Verlag und Bibelstudien-Vereinigung e. V.

Gott hat einen Plan

Lesedauer: 16 Minuten

Bei der stets zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnis und den technischen Möglichkeiten, die sich in der ganzen Welt ergeben, mag jemand leicht vermuten, daß der Mensch imstande ist, fast alles mögliche zu tun. Aber wir werden schnell enttäuscht, wenn wir uns daran erinnern, daß zusammen mit all dem bemerkenswerten Fortschritt in unserer Generation, der Mensch auch fähig geworden ist, das Potenzial zu seiner Selbst-Vernichtung zu erfinden. Um der Möglichkeit, daß dies passiert, vorzubeugen, gibt Amerika allein hunderte von Milliarden Dollar pro Jahr für Verteidigungszwecke aus, und andere Nationen ebenfalls Summen, die im Verhältnis dazu stehen.

Menschliche Selbstsucht ist die Wurzel dieses Problems, und das Wissen rottet die Selbstsucht nicht aus; sie führt sie nur aus. Wenn wir so in die Zukunft schauen, sogar in die nahe Zukunft, und bemerken wir die immer zunehmende Geschwindigkeit beim Reisen, zunehmenden Überfluß und Luxus, schönere Häuser, in denen wir leben, und bessere Möglichkeiten in der Ausführung all dessen, was wir zu tun haben – oftmals durch Automatik – so ist das Zittern der Vorahnung etwas, das im Hinblick auf die andere Möglichkeit folgt, daß unsere Städte, unser Land, unsere Zivilisation und sogar die Mehrzahl des Menschengeschlechts selbst vernichtet werden könnte, bevor das glückliche morgen völlig zur Entfaltung gelangt.

Wir wünschen nicht Propheten des Verhängnis zu sein, und sind weit davon entfernt. Wir richten nur die Aufmerksamkeit auf das Zukurzkommen des Menschen, mit der Absicht nachdrücklich die Tatsache zu betonen, daß dort wo der Mensch fehlgeht, Gott einen Plan hat, der folgen wird, so daß die Zukunft unseres Geschlechts, wie es das Wort Gottes schildert, alles bei weitem übertrifft, was der Mensch jemals zu hoffen gewagt hat.

Dies ist ein Plan, der nicht fehlgehen kann und nicht fehlgehen wird, ein Plan, in welchem dem Menschen erlaubt wird, all seine wundervollen Fähigkeiten anzuwenden, und sie entlang der Linie der Selbstlosigkeit zu führen. Und dann, und darüber hinaus, wird Gott für die Menschen das tun, was sie für sich selbst nicht zu tun vermögen. Die Zukunft ist dann sehr hell, bei weitem viel heller als es die wissenschaftliche Erkenntnis angezeigt erscheinen lassen würde. Sie ist so hell, wie die Verheißung Gottes.

Die Selbstsucht erscheint

Der Ungehorsam in Eden

Indem wir kurz auf den Plan Gottes aufmerksam machen, haben wir fünf Illustrationen ausgewählt, drei von ihnen betreffen aktuelle, in der Bibel berichtete Ereignisse, und zwei stellen Prophezeiungen und Verheißungen der Bibel dar. Die erste dieser Illustrationen wird leicht erkannt werden. Es ist die Szene der Versuchung im Garten Eden. Die „Schlange“, welche die Bibel als ein Symbol Satans benutzt, versucht Mutter Eva in Versuchung zu führen, ihrem Schöpfer gegenüber ungehorsam zu sein, indem sie von der verbotenen Frucht isst. Wir alle wissen, was folgte. Eva nahm von der Frucht und ebenso Adam, mit dem Ergebnis, wie vorhergesagt, daß sie zum Tod verurteilt und aus dem Garten Eden vertrieben wurden, um zu sterben.

Was jedoch der Versuchung vorausging, ist wichtig, beachtet zu werden. Als Gott unsere ersten Eltern nach seinem Bild erschuf, befahl er ihnen, sich zu vermehren und die Erde zu füllen und sie sich untertan zu machen. Dem Menschen wurde die Herrschaft über die Erde gegeben. Jedoch wurde ihm gesagt, wenn er von der verbotenen Frucht des Gartens Eden essen würde, er sterben müsse: „…denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben.“ – 1. Mose 2:17

Mit dem Befehl sich zu vermehren und die Erde zu füllen und über sie zu herrschen, wird die göttliche Absicht für das Menschengeschlecht offenbar. Der Mensch wurde nicht erschaffen und für eine Zeit lang auf die Erde gesetzt, um später in den Himmel genommen zu werden, oder dem Fegefeuer oder der Hölle übergeben zu werden. Als er sündigte, verlor er nicht eine Heimstatt im Himmel, sondern sein Vorrecht, sich seiner Heimat auf der Erde zu erfreuen.

