Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Warum nicht für immer leben?

Lesedauer: 19 Minuten

Es scheint, daß dieses Thema für diejenigen, die an die Bibel glauben, überhaupt nicht aufsehenerregend sein wird. Es ist durch die Jahrhunderte hindurch der Glaube und die Hoffnung von Christen gewesen, sich ewigen Lebens zu erfreuen. Jeder Freund der Bibel weiß, daß sie viele solcher Verheißungen enthält. Viele von ihnen sind mit der Hoffnung auf ein ewiges Leben in dem himmlischen Bereich verbunden; unser Thema hat aber im Besonderen mit einem ewigen Leben als menschliches Wesen, hier auf dieser Erde zu tun.

Als Gott unsere ersten Eltern erschuf, hatte Er diese besondere Absicht im Sinn, und Er traf jede Vorsorge, daß Sein Plan des ewigen Lebens nicht nur eine Möglichkeit sein, sondern vollständig ausgeführt werden sollte. Es war Gottes Entwurf bei der Erschaffung unserer ersten Eltern, daß sie sich vermehren und die Erde füllen und sie sich untertan machen sollten. Er plante einen Garten östlich von Eden als ihre Heimat. Dieser Garten sollte sozusagen als ein Modell dienen, wie der ganze Planet sein könnte und unter der Herrschaft dieses Königs sein würde. Und dem Menschen wurde diese Herrschaft gegeben. – 1. Mose 1:26 und 2:8

In jenem Garten gab es jede Vorsorge des menschlichen Lebens zu ernähren – nicht für drei oder für zehn Jahre, nicht bis der Mensch alt genug wäre eine Rente zu bekommen und allmählich dahinzuwelken; und auch nicht für die einhundertundfünfzig Jahre, die medizinische Wissenschaftler voraussagen – sondern für ewig. Der Grund, warum die Menschheit noch nicht diese göttliche Absicht des Schöpfers erfahren hat, ist, weil unsere ersten Eltern Gottes Gesetz übertraten.

Die Vorsehung des ewigen Lebens war vom Gehorsam abhängig; und zur Erlangung jener Vorsehung war es notwendig, unter allen Umständen gehorsam zu sein. Gott erklärte gegenüber unseren ersten Eltern, daß sie für den Fall ihres Ungehorsams, wenn sie von der verbotenen Frucht essen würden, sterben müßten. „Denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!” – 1. Mose 2:17 Als Adam und seine Frau im Ungehorsam gegen Gottes Wort von jener Frucht aßen, fiel das Todesurteil auf sie. Gott sagte zu ihnen: „Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.” – 1. Mose 3:19 Und dann später, nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies lesen wir, daß Gott einen Befehl gibt, der eine Rückkehr unserer ersten Eltern in den Garten verhindert. Der Zweck dieser vorbeugenden Maßnahme geht aus den Worten hervor: „Und nun, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch (noch) von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!” – 1. Mose 3:22 Dies zeigt deutlich, daß Gott in der Tat jede Vorsorge getroffen hatte, daß der Mensch ewig leben konnte. Der einzige Grund, warum ihm das ewige Leben entzogen wurde, ist, weil er Gottes Gesetz übertreten hat.

Und im Hinblick darauf verwundert es uns nicht, daß der Mensch gegen die Vorstellung des Todes ankämpft. Jeder Mann und jede Frau mit einem normalen Verstand wird fast alles tun, daß sie vom Sterben fernhält. Gott schuf den Menschen so, daß er den Wunsch zu leben haben würde – sogar unter unnormalen Umständen. Bei einem von Schmerzen belasteten Leib und einem Bestreiten des Lebensabends in Altersschwäche und lahm und teilweise sterbend, wünscht er noch zu leben. Wir haben von dem Fall einer älteren Dame erfahren, die todkrank wurde. Ein Arzt kam und verschrieb ihr etwas, und diesmal schien es so, daß ihr die richtige Medizin verordnet wurde. Sie nahm sie und erholte sich. Ungefähr eine Woche darauf kam der Arzt, um zu sehen, wie es ihr ging, und sie war so dankbar, daß sie geheilt war. Sie lag natürlich noch im Bett – ohne daß sie von ihrem Rheuma, ihrer Blindheit und ihrer Taubheit befreit worden war, aber sie war dankbar, daß sie noch lebte. Sie sagte zum Arzt: „Mein guter Doktor, wenn sie nicht gewesen wären, so würde ich jetzt im Himmel sein!”

