Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Der „Friedefürst“

Jesus, der Retter der Welt, wird auch der „Friedefürst“ sein. (Jes. 9:6) Der Engelgesang, der die Geburt Jesu verkündete, gestaltete das glückselige Thema von „Friede auf Erden“, letzten Endes wird der vorausgesagte Friede zur Wirklichkeit werden und nicht nur etwas sein, wovon man zur Weihnachtszeit singt. Jesus wird der große König im Herrscherhaus Gottes sein, in jenem „Berg“- Königreich, das feststehen wird auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel“. (Micha 4:1) Wenn die Nationen das völlige Mißlingen ihrer eigenen Bemühungen, anstelle der gegenwärtigen Unruhe in der Welt Frieden aufzurichten, einsehen, dann werden sie sagen: „Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge (Königreich) Jehovas …und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden.“ – Micha 4:2

Wenn dann die Nationen die Wege des Herrn suchen und auf ihnen wandeln, werden sie, wie der Prophet sagt, „Ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern, nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ (Micha 4:3) So wird der Friedefürst unter den Nationen Frieden schaffen.

Aber er wird nicht nur zwischen den Nationen Frieden schaffen. Dies würde immer noch Streit und Unruhe innerhalb derselben zulassen. Jesus wird als der Friedefürst weltweiten Frieden aufrichten, d.h. unter den Nationen und innerhalb derselben – sozialen Frieden, Familienfrieden und, was am allerwichtigsten ist, Herzensfrieden für alle, die durch ihn die Vorkehrungen göttlicher Gnade annehmen und den Gesetzen seines Königreiches gehorchen.

Dieser Herzensfriede wird die Folge des Friedens mit Gott sein. Die Schrift schildert die heutige Menschenwelt als Gott entfremdet durch böse Werke. (Eph. 4:18; Kol. 1:21) Aber der große Friedefürst wird als Mittler, Berater und Richter dienen und Aussöhnung zwischen Gott und Menschen bewirken. Die Menschen werden nicht länger in Auflehnung gegen den Schöpfer, sondern in Harmonie mit ihm sein; sich des Sonnenschein seiner Gunst erfreuend, werden sie ewiges Leben haben. – Ps. 30:5

„Dem Lamme … von Ewigkeit zu Ewigkeit“

Jesus, der Retter der Welt, wird in Offenbarung 5:6, 11:13, als ein geschlachtetes Lamm dargestellt. Diese sinnbildliche Darstellung Jesu findet sich in vielen Schriftstellen. Jesaja schildert im dreiundfünfzigsten Kapitel prophetisch ausführlich die Leiden, und den Tod des Erlösers der Welt. Der Apostel Petrus erklärt, daß die Propheten nicht nur die Leiden Jesu voraussagten, sondern auch die „Herrlichkeiten danach“ (1. Petr. 1:11), und in Offenbarung 5:13 wird folgende wunderbare Schilderung dieser vorausgesagten Herrlichkeit gegeben:

„Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und auf dem Meere ist, … hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!“

Das ist ein Beweis für die vollständige Aussöhnung mit Gott durch das „geschlachtete Lamm“- eine so allumfassende Aussöhnung, daß „jedes Geschöpf“ das Lob Gottes und des Lammes singen wird. Dies bedeutet nicht All-Errettung im Sinne, daß jeder ungeachtet seines Glaubens oder Unglaubens errettet werden wird, denn in einer anderen Prophezeiung lesen wir, daß die Ungehorsamen „aus dem Volke ausgerottet werden“. (Apg. 3:19-23) Es bedeutet jedoch, daß alle, die sich des durch das Opfer des Lammes Gottes für sie gesicherten Segens ewigen Lebens erfreuen, zu Harmonie mit dem Vater zurückgebracht sein und ihn und seinen geliebten Sohn ehren werden, den er dahingab, damit er ihr Retter werde.

Mit dem Lamme

Das für die Sünden der Welt geschlachtete Lamm, das nun zur Rechten Gottes erhöht ist, um der König der Erde – „der Löwe, der aus dem Stamme Juda ist“ (Offb. 5:5; 1. Mose 49:9) zu sein, wird später in Offenbarung 14:1 als auf dem Berge Zion stehend geschildert ein Sinnbild seiner Königs-Würde und Erhöhung. (Psalm 2:6-9) In diesem „Berg Zion“- Bild wird gezeigt, daß andere diese erhabene Stellung mit dem Lamme teilen werden, – 144000 andere.

