Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Jesu Zunahme an Erkenntnis

Lesedauer: 12 Minuten

„Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen.”

Jesaja 53:11

Die Worte unseres Leittextes sprechen prophetisch über Jesus, den einzig gezeugten Sohn Gottes, und sie deuten an, daß seine Erkenntnis in einer sehr wichtigen Beziehung zu seinem Werk stand. Auch wenn er sich völlig geweiht hatte, den Willen Seines Vaters zu tun, wäre Jesus wohl nicht imstande gewesen, sich den Angriffen des Widersachers und den falschen Auslegungen der Schriften zu widersetzen, die der Widersacher benutzte, ihn vom völligen Gehorsam abzubringen. Die Erkenntnis, die unser Herr als ein vollkommener Mensch im Alter von dreißig Jahren besaß, war die seiner wunderbaren Geburt, daß Jahwe sein Vater war, und daß er in gewisser Weise viele der alttestamentlichen Verheißungen und Prophezeiungen erfüllen sollte.

Nach seiner Weihung und symbolischen Taufe im Jordan und der größeren Erkenntnis kamen Prüfungen über ihn, die der Vater zuließ, um die Loyalität Seinen Sohnes zu prüfen. Jesus war von Anfang an treu ergeben in seiner Absicht und seinen Gedanken. Wir können jedoch aus den Schriften schließen, daß letztlich die Möglichkeit bestand, daß er ohne die Erkenntnis, die ihm gegeben wurde, er nicht imstande gewesen wäre, den Verfolgungen des Weges zu begegnen.

Diese Erfahrung ist der unsrigen ähnlich. Wenn wir uns weihen, den Willen Gottes zu tun, haben wir eine hinreichende Erkenntnis für diesen Schritt. Wenn wir fortfahren, werden wir in weitere Erkenntnis geleitet, die einen Teil der Gnade Gottes ausmacht, die uns dabei zur Seite steht, unsere Berufung und Erwählung fest zu machen. Jesus sagte, daß der Heilige Geist uns „in die ganze Wahrheit leiten” und „das Kommende verkünden wird”. – Johannes 16:13 In ähnlicher Weise führte der Heilige Geist Jesus und offenbarte ihm bestimmte Dinge, welche die Vergangenheit und die Zukunft betrafen und ihm die Absichten Gottes so verdeutlichten, wie sie jetzt uns offenbar sind. Er verstand sie jedoch besser, weil seine Gedanken vollkommen waren, während unser Gedanken unvollkommen sind.

Das auf die menschliche Ebene übertragene Prinzip des Lebens

Wenn man die Frage bedenkt, wie und wann der Mensch Christus Jesus zuerst eine Wertschätzung für seinen vormenschlichen Zustand bekam, so gibt es keine direkte Offenbarung dazu. Wir sind jedoch einer Sache sicher, daß unser Herr während seines Dienstes eine klare Erkenntnis der himmlischen Dinge besaß, wie seine Worte zu verstehen geben. Er sagte zu Nikodemus: „Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage?” – Johannes 3:12 Später erklärte er gegenüber seinen Jüngern: „Wenn ihr nun den Sohn des Menschen (dahin) auffahren seht, wo er vorher war?“ – Johannes 6:62 In der Nacht, als er verraten wurde, sagte er zum Himmlischen Vater: „Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war”, mit dem er zeigte, daß er die Erkenntnis seiner vormenschliche Existens besaß. – Johannes 17:5