Satan gab durch die Schlange Mutter Eva zu verstehen, daß sie nicht sterben würde, wenn sie von der verbotenen Frucht essen würde. (1. Mose 3:4) Von dieser Unwahrheit ausgehend, haben sich die Zeitalter hindurch Theorien entwickelt, die der Schrift widersprechen und sagen, daß es keinen Tod gäbe. Es wird gesagt, daß der Tod nicht wirklich das ist, was er zu sein scheint, ein Weg in ein anderes Leben. Es bleibt aber die Tatsache, daß der Tod eine Realität ist, und daß „der Lohn der Sünde der Tod ist.“ (Römer 6:23) Die Herrschaft der Sünde und des Todes ist grausam gewesen und besteht fort, grausam zu sein. Nur Gottes Plan sieht ein Entrinnen vom Tod vor.

Gottes Verheißung an Abraham

Abraham opfert Isaak

In unserer nächsten Illustration werden wir an eine wundervolle Verheißung erinnert, die Gott dem Abraham gab. Diese wurde nach der Sintflut gegeben. Gott sagte zu seinem treuen Patriarchen: „…und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.“ (1. Mose 12:13) Seit zweitausend Jahren starb das Menschengeschlecht, aber hier hat Gott verheißen, daß er alle Geschlechter der Erde segnen würde. Dies war in der Tat ein Hoffnungsstrahl.

Später, als Abrahams Sohn, Isaak, erwachsen wurde, forderte Gott Abraham auf, seinen Sohn zu einem Opfer zu geben. Abrahams Gehorsam gegenüber dieser Forderung wird in unserer zweiten Illustration gezeigt. Gott erlaubte Abraham nicht, Isaak zu opfern, sondern sah ein Lamm vor, das an seiner statt geopfert werden sollte. Hier gibt es eine wunderschöne Illustration der Tatsache, daß, bevor alle Geschlechter der Erde gesegnet werden können durch den „Samen“ von Abraham, ein liebender Vater seinen geliebten Sohn zum Opfer geben mußte.

Während sich der Plan Gottes entfaltet, finden wir, daß es tatsächlich der himmlische Vater selbst war, der seinen „einzig gezeugten Sohn gab“, um der Erlöser und Retter der Welt zu sein. (Johannes 3:16) Gott wurde durch Abrahams Willigkeit, in dieser Sache mit ihm zusammenzuarbeiten, so sehr erfreut, daß er seine ursprüngliche Verheißung mit einem Eid bestätigte. – 1. Mose 22:1-18; Hebräer 6:13-20

Jesus, der verheißene „Same“

Wir werden im Neuen Testament darüber informiert, daß der „Same“, der Abraham verheißen wurde, der Same, der alle Geschlechter der Erde segnen sollte, in Wirklichkeit Christus war. Der Apostel Paulus schrieb: „Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: ’und seinen Nachkommen’ wie bei vielen, sondern wie bei einem: ’und deinem Nachkommen’, (und) der ist Christus.“ – Galater 3:16

Bei der Ausführung des Planes Gottes zur Segnung aller Geschlechter der Erde ist Jesus der vorgesehene Kanal, durch welchen diese verheißenen Segnungen fließen werden. „Alle“ Geschlechter der Erde schließen jedoch jene ein, die gestorben sind. Der Tod kam als eine Folge der Sünde, und der Fluch des Todes ruht auf dem ganzen Menschengeschlecht. Um dem Volk Segnungen des Lebens auszuteilen, war es für Jesus notwendig, sein eigenes Leben für die Sünden der Welt zu geben.

Jesus betreffend, sagte Johannes der Täufer: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.“ (Johannes 1:29) In Jesaja lesen wir, daß Jesus war “wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird“, und daß er „sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat.“ (Jesaja 53:7;10) Der Apostel Paulus schrieb, daß Jesus „sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit.“ – 1. Timotheus 2:3-6

Dieses großartige Werk der Erlösung des Menschengeschlechts vom Tod wurde auf Golgatha vollendet. Des Herrn Sichtweise über die Erlösung, wird durch den Apostel Paulus erklärt. Wir zitieren: „Denn da ja durch einen Menschen (der) Tod (kam), so auch durch einen Menschen (die) Auferstehung (der) Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.“ – 1. Korinther 15:21,22

Damit erkennen wir die Wichtigkeit des Todes Jesu im Plan Gottes für die Segnung aller Geschlechter der Erde. Der verheißene Segen wird dem Volk nach ihrer Auferstehung offenbart werden. Jesu Tod und Auferstehung garantiert die Wiederherstellung des Lebens auf der Erde. (Apostelgeschichte 17:30,31) Das Volk wird auferstehen zu einem menschlichen Leben auf der Erde, um die verheißenen Segnungen zu erlangen.

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