Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die Hölle wird vernichtet

Eine andere die Wahrheit offenbarende Verheißung Gottes wird im Alten Testament in Hosea 13:14 berichtet. Hier versichert uns der Herr, dass es seine Absicht ist, die Hölle zu vernichten. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass die einzige Hölle des Alten Testamentes der Scheol ist, dann ist es in der Tat beruhigend, Gottes Verheißung zu lesen: „Ich will sie erlösen aus der Hölle [Scheol] und vom Tod erretten. Tod, ich will dir ein Gift sein; Hölle [Scheol], ich will dir eine Pestilenz sein.“

Wie wir gesehen haben, ist die „Hölle“ der Todeszustand, und der Apostel Paulus sagt uns, dass Christus den Tod vernichten wird. (1. Korinther 15:26) Dies bestätigt die Worte des Propheten und gibt uns die Gewissheit, dass es nicht Gottes Absicht ist, nahezu das gesamte Menschengeschlecht ewig in der Hölle zu quälen. In der Tat, es ist überhaupt nicht Gottes Absicht, Menschen zu quälen. „Gott ist Liebe“, sagt die Bibel, und nichts in der Bibel zeigt, dass er eine Feuer- und Schwefelhölle bereitet hat, in welcher er seine Menschengeschöpfe zu quälen beabsichtigt. (1. Johannes 4:8, 16) Diese Ansicht verleumdet den guten Namen des Schöpfers des Universums.

Die Hölle im Neuen Testament

Die authentischen Berichte des Neuen Testamentes über die Hölle stimmen mit denen des Alten Testamentes überein. Im Original wurde das Neue Testament in der griechischen Sprache geschrieben; es enthält drei griechische Wörter, die in der Lutherbibel mit „Hölle“ übersetzt werden. Das eine derselben ist Tartaroo und ist nur einmal in der Bibel zu finden. Die Schriftstelle, in welcher es vorkommt, behandelt nicht den Todeszustand der Menschen, und darum wollen wir nicht von unserem Thema abweichen, um die Bedeutung dieses Wortes zu untersuchen. Ein weiteres griechisches Wort des Neuen Testamentes, das in unseren Bibeln mit Hölle übersetzt wird, ist Gehenna. Dann gibt es noch ein Wort, nämlich Hades.

Das griechische Wort Gehenna bezieht sich auf das alte Tal Hinnom. Dieses Tal lag unmittelbar außerhalb der alten Stadt Jerusalem; man benutzte es als Schuttabladeplatz für den Müll und Abfall der Stadt. In diesem Tal wurden dauernd brennende Feuer unterhalten; es diente also als Verbrennungsofen. Das „höllische Feuer“ des Neuen Testamentes ist daher tatsächlich das Feuer, das in diesem Tal unterhalten und zur Vernichtung des Unrates verwendet wurde.

Zweifellos haben sich Tausende gefragt, wo sich die im Neuen Testament erwähnte „Feuer“-Hölle befindet. Nun, hier ist die Antwort. Sie befand sich unmittelbar außerhalb der Stadt Jerusalem. Natürlich sind diese Feuer nicht mehr dort, und Jesus wusste, dass man sie schließlich einmal ausgehen lassen würde. Aber Jesus wollte uns nicht glauben machen, dass alle bösen Menschen der Erde bei ihrem Tode nach Jerusalem gebracht werden sollten, um in die Flammen des buchstäblichen Tales Hinnom geworfen zu werden. Nein, er benutzte dieses Tal lediglich als ein Bild der Vernichtung— der Vernichtung dessen, was wertlos ist — denn wertlos werden alle diejenigen sein, welche willentlich fortfahren, sich Gott und seinen gerechten Gesetzen zu widersetzen, wenn ihnen eine volle Gelegenheit zu ewigwährender Errettung und ewigem Leben geboten wird.

Das Tal Hinnom, oder die Gehenna, stellt nicht einen solchen Ort der Qual dar, wie es von der traditionellen Hölle behauptet wird. Es ist ein Sinnbild der Vernichtung. Wir wissen dies, denn Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten …, fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in die Hölle [Gehenna].“ (Matthäus 10:28) In diesem Ausspruch betonte Jesus die Tatsache, dass das Feuer der Gehenna oder das „höllische Feuer“ Vernichtung bedeutet und nicht Qual, wie orthodoxe Protestanten uns glauben machen möchten.

Hades im Neuen Testament

Ein weiteres griechisches Wort, welches im Neuen Testament benutzt und in unseren Bibeln mit „Hölle“ übersetzt wird, ist das Wort Hades. Hades wird in einigen Fällen auch mit „Grab“ übersetzt. Dieses griechische Wort hat genau dieselbe Bedeutung wie das hebräische Wort Scheol, das, wie wir gesehen haben, nicht eine Hölle der Qual bezeichnet, wie Protestanten uns glauben machen möchten, sondern vielmehr den Todeszustand. Dass Hades im Griechischen dasselbe bedeutet wie Scheol im Hebräischen, wissen wir, weil der Apostel Petrus eine Prophezeiung aus dem Alten Testament anführt, in welcher das Wort Scheol vorkommt, und in seiner Anführung Scheol mit dem griechischen Wort Hades übersetzte.

Dieses Zitat Petri finden wir in Apostelgeschichte 2:27, 31. Die von ihm angeführte Prophezeiung ist aus dem 16, Psalm Davids. In diesem Psalm sagt der Prophet den Tod Jesu voraus, spricht davon, dass sein Fleisch „in der Hoffnung ruhen“ würde, und zeigt, dass bei Jesu Tod seine Seele in den Scheol, die Hölle des Alten Testamentes, ging. Petrus führt einen Teil der Prophezeiung an und benutzt ihn als Beweis dafür, dass Jesus von den Toten auferweckt worden ist, denn der Prophet hatte vorausgesagt, dass Jesu Seele nicht dem Tode [Hades] gelassen würde. — Psalm 16:10; Apostelgeschichte 2:27, 31

Nun wäre es sehr sonderbar, wenn die Hölle ein Ort wäre, wo die bösen Seelen immer und ewig gequält werden. Nach dem Propheten David und dem Apostel Petrus ging der heilige Jesus bei seinem Tode zur Hölle. Aber anstatt in der Hölle zu bleiben, wurde Jesus am dritten Tage nach seinem Tode daraus befreit. Dies beweist: Erstens, dass heilige und gerechte Menschen ebenso in die Hölle gehen wie Sünder; und zweitens, dass diejenigen, welche in die Hölle gehen, nicht notwendigerweise dort verbleiben. Damit ist, glauben wir, auch etwas anderes als Tatsache bewiesen; dass nämlich die Hölle überhaupt kein Ort der Qual ist, denn wir können uns nicht vorstellen, dass der Schöpfer zulassen würde, dass sein heiliger Sohn Jesus vom Teufel und seinen Geistern gepeinigt würde, nicht einmal drei Tage lang.

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