„Diese sind es“, lesen wir, „die dem Lamme folgen, wohin es irgend geht.“ (Offb. 14:4) Es sind dieselben, von denen in Offenbarung 20:4 gesagt wird, daß sie ihr Leben „um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen“ opferten, und daß sie deswegen „lebten und herrschten mit dem Christus tausend Jahre“. Diese bezeichnet der Apostel Paulus als „Kinder Gottes“, „wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi“. – Röm. 8:16, 17

Diese sind, kurz gesagt, die wahre Kirche Christi, die während es gegenwärtigen Zeitalters aus der Welt Berufenen, und auf Grund ihrer Treue im Niederlegen ihres Lebens im Dienste Gottes werden sie die Ehre und Herrlichkeit des Königreiches mit Jesu teilen. Sie werden als Priester und Könige mit ihm herrschen (Offb. 20:6) und seine Mit-Richter sein. (1. Kor. 6:2,3) Sie versehen zusammen mit ihm den „Dienst der Versöhnung“. (2. Kor. 5:18) In Kürze werden sie mit Jesu die hohe Ehre aller seiner hohen Ämter im göttlichen Plan für die Aussöhnung einer verlorenen Welt mit Gott und auch seine himmlische Heimat teilen. – Johannes 14:1-3

Als Christi „Braut“ wird die Kirche mit ihm an jenem herrlichen künftigen Werk teilhaben, dem sterbenden Geschlecht Leben zu geben und alle Willigen und Gehorsamen zu der Vollkommenheit von Geist und Leib wiederherzustellen, die infolge der Übertretung verlorenging. „Der Geist und die Braut sagen: Komm! Und….wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Welch eine herrliche Aussicht! – Offb.22:17

In Jesaja 11:1 wird Jesus als das „Reis Isais“ – des Vaters Davids – bezeichnet; in Offenbarung 22:16 aber erklärt Jesus, daß er beides – die „Wurzel“ und das „Geschlecht Davids“ – ist, und auch der „glänzende Morgenstern“. Soweit es Jesu Verwandtschaft mit dem Menschengeschlecht betraf, war er ein Nachkomme Davids, d.h. ein „Reis“. Aber in seiner Rolle als Retter und Lebengeber wird er die „Wurzel“ Davids, d. h. sein Lebensursprung. Nicht nur David wird durch Jesum Leben empfangen, sondern die gesamte Menschheit wird, wie wir sahen, eine Gelegenheit haben, sich der durch sein Erlösungswerk erwirkten Gabe ewigen Lebens zu erfreuen.

Der Morgenstern

Wie wir bemerkt haben, nennt Jesus sich den „Morgenstern“. Maleachi 4:2 schildert ihn als die „Sonne der Gerechtigkeit“, die „mit Heilung in ihren Flügeln“ aufgehen wird. Ja, unter den wärmenden und heilenden Strahlen göttlicher Gunst, die während der tausend Jahre seiner Herrschaft von ihm ausgehen, wird die gesamte Menschheit Gelegenheit haben, geheilt – zur Vollkommenheit des Lebens wiederhergestellt – zu werden. Doch bevor er als die „Sonne der Gerechtigkeit“ hervorstrahlt, scheint er als der „Morgenstern“ in die Herzen seiner wahren Nachfolger.

Der Morgenstern erscheint kurz vor dem Aufgehen der Sonne. In Übereinstimmung mit diesem Bild zeigt der Prophet, daß vor der vollständigen Aufrichtung des Königreiches Christi – bevor die Welt die wärmenden und heilenden Strahlen der „Sonne der Gerechtigkeit“ wahrnimmt – des Herrn eigenes Volk die Gegenwart des neuen Königs durch die Prophetie und an den Zeichen der Zeit erkennen wird. Mit anderen Worten, sie sollten ihn als den Morgenstern“ sehen, während die Welt noch schläft und die Bedeutung der Ereignisse um sie her nicht erkennt. – 2. Petr. 1:19

Wir glauben, daß der „Morgenstern“ bereits mit dem Auge des Glaubens wahrnehmbar ist, und daß die Dunkelheit und das Chaos der Welt bald der ordnenden Macht Jesu, des neuen Königs der Erde, weichen werden. Die Aussicht ist herrlich, und wir laden alle ein, das prophetische Zeugnis der Bibel fleißiger zu studieren und durch ihre heiligen Seiten versichert zu werden, daß Jesus, der vor nahezu zweitausend Jahren in Bethlehem geboren wurde, der am Kreuz als des Menschen Erlöser starb, der als ein göttliches Wesen von den Toten auferweckt wurde, nun gegenwärtig und im Begriff ist, sich der Welt zu offenbaren durch die Erfüllung all der herrlichen Verheißungen Gottes, welche den Reichtum und die Vielseitigkeit der Segnungen von Gesundheit und Leben schildern, die zu genießen bald das Vorrecht der gesamten Menschheit sein wird.

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