Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Ich mache dich zum Bund

Lesedauer: 17 Minuten

„Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen.” – Jesaja 42:6

Es gibt viele Schrifttexte im Alten Testament, die der Himmlische Vater zu dem besonderen Zweck benutzte, Seinem geliebten Sohn während seiner ersten Gegenwart Anweisungen und Ermutigungen zu geben. Bis zur festgelegten Zeit schlummerten diese Schriften in Gottes Vorratshaus der Weisheit der Bibel. Eine von diesen ist Psalm 110, in welchem von der gegebenen Verantwortung gesprochen wird, die Christus als König, Priester und Richter als Ergebnis seiner Treue übertragen werden sollte, des Menschen Erlösung vorzubereiten. Eine andere solche Schriftstelle finden wir in 3. Mose 23:4 – 21, wo verschiedene vorbildliche Züge des jüdischen Gesetzesbundes auf den Tod und die Auferstehung Jesu und auf die Ausgießung des Heiligen Geistes hinweisen.

Jesaja, Kapitel 42, Vers 1, ist eine andere wundervolle Schriftstelle, welche beabsichtigte,Jesus zu informieren und zu ermutigen. Die Eröffnungsworte dieses Kapitels sind wunderbar und müssen ein großer Trost für den Herrn gewesen sein: „Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.” Dieser Vers enthält verschiedene Feststellungen, die für Jesus sehr bedeutsam waren. In diesem Vers wird die Verheißung gemacht, daß der Vater ihn halten, ihm Stärke und Hilfe in jeder Zeit der Not geben werde. Dann gibt es Gottes Zeugnis, daß Jesus sein Auserwählter oder auserwählter Knecht sei; daß Er aufgrund der Treue großen Wohlgefallen an Seinem Sohn haben und ihm von Seinem Geist und Verständnis geben werde, damit er Seines Vaters Pläne und Absichten ausführen möge.

Mit Vers 2 stellt der Prophet fest: „Er wird nicht schreien und „die Stimme” nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße.” Der Gedanke ist hier eine Anerkennung der Sanftmut unseres Herrn und der angemessenen Haltung. Das Wort „schreien” beinhaltet den Gedanken des sich Ereiferns oder des Streitens und der Vorstellung, daß seine Stimme auf der Straße nicht gehört wurde, daß Jesu Stimme nicht laut oder demonstrativ in der Ausführung des Werkes gewesen wäre, das der Himmlische Vater ihm zu tun aufgetragen hatte.

Ein „geknicktes Rohr” und ein „glimmender Docht”

Der Prophet benutzt als nächstes ein wunderschönes Bild bei der Beschreibung der empfindsamen Natur des Werkes, das von Jesus getan werden sollte, „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.” – Vers 3 Ein geknicktes Rohr ist eine sehr zerbrechliche Sache. Obgleich es standhaft erscheinen mag, kann schon eine Berührung die Ursache sein, daß es zerbricht und zu Boden fällt. Wie wundervoll dies den gefallenen Menschen darstellt. Es war nicht die Absicht Gottes, den Menschen zu vernichten, sondern vielmehr ihn zu erretten. Wir werden dabei an die versichernden Worte Jesu erinnert: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde.” – Johannes 3:17

Die Bedeutung des glimmenden Dochtes stellt in der hebräischen Sprache bildlich gesehen passend die Bekundung des Geistes Gottes mit Seinem Bundesvolk, der Nation Israel, dar. Der Prophet stellt die Nation Israel zu der Zeit des ersten Kommens unseres Herrn als einen Leuchter dar, der fast erloschen ist. Es ist jedoch Gottes Absicht für Seinen Sohn, die durch den Propheten angezeigt wird, die kleine Flamme nicht auszutreten, sondern Veränderungen und Korrekturen herbeizuführen, die es veranlassen, wieder hell zu brennen.