Im Neuen Testament wird das griechische Wort logos benutzt, um auf Jesus’ vormenschliche Existenz hinzuweisen. In diesen Fällen wird logos als „Wort” übersetzt. Der Bericht sagt, „das Wort (logos) wurde Fleisch und wohnte unter uns”, und daß „das Wort [logos] des Lebens … das bei dem Vater war, uns offenbart worden ist.” – Johannes 1:14 sowie 1. Johannes 1:1 und 2 Der Apostel Paulus erklärt uns im Weiteren, daß der vormenschliche Sohn Gottes der Mensch Christus Jesus wurde, daß er sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er den Menschen gleich geworden ist. – Philipper 2:5 – 8 Die Bibel sagt, daß er die Würde und Ehre, die er einst hatte, ablegte und „arm wurde” um unseretwillen. – 2. Korinther 8:9 Die Notwendigkeit zu diesem Vorgehen können wir in der Anordnung der Bibel erkennen, „da ja durch einen Menschen (der) Tod (kam), so auch durch einen Menschen (die) Auferstehung (der) Toten.” – 1. Korinther 15:21 Jesus kam um ein entsprechender Preis zu sein oder ein Lösegeldpreis für das Leben und die Lebensrechte des ersten vollkommenen Menschen. „Der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens.” – 1. Timotheus 2:5 und 6 sowie Hebräer 2:9

Durch die vorhergehenden Schriftstellen werden wir zu dem Verständnis geführt, daß der Lebensfunke, der vorher im Besitz des Logos in dem himmlischen Bereich war, von der geistigen Ebene zur irdischen Ebene übertragen wurde, – „niedriger als die Engel”. Der Lebensfunke oder die Identität wurde durch die Kraft Gottes auf wunderbare Weise in den Leib der Maria übertragen, die eine Jungfrau war. Das Kind, Jesus, wurde wie andere menschliche Kinder geboren, ausgenommen, daß er vollkommen war wegen des vollkommenen Keim des Lebens, von dem er als menschliches Wesen durch die Kraft Gottes gezeugt wurde. Er würde sicherlich ein ganz besonderer junger Mann sein, von größerer Weisheit als andere. Wir lesen, daß er nicht nur an Statur zunahm, sondern auch an Weisheit und Gunst bei Gott und Menschen. – Lukas 2:52 Zweifellos erkannten die Menschen, daß er unterschiedlich von anderen Menschen war. Das Ganze war erfreulich für Gott, zu dem Jesus näher kam, als er sich dem Mannesalter näherte.

Ein Sinn der Verantwortlichkeit

Als Jesus zwölf Jahre alt war, besaß er anscheinend schon eine wesentliche Erkenntnis. Er wußte wahrscheinlich von seiner Mutter, daß er auf wunderbare Weise geboren und unterschiedlich von anderen war. Ohne Zweifel kannte er auch die Erklärung seiner Mutter, daß er der „Sohn des Höchsten” sei und die Vorhersagungen, die den Messias betrafen, erfüllen sollte. – Lukas 1:32 und 33 Vielleicht begann Jesus zu dieser Zeit sich zu fragen – nicht um seine Intelligenz zu zeigen, sondern in Offenheit und in Wahrheit – ob dies die Zeit war oder nicht, seinen Dienst zu beginnen. Während er Maria und Josef auf dem Weg nach Jerusalem begleitete, um an einem der jüdischen Feste teilzunehmen, ging Jesus zum Tempel und saß inmitten der religiösen Führer der Juden und hörte ihnen zu und stellte Fragen. – Lukas 2:46 und 47 Sie müssen sich gewundert haben, daß ein Kind von zwölf Jahren über solche Dinge nachdachte. Wir können vermuten, daß ein Dialog entstand, dessen Ergebnis Jesus’ Gedanken zufriedenstellte, daß dies nicht die Zeit war, in der er seinen Dienst beginnen sollte. Er besaß diese Erkenntnis nicht durch einen intuitiven Prozeß, sondern erlangte sie durch Befragen der Schriften und jener, die sich darin bestens auskannten. So war die Entscheidung, daß sein Dienst nicht beginnen würde, bis er das Alter von dreißig Jahren erreicht haben würde.

