Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Ein überzeugender Beweis der Auferstehung

Lesedauer: 13 Minuten

„Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!” – Johannes 20:27

Der Apostel Thomas ist bei keiner der Kundgebungen Jesu nach seiner Auferstehung anwesend gewesen. Thomas scheint eine ziemlich skeptische Meinung gehabt zu haben. Er hörte, wie die anderen Apostel darüber sprachen, was sie gesehen hatten, über die Kundgebungen, die stattgefunden hatten, und er fühlte, daß er solchen Beweisen, die die Auferstehung Jesu belegen sollten, keinen Glauben schenken konnte. Er dachte, daß seine Geschwister sich vielleicht hatten täuschen lassen.

Thomas unterstellte seinen Mitjüngern nicht, daß sie ihn zu täuschen versuchten, sondern erklärte, daß er nicht an irgendein solches Zeugnis glauben konnte, es sei denn, daß er es selbst bekommen würde. Er sagte: „Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege, und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben.” – Johannes 20:25 Seine Gedanken könnten in etwa diese gewesen sein: „Ihr könnt mich nicht überzeugen, daß er nicht tot ist. Ihr könnt mich nicht überzeugen, daß eine Person, die zu Tode gekommen ist danach wieder lebt. Ich kann nicht sagen, woher die Täuschung gekommen ist, aber ihr, Geschwister, laßt euch zu leicht täuschen.”

Eine Woche später erschien Jesus ein zweites Mal in dem „Obergemach”. Nachdem er die Jünger begrüßt hatte, sagte er zu Thomas: „Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.” – Johannes 20:27 Weiterhin sagte er: „Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß ich habe.” – Lukas 24:39 Die Jünger sahen offensichtlich nicht das geistige Wesen. Sie sahen nur eine materielle Verkörperung – tatsächlich von Fleisch und Bein. Thomas tat, wie der Herr ihm gesagt hatte und bezeugte dann: „Mein Herr und mein Gott!” Er erkannte, daß Jesus der Herr war. Es war kein Gespenst. Die Geschwister waren nicht getäuscht worden. Er war derjenige, der durch seinen eigenen Mangel an Glauben fast getäuscht worden war.

Wir können nicht daran zweifeln, daß in diesem Fall der Herr allen seinen Nachfolgern eine sehr hilfreiche Lektion gegeben hat. Wenn keiner der Apostel, wie es schien, an des Herrn Auferstehung gezweifelt hätte, hätten sie verfehlen können, einen überzeugenden Beweis für diese Tatsache zu erbringen. Sie könnten nachher bei sich selbst gedacht haben, „warum haben wir die Angelegenheit nicht weiter untersucht?”. Aber wir haben hier den Beweis der Untersuchung.

Viele Menschen sind von Natur aus sehr vorsichtig. Und Thomas scheint einer von ihnen gewesen zu sein. Wir sollten nicht denken, daß die Ehre des Herrn durch solch einen Charakterzug angetastet wird. Wir sollten von unserem Standpunkt aus Menschen, die dazu neigen, etwas kritisch zu beurteilen, tatsächlich deutlich wertschätzen. Wir sollten eher nicht dazu neigen, solchen zuzustimmen, die zu leichtgläubig sind, die zu leicht von etwas überzeugt sind. Wir wertschätzen sogar diejenigen besonders, welche die gleiche geistige Haltung wie Thomas zeigen. Wir sind darüber froh, daß es unter den Aposteln einen solch kritischen Denker wie diesen gab.

Der Herr sagte in diesem Zusammenhang: „Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig (sind), die nicht gesehen und (doch) geglaubt haben.” Es mag die Frage entstehen, was der Herr wohl mit diesen Worten gemeint hat. Er mag gemeint haben, lobe und rühme dich nicht selbst, daß du nicht leicht zu überzeugen warst; oder er mag gemeint haben, es gibt einen besonderen Segen für diejenigen, die Glauben haben – die glauben, ohne zu sehen.