Obgleich Jesus während seines ersten Kommens den glimmenden Docht des Glaubens von einigen in Israel wieder entfachte, sollte die hauptsächliche Erfüllung dieses Teiles der Prophezeiung von Jesaja bis in eine zukünftige Zeit nicht sein. Die Luther-Bibel übersetzt den letzten Teil von Jesaja 42:3: „Er wird das Recht wahrhaftig halten lehren.” Diese Formulierung weist auf die Zeit des Königreichs hin, wenn Christus’ gerechte Herrschaft universal auf der Erde herrschen wird. Diese Zeit betreffend sagt der Prophet an einer anderen Stelle, „Denn wenn deine Gerichte die Erde (treffen), lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.” – Jesaja 26:9

Gerechtigkeit soll auf der Erde aufgerichtet werden

In dem nächsten Vers unserer Lektion gibt Jesaja, als Mundstück Gottes, Jesus eine weitere Versicherung mit dem Hinweis auf den Erfolg seiner Mission: „Er wird nicht verzagen noch zusammenbrechen, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung.” – Jesaja 42:4 Das mit „verzagen” übersetzte Wort in dem Schrifttext der Scofield-Bibel bedeutet „als eine Lampe verlöschen” und das Wort „zusammenbrechen” hat die Bedeutung von „in Stücke zerbrochen”, „zermalmt” oder „niedergeschmettert” werden. Der Gedanke scheint der zu sein, daß Jesus nicht verletzt oder zermalmt werden würde, bis das gerechte Gericht auf der Erde aufgerichtet sein würde.

Der Gesetzesbund, wie er der Nation Israel gegeben wurde, war ein Ausdruck von Gottes vollkommenem Maßstab. Wegen ihres gefallenen Zustandes konnte jedoch keiner der Israeliten Seine Vorschriften halten. Jesus sagte jedoch bei seinem ersten Kommen: „Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.” – Matthäus 5:17 und 18 Mit der Erfüllung des Gesetzes Gottes, das Israel gegeben wurde, bestätigte Jesus dessen Gerechtigkeit, und er bewies, daß das Gesetz gerecht war.

Das göttliche Prinzip der Gerechtigkeit sollte im weiteren durch Jesu Opfer als ein Lösegeldpreis bildlich dargestellt werden, um Adams Platz im Tod einzunehmen. Bis er auf diese Weise „das Recht auf Erden aufgerichtet hat”, was schließlich Erlösung für das ganze Menschheitsgeschlecht vorsehen und Adam und seinen Nachkommen die Gelegenheit geben würde, Leben und Vollkommenheit zurückzuerlangen, das, was in Eden durch Ungehorsam verlorengegangen war. – Lukas 19:10

Jesus nahm wahr, daß die Prophezeiung von Jesaja ihn betraf, als er sie im Zusammenhang mit einer Erfahrung zitierte, von der in Matthäus 12:14 – 21 berichtet wird. In diesem Fall hatte Jesus ei nen Mann am Sabbat geheilt, und die Pharisäer ratschlagten zusammen, wie sie ihn vernichten könnten. Er erfuhr jedoch von diesem Komplott und entzog sich ihnen, indem er seinen Nachfolgern auftrug, „daß sie ihn nicht offenbar machten, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist.” – Matthäus 12: 16 und 17 Danach fuhr Jesus fort, den vierten Vers zu zitieren.

Gottes Majestät und Macht wird ihm versichert

In Vers 5 der Prophezeiung von Jesaja entsteht eine Unterbrechung des Gedankens. Es ist so, als wenn der Himmlische Vater einzuleiten wünscht, was durch eine Beschreibung Seiner eigenen Majestät und Macht folgen sollte, um den Sohn zu stärken und hinsichtlich des übrigen Teils der Prophezeiung zu versichern. Vers 5 lautet: „So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und
sie ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entspoßt, der dem Volk auf ihr den Atem gab und den (Lebens)hauch denen, die auf ihr gehen.”

Gottes überwältigende Macht und Weisheit war in Seiner Erschaffung des Universums und der nachfolgenden Vorbereitung dieser Erde zur Wohnstätte des Menschen und schließlich durch die des Menschen selbst dargestellt worden. All diese großartige Macht sollte nun auf die persönliche Überwaltung und Sorge für Jesus gerichtet werden, der den Willen des Himmlischen Vaters ausführen sollte, den entscheidensten Aspekt Seines Plans und Seiner Absicht für den Menschen.

Zum Bund gemacht

In unserem Leittext spricht Jesaja in prophetischen Worten darüber, daß Gott Seinen Sohn „zu einem Bund gemacht hat”. Der Ausdruck war bedeutsam für das Volk in den Tagen Jesajas. Es war
die Praxis, eine Übereinkunft oder einen Bund zwischen zwei Parteien zu bestätigen, indem man ein Tier schlachtete und sein Blut über das Vertragsdokument sprengte. Das Wort „Bund” kommt von dem Hebräischen Wort beriyth, welches „ein Zerteilen” bedeutet. Er war auch der Brauch, ein Tier zu schlachten und in zwei Teile zu zerteilen und zwischen den beiden Teilen hindurchzugehen, um den Bund zu bestätigen.

