Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Die Welt ist zur Buße aufgerufen

Lesedauer: 11 Minuten

„Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er (dazu) bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, daß er ihn auferweckt hat aus den Toten.” – Apostelgeschichte 17:30 und 31

Als Gott Vater Adam zum Tode verurteilte, sagte Er passenderweise nichts über Buße, denn Er machte Adam keine Hoffnung auf ein zukünftiges Leben. Wenn nun Adam keine Hoffnung auf ein zukünftiges Leben kannte oder ihm keine Hoffnung offenbart wurde, warum sollte Gott dann überhaupt mit ihm handeln? Adam war zum Tode verurteilt worden, zur Vernichtung. Es gibt keinen Grund, einen Menschen zur Buße aufzurufen, es sei denn, daß ihm etwas als Lohn für seine Buße in Aussicht gestellt wird.

Gott hatte Sein Todesurteil über Adam verhängt, welches nur durch die Bezahlung eines Lösegeldpreises beseitigt werden konnte. Gott beabsichtigte, daß eines Tages die ganze Menschheit eine Gelegenheit bekommen sollte, durch eine weitere Prüfung oder ein weiteres Gericht zum Leben in Harmonie mit Ihm zu kommen; aber es war nicht Seine bestimmte Zeit, Seinen Plan zu erläutern. Daher lebte Adam und starb, ohne eine Aufforderung Buße zu tun. Und so verhielt es sich auch bei seinen Kindern.

Die erste Andeutung darüber, was Gott tun würde, wurde durch den Propheten Henoch gemacht. Aber die Offenbarung, die von Henoch gemacht wurde, hatte weder eine ausreichende Grundlage den Menschen Hoffnung zu geben, noch ihnen zu sagen, daß sie Buße tun sollten. – Judas 14 und 15

Eine Andeutung der Hoffnung für die Welt

So verstrichen Jahre bis zur Zeit von Abraham. Dann ließ Gott Abraham wissen, daß Er ihm ein Geheimnis offenbaren würde, weil Abraham sein Freund war. Jenes Geheimnis war keine Botschaft, die gepredigt werden sollte, sondern eine Verheißung, an die von ihm selbst und von denen, die Erben jener Verheißung werden sollten, geglaubt werden sollte, die aber noch nicht anwendbar war auf irgendjemanden außerhalb der Nachkommen Abrahams. Das Geheimnis war, „In dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.” – 1. Mose 28:14 Ich beabsichtige, die Welt zu segnen, Abraham. Wenn du gegenüber meinen Anordnungen gehorsam bist, so wird dein Same die Segnung bekommen und diese der Welt im allgemeinen übermitteln. Es geschah daher nur durch Schlußfolgerung, daß Abraham irgendeine Eingebung hatte, daß ein Leben der Buße belohnt werden würde.

Zur bestimmten Zeit berief Gott die Kinder Israel und handelte mit ihnen durch Mose. Praktisch sagte Er: „Wünscht ihr mein Volk zu sein? Wenn dem so ist, so kommt jetzt, tretet in einen Bund mit mir ein, und Ich will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.” – 3. Mose 26:12

Es wurde Israel nicht befohlen Buße zu tun, noch irgendjemandem der übrigen Menschen der Welt. Es war eine Einladung und kein Befehl. Gott war bereit, einen Bund mit ihnen zu schließen. Dieser Bund bestand darin, daß sie dem Gesetz gehorchen sollten, und daß durch ihren Gehorsam gegenüber den zehn Geboten und dem Geist ihres Bundes, sie Gottes Volk werden würden. Aber als sie das Gesetz zu halten versuchten, erkannten sie, daß es unmöglich war, dies zu tun, wegen ihrer ererbten Schwachheit. Daher gab es entlang dieser Richtlinie nichts mehr zu ihnen zu sagen. Sie hatten ihre Gelegenheit und waren fehlgegangen.

Der Aufruf zur Buße

Als Jesus kam, hielt er das Gesetz und erbte all die Verheißungen des Gesetzesbundes. Dann opferte er einen Teil des Königreiches, das Gott aufzurichten verheißen hatte – Daniel 2:44 -, und so viele der Juden zu segnen, ehren und zu verherrlichen, die in Harmonie mit ihm kommen würden, so viele, als in seinen Fußstapfen der Selbstverleugnung wandeln und damit Gottes Gunst erlangen würden. – Johannes 1:12 Im Wesentlichen sagte er: „Dies ist der Weg. Vertraut mir und wandelt in meinen Fußstapfen. So werdet ihr meine Jünger sein. Ihr sollt jetzt an meinen Leiden teilhaben und nach und nach an meiner Herrlichkeit und dem Königreich.”