Es befanden sich zur Zeit der Kreuzigung des Herrn mehr als 500 Geschwister unter den Jüngern. Der Apostel sagt, daß der Herr von diesen zu der Zeit gesehen wurde. – 1. Korinther 15:6 Aber danach waren die Geschwister genötigt, zu glauben, ohne zu sehen, nur auf Grund der Zeugnisse anderer. Und wir gehören dazu. Die ganze christliche Kirche hat während des Evangelium-Zeitalters geglaubt, ohne irgendeine äußere Kundgebung zu empfangen. Ob der Herr sich über diesen Bericht über uns besonders freuen würde, wissen wir nicht. Aber darüber werten wir auch nicht. Ob wir geringeren Beweisen glauben oder stärkeren Beweisen ist von der Struktur unseres Gehirns abhängig. Gott scheint Vorsorge getroffen zu haben, daß alle diejenigen, die von Ihm berufen wurden, eine hinreichende Menge von Beweisen bekommen sollen. Und Er gibt uns einen zusätzlichen Beweis aus den Tagen der Apostel, um uns zu helfen, unseren Glauben zu stärken. Wir haben den Vorteil des Zweifels, den Thomas äußerte und unseres Herrn Bekundung über seinen Wechsel der Natur.

Der Glaube steht im Mittelpunkt des christlichen Fortschritts

Es könnte sich die Frage stellen, warum Jeusus so großes Gewicht auf den Glauben legte. Warum deutete er an, daß Thomas ohne Glauben überhaupt nicht sein Jünger sein konnte. Es gibt viele, die uns sagen, daß sie nicht erkennen können, daß zu glauben irgendeinen Vorteil hat, daß es nach ihrer Meinung keinen erkennbaren Grund dafür gibt, warum Gott Glauben segnen sollte, warum Gott uns für das belohnen sollte, was wir tun. Sie sagen: „Wir alle tun gute Werke, soweit wir können.” Die Bibel unterstützt den Gedanken, daß jeder, der nicht nach seinen besten Möglichkeiten etwas tut, Schläge bekommen soll. Aber die Bibel enthält auch den anderen Gedanken, – daß Gott beabsichtigt, Sein Volk entsprechend seinem Glauben zu belohnen; daß, wer keinen völligen Glauben besitzt, nicht sein Jünger sein kann; daß, wenn einer keinen Glauben hat, es für ihn unmöglich ist, in das Königreich zu gelangen.

Nach Gottes Anordnung ist der Glaube zum absoluten Zentrum des christlichen Fortschritts bestimmt – Glaube an die Dinge, die Er geschaffen hat, Glaube an die Dinge, die Er zu tun verheißen hat. Der Glaube ist die Sache, die uns durch Gottes Gnade befähigt, uns selbst die wunderbaren Gelegenheiten dieser gegenwärtigen Zeit zu Nutze zu machen. „Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen.” Aber dies bedeutet nicht, daß die Gelegenheiten immer so sein werden, wie sie jetzt sind, oder daß Gott diejenigen für immer verwerfen wird, die auf Grund ihrer geistigen Beschaffenheit jetzt keinen Glauben zeigen können, sondern es bedeutet, daß Er zur gegenwärtigen Zeit keine anderen erretten wird, als diejenigen, die Glauben haben.

Die Schriften zeigen jedoch sehr deutlich, daß, nachdem die Kirche ausgewählt und für ihren Glauben belohnt worden ist, der Herr dann mit der Welt handeln wird durch die Klasse, die jetzt den Glauben hat – durch Christus und die Kirche – zur Segnung der ganzen Menschheit. Im nächsten Zeitalter wird weniger Glaube erforderlich sein als jetzt. Wenn das Messianische Königreich aufgerichtet ist, wird es öffentlich kundgetan werden. Dann wird die Menschheit nicht verpflichtet sein, nach Glauben zu wandeln. Sie werden im Schauen wandeln, während wir jetzt im Glauben wandeln müssen und nicht im Schauen.

Vom natürlichen Standpunkt sieht es so aus, als ob Gott in der Welt überhaupt nicht herrsche, sondern daß die Welt vom Zufall oder durch Satan regiert wird – so unterschiedlich sind die Bedingungen zu dem, was wir erwarten würden, wenn Gott als der große König wahrgenommen würde. Folglich müssen wir Glauben ausüben, wenn wir die Segnungen dieser Zeit bekommen sollen. Nach und nach während der Messianischen Herrschaft, wenn alles, was sich im Gegensatz zur Gerechtigkeit befindet, bestraft und alles, was mit der Gerechtigkeit im Einklang ist, belohnt werden wird, werden alle Gegner der Gerechtigkeit niedergeworfen werden, und alle, die Gerechtigkeit lieben, werden gedeihen. Das wird die Zeit sein, um im Schauen zu wandeln.