Selbst in den Gedanken der großen Mehrheit bekennender Christen ist der Himmel der Ort, wo sie hingehen, wenn sie möglicherweise nicht länger hier auf der Erde bleiben können. Gott schuf den Menschen mit dem Willen zu leben, und weil er zu leben wünscht, war er hinsichtlich dieser Umstände für die Täuschungen Satans eine leichte Beute. Satan näherte sich Mutter Eva durch die Schlange. Er fragte sie über die Strafe der Sünde: „Hat Gott wirklich gesagt, daß ihr sterben müßt, wenn ihr von der verbotenen Frucht eßt?” Sie antwortete: „Ja, das ist wahr. Das ist es genau, was Gott sagte.” Und der Satan sprach seine Lüge aus: „Keineswegs werdet ihr sterben!” Paulus sagt uns in seinem Brief an Timotheus, daß Eva getäuscht wurde. – 1. Timotheus 2:14

Wie wurde Eva getäuscht? Sie hörte auf Satans Lüge, weil sie glauben wollte, daß, auch wenn sie sündigte, sie nicht sterben würde. Sie wurde leicht zu einem Opfer der Lüge. Und ähnlich ist praktisch das ganze Menschengeschlecht der großen Lüge Satans zum Opfer gefallen, die Satan aussprach, als er die Wahrheit Gottes verleugnete. Zweifellos dachte Eva, daß sie als menschliches Wesen ihr Leben irgendwie fortsetzen würde. Aber als unsere ersten Eltern starben, und das ganze Menschengeschlecht zu sterben begann, begann Satan, um seine Lüge zu etwas Gutem zu machen, den Gedanken der Männer und Frauen die Vorstellung einzureden, daß der Tod nur eine Tür in einen anderen Raum sei – ein Zugang zu einer anderen Erfahrung oder einer anderen Phase des Lebens. Und diese Idee hat alle heidnischen Religionen der Welt durchdrungen. Sie ist die Grundlage der Theorie der Seelenwanderung; sie ist sogar die Grundlage der gleichfalls falschen Vorstellung der innewohnenden Unsterblichkeit; sie ist die Grundlage all der Theorien, die sagen, es gibt keinen Tod. In der ganzen christlichen Welt glaubt man an dieses Konzept, und es wird sehr oft festgestellt: „Es gibt keinen Tod”. Das ist genau das, was Satan sagte: „Keineswegs werdet ihr sterben.” Und sogar in diesem 21. Jahrhundert wiederholen die bekennenden Nachfolger Christi die gleiche Philosophie – daß es keinen Tod gibt. Und warum? Weil niemand zu sterben wünscht. Es ist vergnüglicher zu denken, daß es den Tod nicht wirklich gibt.

Aber der Tod ist eine Wirklichkeit. Die Bibel sagt uns: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod.” – Römer 6:23 Der Tod ist die Abwesenheit des Lebens. Wir lesen: „Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts.” – Prediger 9:5 Dies ist auf die bösen Toten und auf die gerechten Toten anzuwenden. Die Toten wissen gar nichts. Die großartige Hoffnung auf ewiges Leben, die uns in der Bibel gegeben wird, besteht nur auf der Grundlage der Verheißungen Gottes, das Leben wiederherzustellen durch die Auferstehung der Toten. Der Apostel Paulus betonte die Wichtigkeit dieser einzigen Hoffnung auf Leben nach dem Tod, indem er sagte: „Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt … sind auch die, welche in Christus entschlafen sind verloren gegangen.” – 1. Korinther 15:12 – 18