Zu einer bestimmten Zeit, nachdem eine bestimmte Anzahl aus den Juden gesammelt worden war, wurde diese Botschaft auf alle Nationen ausgedehnt, welche die richtige Herzensstellung hatten. Den Nationen, die keinen Wunsch geäußert hatten, in die Harmonie mit Gott zurückzukehren, wie es die jüdische Nation bekundet hatte, befahl Gott dann, daß ein jeder Buße tun sollte. – Apostelgeschichte 17:30 Dies veranlaßte Er durch diejenigen, welche die Repräsentanten Seiner Lehre waren, die Apostel und die Kirche. Im Verhältnis zu ihrem Verständnis des Planes Gottes und wie sie mit diesem in Harmonie waren, konnten sie ihren Nächsten berichten, daß eine neue Lage entstanden war, und daß Gott fortan mit den Nationen handeln würde.

Die Lösegeldgrundlage der Hoffnung für die Welt

Warum sollte Gott jetzt mit den Nationen handeln, wenn Er zuvor nicht mit ihnen handelte? Die Erklärung dieser neuen Lage ist, daß Christus gestorben war und Gottes großer Plan genug gereift war, um auf alle Menschen überall angewendet zu werden. Gott hatte einen Tag vorgesehen, an dem Er die Welt in Gerechtigkeit richten wird. Jener große Tag ist das nächste Zeitalter, der Tag Christi, der Tag des Königreichs des Messias. Gott hat diese Vorsorge für die Erlösung durch den Tod Christi für alle gemacht. Die ganze Menschheit war unter dem Todesurteil, und Gott konnte nicht mit ihnen handeln, bis das Urteil aufgehoben oder bis Vorsorge getroffen wurde für seine Aufhebung. Er hat das Todesurteil nicht für nichtig erklärt, sondern Vorsorge für ein Lösegeld für alle getroffen. – 1. Timotheus 2:6

Wer auch immer diesen Plan der Erlösung kennt, weiß, daß Gott jedem einzelnen des Adamischen Geschlechts eine Prüfung zum Leben zu geben beabsichtigt. Diese Prüfung soll nicht nur darin bestehen, zu bestimmen, ob die Menschheit versuchen wird das Rechte zu tun und gegen all die bösen Einflüsse der Welt zu kämpfen, sondern Gott will die Sünde unterwerfen und alle des Adamischen Geschlechts erhöhen, die dies wünschen.

Gott hat erklärt, daß kein Glied des Geschlechtes Adams sterben muß. Jeder, der möchte, kann durch das große Erlösungswerk, das durch den Erlöser bewirkt wird, zu Gott zurückzukehren. Er hat dieses Werk noch nicht vollendet, aber zu denen, die ein hörendes Ohr haben, ist das Wort ausgegangen, daß es eine zukünftige Prüfung geben wird, und daß die Art des Lebens eines jeden ein Ertragen jener Trübsal beinhalten wird. Es ist angebracht, dies jetzt auszusprechen, weil die Vorsorge durch den Tod Christi gemacht worden ist.

Die gegenwärtige Botschaft für die Welt

Vor dem Evangelium-Zeitalter bestand keine Notwendigkeit, dem Volk zu sagen, daß sie in Harmonie mit Gott kommen sollten. Aber jetzt soll die ganze Welt in die Prüfung gebracht werden, um ihnen zu helfen, und sie nicht zu verdammen – eine Prüfung, die erkennen läßt, ob sie sich des ewigen Lebens für würdig erweisen, das Gott für sie vorgesehen hat, und bei dessen Erlangung Er den Willigen beistehen wird. Wo auch immer Menschen bereit sind, zu hören, ist die Botschaft, tut Buße, tut Buße! Hört auf mit der Sünde und diese Läuterung des Charakters wird einen Einfluß auf euer ewiges Leben haben.

Wenn jemand nicht zu der Klasse der Kirche gehört, dann steht er nicht in einer Prüfung auf Leben oder Tod. Aber es wird zu seinem Vorteil sein, aufrecht zu leben, denn es kommt eine Zeit der Abrechnung. Gott hat für diesen Tag der Trübsal in dem Tod Jesu Vorsorge getroffen. Zuvor sammelt der Herr jedoch eine Klasse der Kirche. Der Herr bereitet so eine große Klasse von Botschaftern vor, die alles mögliche tun werden, den Menschen beizustehen, die Sünde und Erniedrigung zu verlassen und zur Harmonie mit Gott zurückzuführen.