In der gegenwärtigen Zeit müssen wir im Glauben wandeln, weil eine besondere Errettung auf uns wartet. Die „hohe Berufung” ist ein besonderes Vorrecht für eine besondere Klasse. Im nächsten Zeitalter wird jedoch des Menschen Unausgeglichenheit des Geistes, die durch den Sündenfall entstanden ist, behoben.

Diejenigen, die viele Beweise benötigen, werden viele Beweise bekommen und diejenigen, die weniger benötigen, weniger bekommen. Die Sache wird so verdeutlicht werden, daß es keine Ausrede für irgendjemanden geben wird, wenn man nicht den völligen Gehorsam der Werke erlangt; und diese Werke werden sie nach und nach zur völligen menschlichen Vollkommenheit führen. Gott hat in Seinen Gesetzen und Forderungen nichts Unvernünftiges vorgesehen, jede Seiner Aufforderungen ist vernünftig und wichtig.

Unseres Herrn Wechsel der Natur

Wenn wir uns in die Situation der Jünger hineinversetzen, während der vierzig Tage nach seiner Auferstehung von den Toten, können wir uns leicht vorstellen, daß sie ziemlich verwirrt waren. Der eine und der andere waren Zeugen ernster Dinge geworden – sie konnten sich nicht erklären, was es war, aber sie hatten erkannt, daß es angeblich Jesus war – der bei einem Auftritt als Gärtner erschien und bei einer andern Gelegenheit als ein Fremder, usw.

Sie sahen kein Zeichen der Identität und wußten nicht wirklich, ob sie ihn überhaupt gesehen hatten. Bei einer anderen Gelegenheit sah er seinem früheren Erscheinungsbild sehr ähnlich, er erschien in ihrer Mitte bei verschlossenen Türen. Sie konnten sich nicht vorstellen, wie ein menschliches Wesen den Raum betreten konnte, während die Türen verschlossen waren. Daher waren sie beträchtlich verwirrt.

Die Schriften geben uns zu verstehen, daß der Grund, warum unser Herr sich selbst in verschiedener Gestalt offenbarte, darin bestand, daß Gott Jesus zu einer anderen Ebene der Existenz – als geistiges Wesen von den Toten auferweckte. Die Schriften erklären: „Der Herr aber ist der Geist … .” – 2. Korinther 3:17 Der zweite Adam ist der himmlische Herr. Er ist nicht der irdische Mensch Jesus. Wir können diese Erklärung wertschätzen, weil wir seit Pfingsten leben. Wir können sehen und verstehen, daß Jesus ein geistiges Wesen geworden ist und daß er, wo es notwendig wurde, wie die Engel in der Ähnlichkeit von einem menschlichen Wesen erscheinen konnte. Wir wollen überhaupt nicht in Frage stellen, daß, wenn Jesus irgendeinen Grund hatte, seinen tatsächlich gekreuzigten Leib zu zeigen, er dies tun konnte. Er hätte die Türen öffnen und die Apostel blind machen können, so daß sie das Öffnen und Schließen der Tür nicht bemerkt hätten, nachdem er in den Raum eingetreten war. Aber der Bericht widerspricht einer solchen Annahme und wird sehr deutlich bei der Feststellung, daß „die Türen verschlossen waren”, nicht daß die Apostel sie nicht offen stehen sahen, sondern daß sie dieselben überhaupt nicht geöffnet hatten. In der zweiten Feststellung über die gleiche Sache – als Thomas anwesend war – erschien unser Herr auf die gleiche Weise, „bei verschlossenen Türen”. – Johannes 20:19 und 26

