Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Wer wir sind und was wir wollen

Lesedauer: 8 Minuten

Die Tagesanbruch Bibelstudien-Vereinigung

In Zuschriften und auch mündlich, werden wir oft gefragt, welcher Kirche oder Sekte, welchem Verband oder welcher Gemeinschaft wir angehören, oder ob wir mit den “Zeugen Jehovas” identisch seien. Wir gehören keiner Kirche, keiner Sekte, keinem Verband, keiner Gemeinschaft an. Wir gehören nicht zu den “Zeugen Jehovas” und gehören auch nicht zu der “Neuen Weltgesellschaft”, die von den “Zeugen Jehovas” gegründet wurde.

Kreuz und Krone

Die Grundlage unseres Glaubens

Unser Glaube beruht nicht auf kirchenbehördlich oder religionswissenschaftlich festgelegten Dogmen. Die Quelle unseres Glaubens und unserer Hoffnung ist einzig und allein die Bibel, das Wort Gottes.

Der Apostel Paulus ermahnt in 1. Korinther 4, Vers 6, „nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben steht“. In 2. Timotheus 3, Vers 16, schreibt er: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben.“ Der Apostel Petrus schreibt in seinem 2. Brief, Kapitel 1, Vers 21: „Heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste.“ In Sprüche 30, Verse 5 und 6, sagt Salomo: „Alle Rede Gottes ist geläutert; ein Schild ist er denen, die auf ihn trauen. Tue nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht überführe und du als Lügner erfunden werdest.“ Und am Ende der ganzen Bibel, in Offenbarung 22, Verse 18 und 19, werden wir ernstlich ermahnt, nichts hinzuzufügen und nichts hinweg zu nehmen. Da auch Jesus selbst in Johannes 17, Vers 17, betet: „Heilige sie durch die Wahrheit, dein Wort ist Wahrheit“, so anerkennen wir nur die Bibel als Grundlage unseres Glaubens.

Die Bibel als einzige Grundlage

In der Bibel ist der ganze Ratschluss Gottes enthalten. (Apostelgeschichte 20, Vers 27: „Denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.“) Andere „Offenbarungen, Visionen, Gesichte, Weissagungen, Wunder, Botschaften von oben“ usw., welche nicht in der Bibel berichtet sind, sind nicht von Gott und haben mit dem Erlösungsratschluss Gottes nichts zu tun. Sie können deshalb nicht Quellen unseres Glaubens sein. Paulus sagt in 1. Korinther 13, Vers 8, dass diese Dinge weggetan, also aufhören werden, und dass nur „Glaube, Hoffnung und Liebe“ bleiben. (Vers 13).

Die Wunder und Gesichte und Offenbarungen, welche in der Bibel berichtet sind, genügen vollkommen. (2. Timotheus 3, Verse 16 und 17: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt.“) Das Wort Gottes genügt vollkommen, um Jesus Christus als den Gesalbten Gottes auszuweisen, um die Herauswahl Gottes (sie ist die einzig wahre Kirche) zu begründen und zu vollenden, um den Erlösungsratschluss Gottes darzustellen und zu illustrieren und um diejenigen, welche den Weg der Nachfolge Jesu als Glieder seiner Kirche gehen wollen, zur Vollendung zu bringen.

Weil wir nun überzeugt sind, dass man nichts zu dem geschriebenen Worte Gottes, zur Bibel, hinzufügen, aber auch nichts wegnehmen darf, lehnen wir die von Menschen aufgestellten Glaubensbekenntnisse ab und sind bemüht, den Glauben der Urkirche zur Zeit der Apostel aus der Bibel wieder zu erkennen und danach zu wandeln. (Offenbarung 22, Verse 18-19; Matthäus 5, Vers 19.)

Da wir also keinen offiziellen Namen, kein „Glaubensbekenntnis“ haben, sondern einfach glauben, was das Wort Gottes sagt, können wir nur von unserer Tätigkeit berichten und – was die Hauptsache ist – von unserem Glauben, wie er im Worte Gottes, in der Bibel, gelehrt wird. Um besser verstanden zu werden, möchten wir erst etwas in die Vergangenheit blicken.