Der erste Bericht über das Schlachten eines Tieres, um einen Bund zu bestätigen, wird uns in 1. Mose Kapitel 15 gegeben. In diesem Bericht versichert Gott dem Abraham, daß er einen Samen haben würde, und daß er Land bekommen würde, von beidem, was ihm zuvor verheißen wurde. – Verse 5 – 7 Abraham wollte jedoch eine zusätzliche Versicherung hinsichtlich des Besitzes des
Landes. Er sagte: „Herr, HERR, woran soll ich erkennen, daß ich es in Besitz nehmen werde?” – Vers 8 Dann fuhr Gott fort, einen Bund mit Abraham zu bestätigen, um ihm eine absolute Versicherung zu gegen, daß er das verheißene Land bekommen würde.

Abraham wußte, daß ein auf diese Weise autorisierter Bund sicherlich unveränderlich war. Gott wies ihn dann an, drei Tiere zu schlachten und sie in zwei Gruppen zu teilen und jedes Teil dem anderen gegenüberzulegen. Denen wurden zwei Turteltauben hinzugefügt und eine junge Taube. – Verse 9 und 10 Wir lesen in Vers 14: „Und es geschah, als die Sonne untergegangen und Finsternis eingetreten war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr.” Hier wurde Gott als ein brilliantes verzehrendes Feuer dargestellt, das
zwischen den Stücken hindurchfuhr, indem es die Verheißung verzehrte, die das Land betraf, daß Abraham gegeben werden sollte. Dann wird folgendes festgestellt: „Und an jenem Tag schloß der
HERR einen Bund mit Abraham und sprach: Deinen Nachkommen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens an bis zum großen Strom, den Euphratstrom.” – Vers 18 Was zuvor als eine Ver heißung gemacht wurde, wurde nun zur Sicherheit erhoben – zu einem unveränderlichen Bund zwischen Gott und Abraham.

Ein Neuer Bund, der kommen wird

Als Jesus in der Prophezeiung des Jesaja über sich las, daß er zu „einem Bund für das Volk” gemacht werden sollte, wußte er, daß durch seinen Tod ein zukünftiger Neuer Bund sicher gemacht würde, durch den alle Völker mit einer Gelegenheit gesegnet werden würden, während seines Königreichs vollkommenes Leben zu erlangen. Wir sind sicher, als für Jesus sich die letzten Tage und
Stunden seines irdischen Lebens näherten, daß er sich dessen bewußt war, daß der Höhepunkt der prophetischen Erfüllung in jenem Augenblick über ihn gekommen war. Die freiwillige Übergabe seines Lebens würde Adam und demzufolge alle seine Nachkommen freilassen aus der Adamischen Verdammung. Es war jedoch mehr als dies notwendig, wenn der letztliche Zweck der vollständigen Versöhnung zwischen Gott und Seiner menschlichen Schöpfung erlangt werden sollte. Seit dem Fall unserer ersten Eltern hat die Menschheit eine natürliche Neigung zur Sünde
entwickelt. Sie sind mit diesen Schwachheiten des Fleisches in den Staub zurückgekehrt, die selbst dann noch vorhanden sein werden, wenn sie vom Todesschlaf auferweckt sein werden.

Die meisten Bewohner der Erde haben Gott niemals gekannt, noch sind sie über den Weg der Gerechtigkeit unterwiesen worden. Diejenigen, die eine begrenzte Erkenntnis hatten, sind unvollkommen unterwiesen worden. Daher ist ein sehr wichtiger Teil des Errettungsplanes Gottes eine Zeit der Anweisung und des Lernens – eintausend Jahre lang – der unter den Bedingungen des Neuen Bundes durchzuführen ist. Er wird Vorsorge treffen für die Unterrichtung der ganzen Welt in Gerechtigkeit und alle jene, die von Herzen Gehorsam zeigen, zu einem Zustand der Vollkommenheit bringen. Am Ende dieser Zeit wird jeder, der des ewigen Lebens für würdig befunden wird, mit dem Himmlischen Vater in das Verwandtschaftverhältnis als Seine irdischen Kinder eintreten. – Jeremia 31:28 – 33 und Offenbarung 21:3 – 7