In vergangenen Zeiten handelte Gott so, als ob Er nicht bemerkte, wenn Sünde verübt wurde, es sei denn, daß es eine schwere Sünde war. Dann nahm Er nur das Leben der Sünder unter unangenehmen Bedingungen – sie gingen in den Todesschlaf. Der Prophet Hesekiel sagt, daß Gott es für gut befand, alle der Sodomiter wegzunehmen. – Hesekiel 16:50 Nachdem die Prüfung der Kirche oder das Gericht beendet worden ist, und die Überwinder für wert befunden worden sind, werden dann in jener Zeit des Gerichts der Welt die Sodomiter eine Gelegenheit bekommen, wie sie die Juden hatten, die Jesus während seiner ersten Gegenwart hörten. Und es wird dann für das Volk von Tyrus und Sidon und von Sodom und Gomorrha erträglicher sein, als es für das Volk von Korazim, Betsaida und Kapernaum sein wird, denn die letzteren hatten die Gelegenheiten der Erkenntnis gehabt, gegen die sie gesündigt hatten, und sie hatten damit in dieser Angelegenheit mehr mit Willen gehandelt, als die Sodomiter. – Matthäus 11:21 – 24

Zu jener Zeit hatte Gott Sodomitern keinen Befehl gegeben, Buße zu tun. So übersah Gott nur die Unwissenheit der Sünde jener Zeit. – Apostelgeschichte 17:30 Er bedrohte sie nicht, noch veranlaßte Er sonst irgendetwas in der Angelegenheit. Er löschte sie nur in ihrer Existenz aus. Ihr Schicksal diente als eine Vorahnung, wie der Apostel sagt, daß Gott der Menschheit nicht für immer gestatten wird in der Sünde zu bleiben, sondern daß Er den Sünder vernichten wird. Es soll jedoch niemand vernichtet werden, bevor er nicht zuerst eine Gelegenheit zu ewigem Leben bekommen hat, das für jedes Glied des Adamischen Geschlechtes durch unseren Herrn Jesus Christus erworben wurde.

Jesu Auferstehung – die Versicherung der Gunst Gottes

Der Apostel erkennt die Tatsache, daß das Gericht in seinen Tagen noch nicht begonnen hatte. Er weist auf den Tag Christi hin und erklärt, daß Gottes Versicherung der Welt der Menschen gegenüber jetzt gegeben ist, daß es eine zukünftige Zeit des Gerichts geben wird. Durch den Opfertod des Christus wird die günstige Gelegenheit zu immerwährendem Leben zu allen kommen. Die Menschheit ist schon in Adam verurteilt worden. Sie konnte keine andere Prüfung bekommen, bis die Verurteilung der ersten Prüfung aufgehoben war. Daher wollte Gott keinem einen Befehl zur Buße erteilen, bis Er einen Erlöser vorgesehen hatte. Der Apostel sagt, daß Gottes Versicherung, die Er gegenüber der Menschheit in dieser Angelegenheit machte, auf der Tatsache beruht, daß Er Christus von den Toten auferweckt hatte. – Apostelgeschichte 17:31

Als Gott Christus von den Toten auferweckt hatte, wurde dies zu einem Zeugnis, daß es ein Opfertod war, ein annehmbares Opfer. Und Jesu Aufstieg in den Himmel war noch eine weitere Darstellung, daß dieser, den der Vater durch Seine eigene Macht von den Toten auferweckt hatte, der große König sein sollte um zu herrschen, der große Priester und Beistand um zu helfen und Anweisungen zu geben, und um als der große Richter die Angelegenheiten der Welt zu ordnen und angemessene Belohnungen an dem großen Tag Gottes auszuteilen.

Wer daher über Jesu Tod und Auferstehung hört, sollte verstehen, daß dies Gottes Erlösungsanordnung war. Diese sollten auch darüber informiert sein, daß alle Menschen Sünder sind, und daß der Tod die Strafe für Sünde ist. Wenn irgendjemand fragen sollte, wie sich Jesu Tod auf die Menschheit auswirkt, sollten wir zeigen, daß Gott ihn hoch erhöht hat ein Erretter zu sein. In Gottes vorbestimmter Zeit, sobald als die Klasse der Auserwählten vollendet und die Herrschaft von sechstausend Jahren der Sünde und des Bösen zu Ende gegangen ist, wird Er dann allen Erlösung von der Sünde garantieren – den Juden zuerst und danach den Nationen.