Zufrieden mit dieser zusätzlichen Erkenntnis kehrte Jesus mit seiner Mutter und ihrem Ehemann Josef nach Nazareth zurück, und er war ihnen untertan. – Lukas 2:51 Dies war sein Zustand bis er zu Johannes an den Jordan kam. Es gibt keinen Hinweis, daß er zuvor irgendeine Lehrtätigkeit wahrgenommen hätte. Er war jemand, der lernte und nicht, der lehrte. Wir können vermuten, daß er an jedem Sabbattag zur Synagoge in Nazareth ging, um zuzuhören, wenn aus dem Alten Testament vorgelesen wurde, um darüber nachzusinnen und etwas über die göttlichen Forderungen zu erfahren, die den Messias und die wundervollen Dinge betrafen, die über ihn prophezeit wurden.

Erkenntnis im Alter von dreißig Jahren

Im Alter von dreißig Jahren muß unser Herr viel Erkenntnis gehabt haben, die Adam nicht hatte, als er geprüft wurde. Jesus hatte eine Erkenntnis was Sünde und was die Strafe für Sünde ist. Er wußte davon, daß Gott für die Erlösung der Menschheit Vorsorge traf, die durch den großen Mittler des Neuen Bundes vollendet werden sollte – einem Heiland, einem Erlöser, einem Befreier. Er kannte das göttliche Gesetz in den zehn Geboten, und er wußte, daß es für die Menschen unmöglich war, das Gesetz zu halten, während er das Gesetz halten konnte. Seine Mutter hatte ihm sicherlich von seiner wunderbaren Geburt erzählt, von der Botschaft, die von Gabriel überbracht wurde und von den Prophezeiungen von Hanna und Simeon. Diese Vielfalt in der Erkenntnis war für ihn sicherlich sehr wertvoll. Woran es Jesus offensichtlich ermangelte, war die Erkenntnis vieler Einzelheiten in den Schriften. Obwohl er den Heiligen Geist noch nicht bekommen hatte, konnte er die Schriften viel besser verstehen als die gefallenen Menschen. Der Apostel sagt jedoch: „Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist … weil es geistlich beurteilt wird.” – 1. Korinther 2:14 Es konnte nicht sein, bis Jesus vom Heiligen Geist gezeugt war, daß er ein vollständiges Verständnis der Prophezeiungen und Vorbilder des Gesetzes bekam.

Unser Herr begann nicht zu lehren, bis er vom Heiligen Geist gezeugt worden war. Kurz danach lud er seine Jünger dazu ein, ihm nachzufolgen. Sie sollten die Botschaft mit einem sehr begrenzten Verständnis verkündigen – daß das Königreich der Himmel nahe herbeigekommen war, und daß Israel versuchen sollte sich Gott zu nähern, um für dieses Königreich vorbereitet zu sein, wenn es offenbart werden würde. Die Kraft des Heiligen Geistes sollte nicht auf sie kommen bis zu Pfingsten. Zu jener Zeit wurden, wie es bei Jesus war, ihre Augen für viele Einzelheiten des Planes Gottes geöffnet, die in den Schriften enthalten waren.

Ähnlich erkennen wir jetzt, daß niemand befugt ist, ein Lehrer in der Kirche zu sein, als ein Ältester zu dienen, es sei denn, daß er völlig geweiht ist und unter die Bedingungen und Voraussetzungen gelangt ist, die zu der Zeugung mit dem Heiligen Geist notwendig sind. Offensichtlich wußte das Volk von des Herrn Weihung und Hingabe gegenüber Gott durch sein Handeln und sein Verhalten. Sie waren sich jedoch nicht seiner Salbung mit dem Heiligen Geist bewußt. Als er von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wurde, bezeugt der Bericht des Johannes, „Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm … Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.” – Johannes 1:32 und 34 Wenn die Menge diese Dinge gesehen und gehört hätte, wäre es nicht mehr nötig gewesen, daß Johannes darüber einen Bericht gegeben hätte, daß Jesus der gesalbte Sohn Gottes war.

