Kirche

Passende und unpassende Beurteilung von Geschwistern

„Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu retten und zu verderben vermag.” – Jakobus 4:12

In diesem Brief spricht Jakobus über das, was sich in der Kirche gezeigt hatte, daß einigen ohne ersichtlichen Grund nicht die gleiche hohe Ehre erwiesen wurde wie anderen. Dies wird besonders im zweiten Kapitel angesprochen. Einigen, die reich und einflußreich waren, wurden die hervorragendsten Sitze in ihren Versammlungen angewiesen, und sie wurden mit großer Ehrerbietung und Respekt behandelt. Anderen, die arm und demütig waren, wurden gewöhnliche Plätze gegeben, und sie wurden mit weniger Höflichkeit behandelt, als ob sie minderwertig wären. Die Geschwister wurden in einer Weise beurteilt, die im Gegensatz zu den Anordnungen des Herrn war. Der Apostel weist auf die Sünde hin, andere zu richten und daß man vom Standpunkt des Charakters den Menschen Respekt erweisen sollte. Er erklärt, daß wie es nur einen Gesetzgeber gibt, Jahwe, es auch nur einen großen Wertmaßstab gibt. Er, muß als derjenige, der den Wertmaßstab des Gesetzes festgelegt hat, der Ausführer Seines eigenen Gesetzes sein, obgleich Er verschiedene Repräsentanten dazu ernennen mag. Seine besonderen Repräsentanten sollen Christus und die mit ihm in der Herrlichkeit verbundene Kirche als Richter sein. Aber sie werden nach dem Wertmaßstab richten, der von dem großen Gesetzgeber gegeben wird, und es wird kein anderes Gesetz im Wettstreit damit zugelassen.

Da dies der Fall ist, und es eine Anordnung gibt, durch die wir als Gottes Kinder angenommen werden, wer ist derjenige, der es zu sagen unternimmt, was für ein Maß göttlicher Gunst oder Ungunst ein jeder in dieser Klasse bekommen mag? Wer kann sagen, wer im Zweiten Tod vernichtet werden wird und wer zum Leben errettet wird? Gott handelt mit einem jedem von uns persönlich, welche in Seine Familie angenommen worden sind. Daher ist die Tatsache, daß jemand so angenommen worden ist, ein Beweis, daß Gott in jener Person etwas erkannt hat, das Ihm gefallen hat. Wenn nun Er, der Gesetzgeber, bei einem etwas erkannt hat, das begünstigt einen solchen zu erwählen und ihn mit Seinem Heiligen Geist zu salben, welches Recht hat dann sonst jemand, denjenigen zu verdammen, den Gott für tauglich erkannt hat?

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„… auf das niemand Deine Krone nehme”

„Ich komme bald; halte fest, was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme.” – Offenbarung 3:11

Unser Leittext hat eine Prophetie von Jesus selbst zum Gegenstand. Bei der Darstellung der sieben Entwicklungsstufen seiner Kirche sprach der Meister eine davon mit diesen Worten an. Nichtsdestoweniger sind sie für alle Versammlungen in jeder Zeit der passende Rat. So können wir jetzt genauso wie die speziell angesprochenen Geschwister belehrende Hinweise in unserem Leittext finden.

Er lehrt uns, wie die ganze Bibel, daß es für die Herrschaft von Sünde und Tod kein anderes Heilmittel gibt als das von Gott bereitgestellte, das beim zweiten Kommen des Erlösers zur Anwendung kommt, wenn er sein Reich aufrichtet. Die Zwischenzeit, der scheinbare Verzug für die Erfüllung unseres Gebetes „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden” bedeutet nicht etwa Gleichgültigkeit seitens des Vaters oder des Erlösers der Welt angesichts der schrecklichen Herrschaft von Sünde und Tod. Es ist indessen ein Zeichen von großer Ruhe auf Gottes und des Herrn Seite. Es zeigt, daß Gottes Plan wirkt, und daß er schließlich für die ganze Welt Segen bedeutet, den Segen, den Gott von den Tagen Abrahams an verheißen hat, den Segen für alle Geschlechter der Erde.

Von Anfang an hat Gott weise vorausgesehen, wie die sechs Tausendjahrtage der Herrschaft von Sünde und Tod in der Aussicht auf die Macht, die das Reich des Messias entfalten soll, zugelassen werden können. Es wird umfassend imstande sein, gestützt auf die göttliche Macht, Sünde, Leid, Schmerz und Tod, alles was die Menschheit quält, zu besiegen. Die vom Vater vorgesehene Zeit von tausend Jahren wird dazu reichlich bemessen sein. Und wenn die Kirche aus der Welt gesammelt sein wird als die Braut, die Frau des Lammes und Miterbin in seinem Reich, wird für das Werk der Wiederherstellung, der Heilung, der Aufrichtung, der Erneuerung der Menschheit alles bereit sein. Die Willigen und Gehorsamen werden in das Bild und die Wesensgleichheit mit dem Schöpfer zurückgebracht werden, zu den Eigenschaften, die durch Adams Sünde verlorengegangen sind, und die durch den freiwilligen Gehorsam Christi sogar bis zum Tod, dem schmachvollen Tod am Kreuz, zurückgewonnen wurden.

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Frage Q115:2 (Die Kirche in der Zeit der Drangsal)

Frage von 1911: „Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden.” Zeigt dies, daß die Kirche vor der Zeit der Drangsal vollendet und zur göttlichen Natur verwandelt ist? Antwort: „Ja, und dies wurde durch die zwei Söhne Rahels illustriert. Indem Rachel ein Bild von Zion ist, können wir feststellen, daß ihr erstgeborener Sohn Josef es war, der zum Thron gelangte. Ihr zweitgeborener Sohn war Benjamin. Benjamins Name bedeutet „Sohn meiner Schmerzen” und Rahel starb bei der Geburt von Benjamin. Wir verstehen dies als Vorbild. Gott beabsichtigte, daß dies dafür ein Bild sein sollte, daß es zwei Klassen geben wird, die hier befreit werden – zwei Klassen für die geistige Ebene: die Kleine Herde, welche die Brautklasse sein wird, und dann ihnen folgend die Große-Schar-Klasse, wie sie in den Schriften bezeichnet wird, oder von einem anderen Standpunkt die törichten Jungfrauenklasse. Sie werden (mehr …)

Zwei unterschiedliche Errettungen

„Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung mißachten? Sie ist (ja), nachdem sie ihren Anfang (damit) genommen hatte, daß sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben.” – Hebräer 2:34 In der Vergangenheit haben viele diese Worte mißverstanden – eine so große Errettung – und haben gedacht, daß sie sich nur auf „Auserwählte” bezöge, auf die wenigen heiligen Nachfolger unseres großen Erlösers. Sicherlich sollte es nicht falsch verstanden werden, wenn eine engere Betrachtung des Wortes Gottes uns zeigen würde, daß, wie die Himmel höher sind als die Erde, so auch Seine Wege höher sind als die unsrigen. – Jesaja 55:9 Es sollte uns nicht überraschen, zu erkennen, daß unsere Vorväter sich im allgemeinen in beträchtlicher Finsternis befanden, hinsichtlich der allen Verstand übersteigenden „Länge und Breite und Höhe und Tiefe der Liebe Christi”. – Epheser 3:18 und 19 Es sollte (mehr …)