Eine Erkenntnis von Gut und Böse
Adams freiwilliger Ungehorsam führt schließlich zu einer vollständigen Erkenntnis Gottes und seiner Maßstäbe von Richtig und Falsch. Der Baum, von welchem ihm verboten worden war zu nehmen, war der „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. Die Folge davon, dass er von diesem Baum nahm, war, dass er die Erkenntnis erlangte, die durch seinen Namen angegeben worden ist, obwohl er im Verlauf der Erfahrung leiden und sterben müsse.
Nachdem sowohl Adam als auch Eva von der verbotenen Frucht genommen hatten, sagte der Herrn sie betreffend: „Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses.“ (1. Mose 3:22) Dies bedeutet nicht, dass die verbotene Frucht eine magische Wirkung auf unsere ersten Eltern gehabt hätte, sie befähigend, auf einmal eine volle Erkenntnis des Guten und Bösen zu haben.
Wir denken, des Herrn Erklärung bedeutet vielmehr, dass wegen des Ungehorsams des Menschen, er jetzt dazu bestimmt war, beides kennen zu lernen, Gutes und Böses, und dass er diese Erkenntnis durch Erfahrung erhalte. Und die Erziehung unserer ersten Eltern begann sofort. Sie wurden aus ihrem Garten in eine unvollendete Erde vertrieben, um zu sterben. Sie mussten sich mit allen Sorten von unvorteilhaften Bedingungen abplagen, von welchen als von „Dornen“ und „Disteln“ gesprochen wird (1. Mose 3:18), welche die Erde für sie hervorbrachte, und gegen welche sie bis zum Tode ankämpfen müssen, wo sie zurückkehren zur Erde, von welcher sie genommen worden sind.
Gott beabsichtigte, dass durch unsere ersten Eltern das ganze Geschlecht erzeugt werden sollte. Gott wusste, dass Adams Kinder, um wahrhaftig mit ihm eine richtige Wertschätzung seiner Maßstäbe von Richtig und Falsch zu haben und zu kennen, sie es ebenfalls nötig haben, durch Erfahrung die schrecklichen Resultate des Ungehorsams zu lernen. Deshalb erlaubte er es, dass alle Nachkommen Adams mit ihm in den Tod gehen. Apostel Paulus schrieb: „Gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod, und also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist.“ (Römer 5:12)
Todesplage für alle
Seit mehr als 6.000 Jahren war die Menschheit dem Bösen ausgesetzt, und durch Erfahrung hat sie die schrecklichen Resultate des Ungehorsams gelernt. Der Same des Todes wird in jedem kundgetan, durch die Myriaden an Gebrechen und Krankheiten des Verstandes und des Leibes. Weder die Jungen noch die Alten sind diesem entkommen. Dieser Prozess wird noch verstärkt durch Erhebungen der Natur in einer unvollendeten Erde, durch Unfälle und des Menschen eigener Grausamkeit einer dem anderen gegenüber im Krieg und im Verbrechen.
Die ganzen Zeitalter hindurch ist Gott dem großen Feind, dem Tod, nicht entgegengetreten. Apostel Paulus informiert uns hinsichtlich des Volkes als ein Ganzes, dass „Gott sie dahin gegeben hat in einen verworfenen Sinn.“ (Römer 1:28) Er hat die Menschheit nicht von ihrem eigenen Weg abgehalten, obwohl derselbe selbstsüchtig und sündig ist.