Erleuchtung des Geistes nach der Geistzeugung

Nach seiner Taufe erkannte Jesus die große Veränderung in seiner Beziehung zu dem Vater und hinsichtlich seiner eigenen Stellung, besonders, was die geistigen Dinge betraf. Wir lesen, daß zu der Zeit, als Johannes den Heiligen Geist auf Jesus herabkommen sah, „die Himmel ihm geöffnet wurden”. – Matthäus 3:16 Mit „Himmeln” ist hier nicht gemeint, daß Jesus eine teleskopische Sicht jenseits des Firmaments gegeben wurde, sondern daß ihm die höheren Dinge des Planes Gottes geöffnet wurden – Dinge, die er als natürlicher Mensch nicht empfangen konnte.

Wir vermuten, daß unser Herr in dem Augenblick, als er mit seiner Taufe den Heiligen Geist bekam, einen Eindruck über alle besonderen Erinnerungen seiner vormenschlichen Stellung bekam, die er nicht vor seiner Geistzeugung hatte. Der Heilige Geist brachte als unsichtbare Kraft und Einfluß Gottes dem Geist Jesu offenbar eine Erinnerung der Erkenntnis, der Gedanken und Erfahrungen, die er vor seiner Fleischwerdung hatte. So wurde die Zeit der Geistzeugung und die notwendige Vorbereitung für seine fortgesetzte Zunahme an Erkenntnis der himmlischen Dinge gekennzeichnet.

Anstatt sofort den Dienst zu beginnen, auf den er dreißig Jahre lang vorbereitet wurde, ging Jesus in die Wüste und studierte die Schriften vierzig Tage lang. – Markus 1:12 und 13 Zweifellos hatte er in der Zeit der ersten dreißig Jahre seines Lebens über die Schriften meditiert und nachgedacht. Wenn er jedoch die gleiche Kraft des Verstehens vor seiner Weihung, Taufe und Geistzeugung gehabt hätte, die er danach hatte, würde er diese vierzig Tage des Studiums nicht benötigt haben, sondern hätte seinen Dienst sofort beginnen können. Es ist offensichtlich, daß all seine Jahre auf der menschlichen Ebene ihm nicht eine solche Auffassung gebracht hatte, wie er sie jetzt durch die Erleuchtung des Geistes, durch die Kraft des Heiligen Geistes, erlangte. Er begann den vollen Umfang und die völlige Wertschätzung der Mission zu erfassen, in die er eingetreten war und alles, was in den Schriften den Messias betreffend geschrieben war.

Als er nun das Gesetz und die Propheten studierte, erkannte Jesus die Bedingungen seines Opferbundes in dem Licht dieser Erleuchtung und den zuvor verborgenen Bedeutung der verschiedenen Alttestamentlichen Vorbilder und Schatten. Er begann zu erkennen, daß, wenn der Messias herrschen würde, dies aufgrund einer Kundgebung vollständiger Loyalität gegenüber Gott und der Gerechtigkeit geschehen würde. Sobald er erleuchtet war, erkannte er auch die Dinge, die das Leiden betraf, durch das er hernach den Gehorsam im vollsten Sinn, der möglich war, lernte. – Hebräer 5:8 Damit erlangte er die Erleuchtung, die für ihn so gewaltig war, wie es auch für uns eine große Erleuchtung ist, die Bedingungen und Bestimmungen unserer Berufung zu erkennen – daß wir in seinen Fußstapfen gehen müssen, wenn wir mit ihm herrschen wollen. Wie wahr ist es dann, daß die Schriften als eine erleuchtende Kraft in jenen wirken, die von Gott gelehrt sind, und nur diejenigen, die vom Heiligen Geist gezeugt sind, können die wirkliche Tiefe Seines Wortes der Wahrheit verstehen. – Johannes 17:17

Unser Herr verstand auch, daß die Worte des Psalmisten ihm galten: „Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern.” – Psalm 40:8 und 9 Er hatte sich schon vorgenommen und versprochen, alles zu tun, was in der „Rolle des Buches” geschrieben war. Nun fand er jedoch heraus, was dies wirklich bedeutete – Opfer, Leiden und Tod, sogar den Tod am Kreuz.