Verfälschung der ursprünglichen Lehre

Die Bibel sagt in Daniel 12, Vers 4, voraus, dass die Erkenntnis sich „in der Zeit des Endes“ mehren wird. Zur Zeit der Apostel wurde der ganze Ratschluss Gottes rein und unverfälscht gelehrt und geglaubt. Paulus aber sagt in Apostelgeschichte 20, Vers 29, schon, „dass nach meinem [Paulus] Abschied verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.“

Heidnische Religionslehren und Philosophien fanden in den Versammlungen der ersten Kirche bald Eingang. Gelehrsamkeit wurde bald sehr hoch geschätzt. So zum Beispiel wird – etliche Zeit später – dem „heiligen“ Thomas von Aquin (1225-1274) als großes Verdienst rühmend angerechnet, dass es ihm gelungen sei, die altgriechische Philosophie mit der christlichen Lehre in Einklang zu bringen. (Gedenkrede im Radio Stuttgart.) Hierbei fragen wir uns: Was hat denn die altgriechische Philosophie oder sonst eine menschliche Philosophie mit dem von Gott geoffenbarten Erlösungsratschluss zu tun? Siehe Kolosser 2, Vers 8: „Sehet zu, dass nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht nach Christo.“

Auf solche Weise entstand der babylonische Mischtrank, welcher während des finsteren Mittelalters durch viele andere Philosophien und Theorien immer „würziger“ gemacht wurde. Ja, die Abschrift der Bibel selbst wurde durch Einschiebungen und dogmatisch gefärbte Übersetzungen gefälscht.

Die wahre Lehre wird wiederentdeckt

Aber dies sollte nicht immer so bleiben. Nach Erfindung der Buchdruckerkunst wurde die Bibel bald sehr weit verbreitet, so dass viele sie lesen konnten. Da wurde bald erkannt, dass durch die Einschiebungen und durch dogmatisch gefärbte Wiedergabe viele Widersprüche in den Text gebracht worden waren. Viele biblisch interessierte Gelehrte gingen mit großem Eifer daran, die reine Wahrheit wieder herauszufinden. Durch Ausgrabungen und durch das Auffinden alter biblischer Handschriften wurde es möglich, die Bibelübersetzungen zu vergleichen. Die Erkenntnis begann sich zu mehren. (Daniel 12, Vers 4) Wir sind überzeugt, dass dies von Jesus Christus überwaltet wurde.

Charles Taze Russell

In den 1870er Jahren war ein Mann in den USA namens Charles Taze Russell, der sich schon als junger Mensch mit großer Hingabe dem Bibelstudium widmete. Er fand bald heraus, dass die verschiedenen, sich vielfach widersprechenden Glaubensbekenntnisse und Dogmen mit den Aussagen der Bibel nicht übereinstimmen. Die landläufigen Lehren, dass die ewige Bestimmung des Menschen entweder Himmel oder Qual-Hölle sei, dass der Mensch eine unsterbliche Seele habe, dass Gott aus drei Personen bestehe und anderes mehr, erkannte er als unbiblische Irrlehren. Aber er erkannte auch die Wahrheit der Bibel, zum Beispiel dass der Mensch eine sterbliche Seele ist (1. Mose 2, Vers 7; 1. Korinther 15, Vers 45), dass die Strafe für die Sünde nicht ewige Qual ist, sondern der Tod (1. Mose 2, Vers 17; 1. Mose 3, Vers 19; Hesekiel 18, Verse 4 und 20; Römer 6, Vers 23), dass Gott einer ist und nicht drei (Markus 12, Verse 29-31; 1. Timotheus 2, Verse 5-6), wer Jesus Christus eigentlich war und dass er für alle Menschen gestorben ist (Matthäus 20, Verse 28; 1. Timotheus 2, Verse 5-6), was die wahre Kirche Christi ist (Lukas 12, Vers 32; Apostelgeschichte 15, Vers 14; Offenbarung 5, Verse 9-10), dass der Christus wiederkommt zur „Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“ (Apostelgeschichte 3, Verse 19-21).

Charles T. Russell lud die Geistlichen der verschiedenen christlichen Konfessionen in den USA zu einer Besprechung dieser biblischen Wahrheiten ein. Ein großer Saal war mit Geistlichen voll besetzt. Russell legte ihnen die wiedergefundene, reine biblische Lehre vor (wie einst Luther es tat) und forderte sie auf, diese zu prüfen und bekannt zu machen. Die Geistlichen lehnten dies ab. Da beschloss Charles T. Russell sich selbst der Verkündigung der Wahrheit zu widmen. Er hielt viele Vorträge und verkündete den reinen Glauben der Urkirche. Damit er die reine Lehre der Bibel auch in Büchern, Zeitschriften, Broschüren und anderen Druckschriften ungehindert verkünden und verbreiten konnte, gründete er, den Forderungen des Gesetzes der USA entsprechend, die „Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft“ und die „Internationale Bibelforscher-Vereinigung“. Sein ganzes beträchtliches Vermögen opferte er diesem Dienste an der Wahrheit. Solange er lebte, wurde die biblische Wahrheit von der Wachtturm-Gesellschaft rein verkündigt. Er starb 1916.