Jetzt haben alle, die an das Wort Gottes glauben, die Hoffnung auf Leben, die in den Schriften bestehend auf der Grundlage des Erlösungswerkes Christi gezeigt wird. Und das ist tatsächlich wahr! Es ist durch Jesus, daß die Hoffnung auf Leben zur Wirklichkeit wird. Paulus sagt uns daß „Jesus Christus … Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat … .” – 2. Timotheus 1:10 Warum benutzte der Apostel diese zwei Worte „Leben” und „Unvergänglichkeit”? Adam und seine Nachkommenschaft hätten ewig leben können, aber ihnen wurde keine Unvergänglichkeit gegeben. Das Leben, dessen sich Adam und seine Nachkommenschaft hätten ewig erfreuen können (und denen noch eine andere Möglichkeit gegeben wird, dies zu tun), besteht auf der Grundlage einer Vorsorge, die das Leben fortsetzte. Wenn wir zum Beispiel an Adam zurückdenken, so wurde am Anfang dadurch die Vorsorge für ewiges menschliches Leben getroffen, daß er von den Früchten der Bäume des Gartens aß. Wenn Adam weiterhin von den Bäumen des Garten Eden hätte essen können, hätte er leben können, so lange er sich von ihnen ernährte – aber er hätte keine Unvergänglichkeit (Unsterblichkeit) besessen.

Als Jesus kam, brachte er durch das Evangelium Leben und Unvergänglichkeit ans Licht. Nun, was bedeutet das? Was ist das Evangelium? Dies sind Fragen, die sehr einfach zu beantworten scheinen. Dennoch wagen wir die Aussage, daß, wenn jemand von uns auf die Straßen irgendeiner Stadt hinausgeht, oder in die Kirchen – und die Leute über das Verständnis des Evangeliums Christi befragt, er so viele verschiedene Antworten bekommen wird, wie die Zahl der Leute ausmacht, die er befragt. Einige werden sagen: „Ich weiß es nicht wirklich.”

Das Wort Evangelium bedeutet einfach „Gute Botschaft” oder „Frohe Botschaft”. Dieses Wort wurde benutzt, als die Engel die Geburt Jesu den Hirten verkündigten und ausriefen: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude (gute Botschaft, das Evangelium), die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, (der) Herr in Davids Stadt.” – Lukas 2:10 und 11 Das war in der Tat gute Nachricht, eine frohe Botschaft! Aber es war nicht das erste Mal, daß die frohe Botschaft über einen Erretter verkündigt worden war. Paulus sagt uns, daß Gott „Abraham die gute Botschaft voraus verkündigte” – Galater 3:8 -, nahezu viertausend Jahre bevor die Engel diese den Hirten brachten. Und worin bestand jenes Evangelium, das dem Abraham verkündet wurde? Paulus sagt uns, daß es die wunderbare Verheißung Gottes war, die Gott ihm machte, „und in deinem Namen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde”. Das war die ursprünglich deutliche Aussage des Evangeliums – des Evangeliums Christi.

Durch das ganze Alte Testament hindurch finden wir wiederholte Darlegungen des gleichen herrlichen Themas des Evangeliums. Es wurde durch jeden der heiligen Propheten in der einen oder anderen Form wiederholt. Und immer damit verbunden war die Tatsache, daß „alle Geschlechter der Erde” gesegnet werden. Als sich das Thema durch das ganze Alte Testament entwickelte, wurde es mit der Idee eines Königreichs oder einer Herrschaft verbunden, die Gott auf der Erde aufrichten würde als ein Werkzeug, durch das diese Segnungen dem Volk ausgeteilt werden würden.

Zum Beispiel lesen wir über Christi Königreich in Jesaja 9:7, wo uns gesagt wird: „Und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über sein Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.” Es wird fortbestehen zu wirken, bis alle Geschlechter der Erde erreicht sind und gesegnet werden.

Diese Segnungen werden durch den Samen Abrahams kommen. Dies ist das Evangelium. Die Weite jenes Evangeliums wurde wiederum wiederholt und betont, als Jesus geboren wurde. In all den Jahrhunderten der Vergangenheit hatte sich die Botschaft nicht ihrem Höhepunkt genähert. Als die Zeit für den Samen kam, geboren zu werden, sagte der Engel: „Euch ist heute ein Erretter geboren!”