Während Jesus fähig war, den eigenen Leib erscheinen zu lassen und sich selbst in ihm als ein geistiges Wesen zu offenbaren, tat er dies jedoch nicht. Wenn er dies getan hätte, hätten sie getäuscht werden können, daß sie vermuteten, daß er in seinem fleischlichen Leib erschienen wäre, in welchem er gekreuzigt worden war. Daher erschien er in verschiedenen Leibern von Fleisch, aber unter Bedingungen, die keinen Zweifel an seiner Identität übrig ließen. Er wußte, daß den Jüngern, nachdem sie den Heiligen Geist bekommen hatten, alles klar sein würde. So machte er keinen Versuch, ihnen dies zu jener Zeit zu erklären, sondern blieb mit ihnen nur in Kontakt, bis die Pfingstsegnungen gekommen waren, die sie befähigten, die Dinge vom wahren Standpunkt aus zu verstehen. Es ist daher unser Gedanke, daß der Leib, in welchem unser Herr erschien, der verkörperlichte Geist war. Dies war keine Täuschung. Es war im Gegenteil beabsichtigt, die Jünger vor einer Enttäuschung zu bewahren. Als natürliche Menschen konnten sie einen Wechsel von der menschlichen zur geistigen Natur nicht wertschätzen. Daher geschah diese Erscheinung, um ihnen über eine Schwierigkeit hinwegzuhelfen, um sie davon abzuhalten, zu sagen: „Er ist nicht auferstanden.”

Die Auferstehung wird oft mißverstanden

Die Jünger konnten erkennen, daß unser Herr nun eine völlig unterschiedliche Kraft gegenüber der besaß, die in ihm wohnte, bevor er starb. So erschien er von Zeit zu Zeit während der vierzig Tage – immer nur für wenige Minuten. Dies geschah offensichtlich, um den Zweck zu demonstrieren, zu dem er ein geistiges Wesen wurde, das die Macht besaß, zu kommen und zu gehen wie der Wind, daß er, wenn notwendig, im Fleisch erscheinen und dann, wenn er wollte, verschwinden konnte, und daß er in der einen oder der anderen Gestalt erscheinen konnte. Dies war die große Lektion, mit der er bezweckte, sie davon abzuhalten, in irgendeiner Weise enttäuscht zu sein.

Wir können uns nicht vorstellen, wie Jesus in irgendeiner anderen besseren Weise seine Auferstehung und den Glauben seiner Jünger hätte festigen können. Wenn er als ein Mensch bei ihnen geblieben wäre, so würden sie gefühlt haben, daß es die gleiche Persönlichkeit war, daß es noch das gleiche Fleisch war, und sie wären nicht fähig gewesen, seine Worte zu verstehen: „Siehe, ich bin bei euch bis zum Ende des Zeitalters.” Sie konnten aber nun verstehen, daß, nachdem er erschienen und aus ihrer Sicht wieder verschwunden war, er während der vierzig Tage auch in einem zu unterscheidenden Sinn während des ganzen Evangelium-Zeitalters bei ihnen sein konnte und wenn notwendig, am Ende des Zeitalters in Person zurückkehren konnte.

Wir sehen darin keine Täuschung, sondern die Vermeidung einer Enttäuschung. Wir sollten uns daran erinnern, daß es verschiedene dieser Kundgebungen bedurfte, um die Tatsache zu bezeugen, daß er ein verändertes Wesen war. Wenn die Jünger ihn sich als einen Menschen im Himmel vorgestellt hätten, so hätte es sie in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht, so wie es jetzt bei unseren Freunden in den nominellen Kirchen der Fall ist, welche denken, daß Jesus in dem gleichen Fleisch erschienen ist, und daß er jenes Fleisch im Himmel beibehält. Wie ein Zionslied sagt:

Er trägt fünf blutende Wunden,

Die ihm auf Golgatha zugefügt wurden;

Diese strömen wirksame Gebete aus,

Und bitten eindringlich für mich.

Unsere Freunde glauben dies. Wir fragen, ob sie denken, daß Jesus die Wundmale trägt, die Narben seines geschundenen Fleisches, und daß alle seine Nachfolger in ähnlicher Weise ihre Wundmale tragen werden. Sie antworten: Ja! Dann erinnern wir sie daran, daß einige von diesen oft schrecklich zugerichtet und verstümmelt wurden, bevor sie starben. Denken wir an diejenigen, die enthauptet wurden und diejenigen, die von Unfällen betroffen wurden. Wenn sie jene Verunstaltungen und Brüche im Himmel tragen oder enthauptet erscheinen sollen, welch eine Ansammlung von Entstellten dies sein würde.