Wenn Jesus die ihn betreffende Prophezeiung im weiteren betrachtete, sollte er etwas von der wundervollen Zeit bemerken, die durch sein Opfer ermöglicht wurde, welches sicherstellte, daß der
Neue Bund zur bestimmten Zeit aufgerichtet werden würde. Der Zweck desselben würde sein, „blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen (und) aus dem Gefängnis,
die in der Finsternis sitzen”. – Jesaja 42:7 Dies ist ein Hinweis auf die Auferstehung der Menschheit von dem Gefängnishaus des Todes. Fortführend lesen wir in Vers 16: „Und ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Holprige zur Ebene.
Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde.”

Wir wissen, daß Blindheit und andere körperliche Behinderungen unter den Vorkehrungen des Königreichs geheilt werden. „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und jauchzen wird die Stimme des Stummen.” – Jesaja 35:5 und 6 Wir glauben jedoch, daß diese Prophezeiung in erster Linie von der geistigen Blindheit spricht, welche die Menschheit ergriffen hat, die durch Unwissenheit, Vorurteil unterstützt und der durch den Einfluß des Satans Vorschub geleistet worden ist. – 2. Korinther 4:4 Unter dem Neuen Bund wird diese Blindheit aufge hoben werden, und die Bewohner der Erde werden deutlich die Charaktereigenschaften ihres Himmlischen Vaters erkennen. Jesaja stellt in anderen Prophezeiungen, die diese wunderbare Zeit betreffen, fest: „An jenem Tag werden die Tauben die Worte des Buches hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der Blinden sehen.” „Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen.” – Jesaja 29:18 und 40:5

Das Blut des Neuen Testamens

Während der Nacht vor seinem Tod vesammelte Jesus seine Jünger an einem ruhigen Ort, dem „Obersaal” in Jerusalem. – Markus 14:15 – 17 Als sie zusammen aßen, führt Jesus eine besondere Erinnerung ein, ein Gedächtnis seines Todes, der in weniger als vierundzwanzig Stunden geschehen sollte. „Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot und segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, eßt, dies ist mein Leib! Und er nahm einen Kelch und dankte und gab ihnen (den) und sprach. Trinkt alle daraus! Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.” – Matthäus 26:26 – 28

Das Wort „Testament” in dieser Schriftstelle wird passender als „Bund” übersetzt. Als Jesus von dem Kelch als seinem Blut des Neuen Bundes sprach, zeigte er, daß er wußte, daß er die Prophezeiung erfüllte, daß es sein Blut sein würde, das den Neuen Bund bestätigen oder sicherstellen würde. Im Fortschritt auf seine Errichtung würde es das Vorrecht seiner Jünger sein, die Wohltaten seines Blutes in einer besonderen Weise zu erlangen. Jesu Anweisungen für sie von seinem Kelch zu trinken, war, daß sie ihre Annahme des Wertes seines Blutes oder Lösegeldwertes anzeigen mögen, das verfügbar sein würde, um seinen geweihten Nachfolgern nach seinem Tod und Auferstehung zugerechnet zu werden. Die Anwendung von jenem gleichen Verdienst gegenüber der Welt im allgemeinen würde nicht eher in Erscheinungt treten, bis die Klasse der Kirche vollendet ist. Dann wird die Anordnung des Neuen Bundes mit der Menschheit auf Erden beginnen. Auf diese Weise gab Jesus durch die Verbindung des „Blutes” mit dem „Neuen Bund” ein Versprechen, daß dieser Zug des Planes Gottes mit völliger Gewißheit kommen wird.