Der einzige Unterschied zwischen der Botschaft der Propheten und der Engel bestand darin, daß die Propheten gesagt hatten, daß er kommen würde, während die Engel sagten, daß er gekommen sei – er war nun geboren worden. Es wurde ein großer Schritt vorwärts im Plan Gottes gemacht. „Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, (der) Herr in Davids Stadt.” Sicherlich wird die Botschaft große Freude für alles Volk sein, wie die ursprüngliche Verheißung zutreffend gegenüber den Segnungen aller Geschlechter der Erde zum Ausdruck bringt.

Lukas macht uns wiederum in Apostelgeschichte, Kapitel 3, auf das wundervolle Evangelium aufmerksam, das Abraham gepredigt wurde. Hier wird von einem Wunder gesprochen, das von Petrus und Johannes kurz nach Pfingsten gewirkt wurde. Ein Mann, der niemals zuvor laufen konnte, wurde geheilt. Jene Pharisäer und andere, die sich zu jener Zeit feindlich gegenüber den Aposteln verhielten, waren sehr neugierig zu wissen, wie diese Heilung zustande kam. Petrus war erfreut, ihnen zu erklären, daß dieser Mann wegen seines Glaubens an Jesus von Nazareth, den sie gekreuzigt hatten, geheilt wurde.

Aber er fügte schnell hinzu, daß die Kreuzigung Jesu nicht in irgendeinem Sinn ein Fehlschlag des göttlichen Planes war, sondern in der Tat ein Teil des göttlichen Planes zur Segnung aller Geschlechter der Erde. Jesus starb als der Erlöser und Erretter der ganzen Welt. Dann erzählte Petrus dem Volk, daß Gott Seinen Sohn von den Toten auferweckt hatte, und daß es durch seinen Namen geschah, durch die Macht seines Namens, daß dieser Mann geheilt worden war. Dieser gleiche Jesus, fügte er hinzu, war in den Himmel gegangen und sollte von dort zurückkehren. Die Himmel sollten ihn festhalten „bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge”. Beachten wir die Harmonie des Ausdrucks mit den anderen wundervollen Verheißungen in dem Zeugnis der Bibel. Der Engel sagte: „alles Volk”, Petrus sagte: „alle Dinge”. – Apostelgeschichte 3:19 – 21 Was meinte er damit? Das Wunder, das er gerade vollbracht hatte, veranschaulicht teilweise seine Lektion. Ähnlich einem der vielen Propheten, der die Zeiten der Wiederherstellung bezeugend beschrieben hatte: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und jauchzen wird die Stimme des Stummen.” – Jesaja 35:5 und 6 Die Heilung des lahmen Mannes war nur ein Beispiel, wie sich diese Prophezeiung erfüllen sollte, wenn Jesus zurückkommen würde, um sein wundervolles Königreich aufzurichten.

Petrus fährt fort: „Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt (die kommenden Zeiten der Wiederherstellung). Ihr (das jüdische Volk) seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.” Mit anderen Worten sagt Petrus: „Wenn du zu wissen wünschst, was Gott meinte, als Er das Evangelium dem Abraham predigte, indem Er sagte, in dir und deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde, ist es dies, daß Jesus, den Gott von den Toten auferweckte, zurückkehren und eine Zeit der Wiederherstellung aller Dinge kommen soll. Er erklärte, daß es dies war, was Gott meinte, als Er dem Abraham seine Verheißung machte.”

Der Bericht der Apostelgeschichte geht weiter: „Während sie aber zu dem Volk redeten, kamen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu, empört (darüber), daß sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten.” – Apostelgeschichte 4:1 und 2 Was sie am meisten wütend machte war seine Beharrlichkeit, daß die Auferstehung der Toten durch Jesus kommen würde, den sie gekreuzigt hatten. Sie hatten Jesus verworfen, den verheißenen Samen Abrahams, durch den alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten.