Aber Gottes große Absicht mit dem menschlichen Geschlecht ist damit nicht am Ende, dass sie im Tode hingestreckt werden, denn durch Jesus, den Erlöser, hat er eine Vorkehrung für alle getroffen, damit sie alle aus dem Tode auferweckt und zum Leben wiederhergestellt werden. Apostel Paulus schrieb: „denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden.“ (1. Kor. 15:21, 22) Diese Vorkehrung des Lebens durch Christus ist durch Jesus eigenen Tod und Auferstehung gesichert. Er sagte: „Mein Fleisch … gebe ich für das Leben der Welt.“ (Joh. 6:51) Es war aus diesem Grund, dass Jesus als ein Mensch in die Welt geboren wurde. (Hebräer 2:9, 14)
Beim Beschreiben der Anordnung, auf Grund welcher Jesus der Erretter der Welt wurde, gebraucht die Bibel das Wort „Lösegeld“. (1. Tim. 2:6) Das Wort, welches im Griechischen benutzt wird, bedeutet einen entsprechenden Kaufpreis. Jesus war ein vollkommener Mensch, gleichwie Adam ein vollkommener Mensch war, bevor er sündigte. Auf diese Weise wurde Jesus ein entsprechender Kaufpreis für das verwirkte Leben Adams. Und wie die ganze Menschheit das Leben durch Adam verloren hat, so wird die ganze Menschheit von dem Tod durch Christus erlöst werden.
Gerechte und Ungerechte
Dies bedeutet, dass zu Gottes rechter Zeit alle aus dem Todesschlaf erwachen werden. Es gibt „eine Auferstehung, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten“. (Apg. 24:15) Wahrlich, die ganzen Zeitalter hindurch, während Sünde und Selbstsucht vorgeherrscht haben, hat es gutgesinnte Männer und Frauen gegeben, welche wegen ihrem Glauben und wegen ihrem Gehorsam von dem Apostel Paulus als „Gerechte“ bezeichnet werden. Aber diese haben gelitten, wie Hiob es tat; sie wurden nicht bestraft, sondern geprüft und zubereitet für die erhöhten Positionen, welche der Schöpfer für sie vorgesehen hat.
Es gab auch Millionen von gutgesinnten, nicht selbstsüchtigen Menschen, welche keinen Glauben an Gott gehabt haben. Ein Grund für ihren Unglauben war ihre Beobachtung, dass sowohl der Unschuldige als auch der Schuldige leidet. Sie konnten nicht verstehen, warum es zugelassen wird, dass ein Kleinkind stirbt. Sie konnten die Tatsache, dass so viele Menschen Krankheit, Blindheit, Irrsinn und andere grausame Leiden zu ertragen haben, nicht mit der Vorstellung von einem liebenden, mächtigen Gott vereinbaren. Aber hätten diese Ungläubigen den vollständigen Plan Gottes gekannt, hätten sie diese Zustände verstanden.
Zusätzlich ist Gott die ganzen Zeitalter über ganz offenkundig falsch dargestellt worden. Viele der bekennenden Gläubigen in der Christenheit, welche die Leiden bedauern, die sie um sich herum sehen, versuchen zu glauben, dass alle diejenigen, welche im Unglauben sterben, in Ewigkeit in einer brennenden Hölle von Feuer und Schwefel gequält werden würden. Diese gotteslästerliche Lehre hat dabei geholfen, viele Ungläubige zu schaffen, denn ein vernünftiger Verstand kann nicht glauben, dass ein Gott der Liebe auf diese Art und Weise seine Geschöpfe quälen würde. Solch eine Grausamkeit ist den Gesetzen der zivilisierten Menschen entgegengesetzt.
Wenige haben in den gesamten Zeitaltern hindurch von ihrer Erfahrung mit dem Bösen profitiert. Aber wir haben gesehen, dass gemäß der Bibel diejenigen, welche im Tode schlafen, auferweckt werden. Ihnen wird eine Gelegenheit gegeben, aus den Erfahrungen des gegenwärtigen Lebens zu profitieren. Dann werden sie in ein anderes Semester in ihrer Schule der Erfahrung eintreten. Es wird ein Anders als das Vorherige sein.
In Hiobs Fall konnte er nach der Beendigung der Erfahrung sagen: „Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen.“ (Hiob 42:5) So wird es mit der Welt der Menschheit sein. Nachdem die Erfahrung des Leidens und des Todes beendet sein wird, werden sie aus dem Tode erwachen und ihr falsches Verständnis von Gott wird berichtigt werden. Dann werden sie die gnadenvolle und liebevolle Vorkehrung des Schöpfers kennen lernen, welche er durch Christus als das Lösegeld für sie aus dem Tode getroffen hat, und sie werden zum Leben wiederhergestellt werden.