Diejenigen, die jetzt hören, sollten Buße tun, aber diejenigen, die in der jetzigen Zeit nicht hören, sind von Gott nicht aufgerufen Buße zu tun. Es scheint der Gedanke des Paulus zu sein, tut jetzt Buße und beeinflußt so eure zukünftige Lage, selbst dann, wenn du nicht ein Glied des Leibes Christi werden willst. Tausende von Millionen der Menschheit sind in den Tod gegangen. Wenn sie während der Zeit der Herrschaft des Messias auferstanden sind, wird dies eine große Botschaft sein – Gott hat einen Brunnen der Reinigung von Sünde und Unreinheit geöffnet. Wer auch immer will, kann teihaben an der Segnung und Aussöhnung mit Gott und dadurch ewiges Leben erlangen. – Sacharja 13:1, Offenbarung 22:17

Zur gegenwärtigen Zeit hat der Gott dieser Welt die Augen des Verständnisses der Welt blind gemacht, aber ihre Augen werden bald geöffnet werden. – 2. Korinther 4:4 Die Zeit kommt, in der alle sehen und hören werden, und in der keiner von dem Kleinsten bis zum Größten sagen wird, erkenne den Herrn, denn alle werden Ihn erkennen. Dann, wenn sie erkennen, wird ein jeder verantwortlich sein. Am Ende des Millennium-Zeitalters, wenn sie ihre volle Segnung durch den Mittler erlangt haben werden, wird erforderlich sein, Gottes Willen auf Erden zu tun, wie er im Himmel getan wird. – Jeremia 31:33 und 34

Zukünftiges Leben wird von dem gegenwärtigen Verhalten beeinflußt

Es ist ein sehr wichtiger Charakterzug unseres Werkes, unser Licht so scheinen zu lassen, daß die Menschen unsere guten Werke wahrnehmen können und unseren Vater, der im Himmel ist – nicht ihren Vater, sondern unseren Vater – verherrlichen. – 1. Petrus 2:12 Die gegenwärtige Zeit ist nicht für die Welt, sondern für die Heimsuchung der Kirche. Gott sucht das Volk, das sich in einer freiwilligen Stellung von Gerechtigkeit befindet. Dies ist nicht die Zeit, mit der Welt zu handeln, sondern für Gottes Volk, als brennende und scheinende Lichter alle Sünde zu tadeln. In dem Maße in dem das Licht ausstrahlt, wird es Finsternis tadeln.

Wenn wir überhaupt über ein zukünftiges Zeitalter sprechen, ist es ein besonderer Teil unserer Pflicht unseren Hörern klar zu machen, daß die gegenwärtige Verhaltensweise im Leben einen Einfluß auf das zukünftige Leben haben wird. Zu sagen, daß es zwei Gelegenheiten geben wird – eine Gelegenheit jetzt und eine Gelegenheit nach und nach – ist völlig falsch. Wir sagen ihnen, daß es während dieses Evangelium-Zeitalters nur eine Gelegenheit gibt, und nur einen Weg gibt, auf dem die Gelegenheit zu erlangen ist, indem wir in den Fußstapfen Jesu wandeln.

Aber denjenigen, die nach und nach unter dem Mittlerkönigreich sein sollen, ist es angemessen, zu sagen, daß ein Leben des Gehorsams gegenüber Gott in Harmonie mit Seinen Prinzipien der Gerechtigkeit ein Segen für sie in der gegenwärtigen und auch in der zukünftigen Zeit sein wird. Es gibt eine Anzahl von Leuten, die ein aufrechtes und ehrbares Leben führen, und die eine Reihe guter Werke in dieser gegenwärtigen Zeit tun. Wenn sie denken würden, daß sie nicht Gutes täten, würden sie enttäuscht sein. Ein Anreiz zu einem hohen Lebensstandard würde von ihnen genommen; denn sie glauben, daß jetzt gerecht zu leben einen Einfluß auf die Zukunft hat. In diesem haben sie recht. Aber ihr Standard ist nicht so hoch wie jener, der sich in den Schriften für die Kirche fortsetzt. Jener Standard ist notwendigerweise hoch; denn Heilige, und Heilige allein, sollen Miterben mit Christus und Glieder der Brautklasse sein.

Es war ein großer Fehler, der in der Vergangenheit gemacht wurde, als z. B. der Reformator Calvin erklärte, daß die Nichterwählten mit allem Irdischen verbrannt werden sollten. Wir finden im Gegenteil, daß die Lehren des Wortes Gottes sind, daß die Nichterwählten gesegnet werden sollen. Sie sollen eine Gelegenheit zur Versöhnung mit Gott bekommen und zurückgeführt werden, damit sie mit einer Gelegenheit zum Leben auf irdischer Ebene gesegnet werden. Gott beabsichtigt, die Klasse der Erwählten dazu zu verwenden, die Menschheit zu segnen. Gott hat einen liebevollen, mitfühlenden Plan für alle Seine Schöpfungen, welcher ihnen zu Seiner bestimmten Zeit offenbart werden wird.