Des Christen Leben und Lehre

Gottes Wort studieren und anwenden

„Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ‚ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen‘.“  (Matthäus 11:29)

Aller Wahrscheinlichkeit nach würden wenige, rational denkende Menschen den biblischen Rat nicht zu schätzen wissen: „Die Hauptsache ist Weisheit! Erwirb dir Weisheit, ja, mit allem, was du hast, erwirb dir Verständnis!“ (Sprüche 4:7 – Übersetzung: Das Buch) Das Wörterbuch definiert Weisheit als die Fähigkeit, ein hohes Maß an Wissen wahrhaftig und richtig zu beurteilen. Verständnis wird als die Summe der geistigen Kräfte beschrieben, mit denen Wissen erworben, behalten und erweitert wird; die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.

Obwohl es zwischen den Begriffen Weisheit und Verständnis einen kleinen Unterschied gibt, ist der Erwerb von Weisheit und Verständnis mit einem sorgfältigen Studium verbunden. Der Erfolg in praktisch jedem weltlichen Tätigkeitsbereich hängt weitgehend davon ab, wie sehr man sich dem Studium widmet. Für den Christen ist das Studium ein wichtiger Bestandteil, um der Ermahnung des Meisters zu folgen: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“ (Matthäus 6:33)

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Der Töpfer und der Ton

„Aber nun, HERR, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Bildner (Töpfer), und wir alle sind das Werk deiner Hände.“ (Jesaja 64:7)

Die Lektion über den Töpfer (oder Bildner) und den Ton zieht sich durch viele Bibelstellen hindurch. In diesen Wortbildern schildert Gott das besondere Interesse und die innige Beziehung, die er zu seinem Volk hat, und zeigt uns auf wunderbare Weise, wie „wir sein Werk sind“. (Epheser 2:10) Der Prophet Jesaja gibt uns in unserem Leittext den Hauptgedanken dieser Lektion, indem er prophetisch von der Beziehung der Kirche zu ihrem Himmlischen Vater spricht.

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In der Schule Christi lernen

„Gnade und Friede sei euch vermehrt in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn. Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch Herrlichkeit und Tugend.“ (2. Petrus 1:2,3)

Einleitung

Die Begriffe „Bildung“ und „Schulung“ liegen nah beieinander, doch wird es unter Christen als passender erachtet, von Schulung zu sprechen. In der Tat sind das Lernen und Einüben der im Lauf des alltäglichen Lebens erworbenen Erkenntnisse den schulischen Erfahrungen ähnlich. Dementsprechend wird in der folgenden Betrachtung das Wort „Schulung“ angewandt, wenn es der Kontext in diesem Sinne erforderlich macht.

Bildung wird im Allgemeinen mit dem Erwerb von Wissen in Verbindung gebracht, nämlich mit dem Ansammeln von vielem und genauem Wissen. Um Bildung zu erlangen, bedarf es jedoch zusätzlich der Aufnahmefähigkeit, des Feingefühls, der aufrichtigen Stellungnahme und der gewissenhaften Nutzung des empfangenen Wissens. „Wissen ist Macht“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Die menschliche Weisheit hat dies als wahr erkannt. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Schichten der menschlichen Gesellschaft und der Vorteil, den jedes Mitglied erlangen kann, steht in der Regel in engem Zusammenhang mit dem Ausmaß der Bildung des Einzelnen und der Energie, mit der sie genutzt wird.

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Die Mission in Philippi

„Als sie aber Phrygien und das Gebiet Galatiens durchzogen, wurde ihnen vom Heiligen Geist gewehrt, das Wort in [der Provinz] Asia zu verkündigen.“ (Apostelgeschichte 16:6 – Schlachter 2000)

In unserem Eröffnungsvers heißt es, dass es Apostel Paulus verwehrt wurde, das Wort Christi weiter nach Osten in Asien zu tragen. Stattdessen beauftragte ihn der Herr, das Evangelium nach Mazedonien zu bringen, wie wir in dem Vers 9 lesen: „Und es zeigte sich dem Paulus in der Nacht eine Erscheinung: Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“

Die Region Asien, die der Herr Paulus nicht betreten ließ, war damals die westlichste Provinz des heutigen asiatischen Kontinents. Mazedonien hingegen war die östlichste Provinz Europas. In Philippi, der Hauptstadt Mazedoniens, trafen die verschiedenen Formen des östlichen und westlichen Heidentums aufeinander. Daher war Philippi reif für die Einführung der Botschaft des Evangeliums. Zur Zeit des Paulus war sie der Dreh- und Angelpunkt, an dem sich östliches und westliches Denken die Waage hielten. Obwohl die Missionsarbeit im Osten fortgesetzt wurde, sollte die Einführung der Botschaft des Evangeliums in Mazedonien durch Paulus und seine Geschwister das Gleichgewicht letztlich zugunsten des Westens verschieben. Danach sollte sich das Evangelium in ganz Europa verbreiten, und von da an hatte es überall einen großen Einfluss auf die religiösen Vorstellungen. So wurden das westliche Denken und die westliche Praxis völlig umgestaltet.

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