Paulus bestätigte, daß Jesus der verheißene Same war. Er sagte: „Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: ‚und seinen Nachkommen‘ wie bei vielen, sondern wie bei einem: ‚und deinem Nachkommen‘, (und) der ist Christus.” – Galater 3:16 Am Ende des Kapitels offenbarte Paulus ein weiteres Geheimnis des Evangeliums. Er sagte: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft (und) nach Verheißung Erben.” – Galater 3:27 und 29

Worin bestand die Verheißung? Sie bestand darin, daß durch den Samen Abrahams alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Und Paulus bestätigte, wenn wir treue Christen sind, dann sind wir ein Teil jenes Samens, durch den alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Warum sagte Paulus, daß der Same nur „einer” sei, wenn all die Nachfolger Jesu ein Teil dieses Samens sein sollen? Es ist, weil die Schriften zeigen, daß dieser Same von Gott als ein Same gesehen wird. Paulus benutzt die Veranschaulichung eines menschlichen Leibes, um diesen Gedanken klarzumachen. Das Haupt des Leibes stellt Jesus dar und die anderen Teile des Leibes, seine Nachfolger, jene, die in ihn hineingetauft wurden. Er sagte: „Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus.” – 1. Korinther 12:12 Christus ist das Haupt; die Kirche ist sein Leib, und dies stellt den einen Samen dar, durch den alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollen.

Und das erklärt, warum die Segnung aller Geschlechter der Erde nicht bei Jesu erstem Kommen beginnen konnte. Das Werk dieses Evangelium-Zeitalters ist die Herauswahl jener aus der Welt, die mit Jesus an der Segnung der Welt mitbeteiligt sind. Um an diesem außerordentlichen Vorrecht einen Anteil zu haben, muß ein jeder von diesen durch und durch geprüft und erprobt werden. Sie müssen willig sein wie Jesus, ihr Leben in Treue niederzulegen. In der Tat lud Jesus sie ein, ihr Kreuz aufzunehmen und ihm nachzufolgen in den Tod. Paulus spricht von dieser Sache, als auf seinen Tod „getauft” zu sein. „Oder wißt ihr nicht, daß wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?” – Römer 6:3 Die Schriften stellen diese Nachfolger Jesu auch als „enthauptet” dar, um ein Teil seines Leibes zu werden, indem sie sich seiner Führerschaft unterstellen. Sie werden als solche beschrieben, die dem Lamm folgen, das zur Schlachtung geführt wurde. Sie müssen mit Jesus sterben, damit ihre Würdigkeit mit ihm zu leben und zu herrschen geprüft wird. – Offenbarung 20:4, Jesaja 53:7, 1. Korinther 11:1 und Offenbarung 2:10

Erinnern wir uns an die wundervolle Verheißung, die Jesus seinen Jüngern in der Nacht vor seiner Kreuzigung machte? Er sagte: „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen: Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.” – Johannes 14:2 und 3 Die Bibel offenbart, daß es in des Vaters Haus viele Wohnungen gibt, viele Wohnplätze, viele Ebenen des Lebens. Auf der Erde gibt es viele Formen des Lebens, beginnend mit der niedrigen, selbstsüchtigen, bis zu dem Menschen, dem König über die Erde. Und die Bibel spricht über andere himmlische geistige Sphären des Lebens, die über dem Menschen stehen. Die Schriften sagen, daß der Mensch „ein wenig niedriger als die Engel” gemacht wurde, was andeutet, daß die Engel ein wenig höher stehend als der Mensch erschaffen wurden. – Psalm 8:6 Darüber hinaus spricht die Bibel von Fürstentümern und Mächten. Ja, es gibt viele Wohnungen oder Ebenen von Lebewesen.

Aber Jesus sagte, daß er wegginge, um einen besonderen Ort für seine treuen Fußstapfennachfolger vorzubereiten. Keine der Wohnungen, die schon existierten, waren passend für seine Kirche, für diejenigen, die seine „Braut” werden. – Offenbarung 22:17 Er verheißt uns: „Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin!”