Wir bezeugen ihnen, daß diejenigen, die diese Ansicht vertreten, nicht wahrhaft an die Auferstehung glauben, – an die Auferstehung, von der die Bibel spricht. Wir zitieren unsere Freunde: „Er schüttete seine Seele aus in den Tod”; er machte „seine Seele zu einem Sündopfer”. Ja, antworten sie, wir glauben, daß sein fleischlicher Leib gekreuzigt wurde. Wir antworten: Sein fleischlicher Leib wird nur den fleischlichen Leib von Adam erlösen. Es war die Seele von Adam, die sündigte – und Jesus muß eine Seele gegeben haben, um Adam zu erlösen. – Jesaja 53:10 – 12

Wenn der Leib niemals ein Teil von Jesus war, dann war es nicht Jesus, der starb, sondern sein Leib; dann war er es nicht, der gedemütigt wurde, sondern sein Leib; dann war er es nicht, der seine Herrlichkeit verließ, der geopfert wurde, sondern sein Leib. Nun, wenn der Leib niemals Jesus war, dann täuschte er die Menschheit dahingehend, daß er dachte, daß er ein Mensch sei; und er täuschte die Apostel mit der Feststellung, „daß er, da er reich war, arm wurde”. – 2. Korinther 8:9 Dann war es falsch, davon zu sprechen, daß er versucht wurde, wie der Apostel Paulus von ihm sagte, denn er konnte nicht wie wir versucht werden, wenn er von völlig anderer Natur war. So erkennen wir, daß die Wahrheit, wie sie die Bibel lehrt, harmonisch ist.

Die Auferstehung der Welt

Diese Erste Auferstehung, die Auferstehung Christi, begann mit der herrlichen Verwandlung unseres Herrn vor mehr als zwanzig Jahrhunderten, und als seine Auferstehung wird sie nicht vollständig, bis nicht das letzte Glied seines Leibes die Verwandlung vom irdischen zum himmlischen Zustand, zur göttlichen Natur, erfahren haben wird. Die Auferstehung der Welt kann nicht stattfinden, bevor die Kirche aufersteht, sondern muß ihr folgen. Die Alten Glaubenshelden werden die ersten der irdischen Klasse sein, die zur menschlichen Natur auferstehen sollen. Aber ihre Auferstehung wird nicht zur gleichen Zeit geschehen, wie die der Kirche, sondern später, wie der Apostel sagt: „damit sie nicht ohne uns vollendet werden sollten.” – Hebräer 11:39 – 40

Das Erwachen der Welt wird wahrscheinlich nicht eher beginnen, als fünfzig oder hundert Jahre nachdem das Königreich aufgerichtet worden ist. Während jener Zeit wird jedoch der Auferstehungsprozeß, das allmähliche Auferstehen, in Kraft sein unter den dann lebenden Nationen. Wenn die Nationen, Völker, Verwandschaften und Sprachen aufgeweckt worden sind, müssen sie zu einer Erkenntnis der Wahrheit und zur Zustimmung ihres Willens gebracht werden, bevor irgendein Auferstehungsprozeß in ihnen wirksam werden kann. Dieses Werk wird sich während der ganzen tausend Jahre der Herrschaft des Messias fortsetzen.

Die Auferstehung der Welt wird erst zum Ende der tausend Jahre vollendet sein, während die Auferstehung der Kirche zu Beginn der tausend Jahre vollendet sein wird. Es würde aus diesem Grund unpassend sein, zu sagen, daß die Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten zur gleichen Zeit stattfindet. Tatsächlich wird die Welt nicht völlig auferstanden sein bis am Ende der tausend Jahre; sie sollen Gott, dem Vater, zu einem Zweck übergeben werden, denn eine Auswirkung des Sündenfalles war der Verlust der Gunst und der Gemeinschaft mit dem Himmlischen Vater. Die Menschheit wird aber nicht von diesem Grundzug des Falles befreit werden, bis der Mittler sein Werk in ihnen vollendet haben wird.