, wenn sie Sein Gesetz und Seine Gebote halten würden, zu einem großen Volk machen würde, größer als alle Nationen der Erde. Sie waren in diesen Vertrag mit dem Herrn eingetreten und hatten bekundet, daß sie dieses Angebot Gottes annehmen und die Gelegenheit ergreifen würden, die göttlichen Segnungen schließlich an die ganze Menschheit weiterzuleiten. Jetzt aber war Israel im Begriff, den Jordan zu überqueren und in das Land der Verheißung einzutreten. Bevor Moses von ihnen schied, erklärte er ihnen, daß es nicht ausreichte, die Bedingungen des Vertrages zu erfüllen, um Gottes Volk zu werden, sondern Gott würde sie prüfen und sie Erprobungen aussetzen.

Warum sollte Gott sie prüfen? Als Volk hatten sie unter der Führung des von Gott bestimmten Dieners Ägypten verlassen. Sie waren durchs Rote Meer gezogen und hatten ihren Befreiungslobpreis gesungen. Sie waren vierzig Jahre durch die Wüste gewandert. Sie waren mit dem Wasser aus dem geschlagenen Felsen erfrischt und mit dem Himmelsbrot ernährt worden. Gott wußte alles über sie, als Er sie zu Seinem Volk machte. Was konnte Er darüber hinaus noch verlangen?

Halt! Ihre Väter hatten sich aber gegen Gott aufgelehnt und waren durch ihre Sünde in der Wüste umgekommen, weil sie gegen Ihn, dem sie sich zum Dienst verpflichtet hatten, aufbegehrt hatten. Da erklärte ihnen Moses, daß Gott sie prüfen wollte, wie weit nun sie als deren Kinder den Vertrag zu halten bereit wären. Er sagte: Ihr seid in diese Übereinkunft eingetreten, die Gott mit euren Vätern gemacht hat. Ihr habt die heilige Verpflichtung auf euch genommen Gottes Diener zu sein. Seid ihr jetzt bereit, der Maßgabe eurer Übereinkunft nachzukommen? „Jahwe, euer Gott, prüft, um zu erkennen, ob ihr Jahwe, euren Gott, liebet mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele.” – 5. Mose 13:3

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Gottes unermeßliche Weisheit und Seine Barmherzigkeit

„Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anders sein als Leben aus den Toten? Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.” – Römer 11:15 und 16

Das jüdische Volk war vorbildlich mit Gott versöhnt und wurde so zu einem besonderen Volk. Alle Seine Verheißungen gehörten ihnen; den Nationen wurden nie solche Verheißungen gemacht. Das Verhältnis des Juden zu Gott war durch ihren Bund bestimmt. Aber nach 1845 Jahren in Seiner Gunst erwies die Verwerfung des Messias ihre Unwürdigkeit, und ihre besonderen Vorrechte endeten. Während der Zeit der Erprobung stellte sich ihr Verhalten als mangelhaft heraus, und sie wurden ihrer Blindheit und der Zerrüttung anheimgegeben, bis ihr „Doppeltes”, nämlich 1845 Jahre Ungnade, abgelaufen sein würde.

Jedoch nicht allen wurde die Gnade entzogen. Ein treuer Überrest wurde in die Evangeliumsherde aufgenommen, während alle übrigen „geschleppt und gerupft” – Jesaja 18:2 – wurden. Dieser treue Überrest bildete die Klasse der Erstlingsfrüchte der Kirche Christi. Danach sandte der Herr Seine Botschaft in die ganze Welt; alle Nationen bekamen die gleiche Chance. Das heißt nicht, daß jeder einzelne jedes Volkes diese Gelegenheit bekam, sondern daß der Herr da und dort einen für Seine Ziele geeigneten Menschen ausgewählt hat, der freudig auf die Botschaft angesprochen hat, der nach Gerechtigkeit hungerte und dürstete und ein hörendes Ohr hatte. Gott schenkte ihnen die Botschaft von der Versöhnung und sandte sie aus, diese frohe Botschaft anderen gleich gesonnenen Menschen zu verkündigen.

Alle, die daran glaubten, wurden durch den Tod Seines Sohnes mit Gott versöhnt. Sie waren eine Gemeinde von Opferern und legten freudig ihr Leben nieder als Nachfolger in den Fußstapfen des Meisters. Die Botschaft dieser großen Errettung und ihre Weitergabe hat die ganzen Jahre dieses Zeitalters nicht aufgehört, und der eine oder andere aus jedem Volk hat aufgemerkt und ist ein Glied des Leibes Christi geworden. Dies hätte nicht geschehen können, wenn sich die Juden als Nation nicht als untreu erwiesen hätten und aus der Gnade herausgenommen worden wären. Die Gläubigen aus den Nationen wußten dies. Sie sahen, daß die Gnade Gottes und Sein Segen sich ihnen dann zugewendet hat, als sie von den Juden genommen wurde.

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Nach der Ordnung Melchisedeks

„Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks‘.” – Psalm 110:4 Ein Priester ist im einzig wahren Sinn ein Mittler zwischen Gott und gefallenen Schöpfungen, dessen Aufgabe es ist, zu vermitteln, wiederherzustellen und Harmonie zu schaffen. Um dieses Werk zu vollbringen, muß der Mittler jemand sein, der für beide Parteien annehmbar ist, sonst kann das Werk der Versöhnung nicht durchgeführt werden. Das Amt des Priesters oder Mittlers zwischen Gott und Menschen ist, ein ganzes Geschlecht zum Tode verurteilter und schon gestorbener oder sterbender Wesen zur Vollkommenheit wiederherzustellen und zur Harmonie mit Gott. Daher muß dieser Priester „mächtig sein, zu erretten”. – Psalm 89:20 Er muß das Recht und die Macht haben, die Toten ins Leben zurückzurufen und die Fähigkeit besitzen, zu unterweisen und zu erziehen und so jeden Willigen zu dem Zustand zurückzubringen, aus dem Adam und durch ihn (mehr …)