Als Jesus von den Toten auferstanden war, wurde er in der Tat hoch erhöht „(hoch) über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird. Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.” – Epheser 1:21 – 23 Die Verheißung ist, daß wir alle ihm gleich sein werden und ihn sehen werden, wie er ist, und daß wir bei ihm sein werden, wo er ist! Paulus ermahnt uns: „mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit zu suchen, ewiges Leben”. – Römer 2:7 Erinnern wir uns daran, wie gesagt wurde, daß Jesus Leben und Unvergänglichkeit ans Licht brachte durch das Evangelium? Es geschah durch seine Darlegung und der Ausführung der Vorkehrungen des von Gott geplanten Evangeliums, das er ans Licht brachte und die herrliche Hoffnung auf Unsterblichkeit für die Kirche. Und er brachte ebenso die Hoffnung ans Licht, die in dem Wort Gottes für die ganze Menschheit bereit gehalten wird, zum Leben wiederhergestellt zu werden hier auf Erden, während der Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge.

Und so sollen diejenigen, die treu bis in den Tod sind, eine Krone des Lebens bekommen. „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.” – Offenbarung 3:21 Ja, es ist die Hoffnung der Kirche, mit Jesus in der Auferstehung zur Unsterblichkeit erhöht zu werden. Der Unterschied zwischen ewigem Leben, das ständig aufrecht erhalten wird, und Unsterblichkeit ist, daß Unsterblichkeit unzerstörbares Leben bedeutet. Es bedarf nicht irgendeiner äußeren Vorsorge, um es fortzusetzen. Diese Art von Leben besaß der große Schöpfer selbst und nur Er. Sie wurde Jesus bei seiner Auferstehung gegeben, und sie ist allen seinen Leibesgliedern bei ihrer Auferstehung verheißen.

Von Jesu erstem Kommen bis heute ist es das Werk Gottes durch die Verkündigung des Evangeliums gewesen, jene aus den verschiedenen Nationen herauszusuchen, die willig sein würden, auf dem schmalen Weg zu wandeln. – Offenbarung 5:9 Nur wenige sind willig gewesen. „Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.” – Matthäus 7:14 Es hat schon mehr als zwanzig Jahrhunderte in Anspruch genommen, jene „Kleine Herde” zu finden, an denen der Vater Wohlgefallen findet, um ihnen das Königreich zu geben. – Lukas 12:32

Dieses Werk wird schließlich vollendet werden, und seiner Vollendung folgend werden die Segnungen des ewigen Lebens für alle Geschlechter der Erde zur Verfügung stehen. Wir werden darauf in 1. Korinther 15 auf eine wunderbare Weise aufmerksam gemacht. Paulus schrieb in diesem Kapitel über die Auferstehung der Toten. Jenes Werk wird so vollständig sein, daß Christus „herrschen muß, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan”. – 1. Korinther 15:25 und 26 Paulus spricht als erstes über die Auferstehung der Kirche – über diejenigen, die in der Auferstehung einen Wechsel der Natur erfahren werden. Er sagt: „Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.” – 1. Korinther 15:49

Dann gibt er uns die Zeitfolge in der Durchführung dieses herrlichen Planes Gottes. „Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, (nachdem diese Klasse nach allem diesen bemerkenswerten Wechsel in der Auferstehung erfahren hat, und die Kirche oder Königreichs-Klasse vollständig in Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit ist), dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: ‚Verschlungen ist der Tod in Sieg‘.” Wenn die Kirche zur Unsterblichkeit erhöht ist, wenn das Werk dieses Zeitalters in dem Plan Gottes vollendet ist, dann wird die Zeit folgen, in der Gott all die anderen Prophezeiungen herbeiführen wird – jene ehrwürdigen Verheißungen, deren Bedeutungen in der Summe in dem Ausspruch enthalten sind: „Verschlungen ist der Tod in Sieg!”