Weitere Erleuchtung nach der geistigen Geburt

Wir sehen, daß als Jesus von den Toten zu einem göttlichen, geistigen Wesen auferweckt worden war, ein gleich wunderbares Werk stattgefunden haben mußte. Wiederum erfuhr er eine Verwandlung der Natur. Der Eine, der vom Tod auferstanden war, war die geistgezeugte Neue Schöpfung, die nun ihre geistige Geburt erlangt und eine völlige Aufzeichnung all seiner vorhergehenden Erfahrungen der geistigen und menschlichen Ebenen besaß.

Wie erweckte dann der Vater unseren Herrn von den Toten zu einem geistigen Wesen? Und wie konnte dieses geistige Wesen auch eine Erkenntnis über die Dinge haben, die er im Fleisch erfuhr und auch der Dinge, seiner vorherigen Existenz, bevor er Fleisch wurde?

Wir antworten, daß dies unmöglich zu verstehen ist, es sei denn, daß es durch Gottes göttliche Kraft getan wurde. Was auch immer die Auswirkung gewesen sein mag, nach dem Jesus die geistige Ebene erreichte, muß sein Verständnis durch die göttliche Kraft mit den Erinnerungen an beide, sowohl seine irdischen als auch seine vormenschlichen Erfahrungen geprägt worden sein. Sonst hätten alle diese nur einen geringen, und keinen ewigen Wert gehabt.

Wir erkennen dies auch in Bezug auf die Kirche. Gegenwärtig sind wir vom Heiligen Geist Gottes gezeugt Neue Schöpfungen im Embryo-Zustand. Wenn wir treu bis in den Tod und gleich Jesus in der Ersten Auferstehung auferstanden sind, werden wir nicht unsere begrenzten fleischlichen Sinne zur Rückbesinnung benutzen müssen. Vielmehr wird uns dann durch göttliche Kraft ein vollkommenes Erinnerungsvermögen all der Erfahrungen der gegenwärtigen Zeit gegeben. Wir gelangen zu diesem Gedanken, wenn wir lesen: „So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib; es wird auferweckt ein geistlicher Leib.” – 1. Korinther 15:42 – 44 Die göttliche Kraft wird dem neuen geistigen Leib die Kenntnis aller Erfahrungen der gegenwärtigen Zeit einprägen, so daß diese nicht fruchtlos sondern nutzbringend für uns sein werden und uns besser ausstatten und befähigen werden für den göttlichen Dienst sowie für die Weiterführung des Werkes, welches mit dem Messianischen Königreich einhergeht.

Der Ausdruck des Bildes Gottes

Wenn Jesus nicht als vollkommen, loyal und treu in seiner menschlichen Vorexistenz befunden worden wäre, hätte er niemals das Vorrecht bekommen, ein Mensch zu werden, um das gefallene Geschlecht zu erlösen. Er hatte nie irgendwelche Mängel des Charakters, die hätten behoben werden müssen, daher wurden seine Prüfungen ihm als einem Mensch gegeben, um seine Loyalität und seinen Gehorsam unter den außergewöhnlichsten und ungünstigsten Bedingungen aufs Äußerste zu prüfen.

Unser Herr ist treu gewesen unter all den günstigen Bedingungen seiner vormenschlichen Existenz. Er war ebenso unter den ungünstigen Bedingungen der Leiden und Prüfungen als Mensch treu. Verherrlicht zur göttlichen Natur ist er noch treu. Wir können daraus schließen, daß seine Erfahrungen auf diesen drei Ebenen zusammengewirkt haben, seinen Charakter im höchsten Maß zu offenbaren, wie es in den Worten des Apostel Paulus ausgedrückt wird: „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.” – Hebräer 1:1 – 3