Das besondere Vorrecht der Jüngerschaft

Das besondere Vorrecht der Fußstapfennachfolger Jesu, an der Wohltat seines Lösegeldopfers im Voraus zu der Welt teilzuhaben, wird durch den Apostel Paulus mit diesen Worten beschrieben: „Daher, wenn jemand in Christus ist, – das heißt, wenn irgendjemand durch eine völlige Weihung gegenüber Gott angenommen hat den Lösegeldwert des Blutes Jesu – , so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe; Neues ist geworden.” – 2. Korinther 5:17 Gegenüber Gott durch das Blut Jesu erlöst, wird diesen der „Dienst der Erlösung” übertragen, und sie werden damit „Botschafter Christi”. Es ist Gottes Absicht, daß diese während des gegenwärtigen Evangelium-Zeitalters zu der Charakterähnlichkeit Jesu entwickelt werden, so daß sie zu Dienern mit ihm zubereitet werden bei der Ausbreitung der Anweisungen des Neuen Bundes und der Segnungen des Königreichs für den Rest der Menschen. – Verse 18 – 20

In dem nächsten Kapitel fährt der Apostel mit diesem Gedanken fort und sagt: „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir auch, daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt.” – 2. Korinther 6:1 Der Gedanke ist aus der Sicht des großen Vorrechts zu verstehen, daß auf diese Berufenen erweitert wurde, denjenigen denen den Willen des Himmlischen Vaters zu tun anvertraut wurde. Andernfalls würde ihnen die angebotene besondere Gnade und Gunst, mit Gott zusammenzuarbeiten, keinen Nutzen bringen.

Der nächste Vers ist ein teilweises Zitat des Propheten Jesaja und wird von dem Apostel benutzt, um seinem Apell zum Handeln Glaubwür digkeit und Kraft zu geben. Die ganze Prophezei-
ung lautet: „So spricht der HERR: Zur Zeit des Wohlgefallens habe ich dich erhört und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich zum Bund des Volkes machen, das Land aufzurichten, die verödeten Erbteile auszuteilen, den Gefangenen zu sagen: Geht hinaus! (und) zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Höhen wird ihre Weide sein.” – Jesaja 49:8 und 9

Die Kirche auch angeordnet

Was für eine wundervolle Versicherung und für eine Ermutigung es ist, die ähnliche Sprache und Ausdrucksweise zu bemerken, die in dieser Prophezeiung benutzt wird, die der Apostel gegenüber den Fußstapfennachfolgern Jesu benutzt und der Prophezeiung von Jesaja 42, die auf Jesus allein hinweist. Von besonderem Interesse ist für uns in dieser Studie die Feststellung in beiden Prophezeiungen, daß Gott bestimmten Menschen die Verantwortung der Verabreichung eines Bundes für das Volk gibt oder anordnet. Diese Anordnung betrifft beide, Jesus Christus sowohl als auch seine Fußstapfennachfolger – die Kirche des Evangelium-Zeitalters.

Die Kirche hat keinen Anteil an der Bereitstellung des Blutes des Lösegeldes. Jener Aspekt der Absicht Gottes konnte nur durch den Tod des vollkommenen Menschen Jesus vollendet werden. Es war sein Blut allein, das schließlich für die Aufrichtung des Neuen Bundes sorgt. Paulus betonte dies später, indem er sagte, daß Jesus „eines bes seren Bundes Bürge geworden ist”. – Hebräer 7:22

Das Vorrecht der Kirche im Hinblick auf Christus, ihrem Haupt, verordnet zu sein und dem Neuen Bund gegenüber dem Volk zu dienen, weist auf die Gelegenheit hin, während des gegenwärtigen Zeitalters in den Fußstapfen des Meisters nachzufolgen. Nachdem diese im Voraus zu der Welt die Zurechnung seines Blutes bekommen haben, sind diese von Jesus eingeladen, in seinen 43Fußstapfen des Dienstes und Opferns zu folgen. Seine Einladung ist: „Wenn jemand mit nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!” – Lukas 9:23

Mit anderen Worten, wenn wir, Jesu Jünger, erwarten mit ihm zusammenzuarbeiten bei dem großen Werk des nächsten Zeitalters, um den Neuen Bund zu verwalten, so ist es notwendig, daß wir seinem Beispiel folgen. Unsere Worte und unser Verhalten, unser Lebenswandel, der Wunsch den Willen Gottes zu tun, der Hunger nach Seinem Wort der Wahrheit und der Eifer in Seinem Dienst
müssen nach dem Muster des Meisters sein. Nur solche werden mit unserem Herrn zusammenkommen, um zu einem Bund des Volkes gemacht zu werden.