Diese Schriftstelle ist ein Zitat von Jesaja 25:8. Diese Messianischen Verheißungen, diese Hoffnung erweckenden Verheißungen des Alten Testaments, sind mit dem Gedanken eines Königreichs oder einer Herrschaft verbunden, dessen Aufrichtung in den Händen von Jesus und seiner Kirche liegt, welche die Verheißung bekamen, mit Christus im Königreich zu leben und zu herrschen. Im Alten Testament wird das Königreich wundervoll als ein Berg beschrieben – der Berg des Herrn. – Jesaja 25:6 und 7 Es ist des Herrn Königreich.

Beginnend mit König David war der königlich bestimmte Sitz der Herrschaft auf dem Berg Zion in Jerusalem. Der Begriff „Berg des Herrn” beschwört sogleich in unseren Gedanken die Vorstellung von einer göttlichen Herrschaft. Und so zeigen die Prophezeiungen dieses zukünftige Königreich des Herrn, das durch den Berg Zion bildlich dargestellt wird, und daß über die ganze Erde herrschen soll. „Und er möge herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.” – Psalm 72:8 Es steht geschrieben: „Und der Herr der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von markigen fetten Speisen, geläuterten alten Weinen”. Und er wird auf diesem Berg den Tod verschlingen in Sieg! – Jesaja 25:6 – 8

Wenn die Zeiten der Wiederherstellung beginnen, dann gibt es so viele Dinge, die geändert werden müssen. Sogar Worte unserer Sprache werden nicht mehr zu gebrauchen sein. Durchforschen wir ein Wörterbuch nur unter einem Buchstaben, und achten wir darauf, wie viele Wörter direkt oder indirekt mit Krankheit, Tod und Sterben in Verbindung stehen. Nahezu das halbe Wörterbuch wird überflüssig sein, wenn die Zeiten der Wiederherstellung ihr Werk durchgeführt haben. Der Prophet Jesaja sagt: „Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach!” Ist das nicht wunderbar?! Wenn die Menschen einem Freund auf der Straße begegnen, ist es gleich das Erste, was sie einander fragen: „Wie geht es dir heute?” Geschwächte Gesundheit und der Tod von Verwandten und Freunden sind das Hauptinteresse in dem Leben eines jeden. Aber der Prophet Jesaja sagt, daß in den Tagen des Königreiches Christi solche Anliegen verschwinden werden. Schließlich wird es unnütz sein, jemanden zu fragen, wie es ihm geht, weil alle uneingeschränkt lebendig und wohlauf sein werden.

Das letzte Buch der Bibel zeigt uns verschiedene Bilder vom Königreich und in der Summe genau das, was das Königreich für das Volk tun wird. Im 21. Kapitel wird das Königreich als ein neuer Himmel und eine neue Erde dargestellt, in welchem „das Zelt Gottes” bei den Menschen sein wird, auf diese Weise anzeigend, daß Gottes Gunst aufs neue über Sein Volk kommen wird. – Vers 3 „Und er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.” – Vers 4 Für das ganze Menschengeschlecht wird wundervolle Vorsorge getroffen werden, um ewig zu leben. Dann wurde eine der wichtigsten Feststellungen des ganzen Wortes Gottes in Vers 5 gemacht: „Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiß und wahrhaftig.”

Die meisten Botschaften in dem Buch der Offenbarung wurden Johannes durch Engel übermittelt. Aber wenn wir zu dieser letzten Feststellung kommen, so anvertraute Gott diese wichtige Botschaft keinem Engel – Er überbrachte sie selbst! Wir lesen: „Der, welcher auf dem Tron saß, sprach … .” Wir müssen zum vierten Kapitel der Offenbarung zurückgehen, um zu entdecken, wer derjenige ist, der auf dem Thron sitzt. Und dort finden wir ein höchst erhabenes Bild des Schöpfers des Universums auf Seinem Thron, umgeben mit Herrlichkeit. Er war es, der sagte: „Schreibe, denn diese Worte sind gewiß und wahrhaftig.” Und die Worte waren: „der Tod wird nicht mehr sein! Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und Trauer, Geschrei und Schmerz wird nicht mehr sein, denn das Erste ist vergangen.”

Warum nicht ewig leben? Gott sei Dank, daß der ganzen Erde eine solch günstige Gelegenheit gegeben wird!