Die Zeugen Jehovas

Bald nach seinem Tode wichen etliche Männer, welche zu seinen Lebzeiten mit ihm zusammengearbeitet hatten, in verschiedenen Punkten von der reinen Lehre der Bibel ab und brachten eigene Lehrgebäude hervor, gerade so, wie es nach dem Tode der Apostel in der Urkirche geschehen war. Etliche Jahre danach wurde die Bezeichnung „Zeugen Jehovas“ eingeführt und die „Neue Weltgesellschaft“ gegründet. Diese wurde zu einer von der abtrünnig gewordenen „Wachtturm-Gesellschaft“ diktatorisch beherrschten Organisation. Ihre Mitglieder und Anhänger dürfen nur glauben, was ihnen von der obersten Leitung vorgesetzt wird – genau wie in der Papstkirche. Als diese diktatorische Bevormundung immer ernster wurde, und als immer mehr von den klaren Lehren der Heiligen Schrift verworfen oder verfälscht wurden, lösten sich im Jahre 1931 eine Anzahl Männer und Frauen, welche die Wahrheit mehr liebten als die Organisation, von den „Zeugen Jehovas“ und begannen, die reine Lehre der Bibel wieder zu verbreiten. Sie versammelten sich in verschiedenen Orten und Ländern, wo sie gerade lebten.

Sie haben keine zentrale Leitung, keine Mitgliederlisten; es werden keine Beiträge erhoben, und jede Versammlung, sei sie groß oder klein, ordnet ihre eigenen Angelegenheiten nach den biblischen Richtlinien völlig selbstständig, wie es in der Urkirche auch war. Weil wir die wirkliche, reine biblische Wahrheit verkünden, werden wir immer eine „kleine Herde“ bleiben, wie unser Herr und Meister Jesus Christus sagte, und wir „werden von allen gehasst werden um meines [Jesus] Namens willen.“ (Matthäus 24, Verse 9, 10, 22; Markus 13, Vers 13; Lukas 21, Vers 17).

Unser Werk

Wir bemühen uns, den Weg der Nachfolge Jesu zu gehen, wie die Schrift ihn darlegt, und das Evangelium des Reiches (Matthäus 24, Vers 14), das ist die frohe Botschaft von der Aufrichtung des Reiches Gottes auf der Erde, weiterhin unverfälscht zu verkündigen, wie es in der Bibel beschrieben ist. Und wenn Menschen wünschen, die Absichten Gottes bezüglich der Menschheit kennenzulernen, so wollen wir diesen gern helfen. Um die hierzu nötigen Hilfsmittel, Bücher und andere Druckschriften beschaffen zu können und ohne Behinderung verbreiten zu dürfen, haben wir die „Dawn Bible Students Association“, deutscher Zweig: die „Tagesanbruch Bibelstudien-Vereinigung“ gegründet. Diese mischt sich aber in keiner Weise in die Angelegenheiten der einzelnen Versammlungen oder einzelner Menschen ein, welche die Wahrheit kennenlernen wollen. Sie ordnet nichts an und befiehlt nichts. Sie hilft nur da, wo es erwünscht wird mit Schriften, Vorträgen, Darlegungen mit leihweiser Überlassung von Tonbändern mit biblischen Vorträgen usw. Es wird niemand aufgefordert der „Tagesanbruch Bibelstudien-Vereinigung“ beizutreten.

Offenbarung 18, Vers 4 ermahnt alle Menschen, die zum Volke Gottes gehören wollen, aus den vielen verschiedenen Kirchensystemen und Sekten, die zusammenfassend „Babylon“ (= „Verwirrung“) genannt werden, hinauszugehen. Aber die Bibel fordert nirgends auf, daraufhin in eine andere Organisation einzutreten. Das Volk Gottes soll zum Herrn kommen, aber nicht zu einem von Menschen gegründeten und geleiteten System.

Von den festen Beziehern unserer zweimonatlichen Zeitschrift „Der Tagesanbruch“ sind nur 10 Personen Mitglieder der Vereinigung (die Anzahl der Mitglieder von Vereinen muss laut gesetzlicher Bestimmung mindestens 7 betragen, die in das Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen werden). Die Vereinigung ist nur ein Hilfsmittel zur Beschaffung und Verbreitung unserer Literatur und soll es bleiben.

Unsere Versammlungen

Wir sind überzeugt, dass alle Menschen, die ernsthaft nach den Anweisungen der Heiligen Schrift leben, auch vom Heiligen Geiste geleitet werden, denn Jesus sagte: „Heilige sie durch die Wahrheit, dein Wort ist Wahrheit“ (Johannes 17, Vers 17). Diese brauchen keine menschliche, zentral geleitete Organisation, um geführt zu werden. In unseren Versammlungen kann jedermann kommen und gehen, wie er will.

Unsere Zeitschrift

Für unsere Zeitschrift haben wir den Titel „Der Tagesanbruch“ gewählt, weil die Bibel und die von ihr vorausgesagten Zeichen der Zeit uns beweisen, dass wir am Anbruch des Tages Christi, des Reiches Gottes auf der Erde, leben.