Eine bessere Anordnung

Der Apostel Paulus vergleicht in Hebräer, Kapitel 9, Verse 1 – 11, die Opfer des vorbildlichen Gesetzesbundes mit den besseren Anordnungen, die durch Christus vorgesehen sind, und stellt
dann fest: „Und (er ist) nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat (uns) eine ewige Erlösung erworben.” – Vers 12 Mit anderen Worten ersetzte Jesu Tod am Kreuz auf Golgatha die Opfer des alten Gesetzesbundes, wo Vergebung vorbildlich durch die von Jahr zu Jahr zu wiederholenden Opfer von Tieren vorgesehen war. Der Tod Jesu war die Realität oder das Gegenbild jener vorbildlichen Opfer und sah ewige Erlösung vor, nicht nur für Israel, sondern für Adam und alle seine Nachkommen.

In den Versen 13 und 14 vergleicht Paulus wiederum die vorbildlichen Anordnungen unter dem Gesetzesbund mit der Realität, die mit dem Blut Christi erfüllt wurde, die den Prozeß der schließlichen Einrichtung des Neuen Bundes in Gang setzt. „Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches
heiligt, wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist (als Opfer) ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!”

Wenn, wie Paulus zu diesen jüdischen Christen sagt, der Gesetzesbund mit seinem unvollkommenen Mittler, der wechselden Priesterschaft und den Tieropfern, die Israeliten in einem begrenzten vorbildlichen Sinn heiligen konnte, „wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist (als Opfer) ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!” – Hebräer 9:14

In Vers 15 stellt der Apostel Paulus fest, daß, weil Jesus durch seinen Tod imstande ist, ewige Erlösung für die Menschheit vorzubereiten, er zum Mittler des Neuen Bundes gemacht worden ist. Dann fährt er fort, seine vorherige Feststellung zu untermauern, die jene betrifft, denen jetzt im voraus vor der Welt die Gelegenheit gegeben wird, „dem lebendigen Gott zu dienen”. Paulus sagt, daß diesen „die berufen worden sind”, „die Verheißung des ewigen Erbteils” gegeben ist. Dieses Erbteil soll der Anteil des gegenbildlichen „Samens” Abrahams – des Christus, Haupt und Leib, sein.  – Galater 3:16 und 29 Dieser Same wird den Mittler bilden, der den Neuen Bund gegenüber der ganzen Menschheit in Gottes Königreich verwalten wird.

Der Bund wird durch Blut sichergestellt

Der Apostel fährt fort: „Denn wo ein Testament ist, da muß notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat.” – Hebräer 9:16 und 17 Das Wesentliche, was Paulus sagt, ist dies, daß es für Jesus notwendig war, zu sterben, um die Mittel für den Neuen Bund zu sichern. Dann macht er in Vers 18 die positive Feststellung, daß selbst der Gesetzesbund, der den Neuen Bund nur vorschattete, durch das Vergießen von Blut bestätigt wurde, indem er auf die Erfüllung hinwies, die durch den Tod Christi kam. In Vers 22 sagt Paulus im Weiteren: „Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung”. Hier werden wir wiederum an die Forderung Jesu erinnert, als er das Gedächtnismahl einführte, daß der Kelch sein Blut bedeute, „das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden”. – Matthäus 26:28

Der Apostel schlußfolgert aus seinem Vergleich der beiden Bündnisse und trifft die Feststellung: „(Es ist) nun nötig, daß die Abbilder der himmlischen Dinge hierdurch gereinigt werden.” Mit anderen Worten gesagt, reinigte das Opfer von Tieren nur in Verbindung mit dem Muster oder dem Vorbild. Die „himmlischen Dinge” – die Gegenbilder oder Wirklichkeit, mußten jedoch, wie
46wir verstehen, durch „bessere Opfer als diese” gereinigt werden. – Hebräer 9:23

Wir erkennen und wertschätzen sehr, daß Christus die Einrichtung des Neuen Bundes durch das Vergießen seines Blutes sichergestellt hat. Wir sind auch dankbar, daß er uns eingeladen hat in
seinen Fußstapfen des Opferns und Dienens nachzufolgen, indem wir uns vorbereiten, „tüchtige Diener” des Neuen Bundes zu sein. Es geschieht durch dieses eine wirksame Opfer Jesu, als „ein
Lösegeld für alle”, daß dies möglich ist, und es ist durch Gnade daß wir, zusammen mit unserem Herrn, bevorrechtigt sind, zu denen gezählt zu werden, die zu „einem Bund des Volkes” gemacht
sind.